landwirtschaftlich nutzen

Knecht

landwirtschaftlich nutzen

#1

Beitrag von Knecht » Mo 31. Jan 2011, 00:18

Hallo,

bin mal wieder an meine Grenzen gelangt und möchte Euch um Eure Meinung bitten.
Grundstück (ehemals Getreidefeld) ca 150 x 50 = 7500 qm.Einen Teil möchte ich selbst bepflanzen und umgestalten ,erstmals so 500 qm ,wenn es mir möglich ist dann auch meinetwegen 1000 qm.
Was mache ich mit dem Rest ? Habe weder Maschinen,noch landwirtschaftliche Vorkenntnisse in ausreichendem Maße.
Was soll ich da anbauen,möglichst kostendeckend/gewinnbringend da das Grundstück abbezahlt werden muß ? Wären evtl. Sonderkulturen (z.B. Amaranth )möglich und wie ist das ohne Maschinen zu bewerkstelligen ?
Was würdet Ihr pflanzen ?
Für Ideen und Horizonterweiterungen wäre ich Euch dankbar.

LG knecht :)

Winnie07
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Re: landwirtschaftlich nutzen

#2

Beitrag von Winnie07 » Mo 31. Jan 2011, 08:14

Weihnachtsbäume? (ernst gemeint)
lg
Winnie07

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Thomas/V.
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Re: landwirtschaftlich nutzen

#3

Beitrag von Thomas/V. » Mo 31. Jan 2011, 11:01

man könnte da eine Schafweide draus machen, wenn der Bewuchs geeignet ist, im Frühjahr 5 Lämmer kaufen und im Herbst entweder an einen Schlachthof verkaufen oder selber vermarkten
sowas macht die wenigste Arbeit und ein paar 100er dürften dabei rausspringen
dazu kommt, das das Grundstück nicht dauerhaft verändert wird, wie z.B. bei Anpflanzungen von Bäumen o.ä. und man später evtl. etwas anderes draus machen kann ohne großen Aufwand
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

greymaulkin
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Re: landwirtschaftlich nutzen

#4

Beitrag von greymaulkin » Mo 31. Jan 2011, 12:09

Winnie07 hat geschrieben:Weihnachtsbäume? (ernst gemeint)
Auch ernst gemeint: muß man, wenn man Ackerland in Wald umwandeln will, dafür nicht eine Genehmigung haben?

Gruß, Bärbel

raga
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Re: landwirtschaftlich nutzen

#5

Beitrag von raga » Mo 31. Jan 2011, 12:18

ich wäre auch für Christbäume .. und ich glaub das ist im Ackerland i.O.

lg raga

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Nordhang
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Re: landwirtschaftlich nutzen

#6

Beitrag von Nordhang » Mo 31. Jan 2011, 12:48

Habe gestern nochmal mit meinem Vater darüber gesprochen. Vor 10 Jahren hatten wir so etwas geplant. Bin aber nun froh keine Weihnachtsbäume gepflanzt zu haben.
Kenne jemanden, der Streuobstwiesen und Weihnachtsbäume anpflanzte. Der Arbeitsaufwand ist aber nicht zu unterschätzen. Ohne Maschineneinsatz lohnt sich nur für die eigenen W-Bäume SV.
Und auf die spätere Verwendung der Fläche, maximale Wuchshöhe auf Ackerland und Mode ist zu achten.
Z.B sind Fichten mittlerweile miserabel bezahlt (2m für 8Euro VK).
Ich finde die Idee mit den Lämmern eine Überlegung wert, dazu einem Imker für ein bisel Honig einen Platz einräumen usw.

http://motorsaegen-portal.de/ms-forum/v ... p?p=461103
^gleiche Fragestellung

Das Faultier
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ernüchternde wirtschaftspolitische Betrachtung

#7

Beitrag von Das Faultier » Mo 31. Jan 2011, 13:49

Hinter solch einer einfach klingenden Frage steckt ein
großer Problemkreis.

Der theoretische Ausgangspunkt wäre die zu zahlende Rate
für das Grundstück.

Ich konstruiere mal etwas.
Kaupreis 10.000 Euro, zusammen gekauft mit Bauland o.ä.,
Hypothek auf alle Grundstücke, die anderen amortisieren sich
über eine fiktive Miete.

