sumpfige Wiese

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Grischa
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sumpfige Wiese

#1

Beitrag von Grischa » Do 10. Jul 2014, 14:40

Trage mich mit dem Gedanken, ein Haus mit einem größeren Stück Land sumpfiger Wiese zu kaufen. Der frühere Eigentümer hat damit nie was gemacht, einfach wachsen lassen. Ich überlege, ob man das Gras nicht lieber mähen sollte (verkusselt ja sonst?) und ob nicht zumindest mit der Zeit, nach mehrmaligen Mähen, eine bessere Qualität rauskommt, die man als Viehfutter verwenden kann. Wer hat da Erfahrung? Bin dankbar für Tips.

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Reisende
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Re: sumpfige Wiese

#2

Beitrag von Reisende » Do 10. Jul 2014, 15:15

ich weiß nicht genau, was "verkusseln" heißt, aber ja, regelmäßige schnitte sind der grasqualität zuträglich.
wenn es sumpfig ist solltest du aber bedenken, dass du wsl mit schweren maschinen da nicht durchkommst. bleibt nur die sense.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Oli
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Re: sumpfige Wiese

#3

Beitrag von Oli » Do 10. Jul 2014, 15:18

Naja, Erfahrung schon, leider.
Erstmal würde ich checken, ob das Haus absäuft - aber danach hast du ja nicht gefragt.

Womit mähen wäre die nächste Frage. Auf unserem nassen Stück Koppel sind eines schönen Tages 3 Trecker versunken, jeder beim Versuch den anderen rauszuziehen, der mähen wollte. War vor unserer Zeit, aber es soll ein bleibendes Erlebnis gewesen sein.
Mit Watstiefeln und Einachser ist anstregend, Freischneider ebenso - vor allem wenn es ein größeres Stück Land ist wie du schreibst. Hat man da dauernd Lust drauf?
Hat der Vorbesitzer deswegen nichts gemacht?
Was wächst da? Ist das überhaupt als Viehfutter geeignet?
Kann/darf man drainieren?
Lohnt es anzuschütten? Wieviel darf? Bei uns 100 Kubik, da ist man eine Weile beschäftigt.
Kann man das in einen Teich abfliessen lassen? Was für ein Untergrund ist da?
Wo kommt das Wasser her?

Hier kommen sicher noch Leute mit besseren/mehr Ideen, ich bin bei Sumpf skeptisch und das oben sind die Fragen, die mir so als erstes einfallen dazu. :)

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Re: sumpfige Wiese

#4

Beitrag von Luna » Do 10. Jul 2014, 16:29

Ein Teil unserer grösseren Wiese geht auch in ein Hochmoor über. Maschinell mähen geht da schonmal gar nicht.
Und wenn, das was dort wächst, ist nicht gerade nach dem Geschmack von Wiederkäuern, weder frisch noch als Heu.
In eine ertragreichere Wiese umwamdeln geht mMn nur mit drainieren - sofern es das Gefälle zulässt.
Andererseits wachsen hier seltene Gräser und Knabenkrautarten auf diesen Flächen.
Gute Erfahrungen haben wir mit der Beweidung durch Gänse gemacht, weil Huftiere da nur ungern reingehen!

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Re: sumpfige Wiese

#5

Beitrag von kraut_ruebe » Do 10. Jul 2014, 22:26

es fragt sich dabei auch, ob die wiese trockengelegt werden darf. bei uns gibt es wenige feuchtwiesen und diese sind geschützt wegen ihrer seltenen vegetation (hier schachbrettblume und ähnliches).

da würd ich sicherheitshalber vorher fragen ob es da auflagen oder verbote gibt.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: sumpfige Wiese

#6

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Fr 11. Jul 2014, 08:12

ein paar Gräben ziehen, Drainage rein und wenns gar nicht anders geht Pumpen. Oberflächenwasser lässt sich schon leicht los werden.Und dann einfach auf Ursachen Suche gehen warum ist es Nass ?
liegt das Grundstück tiefer wie die anderen,? gibt es Schichten im Boden wo das Wasser nicht abfließen kann ? ist der Boden zu Ton/ Lehm haltig ? usw. und dann geeignete Gegenmaßnahmen treffen. Als ich hier Angefangen bin zu Werkeln hatten wir hier bei einer Spatentiefe von 30cm Wasser. Nach knapp 7 Jahren und erst einmal schwerem Gerät samt Riesenbagger kann ich hier jetzt auch im Winter mit dem Auto aufs Land fahren das war aber ein ganzes Stück Arbeit , Gräben ziehen, Brunnen graben , Drainage legen, Boden auffahren, Boden mischen, Schotter , Ziegelsteine mit einarbeiten und Pumpen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: sumpfige Wiese

#7

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 11. Jul 2014, 09:20

ich dreh mich immer wieder um diesen thread - wir haben so eine "sumpfige Wiese"......

