Die Sortenvielfalt erschlägt mich wieder....

grubenreiner
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Die Sortenvielfalt erschlägt mich wieder....

#1

Beitrag von grubenreiner » Do 8. Jan 2015, 12:32

Hallo zusammen,

ich bin dabei meinen Anbauplan für die kommende Saison zu machen und versuche zumindest aus meinen letztjährigen Fehlern zu lernen.
Als absoluter Neuling hab ich letztes Jahr viel zu viel machen wollen und hatte am Ende zig Exoten mit mehr oder minder guter Ernte aber am Ende zu wenig von den banalen Sachen wie Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten etc.

Daher wollte ich mich dieses jahr wirklich stark beschränken....wollte. Sobald ich anfange diverse Saatgutkataloge durchzublättern gefällt mir wieder das....und das klingt gut....und das brauch ich auch....und dafür find ich auch noch n Plätzchen. :ohoh:

Aber selbst wenn ich mich beschränke auf das Grundlegende kommt das nächste Problem. Zig Sorten jedes Gemüses...und ich ohne Plan welche ich nehmen soll. Allein bei den Kartoffeln, soviel verheißungsvolles was probiert werden möchte, oder bei den Tomaten, oder selbst den Karotten und Zwiebeln.

Wie macht ihr das, wie findet ihr die passenden für euch oder zumindest die die einen Versuch lohnen?

ich bin da grad echt n bißcehn überfordert und würde es im Zweifelsfall wieder einfach nach Bauchgefühl machen :lol:

Gruß Axel

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Mika
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Re: Die Sortenvielfalt erschlägt mich wieder....

#2

Beitrag von Mika » Do 8. Jan 2015, 12:40

Bei Tomaten könnte ich Dir insofern helfen, als daß ich schon ziemlich viele Sorten durchprobiert habe. :engel:
(Wenn Du mir sagst, für was Du die Tomaten haben willst; zum so Essen, Salat, Sauce etc... dann kann ich Dir sagen was ich angebaut habe und wie die mir schmecken).

Ansonsten würde ich beim Saatgutkatalog die Beschreibungen lesen und wenn die Beschreibung "einfach, robust, restistent gegen..." heißt schon mal ankreuzeln :mrgreen: .
Beim Salat, Radieschen etc. auf Schoßfestigkeit achten (mir sind letzen Sommer die Radieschen durch die Decke gegenagen, weil ich nicht drauf geschaut hatte... :pfeif: ).

Und schau bei den Beschreibugen auch darauf, ab wann und bis wie lange gesät und geerntet werden kann. Dann läßt es sich leichter planen. :)

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kraut_ruebe
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Re: Die Sortenvielfalt erschlägt mich wieder....

#3

Beitrag von kraut_ruebe » Do 8. Jan 2015, 13:06

ich wähle die sorten aus, welche zu meinem klima und zu meinem boden (bzw. zu dem den ich für die jeweilige pflanze gerichtet hab) passen.

ich hab nämlich keine lust alle kulturpflanzen zu verhätscheln und zu bemuttern, das gros der pflanzen muss hier bitteschön alleine klarkommen. nach der aussaat bis zur ernte ist bei mir allenfalls giessen in extremen trockenzeiten und das eine oder andere unkraut entfernen und den tieren zuführen drinnen.

mir nutzt das zB nix wenn ne pflanze resistent gegen allerlei was bei mir eh nicht vorkommt gezüchtet ist aber die frucht sofort bei trockenheit aufplatzt.

so bleibt von den vielen vielen sorten nur ne handvoll über die wirklich gut für mich sind. da und dort darf was als leckerli bissl rumzicken weil ichs trotzdem gern hätt obwohls nicht so für meinen platz passt, aber nicht alles. da würd ich sonst nicht fertig.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Olaf
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Re: Die Sortenvielfalt erschlägt mich wieder....

#4

Beitrag von Olaf » Do 8. Jan 2015, 13:16

Moin, die wichtigste Frage bleibt immer noch: Was issst man wirklich?
Und als zweite Überlegung stell ich immer noch an:
Was ist entweder wesentlich besser, wenn ich es selbst anbaue oder womit kann ich tatsächlich vielleicht etwas sparen.
(Und als drittes, hab ich Spass dran? :rot: :aeh: )
Tomaten oder Salate erfüllen, (z.B. und für mich) sogar beide Kriterien, sparen und besser. Zuchini hingegen mach ich z.B. nicht mehr. Kartoffeln bin ich grad wieder am umdenken.
Ansonsten denke ich auch, einfache, robuste, bewährte Sorten. Oft erkennt man die sogar am Saatgutpreis. Zum Schluss mußt DU es für deinen Acker allein rauskriegen, aber vielleicht kann Dir wer aus Deiner Gegend weiter helfen, meine Empfehlungen würden Dir nicht viel nützen.Und nicht verlocken lassen, natürlich wollen die Dir soviel Kohle wie möglich aus der Tasche ziehen, das ist alles toll und muss man haben.... :grr:
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

centauri

Re: Die Sortenvielfalt erschlägt mich wieder....

