Ich habe "nur" Wiese in Hanglage.
Wenn Förderung der Artenvielfalt im Vordergrund steht, solltest du folgendes wissen.
Wiesen sind unterhalb der klimatischen Waldgrenze bis auf wenige Ausnahmen Standorte, die es nur der Kultur wegen gibt. Ohne dauerndes Bewirtschaften wird daraus früher oder später wieder Wald. einfach deswegen weil Bäume gegenüber Kräutern und Gräsern Konkurrenzvorteile im Kampf ums Licht haben - das ist der eigentliche Grund, warum die Natur Bäume erfunden hat. "Veroeden" wird da nichts.
Nun haben, abgesehen von modernen Absurditäten wie Golfplätzen oder Zierrasen vor dem Haus, kultivierte Wiesen den Zweck, für irgend etwas von Nutzen zu sein, denn sonst würde man sich ja den Aufwand nicht antun.
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass es völlig normal ist und keiner weiteren Begründung bedarf, von einer Wiese einen Nutzen zu erwarten. Neben direktem Nutzen wie Futter für Tiere gibt es auch ideellen Nutzen, wie eben den, eine schöne Blümchenwiese zu haben.
Da kann man durch geeignete Bewirtschaftung viel erreichen. Es ist aber nicht so, dass da einfach wächst, was man möchte, und vor allem (in der Praxis wichtiger) dass da nicht wächst, was man nicht möchte.
Womit wir bei der Praxis wären:
Du kannst beweiden. Vorteil: Wenig Arbeit pro Fläche, dafür musst du Dich um die Tiere und um den Zaun kümmern und auch eine Weide braucht etwas Pflege (Dornen nachmähen, Pferdeäpfel verteilen und so weiter). In Steillagen ist das oft die einzige sinnvolle Möglichkeit, mit vertretbarem Verhältnis von Aufwand und Nutzen. Es kommt sehr darauf an, wie oft man wieviele Tiere welcher Art wie lange auf der Fläche lässt.
Mähen ist einfacher, wenn die Fläche klein und nicht zu steil ist und wenn sie in sich eben ist. Wenn es da viele Steine, Viehgangeln und dergleichen hat, kann man fast nur noch mit einem Faden mähen, was zeitraubend ist und andere Nachteile hat. Dann ist das das Problem, dass das Mähgut von der Fläche muss. Das sind vor allem in nassen Jahren grosse Mengen. Wenn du nicht dafür eingerichtet bist, machen wenige 100 Quadratmeter schon einiges an Arbeit.
Abrechen der Streu und des überständigen toten Grases ist eine bezüglich Artenvielfalt nicht so gute Methode, weil man damit vor allem Arten der Brachen fördert, weil es auf nie gemähter Wiese eine elende Schinderei ist (warum weiss ich das ... ) und weil man den Kram zur sinnvollen Zeit nicht abrechen kann, da es noch angewachsen ist. Später, wenn es unten abgegammelt ist und sich mit dem Rechen entfernen liesse, wächst das neue Grün schon durch, was das Rechen auch nicht vereinfacht. Wenn es darum geht, eine lange Zeit aufgelassene Wiese zu pflegen (Äste, Steine usw. müssen raus, und das geht am besten, wenn da noch nichts hochgewachsen ist, siehe
hier) ist es durchaus nötig.
Fazit, wurde von anderen schon kürzer gesagt: Wenn du einen Bauern in der Nähe hast, der das beweiden kann, dürfte das für beide eine gute Sache werden. Allerdings hat ein Viehbauer andere Vorstellungen davon, was eine Wiese lohnender Grösse ist. Bei einem kleinen Stück (und da du es von Hand abrechen willst, ist es klein), wirst du dich um den Zaun kümmern müssen, weil sich sonst der Aufwand für das bisschen Weide für den Tierhalter nicht lohnt.
Wenn die Fläche in sich eben ist (keine Viehgangeln, keine Baumstrünke, keine Steine ...), dann kannst du auch einen gebrauchten *guten* Balkenmäher mit Gitterrädern und Rückwärtsgang kaufen und die Wiese, je nach Bodengüte und Klima ein- oder zweimal, mähen. Das Schnittgut muss abgeführt werden, das geht am Sommer am besten, indem man Heu macht.