Nun geht es um die 10.000 Euro, die mit 1% Tilgung und 6% Zins
abzuzahlen sind, zusammen 700 Euro pro Jahr.
Die müssen wieder rein kommen und zwar zumindest gefühlt ohne
dabei jährlich die eigene Arbeitszeit im Wert von weit über
700 Euro investieren zu müssen.

Wir sind hier knallhart jetzt bei der deutschen Standortproblematik
oder allgemeiner ausgedrückt bei der modernen kapitalistischen
Strukturkriese angelangt.

Konkret sieht das so aus, daß dieses Grundstück insgesamt kaum
für mehr als 300,- Euro zu verpachten wäre. Diese würde bedeuten,
daß jährlich 300,- Euro Verlust aus Verpachtung steuerlich geltend
zu machen wären. Nach ca. 100 Euro Steuereresparnis beträgt der
reale Verlust also 200,- Euro pro Jahr.

Nehmen wir jetzt den Eigenanteil heraus - und zwar von Beginn an
ca. 2500 m², dann sehen wir:
200,- Euro Pachteinnahme gegenüber anteilig 400 Euro Zinsbelastung,
also 200 Euro steuerlich wirksamer Verlust und somit ca. 60 Euro
Steuerersparnis.

Um glatt zu stellen, muß jetzt der Eigenanteil des Grundstückes
einen fiktiven Jahresnutzen von 540,- Euro erbringen.

Ganz grob geschätzt muß des Grundstück also ca. 1000 Kg Bioware
für den Eigenbedarf erbringen. Das sind höherwertiges Obst und
Gemüse mit einem Durchschnittspreis von ca. 2,00 Euro pro Kg.

Es werden also 2000,- Euro Kosten für Industrieware eingespart.
Die sind jetzt mehr in der Familienkasse.
Davon sind abzuziehen:
- ca. 1000,- Euro fiktive Kosten der eigenen Arbeitskraft
- ca. 300,- Euro Kosten für Transporte, Lagerung, Saatgut, Pflanzenschutz usw.
- die o.g. 540,- Euro Kapitalkosten zum Glattstellen.

es verbleiben: 160,- Euro fiktiver Gewinn, Was einer EK- Rendite von
mageren 1,60 % entspricht - und das ist wieder typisch Standort D.



Nun zu den o.G. Vorschlägen:

Schafe oder anderes Weidevieh zur Selbstversorgung - ja,
denn da würden entsprechend der Biofleischpreise sogar bessere
fiktive EK-Renditen entstehen.
Außerdem könnte man damit zusätzlich vielen Leuten eine Freude machen,
was wahrscheinlich wesentlich mehr wert ist, wenn auch sehr schwer in
Euro zu beziffern.

Weihnachtsbäume - nein.
Das wird dann Gewerbe und somit kommen wir dann zur Selbstausbeutung
des Kleingewerbetreibenden zu Gunsten von Staat und seinen vielen
Kostgängern sowie der marktbeherrschenden Cliquen.

Nur angenommen:
Nordmanntanne aus eigenen Samen gezogen das braucht ca. 15 Jahre,
um die Bäume verkaufsfertig zu haben.
Bedeutet also erst einmal 15 Jahre keine ( nicht einmal fiktive )
Einnahmen, dafür aber weitere Investition von Arbeitszeit und
mit hoher Wahrscheinlichkeit - mit dem erkennbarem Wachstum der
Bäumchen - weitere Kosten für Berufsgenossenschaft, IHK, Versicherung,
Gewerbekapitalsteuer, Gemeinabgaben usw.
Möglicherweise ist auch noch eine Motorsäge oder etwas Pflanzenschutzmittel
anzuschaffen.

Wenn es dann endlich so weit ist und ca. 100 Bäume pro Jahr verkauft
werden können, dann sieht die Rechnung etwa so aus:

a.) Verkauf an Zwischenhändler für 3,- Euro / Stück = 300,- Euro
abzüglich er o.g. Fixkosten bleibt nur Verlust übrig.
Die Kapitalkosten müßte wohl die Oma spendieren - jedes Jahr !

b.) Eigenverkauf für ca. 15,- Euro / Stück = 1500,- Euro
Abzüglich
- Standgebühr 300,- Euro
- Fixkosten 500,- Euro
- Transport 100,- Euro

Nun ziehen wir gleich die Kapitalkosten ab, also 600,- Euro
Verbleiben 0,00 Euro Gewinn vor Steuer.
Also viele Jahre Arbeit zum NULL-Tarif !

