Allein gelassener Garten

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marion
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Allein gelassener Garten

#1

Beitrag von marion » Di 8. Feb 2011, 06:52

Guten Morgen,

Hab gestern die ersten Sämereien für mein neuses Gärtchen gekauft :michel: :michel:
Hach...ein schönes Gefühl !
Ist nicht viel, aber immerhin. Das Problem ist nur, dass mein Gärtchen so ziemlich ohne mich auskommen muß. Ich bin ja nur so ca. 2 mal ein paar Tage im Monat auf meiner Baustelle, somit kann ich nicht immer nach dem rechten schauen und notfalls helfend eingreifen ( gießen, Boden auflockern und was man sonst noch so macht )

Gekauft hab ich gestern Kürbis, Möhren, amerikanischer brauner Pflücksalat, Buschbohnen, Kräuter und Blümchen. Wie gesagt, es ist nur ein kleines Beet-chen.
Das Beet muß ich erst noch anlegen. Zur Zeit habe ich da zwei Beete im Auge, beide sind etwas höher angelegt als der Rest vom Garten. Ich hab so die zarte Hoffnung, dass es sich hierbei um die ehemaligen Misthaufen handeln könnten. Den Kürbis wollte ich hinten auf dem Kompost aussähen.
Zur Zeit "wächst" so ein häßlicher silberfabiger Bodendecker auf den Beeten. Hatte mir überlegt, den komplett raus zu reißen und dort halt mein Gemüse,-und kräutergärtchen anzupflanzen. Ich vermute mal, dass dort nachmittags die Sonne scheint. Genaues weiß ich aber noch nicht. ( wie entfernt man am besten Bodendecker ? ich hasse so nen Zeug, grausig )

Wie legen ich den Garten am besten an, so das ich nicht gießen muß ? Es bringt ja nichts, wenn er nur alle 2 Wochen mal nen Schluck Wasser kriegt und dann nicht mehr. Hatte bei meinem letzten Garten sowieso das Gefühl, dass sich das Gemüse an Wassergaben gewöhnt. War ein echter Unterschied. Das was gegossen wurde war recht empfindlich und ließ schnell die Köofe hängen. Das Ungegossene war weit härter im nehmen. Einbildung ??? Ich weiß es nicht, aber anscheinend kann man Gemüse "verziehen" , "verwöhnen".

Der Boden selber scheint mir sandig zu sein, deswegen ja auch die Hoffnung auf die Möhren. Mulch hab ich keinen, aber noch teils unfertigen Kompost. Kann man diesen als Mulch nehmen? Von meinem Lehm würde ich nur sehr ungern was abgeben...

Sandiger Boden. Damit hab ich null Erfahrung. Mein letzter Garten hatte wunderschöne, dunkle Erde. Das war große Klasse, da ist alles gewachsen wie der Teufel.
Der sandige Boden wird wohl kaum Wasser halten, jedenfalls so meine Bedenken. Hab schon überlegt, die Regenrinne umzuleiten.

Was würdet ihr machen bzw. habt ihr gemacht ?

Liebe Grüße,
Marion
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Allein gelassener Garten

#2

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 8. Feb 2011, 08:37

hallo!
marion hat geschrieben:Zur Zeit "wächst" so ein häßlicher silberfabiger Bodendecker auf den Beeten. Hatte mir überlegt, den komplett raus zu reißen und dort halt mein Gemüse,-und kräutergärtchen anzupflanzen. Ich vermute mal, dass dort nachmittags die Sonne scheint. Genaues weiß ich aber noch nicht. ( wie entfernt man am besten Bodendecker ? ich hasse so nen Zeug, grausig )
:flag:
Wenn du wenig gießen kannst, tät ich den Bodendecker mal lassen!!
Die Pflanze dürfte sehr dabei helfen, dass der Boden nicht so schnell austrocknet - und wenn s ein "Bodendecker" ist, wird sie dem Gemüse auch höchstwahrscheinlich nicht lästig werden...
Was ist es denn für eine Pflanze? Das wäre schon wichtig zu wissen - einerseits, um ausschließen zu können, dass sie eine lästig-invasive Pflanze ist, andererseits könntest du daraus Rückschlüsse auf deinen Boden ziehen.
marion hat geschrieben:Wie legen ich den Garten am besten an, so das ich nicht gießen muß ? Es bringt ja nichts, wenn er nur alle 2 Wochen mal nen Schluck Wasser kriegt und dann nicht mehr. Hatte bei meinem letzten Garten sowieso das Gefühl, dass sich das Gemüse an Wassergaben gewöhnt.
Bitte ja nicht alle 2 Wochen ein paar Schluck Wasser! Daran gewöhnen sich die Pflanzen allerdings - gieße dann besser von Anfang an gar nicht.

liebe Grüße!

