Kaki im Garten

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Daisy Duck
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Kaki im Garten

#1

Beitrag von Daisy Duck » Do 5. Jan 2017, 19:13

Hallo,

ich wollte mal fragen, ob jemand Kaki im Garten hat? Außer in einem Kiwi-Faden habe ich nichts dazu gefunden. :grinblum:

Im Weinbauklima sollen etwas robustere Sorten als Sharon gut wachsen und Ernte bringen. Was habt ihr für Erfahrungen? Schmecken die auch süßlich? Stimmt eine Wuchshöhe von 3-4 Metern? Man findet sehr unterschiedliche Angaben im Internet und allein auf die der Verkäufer möchte ich mich nicht verlassen.

Kann man die auch mit Kernen gut so essen, schmecken die anders als Sharon? Interessant finde ich auch den sehr späten Erntezeitpunkt - oder macht der Probleme? Ende Oktober gibt es oft den ersten Frost hier (danach ist erstmal wieder gut).

Ich bin über Tipps, Erfahrungen und Hinweise aus der Praxis z.B. wie lange es dauert bis zur ersten Ernte, dankbar. Ich wohne im Rheinland, 10km weiter liegen die ersten Weinberge, also grob Weinbauregion, wenn auch Randbereich. Kleinklimatisch könnte die Pflanze relativ geschützt in die Nähe einer Hauswand.

strega
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Re: Kaki im Garten

#2

Beitrag von strega » Fr 6. Jan 2017, 00:24

Hier im Stuttgarter Raum hab ich ein Khakibäumchen gesichtet, Südhang-Weinberglage, hatte auch viele Früchte im November dran. Bist also in guter Gesellschaft wennde dir ein Bäumchen anschaffst.

Wie sie ausreifen hierzulande kann ich nicht sagen. Aber vielleicht werden sie ja durch Frost gerade extra-lecker?
Weiter südlich kannst du mit etwas Glück bis Februar oder so Khaki vom Baum essen.
Khakibäume bleiben relativ klein, so was mit vier Meter könnte schon hinkommen.

Die Kerne werden nicht mitgegessen.

Viel Glück!
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Lena
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Re: Kaki im Garten

#3

Beitrag von Lena » Fr 6. Jan 2017, 11:42

Ich habe 2 Diospyros Kaki 'Vaniglia' im Garten, die sind bis -18°C winterhart.
nette Grüße, Lena

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Daisy Duck
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Re: Kaki im Garten

#4

Beitrag von Daisy Duck » Fr 6. Jan 2017, 15:48

Hallo,

vielen Dank für die Erfahrungen.

Lena, wie ist Deine Ernte und wie groß sind die Früchte? Sind die Früchte auch teils frosthart oder müssen die vor dem ersten Frost runter? Ich habe ein Bild gesehen mit Schnee auf den Früchten - geht das? Die Winterhärte klingt schonmal gut, hier ist es gerade saukalt, da hilft auch eine Hauswand wenig....

Und was erntest Du so davon? Ich meine ganz grob von maximal 10 Früchte, mehrere Kilo oder ich weiß nicht wohin damit - das würde mir als Einordnung für meine Überlegungen schon reichen. Wie lange dauert es, bis zum Ertrag etwa? Fragen über Fragen, sorry, aber über Äpfel und Birnen lässt sich irgendwie einfacher recherchieren, über die Kaki gibt es kaum Berichte (nur Verkaufsangebote).

Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen.... bis zur Pflanzzeit im März ist ja noch etwas Zeit.

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Re: Kaki im Garten

#5

Beitrag von kaliz » Fr 6. Jan 2017, 23:32

Um groß mit zu reden ist mein Kaki Bäumchen noch zu klein. Angeblich ist so ab dem vierten Jahr ab Pflanzung mit den ersten Früchten zu rechnen. Da habe ich gerade mal Halbzeit jetzt.
Im Garten-pur Forum gibt es ein längeres Topic zu dem Thema Kaki mit Erfahrungsberichten: http://forum.garten-pur.de/index.php/topic,3398.0.html

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Re: Kaki im Garten

#6

Beitrag von emil17 » Sa 7. Jan 2017, 11:10

Ich hab mal vor langer Zeit, im Tessin am Lago Maggiore in einem Garten einen scheinbar vernachlässigten Baum gesehen mit schönen grossen orangeroten Früchten, die niemand gepflückt hat. Das Laub war schon runter, war irgendwann Ende November. Ich wusste damals noch nicht, was Kaki ist.
Bin dann übern Zaun und hab eine geklaut. Und sofort verstanden, warum die noch hingen. Pelziger als pelzig, beim reinbeissen ging das Zahnfleisch ab.
Ich denke, die brauchen vor allem eine sehr lange Vegetationsperiode. Weil man den Baum in der Umgebung von Locarno oft sieht (sie fallen erst im Spätherbst auf, wenn das Laub weg und die Früchte noch dran sind), dürften die dort schon irgendwann mal geniessbar werden. In der Schweiz werden die aber nirgendwo kommerziell angebaut, auch im Tessin nicht.
Es gibt Gärtnereien, die solche exotischen anspruchsvollen Obstarten handeln. Die schreiben über den Kulturerfolg natürlich optimistischer, weil sie verkaufen wollen. Ich kauf ein Bäumchen für 29 Euro 95 und auf dem Bild sind gefüllte Schalen mit Exotenobst zu sehen sowie ein Fotomodell, das mit geschlossene Augen in eine perfekte Frucht beisst.
Es ist ja auch toll, wenn es klappt, aber da wurden doch einige Bilder weggelassen.

