haben pflanzen/samen ein "gedächtnis"

der elch oh schreck

haben pflanzen/samen ein "gedächtnis"

#1

Beitrag von der elch oh schreck » Di 8. Feb 2011, 02:12

Hallo eine Frage die mich derzeit etwas beschäftigt.
Beim Samen kann ich es mir kaum vorstellen, wird im frühjahr gesäht wächst und hat den Jahresverlauf vor sich.
Was wäre bei einem Baum z.B Eiche ... 3 Jahre auf der Nordhalbkugel kultiviert dann auf die Südhalbkugel verpflanzt ?
Somit würden sich für die Pflanze die Jahreszeiten genau umkehren. Also Sommer wird zum Winter , Herbst zum Frühling ...

Die Frage stelle ich, weil mir jemand sagte die Brechnuss würde auf der Südhalbukel nicht gedeihen.

Sollte jemand Ahnung haben , was wäre denn der optimale Zeitpunkt beim "verpflanzen" in eine andere Hemisphäre ?

beste grüße
nen elch

Benutzer 72 gelöscht

Re: haben pflanzen/samen ein "gedächtnis"

#2

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 8. Feb 2011, 08:42

hallo!

So genau weiß ich das auch nicht - nur zwei Erfahrungswerte von mir ;)
Mir als Mensch war es immer völlig "wurscht", wenn ich so weit gereist bin, ich hatte nie Umstellungsschwierigkeiten...
Vielleicht stört es also manche Pflanzen auch nicht so?

Der Rocoto, den wir (als Samen) aus Perú geholt haben, wächst bei uns recht gut - er blüht im Frühjahr, reift aber nicht vor den ersten Frösten ab (wir holen ihn über Winter rein)
Bei anderen aber blüht er mitten im Winter :im:

Beim peruanischen Mais hat das mit der Kultur bei uns nicht geklappt - der ist immer höher geworden und kam nie zum Blühen....

liebe Grüße!

Sabi(e)ne
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Re: haben pflanzen/samen ein "gedächtnis"

#3

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 8. Feb 2011, 10:09

Moin, Ina,
die Verhältnisse sind doch ganz andere in Peru, deshalb kriegt man hier auch keine Maca angebaut.
Peru: Hochland, sehr intensive Sonne, aber ziemlich kühl wg der Höhe, dazu eher trocken und windig, dazu tw. in Äquatornähe = ziemlich gleich lange Tage.
Hier: vergleichsweise Flachland, meist wolkenverhangen, im Sommer sehr heiß, im Frühjahr/Herbst starke Temperaturunterschiede, recht viel Regen, Tageslänge von 8-16h.
Maca würde nicht mal auf der Zugspitze wachsen - zu naß.
Von daher ist es kein Vergleich zwischen Nord- und Südhemisphäre, sondern den lokalen Verhältnissen.

Jede Pflanzenart hat ihre bestimmten Bedingungen, unter denen sie keimt und auch zur Reife kommt, die Pflanzen können quasi "messen", ob's paßt.
Es gibt Unkräuter, die jahrelang in der Erde liegen können, ohne zu keimen, aber ein paar Hundertstel Sekunden Licht lösen dann das Keimen aus.
Deswegen pflügen manche Bauern nachts - weniger Licht auf dem Boden = weniger Unkrautauflauf.
Und fast alle Kulturpflanzen sind Dunkelkeimer und müssen zum Keimen mit Erde bedeckt sein.
Außerdem brauchen etliche Arten eine Kälteperiode - deshalb gibt es keine Äpfel am Äquator.
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Re: haben pflanzen/samen ein "gedächtnis"

#4

Beitrag von Theo » Di 8. Feb 2011, 10:33

Sabi(e)ne hat geschrieben:...Deswegen pflügen manche Bauern nachts - weniger Licht auf dem Boden = weniger Unkrautauflauf.
?
Und am nächsten Morgen? Kriegen die doch auch Licht?
Gruß
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Re: haben pflanzen/samen ein "gedächtnis"

#5

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 8. Feb 2011, 10:40

Ja, aber das sind deutlich weniger, als wenn die ganze Scholle beim Umpflügen belichtet wird... :)
Der Aufwand muß sich lohnen, sonst würde es ja niemand machen.
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Re: haben pflanzen/samen ein "gedächtnis"

#6

Beitrag von Theo » Di 8. Feb 2011, 10:44

Sabi(e)ne hat geschrieben:Ja, aber das sind deutlich weniger, als wenn die ganze Scholle beim Umpflügen belichtet wird... :)
D.h., wenn die Samen eine Weile an der Luft, aber im Dunkeln liegen, werden sie "ruhiger" :grinblum:
Ich dachte eher, das wird wegen des dann etwas feuchteren Bodens gemacht...
Zumindest in der Toskana ist mir aufgefallen, dass dort fast nur am frühen Morgen gepflügt wird; ist eine trockene Gegend.
Gruß
Theo

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Re: haben pflanzen/samen ein "gedächtnis"

#7

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Di 8. Feb 2011, 12:23

Zumindest in der Toskana ist mir aufgefallen, dass dort fast nur am frühen Morgen gepflügt wird;
das hat vermutlich eher mit der Befindlichkeit der Bauern zu tun, die keinen Bock auf Mittagshitze haben :)

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Re: haben pflanzen/samen ein "gedächtnis"

#8

Beitrag von Tanja » Di 8. Feb 2011, 12:59

nein, Samen haben kein Gedächtnis im Sinne einer auf eine bestimmte Hemisphäre programmierte Zeitschaltuhr für Jahreszeiten. Ansonsten könnte man nicht ganzjährig Pflanzen unter Kunstlicht ziehen, wann immer es einem beliebt oder auch tropische Pflanzen nicht als europäische Zimmerpflanzen kultivieren.

Was konkret das Gedeihen der Brechnuss auf der Südhalbkugel betrifft: auch beispielsweise in Nordaustralien soll sie verbreitet sein.
Tanja

:blah:

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Re: haben pflanzen/samen ein "gedächtnis"

#9

Beitrag von Waldläuferin » Di 8. Feb 2011, 12:59

genau, mittags müssen die doch Siesta machen :mued:
Fertig ist besser als perfekt.

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Re: haben pflanzen/samen ein "gedächtnis"

#10

Beitrag von Theo » Di 8. Feb 2011, 13:05

frodo hat geschrieben:
Zumindest in der Toskana ist mir aufgefallen, dass dort fast nur am frühen Morgen gepflügt wird;
das hat vermutlich eher mit der Befindlichkeit der Bauern zu tun, die keinen Bock auf Mittagshitze haben :)
Also gut, mit frühem Morgen meinte ich 2:00 :engel:
Der Boden wird dort wirklich sehr hart (im September) und gepflügt wird mit Kettenfahrzeugen, wohl wegen der steilen Hügel.
Gruß
Theo

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