Glyphosat-Diskussion

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#391

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 18. Mär 2016, 16:36

Wildmohn hat geschrieben:Hier eine weitere "kleine" Petition, bei der die Unterstützung gegen Glyphosat nur ein paar "Tippser" an Aufwand erfordert...

https://www.foodwatch.org/de/informiere ... il-aktion/
127.000 Emails die dem EU-Komisar nur auf den Keks gehen.

Laut dem vorgefertigten Text
Grundsätzlich muss allen potenziell schädlichen Wirkstoffen für Pflanzenschutzmittel die Zulassung entzogen werden, sobald es substantielle Hinweise auf gesundheitliche Risiken gibt;
Damit müsste auch der Bio-Anbau auf seine Kupfermittel verzichten....

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Thomas/V.
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Re: Glyphosat-Diskussion

#392

Beitrag von Thomas/V. » Fr 18. Mär 2016, 18:18

127.000 Emails die dem EU-Komisar nur auf den Keks gehen.
Jau, dann soll er sich doch ein anderes Volk wählen, wenn ihn sein Volk, das ihn gewählt hat, auf den Sack geht...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Wildmohn

Re: Glyphosat-Diskussion

#393

Beitrag von Wildmohn » Fr 18. Mär 2016, 20:28

Thomas/V. hat geschrieben:
127.000 Emails die dem EU-Komisar nur auf den Keks gehen.
Jau, dann soll er sich doch ein anderes Volk wählen, wenn ihn sein Volk, das ihn gewählt hat, auf den Sack geht...
naja, so kann man es auch sehen. ;)

Das mit dem Kupfer im Biolandbau ist in der Tat ein Problem. Habe mich ein wenig schlau gemacht und bin zu der Meinung gekommen, dass trotz des Einsatzes von Kupfer 50% mehr Leben im und oberhalb des Bodens zu verzeichnen sind. Der Einsatz von Kupferlösung wird von den Biobauern ob seiner Schädlichkeit ernst genommen und sehr behutsam eigesetzt. Kupferbehandlungen werden übrigens seit 1880 durchgeführt, im Vergleich zu den synthetischen Giften würde ich Kupfer als das kleinere Übel betrachten.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#394

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 18. Mär 2016, 20:42

Der Einsatz von Kupferlösung wird von den Biobauern ob seiner Schädlichkeit ernst genommen und sehr behutsam eigesetzt.
Ist bei anderen Pflanzenschutzmitteln nicht anderst.
Kupferbehandlungen werden übrigens seit 1880 durchgeführt
Das alter der Mittel ist kein Argument.
In der Zeit (bzw. kurz danach) wurde auch Arsen gespritzt und die Saat mit Organo-Queksilber-Verbinungen behandelt.
Das macht man heute nicht mehr ;)
im Vergleich zu den synthetischen Giften würde ich Kupfer als das kleinere Übel betrachten.
Kupfersalze (Kupferhydroxid/Kupferoktanoat) sind Wirkstoffe wie andere auch.
Allerdings überwiegen (für den konv. Landwirt) die Nachteile gegenüber den modernen Wirkstoffen.

Aber wir kommen vom Glyphos ab ;)

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Re: Glyphosat-Diskussion

#395

Beitrag von emil17 » Fr 18. Mär 2016, 22:20

Oelkanne hat geschrieben: In der Zeit (bzw. kurz danach) wurde auch Arsen gespritzt und die Saat mit Organo-Queksilber-Verbinungen behandelt.
Das macht man heute nicht mehr
du hast vergessen zu schreiben wer das damals gemacht hat - das waren nicht die bios
und damals hiess es wie immer in solchen Fällen, diese mittel seien erforderlich um die ernte zu sichern
später hiess es, mit Gesarol (Handelsnamen für DDT-Produkte) könne man die Arsenmittel durch problemlosere (!) ersetzen
Uns hat man noch erzählt, Saatgutbeizung mit Hg-Präparaten sei erforderlich, um Umfallkrankheiten zu bekämpfen.
Heute sind sie verboten, die Getreidekultur gelingt trotzdem.

Lies mal die Geschichte mit dem Bleitetraethyl, falls du wirklich wissen willst wie das in Wirklichkeit mit Umweltgiften so läuft, wenn die Industrie damit Geld verdient: Stichwort Ethyl Gasoline Corporation (amerikanischer Trust der die Verwendung von bleibasierten Antiklopfmitteln monopolistisch durchgesetzt hat)

Aber man kriegt den Eindruck du willst es gar nicht wissen. Wissen macht die Welt nur kompliziert.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#396

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 18. Mär 2016, 22:35

Alle Zitate von emil17.
Uns hat man noch erzählt, Saatgutbeizung mit Hg-Präparaten sei erforderlich, um Umfallkrankheiten zu bekämpfen.
Heute sind sie verboten, die Getreidekultur gelingt trotzdem
Richtig.
Hier ist RubinTT der Standart.

