Glyphosat-Diskussion
Re: Glyphosat-Diskussion
Hallo Manfred,
ich habe die Ergebnisse und Kostenstrukturen einer ganzen Reihe von Höfen, Methoden bzw. deren Angebotsstrategien vorliegen, allerdings glaube ich, dass dieses Thema in eine andere Kategorie gehört, beispielsweise unter Vermarktung Geld verdienen.
Gruß Henmen
ich habe die Ergebnisse und Kostenstrukturen einer ganzen Reihe von Höfen, Methoden bzw. deren Angebotsstrategien vorliegen, allerdings glaube ich, dass dieses Thema in eine andere Kategorie gehört, beispielsweise unter Vermarktung Geld verdienen.
Gruß Henmen
... auch so kann Landwirtschaft sein: http://www.polyfaces.com/trailer-deutsch/
Re: Glyphosat-Diskussion
Ich bin unschlüssig, ob und was davon überhaupt in ein öffentliches Forum sollte.
Ich denke das wäre erst mal was für einen geschlossenen Arbeitskreis.
Man müsste die Daten irgendwie vergleichbar machen.
Aber ich habe das noch nicht mal für meinen eigenen Betrieb aufbereitet.
Ich denke das wäre erst mal was für einen geschlossenen Arbeitskreis.
Man müsste die Daten irgendwie vergleichbar machen.
Aber ich habe das noch nicht mal für meinen eigenen Betrieb aufbereitet.
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Re: Glyphosat-Diskussion
Aber es wäre unglaublich spannend zu lesen!
Und ich glaube, auch als Hobby- bzw Kleinstbetriebler kann man eine Menge daraus lernen...
Und ich glaube, auch als Hobby- bzw Kleinstbetriebler kann man eine Menge daraus lernen...
Re: Glyphosat-Diskussion
Ich wollte von meinem Betrieb (auch wenn ich noch keinen habe) absolut keine Zahlen, auch nicht anonymisiert, im Internett finden wollen.
Re: Glyphosat-Diskussion
Ich habe noch keine Studie dazu gelesen, d.h. ich kenne da keine Daten zu Halmdurchmesser oder Halmlängen und deren Verhältnis, aber wenn ich mir den Vergleich der beiden Winterweizenpflanzen aus meinem verlinkten Film von Henning Knutzen anschaue, dann ist bei dem mit Halmverkürzer behandelten konventionellen Weizen nicht nur der Halm kürzer sondern auch dünner.Oelkanne hat geschrieben:Das was du meinst sind Halmfestiger.
Die sorgen dafür das das Getreide einen stabilen, dicken und dadurch kürzeren Halm bekommt damit es trotz der schweren Ähre nicht umknickt.
Das würde auch dementsprechen was ich vor eineinhalb Jahren gesehen habe: Ein reifes Weizen- oder Roggenfeld, das deutlich nach künstlich verkürzten Halmen aussah, wovon aber etwa die Hälfte trotzdem auf dem Boden lag.
Die Natur lässt sich nicht so einfach ins Handwerk pfuschen, auch nicht mit tausenden von angestellten (Mikro)Biologen, Gentechnikern und Agrarwissenschaftlern - Stichwort Superunkräuter (von wegen unsachgemäßer Einsatz von PSM).
Doch kommt sie, wenn man es richtig macht. Das ist ja gerade der Witz an der biologischen Landwirtschaft, s. z.B. die Vorträge von Elaine Ingham oder Gabe Brown. Mit Spritzen (Medikamenten) bekämpft man nur Symptome, weil man zu faul ist oder zuviel Angst hat sich um die Ursachen zu kümmern bzw. die Ursachen genau zu erforschen.Und nein ohne Spritzmittel kommt auch die Biolandwirtschaft nicht aus.
