Mulchgärtnern - Erfahrungswerte ?
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grubenreiner
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Mulchgärtnern - Erfahrungswerte ?
Hallo zusammen,
ich habe dieses Jahr meine ersten Versuche mit Mulchbeeten gemacht. Die Theorie dahinter fasziniert mich.
Ruth Strout, eine der großen Mulchverfechterinnen in den USA beschreibt es geradezu paradiesich. Kaum noch gießen da Feuchtigkeit drin bleibt, gleichzeitige Düngung und der Boden bleibt locker und Unkraut kann auch nicht aufkommen. Dass die Praxis wahrscheinlich nicht ganz so rosig aussehen würde hatte ich mir schon gedacht.
Als Mulchmaterial habe ich Wiesenschnitt verwendet also quasi Heu. Meine Versuchsflächen waren
1.konventionelle Reihe Kartoffeln
2. frisch aufgeschütteter Haufen aus Grassoden (von der Urbarmachung des Gartens) bepflanzt mit Gurke, Kürbiss und Aubergine
3. eine Reihe Kartoffeln die ich direkt in die Wiese gesetzt hatte. Zusätzlich habe ich hier unter dem Heumulch eine Lage Karton ausgelegt.
Prinzipiell hat das auch alles gut funktioniert. Der Boden blieb sehr feucht, schön locker (lockerte sich tlw. sogar zusätzlich durch massive Wurmaktivität in den oberen Schichten) und Unkraut kam auch kaum auf.Außer der Ackerwinde gegen die ich gerade verliere, die habe ich so massiv im Boden dass nach einer Woche ohne Jäten alles begrünt ist von Winden.
Aber es gab ein Problem! Schnecken! Die fanden den Mulch so toll dass ich extrem hohen Schneckenbesatz hatte.
Die Kartoffeln aus Fläche 1 wurden so stark abgefressen dass sie kein grün ducrch den Mulch schieben konnten.
Auf Fläche 2 wurden mir 3 Kürbiss, 2 Gurcken und 2 Auberginen komplett abgefressen.
Die Kartoffeln auf Fläche 3 spitzten zwar leicht durch den MUlch waren aber auch zu 80% geschädigt.
Ich habe den Mulch dann entfernt bzw. bis zu 1 m von den Pflanzen zurück gezogen so dass wieder trockene, blanke Erde zu sehen war. Daraufhin erholten sich die meisten Kartoffelpflanzen und gedeihen nun prächtig. Neu gepflanzte Gurcken/Kübriss etc. kommen jetzt auch schön.
Mich ärgert dass unheimlich da bis auf den Faktor Schnecke das ganze wirklich ideal funktionierte. Ich bin mir sicher dass ich, auf den ganzen Garten gesehen, mit Mulchen meine Arbeitszeit im Garten (gießen, jäten, etc.) auf 1/3 verkürzen könnte. Bringt ja aber nichts solange dann dank der Schnecken nichts übrig bleibt.
Habt ihr Erfahrungen mit Mulchbeeten, mit Mulchen und Schnecken oder zum Mulchen im Garten allgemein?
Ich werde den Versuch noch nicht aufgeben, sehe bisher aber keine Lösung.
Gruß
Axel
ich habe dieses Jahr meine ersten Versuche mit Mulchbeeten gemacht. Die Theorie dahinter fasziniert mich.
Ruth Strout, eine der großen Mulchverfechterinnen in den USA beschreibt es geradezu paradiesich. Kaum noch gießen da Feuchtigkeit drin bleibt, gleichzeitige Düngung und der Boden bleibt locker und Unkraut kann auch nicht aufkommen. Dass die Praxis wahrscheinlich nicht ganz so rosig aussehen würde hatte ich mir schon gedacht.
Als Mulchmaterial habe ich Wiesenschnitt verwendet also quasi Heu. Meine Versuchsflächen waren
1.konventionelle Reihe Kartoffeln
2. frisch aufgeschütteter Haufen aus Grassoden (von der Urbarmachung des Gartens) bepflanzt mit Gurke, Kürbiss und Aubergine
3. eine Reihe Kartoffeln die ich direkt in die Wiese gesetzt hatte. Zusätzlich habe ich hier unter dem Heumulch eine Lage Karton ausgelegt.
