Glyphosat-Diskussion

Rati
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Re: Glyphosat-Diskussion

#801

Beitrag von Rati » Fr 3. Mär 2017, 10:10

@ Hase, ich finde gut was du geschrieben hast. :daumen:
Akopalüze hat geschrieben:...
Hier bezieht sich Rohana doch direkt auf die Dosierung von Unkrautvernichtungsmitteln. Von potentiellen schäden an der Kultur ist da keine Rede. Und das ist ja nun auch mal die Glyphosat-Diskussion.
Und wer sagt, dass Kinder den ganzen Tag spielen?
Gerade in der Landwirtschaft können Kinder ja schon früh etwas mitarbeiten und das sollten sie meiner Meinung nach auch gefahrlos tun können....
jetzt wird es aber wirklich ziemlich wirr.
Wenn du deine Kinder bei irgend etwas mitarbeiten lassen willst, suchst du dir also auch als erstes die gefährlichsten Arbeiten aus?
Hier geht es ausschließlich darum das zum Zeitpunkt der Ausbringung eines Schutzmittels höhere Sicherheitsmaßnahmen notwendig sind und nicht darum das der Acker dann für immer eine Todeszone wird.
Und das hier so viel Unverständniss dafür herrscht, das auf einem bestellten Acker niemand rumzulatschen hat kann ich bei Leuten die selber Nutzgärten betreiben überhaupt nicht verstehen.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#802

Beitrag von Rohana » Fr 3. Mär 2017, 10:12

Akopalüze hat geschrieben: Du wirst nach Gefahren für spielende Kinder gefragt und argumentierst, dass es ja halb so schlimm ist, weil ja noch 200-400l Wasser dazukommen.
Du möchtest das nur jetzt gerne nachträglich umdeuten, weil es Dir vollkommen zurecht unangenehm ist, von mir auf deine Beschränktheit hingewiesen worden zu sein.
Bullshit. Tut mir aber fürchterlich leid wenn ich ein bisschen flotter denke bzw. annehme dass man zum einen Regeln kennt und anwendet (betreten von bestellten Äckern, das kann man durchaus auch Kindern erklären) und zum anderen an sachlicher Diskussion interessiert ist (warum gibt es diese Vorschrift? - weil hochkonzentriertes Präparat) - sonst wär das alles hier ziemlich überflüssig.


Edit: Rati, Schutzkleidung ist vor allem beim abfüllen/dosieren/einspülen zu tragen, da haben garantiert keine Kinder mit rumzuhantieren, weder die eigenen noch andere. Mit etwas Abstand zugucken ist wieder was anderes. Aber da kannst auch mit jedem beliebigen Medikament kommen, da steht überall drauf "vor dem Zugriff von Kindern schützen" oder "ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren" - warum wohl? :roll:

Edit2: Von welchen Kindern wird jetzt eigentlich geredet? Ich gehe immer von Nicht-Bauernkindern aus, da die Bauernkinder entweder von den Eltern entsprechend alles erklärt und gezeigt bekommen oder eh mit auf dem Schlepper sitzen und wissen was passiert.
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Re: Glyphosat-Diskussion

#803

Beitrag von Rati » Fr 3. Mär 2017, 11:23

Rohana hat geschrieben:...Edit2: Von welchen Kindern wird jetzt eigentlich geredet? Ich gehe immer von Nicht-Bauernkindern aus, da die Bauernkinder entweder von den Eltern entsprechend alles erklärt und gezeigt bekommen oder eh mit auf dem Schlepper sitzen und wissen was passiert.
:daumen: genau.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#804

Beitrag von Akopalüze » Fr 3. Mär 2017, 14:05

@Rohana: Tut mir leid, ich glaube Dir das nicht. Ich habe ja beim Zitieren deines Beitrages nichts weggelassen.


