Glyphosat-Diskussion
Re: Glyphosat-Diskussion
es gibt gerade Aktuell im Obstbau sehr viele Umsteller auf Bio Anbau . Allein was fehlt sind die Kunden. Also soweit nichts neues alles Schwafelei und wenn es dann ans eigene Portemonnaie geht ist wieder geiz Geil, siehe Sahne , Butter .
Re: Glyphosat-Diskussion
@MeinNameistHASE
Biobewirtschaftung lässt die Aufwände für Dünger ganz und für PSMs vermutlich ebenfalls komplett wegfallen. Durch echte Biobewirtschaftung dürfte etwa der Zuckergehalt, aber auch der sonstige Mineralgehalt z.B. in Zuckerrüben sowie die Ertragsmenge deutlich höher liegen. Dadurch kann man den erhöhten Personalaufwand vermutlich ausgleichen.Und die Frage des Wollens ist auch berechtigt: Wo soll ein Landwirt die nötigen Arbeitskräfte hernehmen, wenn auf einmal 300ha Rüben gehackt werden müssen oder andere Sonderkulturen, die nur in begrenztem Umfang maschinell gepflegt werden können?
Ich denke dass Aufklärung sowohl bei den Erzeugern über die Möglichkeiten der Biobewirtschaftung als auch bei den Verbrauchern über die mangelhafte Qualität der normalen Lebensmittel den nötigen "Überzeugungs"druck bei den Verantwortlichen (Wissenschaft, Verbände etc.) herstellen kann. Wie würden Verbraucher wohl reagieren, wenn sie erfahren würden, dass sie mit echten Bioprodukten Geld sparen würden, weil sie aufgrund des duetlich höheren Mineralgehaltes weniger Essen (und weniger Nahrungsergänzungsmittel) kaufen müssten und dadurch auch noch etwas für die schlanke Linie und überhaupt etwas für die Gesundheit tun würde?Da müssen vorher ganz andere "Wollen" und entsprechende Rahmenbedingungen schaffen (Wirtschaft, Gesetzgebung, Verbände)
- Peterle
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Re: Glyphosat-Diskussion
Lt. Email von heute haben Campact und WeMove die 1Millionen Hürde geknackt und können in Brüssel vorstellig werden:
Gruß
Peter
Es dreht sich, auch wenn ich nicht an den Erfolg glaube.eine Million Europäer/innen hat für ein Glyphosat-Verbot unterschrieben – und nebenbei einen Rekord aufgestellt: Noch nie hat eine Europäische Bürgerinitiative (EBI) innerhalb von vier Monaten die Million geknackt! Wir haben die offizielle Hürde praktisch überrannt – jetzt muss die EU sich unseren Forderungen stellen.
Gruß
Peter
Re: Glyphosat-Diskussion
Dünger kann nicht wegfallen,Biobewirtschaftung lässt die Aufwände für Dünger ganz und für PSMs vermutlich ebenfalls komplett wegfallen.
das geht aus Prinzip nicht.
PSM könnte wegfallen, geht praktisch aber nicht.
wat soll das denn werden?Durch echte Biobewirtschaftung dürfte etwa der Zuckergehalt, aber auch der sonstige Mineralgehalt z.B. in Zuckerrüben sowie die Ertragsmenge deutlich höher liegen. Dadurch kann man den erhöhten Personalaufwand vermutlich ausgleichen.
Das ist unmöglich und (der Mineralien Gehalt) absolut unnötig.
- Peterle
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Re: Glyphosat-Diskussion
@oelkanne,
da habe ich heute aber was ganz anderes gelesen und verlinkt bekommen. Das war bei Gabe Brown, ganzheitlicher Ackeranbau.
Vielleicht magst du dir die Mühe mal machen (ist auf Deutsch)? Sind ja 22Jahre Erfahrung und sollte auch für dich etwas beinhalten.
Gruß
Peter
da habe ich heute aber was ganz anderes gelesen und verlinkt bekommen. Das war bei Gabe Brown, ganzheitlicher Ackeranbau.
Vielleicht magst du dir die Mühe mal machen (ist auf Deutsch)? Sind ja 22Jahre Erfahrung und sollte auch für dich etwas beinhalten.
Gruß
Peter
Re: Glyphosat-Diskussion
meinst du das:Peterle hat geschrieben:@oelkanne,
da habe ich heute aber was ganz anderes gelesen und verlinkt bekommen. Das war bei Gabe Brown, ganzheitlicher Ackeranbau.
Vielleicht magst du dir die Mühe mal machen (ist auf Deutsch)? Sind ja 22Jahre Erfahrung und sollte auch für dich etwas beinhalten.