Prinzipiell hat das auch alles gut funktioniert. Der Boden blieb sehr feucht, schön locker (lockerte sich tlw. sogar zusätzlich durch massive Wurmaktivität in den oberen Schichten) und Unkraut kam auch kaum auf.Außer der Ackerwinde gegen die ich gerade verliere, die habe ich so massiv im Boden dass nach einer Woche ohne Jäten alles begrünt ist von Winden.
Aber es gab ein Problem! Schnecken! Die fanden den Mulch so toll dass ich extrem hohen Schneckenbesatz hatte.
Die Kartoffeln aus Fläche 1 wurden so stark abgefressen dass sie kein grün ducrch den Mulch schieben konnten.
Auf Fläche 2 wurden mir 3 Kürbiss, 2 Gurcken und 2 Auberginen komplett abgefressen.
Die Kartoffeln auf Fläche 3 spitzten zwar leicht durch den MUlch waren aber auch zu 80% geschädigt.
Ich habe den Mulch dann entfernt bzw. bis zu 1 m von den Pflanzen zurück gezogen so dass wieder trockene, blanke Erde zu sehen war. Daraufhin erholten sich die meisten Kartoffelpflanzen und gedeihen nun prächtig. Neu gepflanzte Gurcken/Kübriss etc. kommen jetzt auch schön.
Mich ärgert dass unheimlich da bis auf den Faktor Schnecke das ganze wirklich ideal funktionierte. Ich bin mir sicher dass ich, auf den ganzen Garten gesehen, mit Mulchen meine Arbeitszeit im Garten (gießen, jäten, etc.) auf 1/3 verkürzen könnte. Bringt ja aber nichts solange dann dank der Schnecken nichts übrig bleibt.
Habt ihr Erfahrungen mit Mulchbeeten, mit Mulchen und Schnecken oder zum Mulchen im Garten allgemein?
Ich werde den Versuch noch nicht aufgeben, sehe bisher aber keine Lösung.
Gruß
Axel
- Spencer
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Re: Mulchgärtnern - Erfahrungswerte ?
Jo... ich muss mich Dir anschließen.
Feuchtigkeit im Boden, wenig Beikräuter außer die Ackerwinde... aber dafür die reinste Schneckenzuchtanlage !
Ich hab zum Teil den Mulch dieses Jahr abgeräumt um die Schnecken von den Beeten fern zu halten. Testweise ein großes Beet gemulcht (Kartoffeln) und ein Beet mit Kartoffeln ohne Mulch.
Feuchtigkeit im Boden, wenig Beikräuter außer die Ackerwinde... aber dafür die reinste Schneckenzuchtanlage !
Ich hab zum Teil den Mulch dieses Jahr abgeräumt um die Schnecken von den Beeten fern zu halten. Testweise ein großes Beet gemulcht (Kartoffeln) und ein Beet mit Kartoffeln ohne Mulch.
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grubenreiner
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Re: Mulchgärtnern - Erfahrungswerte ?
Na da bin ich wenigstens der einzige
Ich bin am überlegen mir einen Schneckenzaun zu errichten. Eigentlich müsste man dann ja innerhalb des Zauns gut mulchen können. Allerdings müsste das Mulchmaterial immer frisch geschnitten sein, ansonsten befürchte ich mit Mulch vom Heuhaufen mir wieder Schnecken ins Beet zu holen.
Ein anderer Ansatz wäre Silage. Ein Bekannter von mir mulcht mit Silage und hat Null Schneckenprobleme. Die mögen das saure Milieu nicht, die Eier gehen sogar ein. Aber der hat die Silage eh zur Verfügung. Ich müsste sie zukaufen und das wo ich riesiege Mengen Wiesenschnitt zur freien Verfügung habe, widerstrebt mir irgendwie. Zum selber silieren fehlt die Maschinerie.
Ich bin am überlegen mir einen Schneckenzaun zu errichten. Eigentlich müsste man dann ja innerhalb des Zauns gut mulchen können. Allerdings müsste das Mulchmaterial immer frisch geschnitten sein, ansonsten befürchte ich mit Mulch vom Heuhaufen mir wieder Schnecken ins Beet zu holen.
Ein anderer Ansatz wäre Silage. Ein Bekannter von mir mulcht mit Silage und hat Null Schneckenprobleme. Die mögen das saure Milieu nicht, die Eier gehen sogar ein. Aber der hat die Silage eh zur Verfügung. Ich müsste sie zukaufen und das wo ich riesiege Mengen Wiesenschnitt zur freien Verfügung habe, widerstrebt mir irgendwie. Zum selber silieren fehlt die Maschinerie.
