Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

#61

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Sa 11. Jun 2016, 22:02

emil17 hat geschrieben:
Oelkanne hat geschrieben:Und nur wegen ein paar Blümchen ruiniert man seinen Boden nachhaltig?
Man kann einen Boden auch durch Überdüngung ruinieren. Wenn du so viel Ampfer (Rumex obtuifolius, nicht acetosa) hast, scheint Dir das gelungen zu sein.
Auf den Wiesen vom Chef wächst kein Ampfer.
Er wird regelmäßig bekämpft und die entstandenen Lücken sofort nachgesät.
Überdüngt sind die Wiesen sicher nicht, rein rechnerisch erhalten sie 2,5-3kubik Gülle pro ha und Jahr, alle paar Jahre ca. 10m³/ha, dünne, magere Stellen bekommen dazwischen etwas Kalkammon und P/K.

Und davon macht er 3-5 Schnitte je nach Lage,Bedarf und Witterung, also ist das Grünland eher unterernährt.

Pastinake

Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

#62

Beitrag von Pastinake » Sa 11. Jun 2016, 22:25

Danke emil für Deine Ergänzungen zu meiner Liste! Deine Hinweise werde ich auf jeden Fall berücksichtigen. Hast Du diese Pflanzen alle schon selber im Garten gezogen?
Wie ich ja geschrieben hatte: Die Pflanzen hatte ich für meinen Garten ausgewählt und die Liste ist garantiert nicht vollständig. Ich habe hier eher sandigen Lehmboden mit Kalk und lebe in einer eher trockeneren Region.
Außerdem habe ich einen 12 x 3 Meter breiten Steingarten mit 2 Stufen aus Kalksteinen, den ich unbedingt neu anlegen will. Da werden dann auch etliche der ausgewählten Insektenpflanzen hinkommen.
Meine Liste besteht aus Pflanzen, die ich hübsch finde oder gerne rieche und die in meinem Garten zurechtkommen müßten.
Seidelbast weiß ich ja auch noch nicht, ob und wohin? Aber ich liebe im Frühling ganz einfach den Duft! Im Wald knie ich mich immer davor und inhaliere tief. :) Und da wäre es schon praktisch, wenn ich zum Schnuppern nur in den Garten gehen müßte...

@ina maka: Freut mich, wenn Dir die Liste ein bißchen weiterhilft - auch wenn Du anscheinend andere Gartenbedingungen hast.
Das mit dem Stinkenden Nieswurz fand ich auch total faszinierend.
Eigentlich finde ich ihn nicht sooo hübsch und ich wollte auch nicht unbedingt so etwas Giftiges in meinem Garten haben. Aber wo ich das gelesen hab, daß er mittels Gärung als Aufwärmstation für verfrorene Hummeln dienen kann, hab ich meine Meinung geändert! Der Nieswurz muß her! :hhe:

Benutzer 72 gelöscht

Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

#63

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 12. Jun 2016, 08:05

oh, schön - danke, emil! :daumen:
Ich habe Herzgespann: Die Pflanze steht am Zaun, dort wo es am trockensten und sonnigsten ist (und das ist bei uns trotzdem eher feucht und nicht allzu heiß). Sie hatte es anfangs schwer, weil die Schnecken fast alles weggefressen haben. Jetzt wachsen sie kräftig und halten auch das "Unkraut" ohne Probleme aus.
Ich "brauch" sie als Heilpflanze, schmeckt arg bitter, wirkt aber echt beruhigend.
ist keine sppektakuläre Blüte, aber interessant und es sind im Spätsommer viele Insekten dran.
Seidelbast duftet wirklich betörend....
hab aber mal irgendwo gelesen, dass sogar der Duft giftig wirkt. na gut, ich lebe noch und bin auch nie rauschig geworden davon :holy: schöne Pflanze!
Wieso sollte man die nicht in den Garten setzen?

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emil17
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Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

#64

Beitrag von emil17 » So 12. Jun 2016, 20:03

@) Pastinake:
Die kommentierten hatte ich alle in Kultur, ja.
Du solltest einfach ausprobieren, was gefällt. Manches, wovon es heisst, es sei einfach, wird kümmern oder gar nicht angehen, anderes sich breit machen.
Da es viel mehr Wildpflanzen mit Zierwert gibt als Gemüser und die noch alle viel vitaler sind, da nicht züchterisch anspruchsvol geworden, gibt es immer wieder ziemliche Überraschungen.
Ich meide inzwischen Arten, die zu heftig Wurzelvermehrung machen, oder verbanne die an Orte, wo sie sich gegenseitig bekämpfen dürfen, einfach weil es sehr mühsam ist, die in Schach zu halten. Auf Grabeland gehts ja noch, aber in Dauerkulturen kann es eine Plage werden.
Beim Steingarten solltest du beachten. dass ein Steingarten etwas anderes ist als ein Garten mit Steinen oben drauf. Die Arten dieser Standorte haben fast alle sehr tiefe Wurzeln und sind an mager und trockene Verhältnisse angepasst. D.h. wenn du den Boden darunter nicht metertief aushebst, finden die den guten Boden und werden dann mastig.
Oft ist es deshalb besser, auf altbewährte Bauerngartenpflanzen auszuweichen, die nicht so empfindlich sind. Das muss man alles einfach ausprobieren.
Wichtig ist auch, dass man die Keimlinge und die Pflanze im nicht blühenden Zustand sicher erkennt.

