Blumenwiese

wranger
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Blumenwiese

#1

Beitrag von wranger » Di 10. Feb 2015, 09:03

Moin,

da ich mir vor 2 Jahren einen Schrebergarten dazu gepachtet habe, ist nun ein 100m² Beet am Haus über geworden. Dieses Beet auch noch zu pflegen, ist mir zu viel Arbeit.

Der Boden des Beetes ist ausgelaugt / lehmig. Erst hatte ich vor dort Rasen anzusäen, ich hatte aber schon immer von einer Blumenwiese geträumt:

- hat einer Erfahrung mit Blumenwiesen?
- Welche Saatgutmischung passt zu meinem Boden?
- Wie groß ist der Pfelgebedarf?
- Breiten sich die Blumen/Gras auf andere Teile des Gartens aus? :grinblum:

unkrautaufesserin
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Re: Blumenwiese

#2

Beitrag von unkrautaufesserin » Di 10. Feb 2015, 15:08

1. schau Dir mal Mössinger Sommer an. Ist zwar eine ganz schöne Investition, geht aber auf Lehmboden gut. Im Zweifel (und wenn Du es nicht ganz so üppig willst) mit niedrigbleibendem Rasen mischen.

Du kannst nach der Samenbildung Ende August einmal drübermähen. Manche Blumen werden mit der Zeit mehr, andere weniger. Das ist der Lauf der Welt.

2. Natürlich samen sich Wiesenblumen nach überall aus... Deine Nachbarn werden Dich lieben... :holy:

Alternativ kannst Du Dir auch mal eine Salbei- Schafgarben- Steppenpflanzung ansehen. Da mußt Du auch nur einmal jährlich drübermähen, und es ist ein Bienenmagnet!

Liebe Grüße, M

Manfred

Re: Blumenwiese

#3

Beitrag von Manfred » Di 10. Feb 2015, 16:50

Mössinger Sommer hat mit einer Blumenwiese aber wenig zu tun. Das sind großteils Kultursorten von einjährigen Ackerblumen.
Wenn es eine ausdauernde Blumenwiese mit Wildarten werden soll, kann man Wiesendrusch-Saatgut oder entsrpechende Mischungen verwenden.
Gibt es z.B. bei Saaten Zeller.
Das sind Überzeugungstäter. Schreib denen einfach mal was du vor hast und was sie dir empfehlen würden.

grubenreiner
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Re: Blumenwiese

#4

Beitrag von grubenreiner » Di 10. Feb 2015, 16:53

lehmiger, nicht zu reichhaltiger Boden sind eigentlich schonmal gute Vorraussetzungen für eine Magerwiese. Bei dir dürfte es dann dank des Lehmes in Richtung Steppenmagerrasen gehen bzw. dessen Vorformen.
Wenn du in der Richtung mal recherchierst dürftest du einiges an Pflanzengesellschaften finden die da passen würden.

ich habe vorm haus eine große Magerwiese, auch auf lehmigem Boden. Allerdings war die schon da bzw. entstand durch 2-3 maliges Mähen mit Abtransport des Mähgutes ohne zusätzliche Düngergaben. Bei mir dominieren Schafgarbe, verschiedne Kleesorten, Hahnenfuß und ähnliche, je nach kleinklimatischer Ausprägung.

Mindestens einmal, besser zweimal im jahr mähen und das Mähgut nicht mulchen sondern abräumen sollten eigentlich die einzigen nötigen maßnahmen sein wenn du erstmal die entsprechenden Pflanzen drin hast. Theoretisch kannst du auch einfach wachsen lassen was kommt und immer schön mähen und abräumen, irgendwann wird es von allein in Richtung Magerwiese gehen...dauert halt wesentlich länger.

Piepmatz
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Re: Blumenwiese

#5

Beitrag von Piepmatz » Di 10. Feb 2015, 18:09

Vor etwa 20 Jahren hatten meine Eltern in ihrem Vorgarten mal ca. 50qm Blumenwiesenmischung ausgesät, nachdem sie dort Bodenaushub (also Muttererde) verteilt hatten, und keine Lust auf Rasen hatten. Im ersten Jahr sah das sehr schön aus, im 2. war es noch hübscher. Doch dann wurden die Blumen nach und nach weniger, die Gräser dominierten zunehmend. Das soll wohl normal sein so. Möchte im Frühjahr auch eine Fläche von ca. 400 qm mit Blumenwiese "bestellen", jetzt ist es noch Quecken-Wiese... . Habe aber noch mehrere Dosen mit verschiedenen Mischungen vom Penny, die dringend weg müssen, daher lasse ich die queckenverseuchte Wiese einfach umpflügen und werde die Mischungen aussäen. Über das Ergebnis bin ich gespannt...