@Rati:
Rati hat geschrieben: Wenn du deine Kinder bei irgend etwas mitarbeiten lassen willst, suchst du dir also auch als erstes die gefährlichsten Arbeiten aus?
Seit es Landwirtschaft gibt, also etwa seit 12000 Jahren, helfen Kinder dabei mit. Eben weil es leichte und ungefährliche Arbeit ist.
Ich bin daher der Meinung, dass der Normalzustand sein sollte, dass man Kinder (theoretisch) an 365 Tagen im Jahr gefahrlos auf den Acker schicken können sollte, und nicht, dass man ihnen beibringen muss, auf frische Fahrspuren und glänzende Blätter zu achten. Jetzt verstanden?

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Re: Glyphosat-Diskussion

#805

Beitrag von Rati » Fr 3. Mär 2017, 14:58

Akopalüze hat geschrieben: Seit es Landwirtschaft gibt, also etwa seit 12000 Jahren, helfen Kinder dabei mit. Eben weil es leichte und ungefährliche Arbeit ist.
Ich bin daher der Meinung, dass der Normalzustand sein sollte, dass man Kinder (theoretisch) an 365 Tagen im Jahr gefahrlos auf den Acker schicken können sollte, und nicht, dass man ihnen beibringen muss, auf frische Fahrspuren und glänzende Blätter zu achten. Jetzt verstanden?
seit der Mensch existiert bewegt er sich samt seiner Kinder über die Erde. Ich bin daher der Meinung das ich meine Kinder auch heutzutage jederzeit gefahrlos draußen rumlaufen können sollen und nicht das ich ihnen beibringen muß am Strassenrand nach links und rechts zu schauen.
Jetzt verstanden?
Akopalüze hat geschrieben: Seit es Landwirtschaft gibt, also etwa seit 12000 Jahren, helfen Kinder dabei mit. Eben weil es leichte und ungefährliche Arbeit ist ..
leicht und ungefährlich so so. Na du hast ja anscheinend sehr viel Erfahrung mit Landwirtschaft ... theoretisch? :roll:
Akopalüze hat geschrieben:dass man Kinder (theoretisch) an 365 Tagen im Jahr gefahrlos auf den Acker schicken können sollte .
theoretisch kannst du das auch ganz sicher, praktisch ist halt vieles anders... das nennt sich dann Realität. Außerdem würde ich meine Kinder eher davon abhalten ungeniert auf dem Besitz anderer Leute rumzurennen. Aber vielleicht bin ich da zu altmodisch. :pfeif:

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Re: Glyphosat-Diskussion

#806

Beitrag von fuxi » Fr 3. Mär 2017, 15:04

@Akopalüze
Du stellst diese Frage:
Akopalüze hat geschrieben:Rohana und Ölkanne, ihr meint also, dass unsere Gesellschaft es als richtig und natürlich ansehen sollte, dass man Kinder von landwirtschaftlich genutzten Flächen generell fernzuhalten hat, weil sonst ihre Gesundheit in Gefahr ist?
Und Rohana hat dir darauf geantwortet:
Rohana hat geschrieben:Nö.
Statt diese Antwort zu akzeptieren und eventuell um eine Verdeutlichung zu bitten, was sie denn stattdessen meint, unterstellst du deiner Diskussionspartnerin Unaufrichtigkeit.
Akopalüze hat geschrieben:ich glaube Dir das nicht.
Ich verstehe, dass es schwierig sein kann, bei Themen die einem sehr am Herzen liegen, sachlich zu bleiben, aber mit der Einstellung "Akzeptanz einer anderen Ansicht ist keine Option", ist eine Teilnahme an einer Diskussion irgendwie sinnlos.
Wenn du dich nicht mit Glyphosat-Befürwortern unterhalten möchtest, aber trotzdem was tun möchtest, um die Verschärfung des Umweltschutzes in der deutschen Landwirtschaft voranzutreiben, ist es zielführender, sein eigenes Konsumverhalten zu verändern, regionale Landwirte direkt zu unterstützen und für umweltfreundliche Anbaumethoden auch entsprechend zu entlohnen, und politisch einen vernünftigen Außenschutz anzuregen. Ohne Außenschutz haben strenge Auflagen leider nur einen Effekt: Abwanderung. Irgendwann habe wir dann keine Käfighühner mehr (die Eier kaufen wir nämlich lieber billig aus der Ukraine), keine betäubungslose Ferkelkastratione mehr (die fertig kastriereten Ferkel lassen wir stattdessen aus Sonstwo rankarren), keine schmutzigen Energien mehr (denn den Atomstrom kaufen wir aus Frankreich) und keine Pestizide mehr auf den Feldern (weil wir nämlich einfach alle Lebensmittel importieren). Ohne Außenschutz sind die tier- und umweltfreundlichen Methoden einfach selten konkurrenzfähig, außer in Nischenmärkten, wie es die Bio-Branche einmal war.
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Re: Glyphosat-Diskussion