Re: Mulchgärtnern - Erfahrungswerte ?
Ich habe auch Bedenken, was Mulch angeht - mulche nur die Erdbeeren (mit Schafwolle, damit sie nicht faulen) und die Topfplantage, die schneckentechnisch leichter zu beaufsichtigen ist.
Den Rest säe ich ein - Untersaaten bieten Schnecken zwar auch Verstecke, fungieren aber gleichzeitig als Opferpflanzen.
Den Rest säe ich ein - Untersaaten bieten Schnecken zwar auch Verstecke, fungieren aber gleichzeitig als Opferpflanzen.
- citty
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Re: Mulchgärtnern - Erfahrungswerte ?
Hi,
einer meiner Kunden mulcht mit geshreddeten Blaettern. Das Herbstlaub wird in einer Reihe gehaeufelt, dann faehrt er ein paarmal mit dem Rasenmaeher drueber. Seine Gartenerde - vormals Lehm - ist wunderbar locker und fruchtbar.
LG Citty
einer meiner Kunden mulcht mit geshreddeten Blaettern. Das Herbstlaub wird in einer Reihe gehaeufelt, dann faehrt er ein paarmal mit dem Rasenmaeher drueber. Seine Gartenerde - vormals Lehm - ist wunderbar locker und fruchtbar.
LG Citty
Dr. Roger Liebi fan 
Re: Mulchgärtnern - Erfahrungswerte ?
Vom Schneckenzaunbauen wird man Schnecken nicht los.
Man verhindert damit nur das Einwandern neuer Schnecken in die Beete, aber die, die schon drin sind im Beet, sowohl die, die man sieht, als auch die, die grad in der Erde stecken als auch deren Gelege, bleiben einem erhalten.
Wir mulchen auch, dick und immer und ich halte das für eine fantastische Technik, sofern man nicht feine Saaten hat (Möhren....).
Bei starkem SChneckenbefall würde ich eine Sanierung des Geländes versuchen mit
1. Schneckenzaun drum
2. Hühner- und Entenhaltung (Evtl, Abwechselnd aufs LAnd lassen) kombiniert mit mehrfachem Umbrechen des Bodens, damit die Hühner überall rankommen.
Am besten ab September bis April, dann muss man halt seinen Gemüsebau zeitlich passend eintakten und evtl. mal auf dies oder das verzichten.
3. Dann im FRühjahr die Tiere runter vom Land, und dünn und gleichmäßig überall im umzäunten gemüsebeet (!) Schneckenkorm ausbringen, damit die frisch geschlüpften Schnecken, die noch wenig Gift benötigen, umkommen.
4. Danach erst mulchen und weiterhin alle Kulturpflanzen mit Schneckenkorn schützen.
5. Auf dem Gemüseland außerhalb der Kulturzeit bzw. bestellten beete (wo also auch kein Schneckenkorn ist) Enten laufen lassen.
Es gibt natürlich noch viele andere Methoden zur Schneckenregulierung, aber ich habe noch von keiner gehört, die funktioniert und in das zeitbudget eines Selbstversorgers passt.
L.
Man verhindert damit nur das Einwandern neuer Schnecken in die Beete, aber die, die schon drin sind im Beet, sowohl die, die man sieht, als auch die, die grad in der Erde stecken als auch deren Gelege, bleiben einem erhalten.
Wir mulchen auch, dick und immer und ich halte das für eine fantastische Technik, sofern man nicht feine Saaten hat (Möhren....).
Bei starkem SChneckenbefall würde ich eine Sanierung des Geländes versuchen mit
1. Schneckenzaun drum
2. Hühner- und Entenhaltung (Evtl, Abwechselnd aufs LAnd lassen) kombiniert mit mehrfachem Umbrechen des Bodens, damit die Hühner überall rankommen.
Am besten ab September bis April, dann muss man halt seinen Gemüsebau zeitlich passend eintakten und evtl. mal auf dies oder das verzichten.
3. Dann im FRühjahr die Tiere runter vom Land, und dünn und gleichmäßig überall im umzäunten gemüsebeet (!) Schneckenkorm ausbringen, damit die frisch geschlüpften Schnecken, die noch wenig Gift benötigen, umkommen.
