Nun habe ich endlich mein Grundstück, und ganz viele Fragen.

R_aus_C

Re: Nun habe ich endlich mein Grundstück, und ganz viele Fra

#41

Beitrag von R_aus_C » Sa 26. Feb 2011, 23:05

@Sabi(e)ne,

du hast auf jeden Fall Recht, in Bezug auf Urwald. Wenn man sich mal Reportagen dazu ansieht, ist da eine üppige Bodenvegetation trotz des dichten Baumbewuchses.

Ich denke das wird für mich eine echte Herausforderung, der ich mich aber gerne stellen möchte.
Es sollen so wenig, wie nur irgend möglich Bäume fallen.
Aber ich möchte auch Gemüse anbauen.

Was ich mir vorgestellt habe:
- einige Obstbäume. Davon sind schon welche da, mal sehen, was das im Einzelnen ist. Sind so ca. 10-12 Bäume. Evtl. pflanz ich da noch was dazu oder tausche aus...

- Erdbeeren sollen ca. 15-20 m² werden, zusätzlich ein paar hochwachsende direkt am Haus

- Gemüse möchte ich ca. 150(-200) m² mit Tomaten, Gurken, Radischen, verschiedene Kohlsorten, Salat, Spinat, Möhren, Rettich, Pastinaken, Rhabarber, Bohnen, Zwiebeln, Porree, Sellerie, usw.
Im ersten Jahr wird es ganz sicher weniger und später vielleicht mehr, das muß ich ausprobieren.

- Heidelbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren, Sanddorn

- Kräuterbeet oder Spirale vor der Terasse (also direkt vor der Küche)

Mir ist klar, das dies keine zusammenhängenden Flächen werden, hier muß ich den (für die Pflanzen) besten Kompromiß finden.
Und dazu will ich erstmal ein Jahr lang (evtl. auch nur von April-Januar) beobachten, wie die Lichtverhältnisse sind.
(Momentan kann ich es nicht beobachten, da ich a) 500km weg bin und b) ich erst ab Ostern (frühestens) Eigentümer bin.)
Bäume kann ich somit auch frühestens ab 1.10.2011 wegmachen.

Fest steht aber, das die Birken (bis auf 2 in der Nordecke), Koniferen und einige andere unnütze Ziersträucher rausfliegen.
Was auf jeden Fall drin bleibt, sind 2x Ahorn, 1x Eibe, 1x Linde, 3x Kiefer (weil sehr schön gewachsen), 1x Douglasie, 2-3x Lärche.

Problem ist, daß das Grundstück mittels teilweise (für mich noch) willkürlichen Zäunen unterteilt wurde und an diesen Zäunen immer Bäume/Koniferen lang gepflanzt wurden. Ein Gemüsegarten wurde vom Vorbesitzer nicht betrieben, aber 6-8 Hühner und 2-5 Enten gehalten. Das ganze ist derzeit quasi ein waldähnlicher Ziergarten.

Von diesem waldähnlichen Zustand würde ich gern so viel wie irgend möglich erhalten und nur soviel wie nötig reduzieren.
Deshalb werde ich auch versuchen, als allererstes die angrenzenden "Unland"-Streifen bzw. -Stücke zu pachten oder kaufen. Das gibt dann schon wieder ein ganz anderes Bild, weil die alle zwischen Südost und Südwest liegen, also gut für alles, was viel Sonne mag...
Und das würde flächenmäßig schon 50-70% meines Gemüsegartenwunsches abdecken.

Ich hab' ja Zeit, also wird es auch gelingen... :)

viele Grüße
Rainer

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Theo
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Re: Nun habe ich endlich mein Grundstück, und ganz viele Fra

#42

Beitrag von Theo » Sa 26. Feb 2011, 23:23

Sabi(e)ne hat geschrieben:Theo, bitte.... :roll:
Zuerst überlegen, dann antworten ;)
Hier geht es nicht um den Wald als Biotop, sondern um Kulturpflanzen. Alles klar?
Gruß
Theo

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emil17
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Re: Nun habe ich endlich mein Grundstück, und ganz viele Fra