#807

Beitrag von Rohana » Fr 3. Mär 2017, 15:17

Akopalüze hat geschrieben:@Rohana: Tut mir leid, ich glaube Dir das nicht.
Passt schon.

Danke Fuxi für deine klaren und zutreffenden Worte!
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Re: Glyphosat-Diskussion

#808

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 3. Mär 2017, 15:53

Ich bin für dieses Thema nur als Mama "Expertin", als vierfache, die ihren Kindern sehr viel Raum lässt, die Welt zu erkunden....
- und @Rati als Nutzgartenbearbeiterin! ;)

hihi, unsere Nachbarn (so Landwirte) zeigen meinen Kindern gerne den Acker und gehen stolz mit ihnen gemeinsam ins bestellte Feld, um etwas besonderes zu zeigen (der dabei entstehende Verlust dürfte sehr klein sein!! im Gegensatz zum Gemüsegärtle zählt am Acker nicht jeder Zentimeter....).

In meinen Garten dürfen die Kinder rein, auf die kleinen muss man halt aufpassen und den größeren hab ich es schon sehr intensiv eingebleut ( :pft: ), dass sie meinen Pflanzen nichts tun dürfen!
Dafür wissen sie auch, wie Karotten in der Erde aussehen, helfen öfters mal fleißig mit (vor allem auch bei der Ernte, na klar) und essen viele Wildkräuter gleich so von der Hand in den Mund, weil sie die Pflanzen kennen lernen durften.

Ich sag ihnen in der Stadt "hier nicht, da ist Hundepitschi" und am Acker "hier nicht, da hat der Bauer Gift verteilt"??

trägt seeeehr dazu bei, dass "wir Konsumenten" dem Bauernstand mehr Sympathie entgegenbringen können.... :holy:

Ok, ok, ich hab das mit dem Ganzkörperkondom wohl falsch verstanden, weil ich dachte, dass der Landwirt das anzieht beim Ausbringen des bereits verdünnten Giftes in die freie Natur (!!! Achtung - "frei" könnte falsch verstanden werden, was die "Besitz"verhältnisse betrifft......).

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#809

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 3. Mär 2017, 16:00

hihi, unsere Nachbarn (so Landwirte) zeigen meinen Kindern gerne den Acker und gehen stolz mit ihnen gemeinsam ins bestellte Feld, um etwas besonderes zu zeigen (der dabei entstehende Verlust dürfte sehr klein sein!! im Gegensatz zum Gemüsegärtle zählt am Acker nicht jeder Zentimeter....).
Wenn er das bei den von sich bewirtschafteten Äckern macht ist das doch sehr gut! :daumen:
Wenn er auf den Flächen der Konkurrenz rumläuft wird die schon böse gucken :aeug:

Der Landwirt wird auch nicht in einen frisch behandelten Bestandt gehen

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Re: Glyphosat-Diskussion

#810

Beitrag von Rohana » Fr 3. Mär 2017, 16:11

ina maka hat geschrieben:hihi, unsere Nachbarn (so Landwirte) zeigen meinen Kindern gerne den Acker und gehen stolz mit ihnen gemeinsam ins bestellte Feld, um etwas besonderes zu zeigen (der dabei entstehende Verlust dürfte sehr klein sein!! im Gegensatz zum Gemüsegärtle zählt am Acker nicht jeder Zentimeter....).
Merkst du den Unterschied zwischen "XY geht allein auf dem (fremden) bestellten Acker spazieren/spielen/sonstwas" und "Bauer X zeigt Y auf *seinem* bestellten Feld etwas"? :pfeif:
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