Endlich einen Garten - aber Quecke wohin das Auge reicht

Zottelgeiss
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Re: Endlich einen Garten - aber Quecke wohin das Auge reicht

#81

Beitrag von Zottelgeiss » So 25. Mai 2014, 21:03

Ich hab eingezäunt und Hühner drauf. Die fressen das in großen Mengen, ich staune nur noch. Eigentlich sollten die zwei Sommer darauf, aber wenn die so weitermachen ist da im Herbst blanke Erde. Dann werde ich dick mit Pferdemist abdecken und früh Kartoffeln setzen.
Die eigenen Grenzen sind immer die Grenzen des anderen.

becks
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Re: Endlich einen Garten - aber Quecke wohin das Auge reicht

#82

Beitrag von becks » So 25. Mai 2014, 21:16

meine Wellensittiche liebens auch, ich rupfe immer die Halme ab und verfüttere es an sie :lol:

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Oli
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Re: Endlich einen Garten - aber Quecke wohin das Auge reicht

#83

Beitrag von Oli » Di 12. Mai 2015, 14:37

Neues Anbaujahr, das alte Problem.

Auch wenn man noch so sorgfältig die Queckenwurzeln rausgepuhlt und abgeharkt hat - spätestens nach den ersten wirklich warmen Tagen plus Regen findet man vor lauter Quecke das Beet nicht mehr. Das ist frustrierend. Und logischerweise schaffen es nicht allzu viele Samen aufzulaufen bei der Konkurrenz.

1. Mein Mann hat eine neue Anbaufläche für Kartoffeln urbar gemacht und gemäß Empfehlung im Abstand von einigen Tagen immer wieder durchgefräst, zwischendurch die Wurzeln auf der Erde antrocknen lassen und dann abrechen. Pro Rechenvorgang ernten wir bestimmt 4 Schubkarren voll Wurzeln. Wieviele insgesamt aus diesem Beet zusammenkamen ist unbestimmt, Biomasse ohne Ende und dabei ist das neue Beet eher klein, 50qm oder so. Nach einigen Tagen ist wieder alles grün. Und wir sind wirklich sorgfältige Arbeiter.

2. Eine andere Fläche von 50qm haben wir mit Erde abgedeckt, darauf etwa 20 cm gehäckseltes Stroh, darauf Kartoffeln und darauf wieder 10 cm Erde. Mal sehen was das wird. An der Stelle ist Quecke allerdings nicht sooo sehr das Problem, da wächst anderes.

3. Ein einzelnes Beet von etwa 6qm habe ich 'archäologisch' bearbeitet. Das heisst, etwa 30cm tief alle Erde samt Queckenwurzeln mit der Grabegabel rausgehoben und manuell selektiert. Zumindest solange, bis ich ein Sieb bekommen habe.
Ich habe irgendwann nicht mehr mitgezählt, wieviele Tage wir alleine an diesen 6qm gearbeitet haben, aber es waren viele.
Für den gesamten Nutzgarten kann man sowas nur nach und nach durchziehen (während von aussen wieder die Wurzeln reinwachsen ...) oder mit so einigen Helfern.
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IMG_1634.JPG (221 KiB) 2345 mal betrachtet
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IMG_1635.JPG (216.9 KiB) 2345 mal betrachtet
Unser Problem ist nicht, dass hier und da Quecken in den Beeten auftauchen, sondern dass die Beete flächendeckend voller Quecken sind, wenn man nicht entweder ständig oder von Grund auf säubert. :sauenr_1:
So, wenn die Beete eingesät sind, mag ich nicht mehr groß zupfen weil ich damit die Saat wieder rausreisse. Mulchen funktioniert zu dem Zeitpunkt auch noch nicht weil der Boden sich ja noch erwärmen soll und die frisch aufgegangenen Pflanzen auch mal die Sonne sehen sollen erstmal.

Wir werden noch irre. :roll2: Eine Anbaupause mit kompletter Abdeckung kommt auch nicht in Frage weil wir keinen Bedarf haben, solange gekauftes Gemüse zu essen.
Schweine oder Hühner könnten wir erst im Herbst auf die Flächen tun und überlegen diesen Punkt ernsthaft.