#5

Beitrag von centauri » Do 8. Jan 2015, 13:19

Jaja das alte leiden :)
Ich baue auch nur noch sachen an die sich bei mir bewährt haben.
Früher war das auch anders.
Da wurde geplant, ausgesucht und eingekauft.
Und eben wie meißtens "viel zu viel". :aeh:
Eben keine 15 sorten tomaten mehr.
Drei sorten tomaten reichen doch auch dicke.
Oder 2 sorten bohnen usw.

wranger
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Re: Die Sortenvielfalt erschlägt mich wieder....

#6

Beitrag von wranger » Do 8. Jan 2015, 13:21

Was isst man wirklich in großen Mengen? Kartoffeln, Möhre, Erbsen, Zucchini, Zwiebel, Tomate, Grünkohl, Salat = Anbauen

Was könnte man essen, tut es dann aber trotzdem nicht, warum auch immer (Wirsing und Weißkohl, Radieschen, Pastinake) gehen bei uns nicht weg = NICHT anbauen

Von jeder Art (Möhre) nur eine Sorte. (Geschmacklich unterscheiden sich die Möhrensorten kaum). Warum sollte ich Topinanbur anbauen wenn das wie Kartoffeln schmeckt und auch so zubereitet wird?

Experimente und neues auf 2-3 Projekte beschränken.

Projekt 1: 5 Kartoffelsorten
Projekt2: Den ganzen Sommer immer frische Erbsen/Salat
Projekt3: Anbau unter Vlies

Zusammenfassung: Viel von dem Anbauen was man gerne isst aber nur wenig Sorten. Das weglassen was man vielleicht mal essen könnte. Nicht zu viel auf einmal ändern!

Benutzer 72 gelöscht

Re: Die Sortenvielfalt erschlägt mich wieder....

#7

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 8. Jan 2015, 15:40

wranger hat geschrieben:Was isst man wirklich in großen Mengen?
hihi - die Formulierung find ich lustig, sorry ;)

Jeder isst was anderes gerne!
Darauf solltest du halt achten, wenn du die Sorten auswählen willst.
Ich kann dir nicht sagen, was du gerne isst, ich kann dir nur sagen, wie das bei uns aussieht.

Wären wir echte Selbstversorger, also müssten wir von unserer Ernte leben, tät ich noch mehr Kartoffeln, Möhre, Erbsen, Bohnen, Kohl, Pastinake und Nackthafer anbaun.

So habe ich für mich eigene Kriterien erfunden, die eine Pflanze erfüllen muss, wenn sie bei uns bleiben will -
entweder beim Einkaufen echt teuer - Himbeeren, Kirschen, Bergtee, Johannisbeeren
oder kaum zu kriegen - Oswegokraut, peruanische Kartoffelsorten, Piri Piri, Rocoto, Postelein, weiße Erdbeeren, Aronia
oder nur frisch wirklich gut - Radieschen, Salat, Rosenkohl (ich mag die gefrorenen Röschen im Winter!), frisch geerntete Karotten mit Erde dran (das mögen nicht viele, aber ich liiiebe es!)
oder es wächst einfach von selber bei uns - Pfefferminze, Brunnenkresse, Rapunzel, Kartoffel

Ich tu mir sehr schwer, mich von einer Pflanze zu verabschieden, lass ihr immer ein Jahr Galgenfrist, aber dann ist es endgültig....
Was bei uns nur kränkelt oder nicht gerne gegessen wird, muss weg!

Neues ausprobieren kann mir niemand verbieten! :schmoll: :pft:

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poison ivy
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Re: Die Sortenvielfalt erschlägt mich wieder....