#43

Beitrag von emil17 » Sa 26. Feb 2011, 23:38

Auf armem Sandboden (für den der Nordosen von Deutschland ja bekannt ist) bildet sich unter Koniferen zwar Humus, aber der ist nicht nährstoffreich. Er bietet hingegen gute Voraussetzungen, um sich aufbessern zu lassen. Des Gärtners Kunst besteht dann darin, diesen Humus nicht wieder zu verlieren.
Dazu müssen aber erst die Bäume weg. Guck mal, was unter der Fichte oder dem Riesenthuja oder der Scheinzypresse noch wächst. Vermutlich ein paar Moose und kümmernde Hungergräser wie Rotschwingel, Hain-Rispengras, Drahtschmiele und dergleichen mehr.
Die Bäume, die mit solchen Böden fortkommen, brauchen nicht weniger Nährstoffe als die anspruchsvolleren Arten, aber sie sind weitaus besser darin, diese aus einem armen Boden rauszuholen. Die Kulturen werden kümmern, weil die Baumwurzeln nie soviel übriglassen, dass die es auch nur aufnehmen können.
Typisches Beispiel ist die sich einstellende üppige Schlagflur auf einer Waldfläche nach einem Windwurf oder Kahlschlag; oft kommt es sogar zu einer Nitratauswaschung ins Grundwasser.
Das ist ganz anders und viel üppiger als in einer kleinen Lichtung im Bestand - eben weil die Wurzelkonkurrenz der Bäume weg ist.
Ich sehe das gut bei "meinem" Fichtenwald im Gebirge. Auch da, wo die Bäume licht stehen, ist der Unterwuchs spärlich und mager. Das ist leicht zu verstehen - es hat überall einen dichten Wurzelfilz aus Baumwurzeln. Lichtet man aus, so passiert erst einmal ein oder zwei Jahre lang gar nichts, dann erscheinen plötzlich fette und sattgrüne Pflanzen der Arten Himbeere, Hohlzahn, Berg-Vergissmeinnicht, Brennesseln - das, was dort von selbst ansamt. Im Tiefland geht es schneller, aber im Prinzip gleich.

Wenn Du genug Fläche hast, kannst Du ja mal auf einer Hälfte die Bäume lassen und an beiden Orten etwas anbauen. So als Versuch.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Nun habe ich endlich mein Grundstück, und ganz viele Fra

#44

Beitrag von emil17 » Sa 26. Feb 2011, 23:47

Sabi(e)ne hat geschrieben: Das kann ich sogar hier bei mir verfolgen, wie die Humusschicht jährlich dicker wird - seit 2000 ist auf den Baumschulgewebeplanen etwa 10-15cm fette schwarze Erde entstanden, an Bäumen stehen da Erlen und Weiden dicht an dicht
Ja, aber er hat Koniferen.
Leg mal die Folie unter dicht an dicht stehenden Kiefern oder Fichten aus und guck, was Du dann hast. Eine dicke Schicht aus Streu und Rohhumus - der letzte Regenwurm wird schon lange geflohen sein.
Am verträglichsten, d.h. laubholzähnlichsten sind noch die Weisstannen. Alle anderen Arten ruinieren in Monokultur nach einiger Zeit so ziemlich jeden Waldboden, ausser er sei so steil, dass es wegen der Bodenerosion zur Substratdurchmischung kommt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

R_aus_C

Re: Nun habe ich endlich mein Grundstück, und ganz viele Fra

#45

Beitrag von R_aus_C » So 27. Feb 2011, 00:27

@emil17,

das die Koniferen alle raus kommen, steht ja nun mal fest.
Und dann habe ich schonmal einiges an Fläche in Südrichtung.
Ich kann sie nur nicht sofort rausreißen, weil der Notartermin nicht vor dem 21.03. ist, mir also das Grundstück nicht früher gehört.
Und dann erst wieder im Herbst... (wegen der Vegetationsperiode)

Ich habe aber auch so genug zu tun, daß mir also nicht langweilig werden wird, wenn ich keine Bäume umsägen kann.

Es sind da auch noch Altlasten zu bewältigen, z.B. Wurzelstöcke bereits kurz über dem Boden abgesägter Bäume.
Also um genug Arbeit mache ich mir da keine Sorgen...

Sandboden ist es dort aber definitiv nicht, das weiß ich schonmal ganz genau.
Was ich bisher gesehen habe, gehe ich von einem mittelschweren Boden aus.
Unter den Nadelbäumen wahrscheinlich eher säuerlich.
Ich habe aber bisher weder einen Spatenstich ausgehoben noch am Boden gerochen, so das ich es wirklich nicht weiß.
Aber ich habe mir schonmal Pferdemist und 1,5t Mutterboden "vorangemeldet".

"Guck mal, was unter der Fichte oder dem Riesenthuja oder der Scheinzypresse noch wächst."
- Antwort: Da wächst dort fast gar nix, weil mit Rindenmulch zugedröhnt.

Ich bin aber überzeugt, das Beste aus dem Grundstück machen zu können.
Und weiß, das ich mich bei Fragen hier an dieses Forum wenden kann.

Allen, die mir bisher geantwortet haben, möchte ich daher an dieser Stelle einen großen Dank aussprechen.
Ich habe jede Antwort gelesen, auch wenn ich manchmal nicht direkt darauf geantwortet habe
.