Gruß
Peter
http://ich-mache-boden-gut.de/?page_id=307?
Kurze Erläuterung hierzu:
Dünung:Oelkanne hat geschrieben:Dünger kann nicht wegfallen,Biobewirtschaftung lässt die Aufwände für Dünger ganz und für PSMs vermutlich ebenfalls komplett wegfallen.
das geht aus Prinzip nicht.
PSM könnte wegfallen, geht praktisch aber nicht.wat soll das denn werden?Durch echte Biobewirtschaftung dürfte etwa der Zuckergehalt, aber auch der sonstige Mineralgehalt z.B. in Zuckerrüben sowie die Ertragsmenge deutlich höher liegen. Dadurch kann man den erhöhten Personalaufwand vermutlich ausgleichen.
Das ist unmöglich und (der Mineralien Gehalt) absolut unnötig.
Wenn ich ein Ernteprodukt von einer Fläche abfahre, so fährt da eine gewisse nährstofffracht (NPK und Konsorten) mit, Getreide Mais und Kartoffeln bestehen ja nicht nur aus Kohlenstoff und Wasser.
Diese Nährstoffmemge fehlt nun auf der beernteten Fläche ich muss sie also durch Dünung ersetzen.
Ob das nun Gülle oder Mineraldünger ist ist in der Hinsicht egal.
Aber daraus resultiert auch, das ein Betrieb der etwas an Produkten verkauft (Milch, Fleisch, Getreide etc) ohne auch Nährstoffe zu kaufen auf Dauer seinen Boden auslaugt,
das ist in der Biobranche leider gang und gäbe.
Mist auf dem Acker von Kühen die nur Wiesengrasfressen hilft dem Ackerboden, der Wiesenboden verarmt dadurch umsomehr (an P und K, N kann teilweise durch Leguminosen erschlossen werden aber auch nur unzureichend).
PSM könnte man weglassen, ja.
Aber das möchte z.B. bei Obst (Äpfeln) der Verbraucher nicht und bei anderen Früchten (Kartoffeln) kann es einen Totalausfall geben,
also fährt der Biobauer doch X-mal mit seiner Spritze durch...
Wenn biorüben den höheren (geldwerten) Ertrag hätten, würden alle Rübenbauern biorüben haben,
den haben sie aber nicht.
Fängt schon damit an das man die 1,7 fache saatstärke hat (ggü normal) und das Saatgut 25% teuer ist.
Geht damit weiter das der extrem Empfindliche Rübenkeimling ungeschützt ist, das versucht man durch die extrem hohe Saatstärke auszugleichen schafft RS aber nicht immer, d.h. es kann stellenweise oder ganzflächig zu wenig auflaufen.
Rüben reagieren wie Mais extrem auf Unkraut in der Jugendphase,
d.h. hacken hacken hacken pro ha etwa 200-300h macht schon mal 2550€ plus 3mal maschinenhacke,
so Rüben saubergehackt reihen sind geschlossen.
jetzt wirds warm und und etwas feucht:
die Rübe bekommt Blattkrankheiten,
hast du Cercospora und kannst nix gegen tun ist der Bestand nach 2-3 Wochen zusammengebrochen
dann ist Ende.
Warm/heiß und trocken:
Die Rübe hat kein Bock und lässt die Blätter hängen:
Darauf wartet nur das Unkraut und schies mit einem affenzahn als sog. Spätverunkrautung durch die Decke.
Wenn die Rübe die Blätter (durch regen) nicht sofort wieder hoch bekommt ist es vorbei,
ist der Regen aber zu lang kommen die Blattkrankheiten und dann die Spätverunkrautung.
Mittel gegen Spätverunkrautung und Blattkrankheiten?Sehr sehr früh Roden (Anfang September)
bevor der Dreck kommt.
Nachteil:
Man verschenkt Ertrag ohne Ende, den die Rübe eigentlich erst im September / Oktober generiert hätte,
auch doof.
Und nicht das es heißt ich denke mur das nur aus:
Der Lehrbetrieb hat 13ha Biorüben und zu Hause wohne ich mitten im Zuckerrübenanbaugebiet (alle normal)
Der Mineraliengehalt ist völlig Wurst.
Du wirst nach Masse bei einem mindestzuckergehalt bezahlt plus Zuschläge (höherer Zuckergehalt) und Abschläge (anhaftungen, Zuckergehalt zu gering, Melassebildner etc).
Re: Glyphosat-Diskussion
Da hast du den Unterschied zwischen Landwirt und Selbstversorger schön auf den Punkt gebracht ....Oelkanne hat geschrieben:Der Mineraliengehalt ist völlig Wurst.