Ich beneide jeden, der alteingesessene Beetflächen nutzen kann oder seinen Gemüsegarten auf stinknormalem RASEN anlegen konnte. Die Variante mit-Quecken-eingesäte-Koppel-urbar-machen ist eine echte Strafe meiner Meinung nach und ich wundere mich, dass hier nicht ständig Leute abk***en deswegen.

Danke für's Zuhören. :mrgreen:

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Re: Endlich einen Garten - aber Quecke wohin das Auge reicht

#84

Beitrag von Rati » Di 12. Mai 2015, 14:48

Oli hat geschrieben:... und ich wundere mich, dass hier nicht ständig Leute abk***en deswegen...
:lol:
ja, da gibt es sicher den einen oder anderen hier der es dir nachfühlen kann.

Wir haben auch reichlich Quecke.
Los werden kann mensch die glaube ich nicht, aber ich habe mal ein Sückchen Beet einigermaßen Queckenarm bekommen in dem ich es vom Spätsommer bis zum Tag des neu bepflanzens komplett mit Pappe abgedeckt habe.
Auf diese Weise hatten meine Pflanzen (Grünkohl in dem Fall) zumindest Zeit in Ruhe an zu wachsen und etwas größer zu werden bevor die Quecke wieder da war.
Und ich habe den Eindruck das diese Maßnahme auch jetzt (2 Wachstumsperioden später) immer noch nachwirkt.
D.h. es erscheint mir weniger Quecke.

Grüße Rati
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Re: Endlich einen Garten - aber Quecke wohin das Auge reicht

#85

Beitrag von marceb » Di 12. Mai 2015, 14:55

Ich habe auch mehr Quecke in der Wiese als alles andere.
Versuche da auch Stück für Stück Beete anzulegen.
Im ersten Jahr mähe ich alles sehr kurz, lege dann Pappe drauf, darauf Häckselgut.
Mache Löscher rein und lege Kartoffeln, die wachsen trotzdem.
Im nächsten Jahr, nehme ich die lockere Erde weg, sammel die Wurzeln raus,
geht sehr leicht und habe dann saubere Beete fürs Gemüse.
Die lockere Erde kommt dann mit Häckselgut auf die nächsten Pappen mit Kartoffeln.
Dauert dann zwar immer ein Jahr, aber so hat man ohne großen Aufwand saubere Beete.

Viele Grüße
Martina

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Re: Endlich einen Garten - aber Quecke wohin das Auge reicht

#86

Beitrag von Spencer » Di 12. Mai 2015, 15:16

Ich beneide jeden, der alteingesessene Beetflächen nutzen kann oder seinen Gemüsegarten auf stinknormalem RASEN anlegen konnte. Die Variante mit-Quecken-eingesäte-Koppel-urbar-machen ist eine echte Strafe meiner Meinung nach und ich wundere mich, dass hier nicht ständig Leute abk***en deswegen.
Wie tröstend das es auch Anderen so geht wie einem selbst. Geteiltes Leid ist ja bekanntlich halbes Leid. Ich kann Euren "Schmerz" und Eure Wut nachvollziehen.
Ich mach auch momentan jedes Jahr ein Heubeet mit Kartoffeln, den Boden vorher gefräst. Im Jahr darauf fräsen und absammeln usw.
Bei den rigolten Beeten hatte ich bis jetzt am meisten Erfolg gegen die Quecke, aber ich glaube aus den Tiefen des Bodens holt man sich dann Ackerwindensamen, jedenfalls ist die dann dort am Wachsen ohne Ende... Manchmal denke ich, die Wiese möchte unbedingt Wiese bleiben und will mich zur Tierhaltung animieren. :aeh:

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Re: Endlich einen Garten - aber Quecke wohin das Auge reicht

#87

Beitrag von Minze » Di 12. Mai 2015, 15:34

Die einzige Möglichkeit die Quecke loszuwerden ist wahrscheinlich, wie Bienengarten schon schrieb, Hochbeete anlegen, dann ist Ruhe. Und die Arbeit läßt sich auch noch rückenschonend erledigen.
Liebe Grüße
Minze

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Re: Endlich einen Garten - aber Quecke wohin das Auge reicht