Das Problem für diese Arten ist ja nicht nur die absolute Frosthärte. Bei unseren nasskalten Frühjahren nördlich der Alpen kommen die etwas anspruchsvollen Exoten ewig nicht in die Gänge und reifen dann im Herbst nicht mehr richtig aus.

Ich würde es einfach probieren, wenn du im Weinbauklima wohnst, und nicht allzuviel erwarten. Er sollte an sonniger Lage geschützt stehen, am besten vor einer südexponierten Mauer.
Manche Arten mögen es allerdings nicht, wenn sie bei noch gefrorenem Boden Sonne kriegen. Auch Schnee in die Blüte ist nicht optimal. Am Haus kannst du ein kleines Bäumchen schützen, im Freiland geht das schlecht. Das muss man ausprobieren.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Kaki im Garten

#7

Beitrag von Lena » Sa 7. Jan 2017, 12:23

Daisy Duck hat geschrieben:
Lena, wie ist Deine Ernte und wie groß sind die Früchte? Sind die Früchte auch teils frosthart oder müssen die vor dem ersten Frost runter? Ich habe ein Bild gesehen mit Schnee auf den Früchten - geht das? Die Winterhärte klingt schonmal gut, hier ist es gerade saukalt, da hilft auch eine Hauswand wenig....

Und was erntest Du so davon? Ich meine ganz grob von maximal 10 Früchte, mehrere Kilo oder ich weiß nicht wohin damit - das würde mir als Einordnung für meine Überlegungen schon reichen. Wie lange dauert es, bis zum Ertrag etwa? Fragen über Fragen, sorry, aber über Äpfel und Birnen lässt sich irgendwie einfacher recherchieren, über die Kaki gibt es kaum Berichte (nur Verkaufsangebote).

Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen.... bis zur Pflanzzeit im März ist ja noch etwas Zeit.
Zur Ernte kann ich noch nicht viel sagen, es war diesen Herbst erst die 2. Ernte und die Bäume sind noch nicht ausgewachsen. Für junge Bäume war der Ertrag aber sehr gut, ich denke in ein paar Jahren kann ich in Kakis baden.
Ich habe die Früchte vor dem ersten Frost geerntet und teils in der Küche nachreifen lassen. Ich esse die am liebsten, wenn die innen richtig matischig sind.
nette Grüße, Lena

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Re: Kaki im Garten

#8

Beitrag von strega » Sa 7. Jan 2017, 14:31

sind auch dann am bekömmlichsten finde ich, wenn sie richtig gut reif und weich sind, sonst eher pelzig und auch ich, die ich eher einen Saumagen habe, bring nur ein Esslöffelchen voll davon runter in halbreifem Zustand. Ganz ausgereift sind sie dann am Aller-Allerleckersten sowiso. Im Handel in Mitteleuropa gibts ja nur steinharte Früchte, die sind maximal ein ganz grauslich seichter Abklatsch dessen, was diese Frucht zu bieten hat. Nachreifen lassen im Warmen funktioniert gut.
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Re: Kaki im Garten

#9

Beitrag von Daisy Duck » Di 17. Jan 2017, 23:14

vielen Dank für Eure Erfahrungen, auch die Berichte im anderen Forum habe ich mir sehr ausführlich durchgelesen - dort geht es ja über mehrere Jahre. Die Sortenwahl ist wohl entscheidend und der Geschmack wird als sehr unterschiedlich "wohlschmeckend" beschrieben.

Das alles lässt mich zu dem Schluss kommen, dass ich mich an etwas heimischen / erprobten versuchen werde (Feige, Aprikose o.ä.), da der geschützte Platz und die Fläche generell in meinem Garten eher rar ist und ich lieber mengenmässig mehr Obst habe, anstatt vier besonders exotischer Früchte. Der späte Erntezeitpunkt hat mich gereizt, aber so ganz scheint das nicht immer zu klappen mit einem zufriedenstellenden Ertrag. Zumindest schreibt niemand etwas von kistenweisen Kaki-Ernten - während von anderen exotischeren Pflanzen eher mal Ernteerfolge im Internet zu lesen/ sehen sind. Und ewig möchte ich dann doch nicht warten, bis die Bäumchen in den Ertrag kommen.

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