Na - mich würde aber dennoch nichts davon abhalten, in irgendwelchen
krautigen Ecken ständig einige Hartz-IV-Tannen wuchern zu lassen :)
Zum Selbstrupfen selbstverständlich, das spart ca. 25 Euro und einen
Haufen Stress jedes Jahr.

Das Faultier

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Re: landwirtschaftlich nutzen

#8

Beitrag von emil17 » Mo 31. Jan 2011, 14:03

Ohne Kenntnis von Distanz zu möglichen Absatzmärkten, Bodengüte, Klimazone und ein paar anderen Dingen kann man diese Frage nicht beantworten.
Kommt auch drauf an, wieviel Zeit von der Sorte du hast, die kein Geld wert ist.
ganz ohne Aufwand: abzäunen lassen, verpachten
Chinaschilf zur Biomasseproduktion, Blumen zum selber schneiden, Magerwiesenheu bei Vollmond gemäht für Heim-Kleintiere ...
Es geht vieles, aber das meiste nur in Stadtnähe.
Da sich die Agrarlandpreise an der zu erzielenden Bodenrente und diese am Ertrag nach Aufwand orientieren, wird das ohne eine geniale Idee kaum rentabel.
Auf kleinen Flächen Landwirtschaft zu betreiben, um damit Geld zu verdienen, ist das Betteln versäumt.
Das ist die nicht glänzende Seite der Medaille - die glänzende: Im Supermarkt bekommt man die Grundnahrungsmittel nachgeworfen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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zur Frage - was anbauen

#9

Beitrag von Das Faultier » Mo 31. Jan 2011, 14:33

Emil17:
Auf kleinen Flächen Landwirtschaft zu betreiben, um damit Geld zu verdienen, ist das Betteln versäumt.
Das ist die nicht glänzende Seite der Medaille - die glänzende: Im Supermarkt bekommt man die Grundnahrungsmittel nachgeworfen.
Richtig - und zwar ausschließlich in der Hartz-IV-Qualität aus
dem Irak.

Nun zu der eigentlichen Frage vom Knecht:
Was würdet Ihr pflanzen ?
... zur Selbstversorgung und somit zur Generierung von fiktivem Einkommen
Bio-Qualität für 3 - köpfige Familie :

ca. 50 Sellerie ( ein halbes Jahr lang jede Woche eine schöne Gemüsesuppe )

30 Tomatenpflanzen ( 3 Monate zum Frühstück und Abendbrot )

weitere 20 Partytomaten zum sofortigen Abnaschen

ca. 1000 Zwiebeln und 1000 Möhren - reichen monatelang je nach Lagerung

ca. 200 Frühartoffeln - reichen bis Bauers Kartoffeln sortiert sind

ca. 100 Kohlrabie und 200 Kopfsalate für den ganzen Sommer

ca. 500 Poree, 500 Rosenkohl, 100 Grünkohl für den Winter

ca. 200 Schwarzwurzeln für den Winter

Erdbeeren - so viele, wie irgendwie zu bekommen sind,
verschiedene Sorten

ca. 15 Beerenobstbüsche zum Abnaschen, weitere 15 zum Einkochen

ca. 10 Apfel - Buschbäume sowie Zwetschgen, Mirabellen, Pfirsiche,

Tee- u. Küchenkräuter aller Art

Später auf dem Rest der Fläche: Viehfutter aller Art

Schlehen und Sanddorn in Massen - und zwar drumherum.

Das sollte für den Anfang reichen. Zwei Karnickel können schn mal
zur Resteverwertung angeschafft werden. Spaäter passen dann noch
Schafe oder ein Schwein ganz gut dazu.

Noch etwas: den Acker kannst Du vermutlich nicht einzäunen,
also lege den grünen Wall zuerst an.

Das Faultier

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luitpold
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Re: landwirtschaftlich nutzen

#10

Beitrag von luitpold » Mo 31. Jan 2011, 14:47

fixumsatz pro hektar, 33000,-- :michel:
http://www.selbsternte.at/index.php?id=94

lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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