4. Danach erst mulchen und weiterhin alle Kulturpflanzen mit Schneckenkorn schützen.
5. Auf dem Gemüseland außerhalb der Kulturzeit bzw. bestellten beete (wo also auch kein Schneckenkorn ist) Enten laufen lassen.
Es gibt natürlich noch viele andere Methoden zur Schneckenregulierung, aber ich habe noch von keiner gehört, die funktioniert und in das zeitbudget eines Selbstversorgers passt.
L.
Den Inhalt einer Botschaft bestimmt der Empfänger :-)
Re: Mulchgärtnern - Erfahrungswerte ?
Das kannst du aber nur mit abgeernteten Beeten machen. Hier gings ja um Schnecken während der Kulturzeit.citty hat geschrieben:Hi,
einer meiner Kunden mulcht mit geshreddeten Blaettern. Das Herbstlaub wird in einer Reihe gehaeufelt, dann faehrt er ein paarmal mit dem Rasenmaeher drueber. Seine Gartenerde - vormals Lehm - ist wunderbar locker und fruchtbar.
LG Citty
@Landfrau, Schneckenzaun ist gut, besonders bei überschaubaren Beeten und grossem Einwanderungsgebiet (Wiese in der Nachbarschaft ...)
- citty
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Re: Mulchgärtnern - Erfahrungswerte ?
Hi,
dachte es geht hier um allgemeine Erfahrungen. Also den Blaettermulch verteilt er um die Pflanzen erstens um die Feuchtigkeit zu speichern und um den Boden zu verbessern. Funktioniert wunderbar.
LG Citty
dachte es geht hier um allgemeine Erfahrungen. Also den Blaettermulch verteilt er um die Pflanzen erstens um die Feuchtigkeit zu speichern und um den Boden zu verbessern. Funktioniert wunderbar.
LG Citty
Dr. Roger Liebi fan 
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Benutzer 3370 gelöscht
Re: Mulchgärtnern - Erfahrungswerte ?
Wir mulchen seit 5 Jahren mit Heu. Heuer hatten wir auch Probleme mit den Schnecken, aber nicht so dramatisch. Beim trockenen Heu ist es nicht so arg, wie wenn man grünen Rasenschnitt auf die Beete legt, oder das Unkraut nach dem jäten liegen läßt. Bei Jungpflanzen entfernen wir kreisförmig den Mulch und decken die Erde mit Sägespänen zu. Die Kartoffel werden nach dem legen mit Erde anghäufelt und die Täler dazwischen mit Heu aufgefüllt, da gab es noch nie Probleme.
Für Aussaatbeete (Salat, Kraut, Kohl usw.) lassen wir die Saatreihen auf etwa 10cm frei bis die Keimblätter zu sehen sind. Auf diesen Beeten war heuer gefühlt der Schneckendruck größer als auf den gemulchten Flächen.
Unbedeckter Boden wird bei uns in Kürze so hart wie Beton.
Einige Fotos von heute
Zucchini und Gurken im Mulch
Stangenbohnen
Kartoffel
Für Aussaatbeete (Salat, Kraut, Kohl usw.) lassen wir die Saatreihen auf etwa 10cm frei bis die Keimblätter zu sehen sind. Auf diesen Beeten war heuer gefühlt der Schneckendruck größer als auf den gemulchten Flächen.
Unbedeckter Boden wird bei uns in Kürze so hart wie Beton.
Einige Fotos von heute
Zucchini und Gurken im Mulch
Stangenbohnen
Kartoffel
- ahora
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Re: Mulchgärtnern - Erfahrungswerte ?
Hallo Richard,
das sieht doch alles sehr gut aus.
Ich mulche auch, mit allem, was mir an Grünzeug in die Finger kommt, viel Heckenschnitt oder jetzt unlängst Olivenbaumblätter, ganze Berge, die schon eine Weile lagen, strohtrocken, das mögen die Schnecken überhaupt nicht.
Eine gute Ernte wünsche ich euch
Ahora
das sieht doch alles sehr gut aus.
Ich mulche auch, mit allem, was mir an Grünzeug in die Finger kommt, viel Heckenschnitt oder jetzt unlängst Olivenbaumblätter, ganze Berge, die schon eine Weile lagen, strohtrocken, das mögen die Schnecken überhaupt nicht.
Eine gute Ernte wünsche ich euch
Ahora