Biobauern hier haben schon etliche male das Problem gehabt das der Acker nach Fisch stinkt.
mit Gesarol (Handelsnamen für DDT-Produkte) könne man die Arsenmittel durch problemlosere (!) ersetzen
Ja es ist richtig bzw gut das DDT verboten ist.
Aber es stimmt auch das Gesarol ungiftiger war als Arsen.
Aber man kriegt den Eindruck du willst es gar nicht wissen.
Dann ist drin Eindruck falsch ;)
Wissen macht die Welt nur kompliziert.
Wissen vereinfacht eher die Welt oder?

Wildmohn

Re: Glyphosat-Diskussion

#397

Beitrag von Wildmohn » Fr 18. Mär 2016, 22:45

Da fällt mir eigentlich nur noch folgendes ein:" Das, was man sät, erntet man."

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Re: Glyphosat-Diskussion

#398

Beitrag von emil17 » Sa 19. Mär 2016, 08:15

Wildmohn hat geschrieben:Da fällt mir eigentlich nur noch folgendes ein:" Das, was man sät, erntet man."
Das passt leider nicht ganz zum Problem: Es ernten auch die, die nicht säen - DAS Problem bei potentiell umweltproblematischen Substanzen.

Für die dies interessiert und die englisch können: http://www.damninteresting.com/the-ethy ... ned-earth/
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#399

Beitrag von emil17 » Sa 19. Mär 2016, 09:46

News zum Thema GLYPHOSAT
- die EU-Kommission hat die Entscheidung, Glyphosat für weitere 15 Jahre zuzulassen, vertagt.
- im jüngsten und bisher umfassendsten Test weisen alle Probanden Glyphosat-Rückstände im Urin auf.
Bei 75% der Probanden lag der Glyphosatgehalt im Urin über dem 5-fachen des Trinkwassergrenzwerts. Bei einem Drittel der Probne wurde dieser Wert um das 10fach oder mehr überschritten ...
Bei Hausschweinen wurden viel höhere Werte festgestellt, auch in allen Organen konnte das Glyphosat nachgewiesen werden.
Eine Hauptschuld am Glyphosatgehalt in Lebensmitteln liegt in der Sikkation (Besprühen von fast erntereifem Getreide mit Glyphosat, um gleichmässige Abreife zu erzwingen). Dies ist in der Schweiz generell verboten, in Europa nicht. Klar, das Zeug kann dort nicht mehr biologisch abgebaut werden und gelangt so ins Brotgetreide.
(Frage an Leute mit funktionierendem Verstand: Wer sprizt sich selber Unkrautvertilger auf die Ernte? )
Das europäische Amt für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wird von Umweltverbänden verklagt: Die Zulassungsempfehlung wurde auf Daten gestützt, die in den USA erhoben worden sind - die Labors, welche die Daten erhoben haben, haben auch im Auftrag von Monsanto (dem Glyphosathersteller) Studien durchgeführt und wurden wiederholt wegen Datenfälschung verurteilt.

--> Da stehen erhebliche finanzielle Interessen auf dem Spiel, also wird Druck gemacht werden: Man wird versuchen, Institute, die solche Daten erheben, nicht zuzulassen, d.h. nicht als untersuchungsberechtigt anzuerkennen - was die gleiche Behörde nicht daran hindert, Daten zu verwenden von Instituten, die vom Produzenten beauftragt wurde und Daten nachweislich schöngerechnet oder gefälscht haben.
Wo kommen wir denn da hin, wenn plötzlich Leute anfangen, Glyphosat im Menschenurin und im Bier zu messen ...

Und die Behörden wundern sich, dass immer weniger Leute darauf vertrauen, sie würden in ihrem Sinne handeln und vorsorgen.
Oelkanne hat geschrieben:Es sollen 10t spitzen-Weizen werden :)
Da spielen Gehalte an unerwünschten Agrochemikalien keine Rolle bei der Beurteilung? Feuchte tief, Protein hoch, Ertrag pro Fläche hoch, Rest egal (messen wir der Einfachheit halber gar nicht, denn sonst wirds kompliziert)
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#400

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Sa 19. Mär 2016, 15:04

Da spielen Gehalte an unerwünschten Agrochemikalien keine Rolle bei der Beurteilung?
Doch.
Nicht um sonst werden Grenzwerte festgelgt ;)

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