Re: Glyphosat-Diskussion
Jeder Betrieb ist anders und oft ist es sehr schwierig direkt miteinander zu vergleichen. Es gibt allerdings Erfolgsfaktoren und auch bestimmte Nachteile, die immensen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit haben können. Karl Luggin vom Kandlwaalhof in Südtirol beispielsweise ist Bio-Obstbauer und hat viele Jahre lang seine komplette Ernte aus seinen 6 Hektar Land (zum Teil mit alten Hochstammbeständen) und wie seine Nachbarn immer bei der Genossenschaft abgeliefert. Ich weiß nicht wieviel er bekommen hat, aber es war sicher jedesmal ein Trauerspiel wenn er Aufwand und Ertrag miteinander vergleichen hat. Karl Luggin ist dann irgendwann angefangen sein Obst selbst zu verarbeiten und neben Apfelsaft auch Essig zu erzeugen und Früchte zu trocknen. Inspiriert vom wirtschaftlichem Erfolg dieser Aktivität, hat er nach weiteren Marktlücken gesucht und herausgefunden, dass Senf auf Biobasis fehlt. So hat er zwei einen halben Hektar große Flächen gepachtet, Senffelder angelegt und davon zusammen 1,2 Tonnen Ernte (von Hand gesät und mit dem Mähdrescher geerntet) eingebracht. Das hört sich nun alles andere als spektakulär an und ist es eigentlich auch. Allerdings verkauft er seinen fertigen Senf für 6,20 Euro im 200 Gramm Glas, dass sind 31 Euro pro Kilogramm oder 37.200 Euro Umsatz für die Ernte eines Hektars.
http://www.luggin.net/
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... auch so kann Landwirtschaft sein: http://www.polyfaces.com/trailer-deutsch/
Re: Glyphosat-Diskussion
Hallo ina maka,ina maka hat geschrieben:Ich hatte oben eine Seite verlinkt, in der stand, dass man eben Halmverkürzer und übermäßige/zum falschen Zeitpunkt ausgebrachte Stickstoffdüngung vermeiden soll, um Fusarienbefall zu minimieren.
Ist diese Empfehlung Quatsch (ich meine "Unsinn") oder ist da was dran?
das Wichtigste ist wohl auf jeden Fall ein gesunder Boden mit viel Bodenleben. Darin befinden sich dann vor allem sogenannte Nützlinge und zwar deutlich mehr als Schädlinge, wenn Frau Ingham keine Scharlatanin ist. Das sind nicht nur nützliche Käfer, sondern auch nützliche Bakterien, Pilze, Nematoden etc.
Nützlinge befinden sich aber nicht nur im Boden, sondern auch auf den Pflanzen, so wie bei uns Menschen sich Bakterien nicht nur im Körper, sondern auch auf der Haut befinden, wobei ich bei letzteren keine Ahnung habe was die da genau machen, außer faul im Liegestuhl liegen und die frische Luft genießen. Auf der Pflanze sorgen wohl mindestens Bakterien dafür, dass Pilze praktisch keine Chance haben. Aber auch der Aufbau, die Struktur und die chemisch-biologischen Eigenschaften der Pflanze, d.h. der Zellen und Zellwände sind wichtig für die Krankheitsabwehr.
Nur mit einem gesunden Boden kann eine Pflanze alle Mineralien aufnehmen, die sie dafür braucht.
Vor allem die Nützlinge im Boden brauchen eine ausreichende Sauerstoffversorgung, d.h. zum Beispiel keinen verdichteten oder verschlämmten Boden, weil sonst z.B. die anaeroben oder auch fakultativ anaeroben Bakterien mit ihren giftigen Stoffwechselprodukten die Oberhand gewinnen.
Ein gutes Stichwort für eine Suche nach weitern Informationen zu diesen Nützlingen ist zum Beispiel Mucigel. Das ist eine Art Schleim, aus Bakterien, Algen und ich glaube auch Pilzen, der jede Pflanzenwurzel, und sei sie noch so klein, umhüllt und vor schädlichen Pilzen, Nematoden, Bakterien etc. schützt.
Was ein gesunder Boden z.B. gegen Fusarien bewirken kann, erklärt der Bio-Landwirt Friedrich Wenz in seinem Vortrag aus dem Jahr 2007:
moderner biologischer Landbau Teil 3 (11min19)
https://www.youtube.com/watch?v=Bvcln-Le_7o
Ab Min. 07:50: Nach der Trockenzeit kam eine feuchtwarme Witterung. Danach: Das neue, ehemalig konventionelle Feld mit goldgelber Farbe wie man sich ein Weizenfeld im Hochsommer vorstellt. Konventionelles Feld [vom Nachbarn] nebendran, das nach allen Regeln der konventionellen Ackerbaukunst bearbeitet wurde, hatte massive Probleme mit Ährenfusarien, der Bestand ist dort zusammengebrochen, die Ähren sind meistens schwarz, viele Kümmerkörner, Körner nicht richtig ausgebildet.