Der Rest des Grundstückes (auch der Fleck, wos Haus hinkommen sollte) ist höher oben gelegen. Dadurch ist "nur" unten nass.
Bei uns wuchern Beinwell, Brennessel und Kratzbeeren - es ist eine "fette nasse Wiese" und außer Lungenkraut und Zyclamen hab ich dort leider keine besonderen Blumen entdeckt, Gräser weiß ich nicht, mag sein.
Gras wächst dort sowieso kaum und wenn dann sehr langsam.
Schachbrettblumen hab ich angesetzt, die kommen sehr sehr zögerlich - dürfte zu nährstoffreich sein, unsere Wiese.
Also ich täte mich mal ganz gut umsehen, ob es dort "seltene Pflanzen" gibt - wenn ja, käme für mich ein Trockenlegen nur im Notfall in Frage.

Unsre Wiese ist heuer von selber fast trocken geworden, also man kann jetzt dort gehen, ohne nasse Füße zu bekommen und ohne dass der Boden dazu quatscht.
Weiß nicht, woran es liegt!!

Was ich weiß ist, wenn ein Bach oder Fluss in der Nähe ist - der Wasserspiegel vom Fließgewässer bestimmt mit die Höhe des Grundwasserspiegels.
Je tiefer der Bach fließt und je schneller, unso mehr Chance, dass die Wiese etwas trockener wird (Gibts bei euch einen Bach?).

Weiden ziehen viel Wasser - ah! da fällt mir ein, wir haben ca. 5 Weidenstecklinge in der Wiese verteilt, die sind inzwischen Bäume geworden, vielleicht war es das??

Eine Wiese, die nur im Frühling unter Wasser steht, sonst aber nicht, ist fast wie eine normale Wiese geeignet.
Wenn man nicht mäht, "verfilzt" das Gras. Die Hummeln lieben es, aber als Futterwiese nimmer geeignet.
Weißt du denn, welche Pflanzen dort wachsen täten, wenn regelmäßig gemäht wird?
Manchmal ändert allein das die Zusammensetzung der Flora, nicht zu unterschätzen!
Wir mähen mit Sense, das geht (fast) immer.

Grischa
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Re: sumpfige Wiese

#8

Beitrag von Grischa » So 13. Jul 2014, 09:54

Herzlichen Dank allen!!! :hhe: Das war sehr informativ. Nein Moor ist es nicht (die Geschichte mit den drei Traktoren ist ja lustig) Die Wiese liegt in Schweden, das Haus ist m.E sicher, steht auf Steinen, zeigt keine Setzschäden, und drum herum ist es trocken und normaler Rasen. Die Wiese ist auf diesem Grundstück nur zum Teil, aber vorbildlich auf den NAchbarland drainiert, da ist auch ein Stromkabel unterirdisch verlegt, direkt an der Grundstückgrenze. Das Ganze ist Seeufervorland. Der jetzige Noch-Besitzer hat da Bienenkörbe aufgestellt, und deshalb nehm ich auch an, dass er die Wiese naturbelässt wegen seltener Blumen. Mir gefällt das Ganze nicht wegen Schnaken und Bremsen.Was da genau wächst, hab ich keine Ahnung, Lupinen hab ich gesehen, als ich da war.
Die Idee mit den Gänsen hört sich interessant an, auch das Pflanzen von Weiden. Verkusseln bedeutet, dass sich Wald ausbreitet. Tut er wohl hier eh nicht, weil die Erde nicht dafür geeignet.

Luna
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Re: sumpfige Wiese

#9

Beitrag von Luna » So 13. Jul 2014, 10:27

Grischa hat geschrieben: [...] Die Idee mit den Gänsen hört sich interessant an, auch das Pflanzen von Weiden. [...]
Bewuchs mit Weiden, Pappeln oder Birken (Skandinavien) sind tatsächlich eine Alternative, aber was die Weiden betrifft:
Seit 4 Jahren versuchen wir, Korbweiden auf dem feuchten Stück entlang eines Grabens zu etablieren,
Leider werden sie regelmässig vom Rehwild geschält, treiben aber genauso regelmässig unten wieder aus.
Und das, obwohl sie in Sichtweite zum Haus gesteckt wurden, das ständig bewohnt ist. Gut, ein aufwändiger Schutz in den ersten Jahren würde da evtl. helfen.
Wir sind von Letzterem wieder abgekommen, weil es gegen die Ziegen nichts genützt hat - die ziehen den Verbissschutz einfach über die nach unten gebogenen Ruten wieder ab ...
Zu bedenken wäre noch, dass sich mit der Bepflanzung und der Wasseraufnahme der Bäume die Vegetation ändert!
Allein durch das Nachgraben des Fluters und dem damit verbundenen leichten Absenken des Grundwasserspiegels haben sich bei uns u.a. Pionierpflanzen wie Birken von selbst wieder angesiedelt.

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