Du wirst nach Masse bei einem mindestzuckergehalt bezahlt
Re: Glyphosat-Diskussion
Klar, wenn man davon ausgeht, dass im Boden sonst nur ganz wenig davon vorhanden ist, dann fährt man natürlich mindestens einmal im Jahr zum Düngerhändler seines Vertrauens und gibt einen großen Auftrag in Rechnung oder moderner: Man bestellt über das Internet eine große Menge.Oelkanne hat geschrieben: Wenn ich ein Ernteprodukt von einer Fläche abfahre, so fährt da eine gewisse nährstofffracht (NPK und Konsorten) mit, Getreide Mais und Kartoffeln bestehen ja nicht nur aus Kohlenstoff und Wasser.
Diese Nährstoffmemge fehlt nun auf der beernteten Fläche ich muss sie also durch Dünung ersetzen.
Andererseits, wenn man Bescheid weiß, so wie anscheinend auch Gabe Brown, der keinen Dünger mehr kauft, dann kann man 'ne Menge Geld sparen.
Warum wird z.B. hier in Folie Nr. 5 erklärt (scheinbar die Foliem vom gleichen(?) Vortrag vom Vorjahr):
Oxford Keynote 2014
https://drive.google.com/file/d/0B6tV3T ... B2MWM/view
Das sind die gleichen(?) Folien von Frau Dr. Inghams Vortrag von Januar 2015 in Oxford, UK (ab 32:35 geht es um den Mineralgehalt in Pflanzen und im Boden):
The Roots of Your Profits - Dr Elaine Ingham, Soil Microbiologist, Founder of Soil Foodweb Inc
https://www.youtube.com/watch?v=x2H60ritjag
Als ich zum ersten Mal mitbekommen habe, dass normale Landwirte ihre Wiesen/Weiden mit Mineraldünger düngen, bin ich fast vom Stuhl gefallen.der Wiesenboden verarmt dadurch umsomehr (an P und K, N kann teilweise durch Leguminosen erschlossen werden aber auch nur unzureichend).
Auch dafür gibt's 'nen Trick.Fängt schon damit an das man die 1,7 fache saatstärke hat (ggü normal) und das Saatgut 25% teuer ist.
Genau darum gehts. Ich sag nur: holländische Wassertomaten. Sehen innen und außen aus wie Tomaten, schmeckten aber wie gefärbtes Wasser. Wie kann das sein?höherer Zuckergehalt
Re: Glyphosat-Diskussion
Jetzt habe ich doch noch das passende Foto gefunden, das ich unbedingt zeigen wollte.
PNDSA Cover Crop Case Study (Fallstudie des
http://www.directseed.org/files/1314/53 ... Part_2.pdf
Vielleicht wäre das ja eine Idee zum Nacheifern bei den Rübenbauern.
Auf Seite/Folie Nr. 78 sieht man den "Boden" auf Gabe Browns Feld kurz vorm Aussäen des Maises. Da is nix von Unkraut zu sehen - nur jede Menge Stroh bzw. von jeder Menge Kühen niedergetrampelte Gräser und Kräuter:Oelkanne hat geschrieben: Geht damit weiter das der extrem Empfindliche Rübenkeimling ungeschützt ist, das versucht man durch die extrem hohe Saatstärke auszugleichen schafft RS aber nicht immer, d.h. es kann stellenweise oder ganzflächig zu wenig auflaufen.
Rüben reagieren wie Mais extrem auf Unkraut in der Jugendphase, .
PNDSA Cover Crop Case Study (Fallstudie des
http://www.directseed.org/files/1314/53 ... Part_2.pdf
Vielleicht wäre das ja eine Idee zum Nacheifern bei den Rübenbauern.
- Peterle
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Re: Glyphosat-Diskussion
@Oelkanne,
ich habe leider nicht ansatzweise eure Vorkenntnisse. Aber mir scheint, dass in dieser herkömmlichen Sichtweise das Produkt (Zuckerrübe) etwas isoliert betrachtet wird.
Und du schreibst, dass, wenn ein Produkt abgefahren wird, der Boden hinterher ärmer ist als vor der Einsaat.
Da möchte ich leienhaft mal drauf eingehen, auch wenn das Meiste nur angelesen ist.
Zunächst einmal ist es doch während des Wachstums einer Pflanze so, dass die Pflanze Nährstoffe aus Luft und Boden aufnimmt, im Wasser enthaltenen Elemente in komplexe Molekülketten einbaut und dadurch eben ein Längen- und Dickenwachstum erreicht. Energie wird erzeugt durch Photosynthese (Fotosynthese für die jüngeren), der Transport geschieht über Osmose.