@Ina: Selbstverständlich kannst du Seidelbast in den Garten pflanzen. Rechne einfach damit, dass er nicht anwächst oder jahrelang kümmert. Blüte ist sehr früh, dann nur noch Blätter und sehr giftige rote Beeren.
Da die Art geschützt ist, darfst du sie nicht ausgraben, sondern solltest die Pflanze kaufen. Anbieter sind nicht einfach zu finden.
Weil er auch noch hautreizend ist, sollte er im Garten nur an einen Ort, wo man nicht direkt daran vorbeikommt.
Wild steht der meist irgendwo im Gestrüpp, freistehend hab ich ihn noch nie gesehen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Pastinake

Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

#65

Beitrag von Pastinake » Mo 13. Jun 2016, 22:49

@emil: Das ist ja toll, wenn Du schon mit sovielen Pflanzen eigene Erfahrungen gesammelt hast!
Ja, ich bin auch immer recht vorsichtig mit Pflanzen, die sich durch Wurzelausläufer vermehren und setze lieber einmal zuviel eine Wurzelsperre.
Im Zweifelsfall setze ich die Pflanze gar nicht. Doof ist bloß, daß oft bei Pflanzenanbietern das Wuchern nicht dabeisteht. Heute hat mir meine beste Freundin eine überschüssige Süßdoldenpflanze mitgebracht. Da muß ich auch noch in mich gehen, wo ich die jetzt ab besten brauchen kann und wo sie die besten Bedingungen bei mir bekommt? Oder ob ich sie erstmal in einen großen Topf setze?
Der Steingarten ist auf durchlässiger Erde und ich will da auch nicht viel gießen in Zukunft. Daher hatte ich an Kräuter, Heil- und Duftpflanzen gedacht, Rosen und eben auch Bienenpflanzen. Steingärten (gerade im Alpengebiet) finde ich im Frühling wirklich oft wunderschön. Aber danach sehen sie meist sehr fad aus.
Im Moment sind bei mir auch hauptsächlich Bodendecker in dem Steingarten drin. Das Entfernen von Efeu, Immergrün, Mahonie, Flieder und Goldfelberich wird mich bestimmt einiges an Kraft kosten... Aber wenn ich fertig bin (nächstes Jahr hoffentlich) habe ich einen Platz für die Insekten und Eidechsen geschaffen und kann noch dazu leckere Kräuter ernten!

Hier in Franken wächst ziemlich viel Seidelbast wild. Da, wo ich vorher gewohnt habe, war er meistens auf Mischwaldlichtungen im höheren Gras zu finden. Und bei der letzten Wanderung haben wir einen er an einer felsigen Böschung gefunden. Aber ob er im Garten auch wächst? Hab grad nochmal recherchiert. Anscheinend braucht er ja auch noch einen speziellen Pilz als Symbiose.

Adjua
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Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

#66

Beitrag von Adjua » Di 14. Jun 2016, 07:30

ina maka hat geschrieben: Wieso sollte man die nicht in den Garten setzen?
Zum Beispiel, wenn man Kinder hat oder Kinder in den Garten kommen können? Der Verzehr von 10 Beeren kann ein Kind töten. Käme mir nicht in den Sinn :ohoh:

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

#67

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Di 14. Jun 2016, 07:43

hab am wochenende mit den jägern und dem imkerverein gesprochen die haben auf 5ha Fläche die Rüsa Mischung von Agravis ausgebracht http://www.imkerverein-aurich.de/index.php/saatgut die hält sich hierer seit 2 jahren Super .

Adjua
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Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

#68

Beitrag von Adjua » Di 14. Jun 2016, 08:02

Toll fürs Wild und für Bienen, wenn man buchweizenlastigen Honig mag. Fast alles aus dieser Mischung verwende ich jedes Jahr entweder als Untersaat, als Nachfrucht oder um ein in diesem Jahr brachliegendes Stück Acker voll zu machen. Ich verwende dafür die Mischung Hohebuch (Buchweizen-Phacelia-Aleandrinerklee-Düngelupinen-Inkarnatklee-Erdklee-Futtererbsen - das friert alles ab) plus was mir so in die Hände fällt wie Ramtilkrauf, Hanf, Malven etc. Oder Waldstaudenroggen mit Phacelia usw.

Sind aber meistens keine Wildpflanzen.

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Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

#69

Beitrag von Rohana » Di 14. Jun 2016, 08:05

Sieht lecker aus die Mischung. Noch besser wenn man 5ha dafür "über" hat! Ich hatte am WE grad einen Prospekt über Zwischenfrucht bzw. Greeningmischungen in der Hand... da gibts echt viel Auswahl, wir überlegen grad wo dieses Jahr Zwischenfrüchte hinkommen und welche.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

#70

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Di 14. Jun 2016, 08:14

gut ist bei Enercon gewessen die müssen jedes jahr als Ausgleichsmasnahme zum Gewerbe Gebiet einige Ha machen .
Einziger Nachteil ist leider das 1 kg so knapp unter 100 € kostet, ist ja aber wohl Dauerhaft .

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