Es ist insgesamt weniger eine Frage der Quantität des Humus, sondern vor allem die der Qualität des Humus.
Man braucht weder Halmverkürzer, noch Stickstoffdünger noch irgendwelche PSM, wenn man die Biologie ihre Arbeit machen lässt (guter Boden + gute Pflanzen mit guten alten Genen).
Ich finde es übrigens schon sehr traurig, dass es so jemanden wie Dr. Elaine Ingham (Soil Food Web) oder Dr. Kris Nichols (Rodale Institut) nicht im deutschen Sprachraum gibt. An der Boku Wien gibt es zumindestens Dr. Ines Fritz, die sich sehr um die Bodenbiologie und um Humus kümmert, aber man hört trotzdem irgendwie zu wenig davon.
Re: Glyphosat-Diskussion
Die Firmen Esso und Agrium Inc. haben das mit besimmten Bodenbakterien Ende der 80er schon gemacht:emil17 hat geschrieben:Die werden vermutlich versuchen, diese Mikroorganismen zu patentieren,
http://ip.com/pat/CA1335364CBeneficial, direct-acting soil bacteria
Filing Date: 25-Nov-1987
Publication Date: 25-Apr-1995
Assignees: COMINCO FERTILIZERS LTD. CALGARY, CA, A1
Inventors: KLOEPPER JOSEPH W [+2], CA
Quelle: http://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/de ... einsteigerDokument DE000003788689T2 (Seiten: 34)
Titel TI [DE] Pflanzenwachstumsteigernde Rhizobakterien für landwirtschaftliche Nichtwurzelgetreide.
Anmelder PA ESSO CHEMICAL CANADA, CA
Erfinder IN KLOEPPER JOSEPH, CA ; SCHER FRAN, CA
Anmeldedatum AD 19.08.1987
Veröffentlichungsdatum PUB 26.05.1994
Die Firma Cominco Fertilizers Ltd. nennt sich heute Agrium Inc. und ist einer der größten Düngemittelhersteller Nordamerikas.
Damals steckte die Bio-Landwirtschaft weltweit noch in den Kinderschuhen, es gab also gar keinen Markt für ein derartiges Patent, weil alle Welt auf Mineraldünger setzte. Trotzdem scheuten diese Konzerne die Patent- und Forschungsausgaben nicht. Warum?
Re: Glyphosat-Diskussion
https://www.youtube.com/watch?v=Bvcln-Le_7o
Der Mann sagt selber das er nur zwei bis drei Tonnen pro ha erntet.
sprich nur 20-33% eines konv Landwirt.
man braucht also die fünfache Fläche um mit seiner Methode die selbe Getreidememge zu produzieren wie ein normaler Landwirt auf einer FE hin bekommt.
Der Mann sagt selber das er nur zwei bis drei Tonnen pro ha erntet.
sprich nur 20-33% eines konv Landwirt.
man braucht also die fünfache Fläche um mit seiner Methode die selbe Getreidememge zu produzieren wie ein normaler Landwirt auf einer FE hin bekommt.
Re: Glyphosat-Diskussion
Wobei
er braucht ja noch ein Jahr Klee davor um den Acker sauber zu bekommen. Also sind es nur 1-1,5t/ha/a
Sprich man bräuchte zehnmal (!) so viel Fläche!
Ich mag den Herrn nicht schlechtreden!
Es darf jeder seinen Betrieb führen wie er will und wenn es sich für ihn rechnet kann er das ja so machen.
Man darf aber nicht meinen,das blos weil das bei bei einem Landwirt klappt, sollen das alle machen.

er braucht ja noch ein Jahr Klee davor um den Acker sauber zu bekommen. Also sind es nur 1-1,5t/ha/a
Sprich man bräuchte zehnmal (!) so viel Fläche!
Ich mag den Herrn nicht schlechtreden!
Es darf jeder seinen Betrieb führen wie er will und wenn es sich für ihn rechnet kann er das ja so machen.
Man darf aber nicht meinen,das blos weil das bei bei einem Landwirt klappt, sollen das alle machen.