Olaf
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Re: Allein gelassener Garten

#3

Beitrag von Olaf » Di 8. Feb 2011, 08:46

Moin, also wir haben auch Sandboden. Sind nur so 100 km von Dir nach Norden, glaub ich, oder bring ich da jetzt was durcheinander.
Letztes Jahr sind da, wo nicht gewässert wurde selbst Brombeeren und Brennesseln bis auf den Boden schwarz verbrannt.
Die Theorie, wenn man nicht so viel gießt gewöhnen sich die Pflanzen schon dran halte ich vom Ansatz her für richtig. Nur bei unserem Boden nicht ohne Weiteres praktikabel. Mit Mulchen probiere ich zunehmend mehr, irgendwie muß mann dieses Wasser doch gehalten kriegen.
Dachrinne umlegen ist sicher eine gute Idee. Vielleicht hast Du /wir ja Glück mit diesem Sommer, dass es keine ganz so lange Trockenperiode gibt. In der langfristigen Klimaprognose scheint Brandenburg zu versteppen. Da muß man sich wohl auch gärtenrisch drauf einstellen.
Olaf
PS: Weißt Du wie lange Möhren wachsen und wie groß die bei so´nem Scheißboden werden? Wenn sie nicht die Schnecken geholt haben?
Alles andere klingt doch vernünftig....gut, ich hätt keine Blümchen gekauft :lol:
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Allein gelassener Garten

#4

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 8. Feb 2011, 08:51

hallo!
Olaf hat geschrieben:Weißt Du wie lange Möhren wachsen und wie groß die bei so´nem Scheißboden werden? Wenn sie nicht die Schnecken geholt haben?
:eek: :eek: Schnecken bei so einem trockenen Sandboden??

oh, das hätt ich jetzt nicht erwartet....

liebe Grüße!

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marion
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Re: Allein gelassener Garten

#5

Beitrag von marion » Di 8. Feb 2011, 09:04

Hmmm...nix mit Möhrchen? Wäre schade, aber ich probiers mal aus.
Werd den Bodendecker mal fotografieren, ich weiß nicht wie das Zeug heißt. Ist so ein silbriges häßliches Zeug halt.
Der Garten ist nicht in Brandenburg sondern in Sachsen-Anhalt Nähe Wittenberg. Deswegen bin ich ja auch nur so selten im Garten.
Dachrinne- mir schwebt da so ein Trichter am Ende der Rinne vor. Vom Trichter geht dann ein Schlauch ab, der quer durch das Beet gelegt wird. Die Stück wird dann perforiert...könnte klappen.

Was für eine Gemüseart ist denn bekannt dafür, dass sie nicht sooo durstig ist und wiederstandsfähig sollte sie auch sein. Mit Zuchinis hab ich gute Erfahrung gemacht, bloß...außer mir ist die keiner. Leider.

Liebe Grüße,
Marion
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Olaf
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Re: Allein gelassener Garten

#6

Beitrag von Olaf » Di 8. Feb 2011, 09:32

ja gut, anderes Bundesland, entfernungs- und richtungsmäßig hab ich aber nicht so falsch gelegen.
Trichter am Ende der Rinne vor. Vom Trichter geht dann ein Schlauch ab,
Da solltest Du noch ne große Regentonne zwischenschalten als Puffer.
Ich behaupte nicht, dass die Möhren nichts werden, aber es lohnt nicht. Blockierst Dir das halbe Jahr ein Beet, um dann paar kleinen-Finger-große Möhrchen zu ernten. Ich hab ein Jahr mal Salate zwischen die Möhren gepflanzt.
Dann fressen die Schnecken die Salate und verschonen die Möhren. Aber ich bau keine Möhren mehr an.
Kartoffeln vielleicht, grad wenn Du was urbar machen willst? Topis, aber wir ernten das Zeug kaum noch, nach einer anfänglichen Begeisterungswelle.
Schnecken bei so einem trockenen Sandboden??
Tja Ina, das ist der Preis des Mulchens. Vielleicht ist es nicht so schlimm wie anderswo, hab keinen Vergleich. Aber wenn die nur noch verbranntes Un- äh Beikraut im Umfeld haben, gehen sie sehr gezielt auf die letzten Kulturpflanzen..
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Allein gelassener Garten

#7

Beitrag von roland » Di 8. Feb 2011, 10:22

Hi
ok, unser Boden ist lemhaltiger und somit nicht mit Sandboden zu vergleichen.
Aber ich hatte letztes Jahr mit vorgezogenen tomaten und Paprika wenig Arbeit, dann ganz klar Kartoffeln (eimal im Monat Brennessel dazwischen rausrupfen, fertig.), Tobi soll auch gut gehen.
Möhren lieben es anscheinend, alleie gelassen zu werden: ich hab welche ausgesäht, erst kam gar nichts/wurde alles abgefressen, im Spätjahr hab ich dann nich mehr danach geschaut und jetzt im Winter hab ich Möhren gefunden, nicht gross in dem schweren Lehm, aber essbar :)