Nährstoffe werden in den Boden eingebracht extern durch Regen, Staub etc. sowie über Aufspalten von vorhandenen Verbindungen und über im Wasser gelöste Stoffe (Grundwasser). Dabei ist es nicht nur die Leistung einer Pflanzenart sondern die Verbindung vieler, die den Pflanzenteppich so effektiv arbeiten lassen. Unkräuter - oder hier besser Beikräuter - stehen in ständiger Verbindung mit der von uns gewünschten Pflanze.
Betrachten wir die Nährstoffkette insgesamt, so wird nicht nur der vorhandenen Boden genutzt, sondern auch reichlich anderes, wie eben auch verrottendes Pflanzenmaterial oder Dung oder tote Tiere. Hierzu gibt es viele schöne Bilder, unter anderem auch in dem oft geschmähten Seymore, und ist insgesamt unstrittig. Nun könntest du behaupten, dass durch kurze Fruchtfolgen und angepasste Kulturpflanzen die Rechnung nicht mehr aufgeht, also mehr rausgeht als reinkommt. Und das ist ja auch das Argument für Düngen insgesamt.
Hier kann ich nur auf die zitierten Gabe Brown und Sohn verweisen, die innerhalb von 22 Jahren auf ca. 2000 Hektar eine gut dokumentierte Alternative gelebt haben, in welcher durch unterstützende Untersaaten (Beikräuter), Mischkulturen, konsequente Bodenbedeckung, Beweidung und Fruchtwechsel eine Bodenverbesserung erzielt wurde, welche nahezu beispiellos ist.
Hacken von Rübenfeldern, mangelnder Wasserhaushalt, Unterdüngung scheinen insgesamt kein Thema zu sein. Wie in dem Bericht aufgeführt haben sich Humusgehalt und Wasserspeicherung extrem verbessert. Ohne externen mineralischen Düngereintrag!
Ich hatte mal aus eigener Anschauung beschrieben, wie ich im Spätfrühling in MCPomm durch einen Sandsturm gefahren bin, der von den umliegenden Äckern stammte. Da war nacktes Land noch im Mai und bei Trockenheit und etwas Wind war der wertvolle Oberboden Wind, Sonne und Regen schutzlos ausgeliefert. Selbst mir als Laien ist klar, dass das wenig effektiv ist.
Vor knapp drei Jahren im Herbst habe ich hier meinen Gemüsegarten übernommen. Er bestand aus Magerrasen, einer Ecke Tomaten (angebaut im dritten Jahr am selben Platz) und einer grünen Tonne. Regenwürmer vielleicht zwei je qm und einer Spatentiefe von 25cm. Sonstige Bodenlebewesen kaum erkennbar. Folgerichtig ging mein erster Anbauversuch in die Hose: Schneckenplage und demzufolge meine Lösung Containeranbau. Im restlichen Umland habe ich im Herbst alles Laub gesammelt, dessen ich habhaft werden konnte. Grasschnitt wurde getrocknet und mit dem Laub gehäckselt, alles Fallobst gesammelt und in dem Haufen eingebracht etc. und tralala. Klassischer Flächenkompost halt. keine Ecke war ohne Bewuchs oder Mulch. Jetzt, im dritten Jahr ersaufe ich in Erdbeeren, Tomaten haben Haupttriebe die eher an Äste von Bäumen erinnern und ich konnte sogar Salate im Freiland ernten. Gedüngt wird nur mit Rinderdung oder Brennesseljauche. Im Boden sind je Spateneinstich mindestens mehrere Regenwürmer und sonstige Bodenlebewesen zu finden.
Das ist natürlich noch kein relevanter Zeitraum, jedoch stützt das die Aussagen von Familie Brown.
Vielleicht versuchst du mal auf diese Punkte und das, was im Bericht steht einzugehen? Weil deine Antwort beschreibt ja nur den konventionellen Anbau, nicht das, was Gabe Brown als Alternative aufzeigt.
Boah eyh, nen Haufen Buchstaben
. Ich hoffe die meisten stehen da wo sie hinsollen und ihr könnt dem Ganzen einen Sinn entnehmen
Gruß
Peter
ich habe leider nicht ansatzweise eure Vorkenntnisse. Aber mir scheint, dass in dieser herkömmlichen Sichtweise das Produkt (Zuckerrübe) etwas isoliert betrachtet wird.
Und du schreibst, dass, wenn ein Produkt abgefahren wird, der Boden hinterher ärmer ist als vor der Einsaat.