Das kann u.U. daran liegen, das ich derzeit keinen (direkten) Zugriff auf das Grundstück habe, weil es mir noch nicht wirklich gehört.
Mit dem Verkäufer bin ich mir zwar schon einig, aber die Behördengänge dauern doch eine Weile, und erst nach Abschluß dieser, kann und werde ich direkt umziehen und vor Ort sein. (ungeduldig guck... )

viele Grüße
Rainer

R_aus_C

Re: Nun habe ich endlich mein Grundstück, und ganz viele Fra

#46

Beitrag von R_aus_C » Mi 23. Mär 2011, 22:05

Hallo zusammen,

heute gibt es ein Update.

Am vergangenen Wochenende war ich oben, um den Kauf perfekt zu machen.

Ostern wird renoviert. :)

Das Grundstück sieht viel freundlicher aus, weil der Noch-Besitzer gaaanz viel ausgelichtet (also Äste ausgeschnitten) hat.
So, wie es jetzt aussieht, bleiben bis auf 3 dürre Birken und 1 Dutzend häßlicher Koniferen, ALLE Bäume stehen.

Was ich jetzt auch erfahren konnte, wie viele Obst-Bäume/Sträucher schon vorhanden sind:
- 4 verschiedene Apfelbäume
- 2 Birnbäume
- 2 Sauerkirschen
- 1 Süßkirsche
- 2 verschiedene Pflaumenbäume
- 1 Pfirsichbaum
- mind. 4 Haselnußsträucher
- 1 Aronia-Beere
- 1 schwarze Johannisbeere (alte Sorte, soll sehr gut sein)
- etliche Holunderbüsche am Grundstücksrand
- die riesige verwilderte Brombeerhecke sind Kulturbrombeeren mit riesen Früchten
- 4x Kulturheidelbeeren
- 1x Kiwi ( da ist nur unklar, ob männlich oder weiblich)

Der Boden ist sehr gut, der Vorbesitzer hat bis vor 2 Jahren selbst viel Gemüse angebaut, auch alte Sorten :daumen:
(hat mir auch die entsprechenden Flächen gezeigt).

Zudem hatte er 10 Hühner + Hahn und 12-14 Enten (wobei mir das schon nach Überbevölkerung aussieht) und 1 Schaf.

Meine anfänglichen Bedenken, nicht genug Fläche für Gemüse zu haben, sind erstmal zerstreut und ich sehe dem Gelingen positiv entgegen.

Ich werde weiter berichten.
Und sorry, das ich so lange nicht gepostet habe, aber ich stecke schon voll in den Umzugsvorbereitungen.

viele Grüße
Rainer

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Re: Nun habe ich endlich mein Grundstück, und ganz viele Fra

#47

Beitrag von krabbe » Mi 23. Mär 2011, 22:25

Glückwunsch Rainer und gutes Gelingen!

lg Krabbe
lg Andrea

Benutzer 72 gelöscht

Re: Nun habe ich endlich mein Grundstück, und ganz viele Fra

#48

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 24. Mär 2011, 08:32

hallo!

Wow! gratuliere - das klingt ja toll..... :wink_1:
R_aus_C hat geschrieben:Der Boden ist sehr gut, der Vorbesitzer hat bis vor 2 Jahren selbst viel Gemüse angebaut, auch alte Sorten :daumen:
(hat mir auch die entsprechenden Flächen gezeigt).
Besteht eventuell Hoffnung, dass da was wiederkommt?
Wir haben einen alten Garten, den niemand mehr bebauen will, "geliehen" bekommen und ich habe von dort unsere tollen Tomaten (sind einfach so gekommen!!) und auch der Dill ist wie von selber dort gewesen....

liebe Grüße!

R_aus_C

Re: Nun habe ich endlich mein Grundstück, und ganz viele Fra

#49

Beitrag von R_aus_C » Do 24. Mär 2011, 12:10

ina maka hat geschrieben:hallo!

Wow! gratuliere - das klingt ja toll..... :wink_1:
R_aus_C hat geschrieben:Der Boden ist sehr gut, der Vorbesitzer hat bis vor 2 Jahren selbst viel Gemüse angebaut, auch alte Sorten :daumen:
(hat mir auch die entsprechenden Flächen gezeigt).
Besteht eventuell Hoffnung, dass da was wiederkommt?
Wir haben einen alten Garten, den niemand mehr bebauen will, "geliehen" bekommen und ich habe von dort unsere tollen Tomaten (sind einfach so gekommen!!) und auch der Dill ist wie von selber dort gewesen....

liebe Grüße!
Hallo ina maka,

das weiß ich noch nicht, mal sehen...
Irgendwas, was von den Blättern aussieht, wie Möhren habe ich aber schon gesehen.

viele Grüße
Rainer

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Re: Nun habe ich endlich mein Grundstück, und ganz viele Fra

#50

Beitrag von Buchkammer » Fr 25. Mär 2011, 18:03

R_aus_C hat geschrieben: Irgendwas, was von den Blättern aussieht, wie Möhren habe ich aber schon gesehen.
Könnte um diese Zeit auch Gewürzfenchel sein. :daumen: Ich drück die Daumen.
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

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