Kürbis war ein totalausfall - wegen Schnecken. Werd dieses Jahr mit einer Abdeckung versuchen. Es gibt ja genug rundrum, vielleicht sind die Schnecken dann faul und bleiben draussen.
Pflücksalat find ich nun weniger logisch - der braucht viel Pflege und will täglich ein bisserl geerntet werden. Wäre bei mir eher auf Fensterbank und Balkon zu finden.
Was ich grad gekauft hab: Hasen/Reh-weide als Saatgut. Da sind viele essbare Kräuter, Buchweizen, Lupine, Möhren, Schwarzhafer ect drin. Und das soll ja wild wachsen - mal schaun, obs gegen die Brennessel ne Change hat :mrgreen:

Ich würde aber das Wasser der Regenrinne nicht direkt einleiten. Damit spülst du bei Starkregen alles weg und danach ists trocken. Ein flaches Becken neben das beet und ein flies rein: dann kann der Boden das Becken langsam leersaugen - auf der fensterbank funktioniert das bis 10cm Höhenunterschied gut, warum nicht im Garten? (Ich werds am Hügelbeet testen :daumen: )

Roland

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Re: Allein gelassener Garten

#8

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 8. Feb 2011, 10:38

Moin,
bei wenig Wasser würde ich mal in Richtung anderer Länder schauen: auf Lanzarote funzen Kraterbeete mit Tomaten und Wein ohne Bewässerung, wobei da auch noch gewaltig Wind herrscht.
Buchtechnisch könnte man ja auch mal gucken, auf englisch gibt es massig Bücher für trockene Klimata (aber Obacht, von welchen Breitengraden und Höhen die Rede ist).
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And resistance is fertile. :-)

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Re: Allein gelassener Garten

#9

Beitrag von emil17 » Di 8. Feb 2011, 12:00

Der Bodenbedecker könnte das Silber-Hornkraut sein. Eine Plage. Allerdings anspruchslos.
Das Zeug macht undefinierbare fadendünne Ausläufer; was man vergisst zu entfernen kommt wieder.

Baustelle, "zweimal im Monat ein paar Tage" und Gemüsegarten mit Sämereien geht nicht gut zusammen. Ich würde mal Gründüngung oder Kartoffeln oder Sonnenblumen anbauen und einen Kompost mit gesammeltem Material zwecks Bodenverbesserung anlegen (Rossbollen klauben und so weiter). Im Frühsommer sollte man mindestens jeden zweiten Tag einmal zum Garten sehen können, deshalb sollte er auch beim Haus sein.
Ein oder zwei Obstbäumchen passen auch besser, die kann man im Vorfrühling schneiden und hat dann bis zur Ernte Ruhe, wenn man robuste Sorten wählt.

Das Problem bei magerem Sandboden ist, dass der Boden nichts festhält, was man ihm gibt, das ist ja fast nur Quarz. Auf den Kanaren hat man sehr mineralreichen Vulkanboden, da fehlt es nur am Wasser. Insofern ist der Vergleich nicht nützlich.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Allein gelassener Garten

#10

Beitrag von Bloomy » Di 8. Feb 2011, 12:47

Hallo Marion,

ich gärtnere auch in so einer Sandkiste (Berlin). Meine Erfahrungen sind noch nicht sehr umfangreich, aber bisher habe ich folgendes festgestellt:

1) Gießen: Ist bei sechs Wochen ohne Regen einfach notwendig! Allerdings habe ich auch nur so einmal pro Woche gegossen und dann viel (min. 10 l/m²) und langsam (Schlauch-Berieselung). Wenn es Dir nur alle zwei Wochen möglich ist, dann gieße eben alle zwei Wochen und ergreife Maßnahmen, dass der Boden das Wasser besser hält. Z.B. Punkt 2) Ich sehe nicht ein, warum das nichts bringen soll bzw. warum gar nicht gießen besser sein soll.

2) Bodenbedeckung: Den größten Effekt, den Boden feucht zu halten, habe ich mit möglichst flächendeckendem Bewuchs beobachtet. Hatte zwischen den Kulturen schwach zehrende Pflanzen wie Senf, Kresse, Spinat, Rucola, Ringelblumen etc. Die Durchwurzelung hat sich auf den Boden sehr positiv ausgewirkt. Gemulcht habe ich auch, aber wenn es wirklich trocken ist, trocknet auch der Mulch schnell aus, und dann schien mir das ganze nicht mehr viel zu bringen...

3) Geeignetes Gemüse: Am besten waren bei mir, außer den o.g. "Bodendeckern": Zucchini, Kartoffeln, Mangold (bildet laaange Pfahlwurzeln aus), Mairüben/Herbstrüben (lieben den Sandboden, siehe auch Brandenburger Spezialität "Teltower Rübchen"). Bezüglich Möhren kann ich Olafs Aussage nur bestätigen, sie waren sehr, sehr klein. Bezüglich Bohnen konnte ich leider keine Erfahrungen machen, da die Keimlinge Fressfeinden zum Opfer fielen... Die Kürbisse hatten so ihre eigenen Probleme, ist ein anderes Thema.

Liebe Grüße,
Barbara

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