grubenreiner
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Re: Blumenwiese

#6

Beitrag von grubenreiner » Di 10. Feb 2015, 20:11

Es kommt halt drauf an den Pflanzen die man da haben möchte gute Bedingungen zu bieten. Und die meiner Meinung nach arbeits-extensivste Methode für eine reich blühende große Fläche ist in den allermeisten Fällen langfristig in Richtung Magerwiese zu gehen (Vorausgesetzt man hat einen geeigneten Standort).
Wenn der Mutterboden recht nährstoffreich war setzen sich meist andere Pflanzen durch.

Ich kann bei mir hier einen guten vergleich ziehen, selber Boden, selbes Klima, 2 Flächen. Die eine seit 50+ Jahren pro Jahr 2 mal gemäht, nie/kaum gedüngt ist eine wunderschöne Magerwiese mit reichlich Blühpflanzen. Je nach Jahreszeit andere Blüher und sicher auch viele Gräser dazwischen, aber im Gesamteindruck übers Jahr eine schöne Blühwiese.
Die andere Fläche wurde immer wieder gedüngt und das Schnittgut stets als Mulch liegen gelassen. Hier wachsen eigentlich nur 3-4 Arten Gräser und man sieht das ganze Jahr so gut wie keine Blüte (außer bißchen Löwenzahn ganz früh im Jahr).

Olaf
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Re: Blumenwiese

#7

Beitrag von Olaf » Di 10. Feb 2015, 21:54

Zu Weihnachten hab ich ein Gartenbuch geschenkt bekommen.
Ich hasse es, wenn ich Gartenbücher geschenkt bekomme, ich hab so 4 Stück und einen Internetzugang, und mehr brauche ich nicht.
Überraschender Weise hat es mir aber gefallen.
http://www.amazon.de/neue-Naturgarten-V ... aturgarten
Insbesondere die Abschnitte "Prärie und Steppe" und "Teich und Teichrand".
Es wird ein bisschen das Ökosystem erklärt und warum die Pflanzen so sind wie sie sind, bei Prärie und Steppe mein ich jetzt, auf den Pflegeaufwand eingegangen und auch auf geeignete Pflanzen.
Ich könnte es auch verleihen, aber wenn ich sehe, dass es das gebraucht für 10 Taler gibt, lohnt sich das wohl nicht.
Ich muss aber erst mal meinen Teich fertig kriegen, heute wieder Erde gefahren, mir schmerzt die Schulter, und dann seh ich weiter.
LG
OLaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Blumenwiese

#8

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 11. Feb 2015, 12:36

Blumenwiese bleibt es nur, wenn nur einmal und dann sehr spät gemäht wird - die Blumen müssen ja eine Chance bekommen, vollreifen Samen zu bilden, das sind ja alles Einjährige.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Manfred

Re: Blumenwiese

#9

Beitrag von Manfred » Mi 11. Feb 2015, 12:44

Sabi(e)ne hat geschrieben:Blumenwiese bleibt es nur, wenn nur einmal und dann sehr spät gemäht wird - die Blumen müssen ja eine Chance bekommen, vollreifen Samen zu bilden, das sind ja alles Einjährige.
Das ist nur auf sehr mageren Standorten zutreffend.
Ansonsten fördert man die Artenvielfalt am besten mit einer wechselnden Nutzung, sprich unterschiedlichen Schnittzeitpunkten und Schnitthäufigkeiten im mehrjährigen Wechsel.
Das haben inzwischen sogar einige Naturschützer verstanden. Bayern hat deshalb dieses Jahr ein neues Förderprogramm aufgelegt, das sich am Vorkommen von Zeigerarten und deren Erhaltung und nicht mehr an Schnittzeitpunkten orientiert. Die Schnittzeitpunktregelungen haben sich auf vielen Flächen als kontraproduktiv erwiesen und zu einer Reduzierung der Artenzahl geführt.

wranger
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Re: Blumenwiese

#10

Beitrag von wranger » Do 12. Feb 2015, 08:59

Moin,

danke erst mal für die Anregungen, ich werde es auf einen Versuch ankommen lassen und eine reine Blumenmischung aussäen.

Ich werde dann im laufe der Zeit weiter berichten.

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