Da möchte ich leienhaft mal drauf eingehen, auch wenn das Meiste nur angelesen ist.
Zunächst einmal ist es doch während des Wachstums einer Pflanze so, dass die Pflanze Nährstoffe aus Luft und Boden aufnimmt, im Wasser enthaltenen Elemente in komplexe Molekülketten einbaut und dadurch eben ein Längen- und Dickenwachstum erreicht. Energie wird erzeugt durch Photosynthese (Fotosynthese für die jüngeren), der Transport geschieht über Osmose.
Nährstoffe werden in den Boden eingebracht extern durch Regen, Staub etc. sowie über Aufspalten von vorhandenen Verbindungen und über im Wasser gelöste Stoffe (Grundwasser). Dabei ist es nicht nur die Leistung einer Pflanzenart sondern die Verbindung vieler, die den Pflanzenteppich so effektiv arbeiten lassen. Unkräuter - oder hier besser Beikräuter - stehen in ständiger Verbindung mit der von uns gewünschten Pflanze.
Betrachten wir die Nährstoffkette insgesamt, so wird nicht nur der vorhandenen Boden genutzt, sondern auch reichlich anderes, wie eben auch verrottendes Pflanzenmaterial oder Dung oder tote Tiere. Hierzu gibt es viele schöne Bilder, unter anderem auch in dem oft geschmähten Seymore, und ist insgesamt unstrittig. Nun könntest du behaupten, dass durch kurze Fruchtfolgen und angepasste Kulturpflanzen die Rechnung nicht mehr aufgeht, also mehr rausgeht als reinkommt. Und das ist ja auch das Argument für Düngen insgesamt.
Hier kann ich nur auf die zitierten Gabe Brown und Sohn verweisen, die innerhalb von 22 Jahren auf ca. 2000 Hektar eine gut dokumentierte Alternative gelebt haben, in welcher durch unterstützende Untersaaten (Beikräuter), Mischkulturen, konsequente Bodenbedeckung, Beweidung und Fruchtwechsel eine Bodenverbesserung erzielt wurde, welche nahezu beispiellos ist.
Hacken von Rübenfeldern, mangelnder Wasserhaushalt, Unterdüngung scheinen insgesamt kein Thema zu sein. Wie in dem Bericht aufgeführt haben sich Humusgehalt und Wasserspeicherung extrem verbessert. Ohne externen mineralischen Düngereintrag!
Ich hatte mal aus eigener Anschauung beschrieben, wie ich im Spätfrühling in MCPomm durch einen Sandsturm gefahren bin, der von den umliegenden Äckern stammte. Da war nacktes Land noch im Mai und bei Trockenheit und etwas Wind war der wertvolle Oberboden Wind, Sonne und Regen schutzlos ausgeliefert. Selbst mir als Laien ist klar, dass das wenig effektiv ist.
Vor knapp drei Jahren im Herbst habe ich hier meinen Gemüsegarten übernommen. Er bestand aus Magerrasen, einer Ecke Tomaten (angebaut im dritten Jahr am selben Platz) und einer grünen Tonne. Regenwürmer vielleicht zwei je qm und einer Spatentiefe von 25cm. Sonstige Bodenlebewesen kaum erkennbar. Folgerichtig ging mein erster Anbauversuch in die Hose: Schneckenplage und demzufolge meine Lösung Containeranbau. Im restlichen Umland habe ich im Herbst alles Laub gesammelt, dessen ich habhaft werden konnte. Grasschnitt wurde getrocknet und mit dem Laub gehäckselt, alles Fallobst gesammelt und in dem Haufen eingebracht etc. und tralala. Klassischer Flächenkompost halt. keine Ecke war ohne Bewuchs oder Mulch. Jetzt, im dritten Jahr ersaufe ich in Erdbeeren, Tomaten haben Haupttriebe die eher an Äste von Bäumen erinnern und ich konnte sogar Salate im Freiland ernten. Gedüngt wird nur mit Rinderdung oder Brennesseljauche. Im Boden sind je Spateneinstich mindestens mehrere Regenwürmer und sonstige Bodenlebewesen zu finden.
Das ist natürlich noch kein relevanter Zeitraum, jedoch stützt das die Aussagen von Familie Brown.
Vielleicht versuchst du mal auf diese Punkte und das, was im Bericht steht einzugehen? Weil deine Antwort beschreibt ja nur den konventionellen Anbau, nicht das, was Gabe Brown als Alternative aufzeigt.
Boah eyh, nen Haufen Buchstaben


Gruß
Peter