#88

Beitrag von Olaf » Di 12. Mai 2015, 15:52

Ich weiß nicht, ob fräsen gut ist.
Ich habe mir die ganze Fläche jetzt das zweite mal im Abstand von je 2 Jahren umpflügen lassen, und "kämmen" das dann mehrmals, immer wieder abtrocknen lassen, mit der Grabegabel / Mistforke durch, quer zur Furche.
Mit dem Ziel, möglichst lange Stücken rauszuziehen. Die Fräse zerstückelt ja so doll, und aus jedem Fetzen wird ne neue Pflanze.
Damit haben wir bislang die besten Erfolge, einige Ecken sind fast pedenfrei.
An der einen "Front" hab ich zusätzlich noch alte Teichfolie als Wurzelsperre eingegraben, wohl nicht tief genug, aber es hilft.
Desweiteren "mulche" ich manchmal auch mit Mist, mein Eindruck ist, dass, bei unserm Jammerboden, die Wurzeln dann wesentlich näher an der Oberfläche weiterwachsen und leichter rauszukriegen sind.
Bohnen mach ich das 3. Jahr schon mit Pappe, wo ich nur Löcher für die Horste reinsteche. Wenigstens eine Fläche, die nicht zuwuchert.
Aber, alles in allem, es bleibt ein Elend.
Mal sehen, unsere neue Kartoffelfläche, da lag mehrere, bestimmt 4, Jahre eine Folie. Da muss doch zum Teufel alles weg sein?
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Endlich einen Garten - aber Quecke wohin das Auge reicht

#89

Beitrag von Rati » Di 12. Mai 2015, 16:05

Minze hat geschrieben:Die einzige Möglichkeit die Quecke loszuwerden ist wahrscheinlich, wie Bienengarten schon schrieb, Hochbeete anlegen, ...
aber nur wenn dein eingebrachtes Material absolut Queckefrei ist (vermehren die sich eigentlich auch über Samen?) Und die lieben Pflänzchen auch keine chance haben ihre Würzelchen irgendwo ins Beet zu bekommen.

Unse Hochbeete erfüllen diese Bedingungen jedenfalls nicht.

Grüße Rati
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Re: Endlich einen Garten - aber Quecke wohin das Auge reicht

#90

Beitrag von Buchkammer » Di 12. Mai 2015, 16:26

Im Frühjahr und Herbst bin ich ebenfalls einige Zeit mit Quecken ernten beschäftigt. Gibt da einige Beete, die bekommt man einfach nicht sauber.

Irgendwo hab ich hier im Forum mal gelesen, dass lockere Erde den Queckewurzeln nicht behagt und das sie sich nur in fester Erde wohlfühlen und entsprechend wachsen. Das kann ich bestätigen; einige Fleckchen werden hier penetrant gegrubbert und so locker gehalten. Kommt eine Queckenwurzel trotzdem hoch, lässt sie sich viel leichter rausziehen - meist mit einem ganzen Stück von nicht selten 50 cm. :)

Trotzdem: die verqueckten Teilstücke im Garten werden bei ausreichend Zeit quadratmeterweise bis auf 30-40 cm ausgehoben und die Erde gesiebt, bevor sie wieder aufgeschüttet wird. Für die Lockerung der Erde ist die Grabgabel gut geeignet - für das tiefere Säubern nehme ich dann die Mistgabel. Dadurch fördert man irgendwie mehr Wurzeln ans Tageslicht.

Als Bodendecker habe ich gute Erfahrungen mit Wollziest gemacht. Wächst schnell, lässt sich bei Bedarf leicht entfernen und deckt die Fläche gut ab, damit die Quecke keine Luft mehr bekommt.

Am Ende ist die Quecke nur eine von vielen Pflanzen, die ums Überleben kämpfen. Der im Frühjahr oder jeweils vor der Blüte ausgegrabene Wurzelstock enthält Saponine, Schleimstoffe, Kohlenhydrate, Kieselsäure, Mineralsalze, Eisen und sogar Vitamin A + B. Ein paar Wurzeln muss ich mir mal entsaften - ebenso wurde die getrocknete Wurzel früher als Kaffeeersatz verwendet - den werde ich auch mal kosten. :hmm:
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
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