#8

Beitrag von poison ivy » Do 8. Jan 2015, 16:26

wranger hat geschrieben:Was isst man wirklich in großen Mengen?
gute Frage
lass mich ein bischen umformulieren:
was verbrauche ich in grossen Mengen, wenn auch ueber einen laengeren Zeitraum?
laesst es sich vernuenftig aufheben (lagern, einkochen, einfrieren)?
ina maka hat geschrieben:Jeder isst was anderes gerne!
Darauf solltest du halt achten, wenn du die Sorten auswählen willst.
und anderswo waechst was anderes besser
ina maka hat geschrieben:So habe ich für mich eigene Kriterien erfunden, die eine Pflanze erfüllen muss, wenn sie bei uns bleiben will
Deine Kriterien wende ich in etwa auch an, Ina Maka
wobei interessanterweise die meisten meiner Lieblinge in mehr als eine Kategorie fallen
Okra zB kriegst kaum frisch, sie sind meist schweineteuer und eh schon zu gross (holzig) und gummige (nicht wirklich frische) Okra schmecken baeh
dabei wachsen die hier ohne jede Pflege absolut problemlos
gruene Bohnen mag ich nicht wirklich, aber die wachsen so gut und problemlos, dass die in fast jedes Mischgemuese mit rein duerfen
ina maka hat geschrieben:Neues ausprobieren kann mir niemand verbieten!
wuerde ich nicht SELBER probieren, wuesste ich nicht, dass ...
Taglilien wachsen nicht nur problemlos, sondern mein sehr konservativer Gatte hat sie inzwischen als 'Salat-Material' akzeptiert
letztes Fruehjahr hab ich noch immer mal ne hochgezogene Augenbraue gekriegt fuer Dahlien im Salat oder Tagetes im StirFry, inzwischen kommt schon mal die Frage: wie heute keine Bluemchen?
merke persoenlicher Geschmack/Vorliebe ist anpassungsfaehig
wenn im Garten grad kiloweise Feigen reif werden, kauf ich nicht Trauben, die ich in 2 Monaten auch noch frisch kriege

meine Experimentierwut ist nicht mehr ganz so heftig, aber irgendwas fuer mich Neues findet sich immer
aber noch 7 Sorten Tomaten? fuer heuer hab ich zB Inka Gurken Samen und japanische Weinbeeren, ein paar Oca ...
Haferwurzeln haben letzte Saison bewiesen, dass es ihnen bei mir nicht gefaellt, dann hat nicht
letztes Jahr hab ich die ungeliebten Radieschen auswuchern lassen und festgestellt, dass die Samenkapseln gar nicht so schlecht sind

fuer alles Kohlige ist es hier in der Saison zu warm, hab meine Restsamen Kohlrabi (liebt Goega + gibt's kaum zu kaufen) vor 4 Wochen in Beete gestreut, waechst's is gut, waechst's nicht is auch gut
gelbe Rueben kommen mir nicht mehr in'n Garten, die gibt es das ganze Jhr ueber billig und ich schmecke keinen Unterschied zwischen die Kuemmerlinge aus meinem Garten und den gekauften, auch schmeck ich keinen Unterschied zwischen weiss, gelb, orange, rot, lila ... sind fuer mich einfach alles gelbe Rueben *schulterzuck*

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Buchkammer
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Re: Die Sortenvielfalt erschlägt mich wieder....

#9

Beitrag von Buchkammer » Do 8. Jan 2015, 20:14

Das mit der Experimentierwut verläuft sich denke ich mit den Jahren. Hier wurden jedes Jahr um die 10 verschiedenen Kartoffelsorten angebaut. Muss man ja alle mal durchkosten; schafft man aber eh nicht, also alle Sorten anbauen und kosten. Das Ergebnis waren dann meistens geringere Ernten bei manchen Kartoffelsorten, weil die in unserem Klima und der Bodenbeschaffenheit einfach nicht den Ertrag erbringen als anderswo.

Daher die Devise für die nächsten Jahre: Anbau von Nahrungsmitteln, die gut schmecken, ausreichend Nährstoffe besitzen, einigermaßen alleine in unserem Klima und Boden zurechtkommen, lange lagerfähig sind bzw. bis zur Ernte lange Zeit auf dem Feld verbleiben können, einen ordentlichen Ertrag sichern und die verfügbaren Flächen optimal ausnutzen. Das gilt nicht nur für Kartoffelsorten, sondern auch für alles andere Grünzeug. Ist wohl ein mehrjähriger Lernprozess, den jeder für sich entdeckt. Nur bei den Tomaten hat mich der Tomatenvirus erwischt - da mach ich jedes Jahr Unmengen an Sorten, aber kleine Sünden werden ja nicht bestraft. :rot:

Vielleicht hilft es dir, wenn du momentan nur 2-3 Sortenkataloge durchblätterst? ;)
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

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Re: Die Sortenvielfalt erschlägt mich wieder....

#10

Beitrag von Gwenhwyfar » Do 8. Jan 2015, 21:52

Ich habe so einen gewissen Grundstock an Pflanzen, die jedes Jahr wieder gepflanzt werden. Aber ich probiere auch gerne mal was Neues aus. Geht das gut an und schmeckt gut, dann darf es nächstes Jahr wieder ins Beet. Dafür macht dann etwas anderes Pause oder verabschiedet sich ganz.
Die Versuchung ist groß, die Kataloge verlockend. :)
Manche Menschen spüren den Regen, andere werden einfach nur nass.

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