Sparen durch Selbstversorgung

strega
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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#131

Beitrag von strega » Fr 3. Aug 2018, 12:56

für mich ist SV nicht mit Geld aufzuwiegen, weil es fliessen da Fakten ein, die simples Supermarktgemüse niemals bieten kann...

hab 10 Zucchinipflanzen, gut gemulcht, schmeiss da zweimal die Woche pro Pflanze 10 Liter Wasser drunter, die produzieren wie die Irren...
müsst dafür einkaufen fahren, Parkplatz suchen, Sprit und Nerven verbrauchen, an der Kasse Schlange stehen, wüsst nicht was ich da kauf und schmecken tuts eh nie gut ausm Supermarkt....

hab täglich im Garten Freude alles wachsen und reifen zu sehen, kann da zu Fuss hin, manchmal muss ich Wasser anfahren, ok, das kostet dann vielleicht den Kaufpreis der Zucchini ausm Supermarkt an Diesel, aber was solls, der Mehrwert an Lebensfreude ist mit Supermarktgemüse niemals aufzuwiegen :) :) :) :) :) :) :) :) :) :) :) :) :) :) :) :) :) :) :) :) :) :) :) :) :) :) :) :)
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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#132

Beitrag von Anne_with_a_B » Fr 3. Aug 2018, 12:59

Rohana: Du hast natürlich Recht, ich habe gerade eine Luxussituation mit meinem Einkommen, den meisten Promovierenden geht es schlechter. Wenn man bedenkt dass ich vorher mein gesamtes Leben nur maximal auf 450€-Basis gejobt hab, und mit 29 Jahren zum ersten mal ausreichend "qualifiziert" war um mein erstes anständiges Gehalt zu bekommen, relativiert sich das leider rückwirkend sehr schnell. Aber es stimmt, ich habe "Glück" - und es macht mich dennoch unglücklich.

Die Links habe ich gesehen und waren mir auch schon vertraut, trotzdem vielen Dank dafür! :)
Ich möchte später nicht mit einem vollen Konto auf ein leeres Leben zurückblicken.

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#133

Beitrag von emil17 » Fr 3. Aug 2018, 14:07

Liebe Anne,
nix wie raus aus der Mühle!
Auch als besoldete und promovierte Frau bist du in dem Laden noch eine Nullnummer, ausser du hättest bestimmte Charaktereigenschaften, die es braucht, um dort weiter zu kommen.
Die hast du aber offensichtlich nicht.
Wenn keine Festanstellung in der Uni-Verwaltung oder für anspruchsvolle Laborarbeit ansteht, folgen gewöhnlich einige Jahre PostDoc an mindestens zwei Ausland-Unis, eine davon zwingend im englischsprachigen Raum.
Will heissen, du solltest im nächsten Jahrzehnt keine schweren Möbel kaufen, deinem festen Partner den Kinderwunsch ausreden und ihm stattdessen die Benutzung des Programms Skype beibringen. Dafür darfst du mehrmals jährlich an internationale Kongresse fliegen und dem Publikum erzählen, wie gut du bist.

Ach ja, gelobt wird man, solange durch die eigene Tätigkeit diejenigen, die dich loben, zu mehr Publikationen in guten Zeitschriften kommen ... Warum sonst sollten sich diese Personen Doktoranden antun?

Lies: "Forschen auf Deutsch: Der Machiavelli für Forscher - und solche die es noch werden wollen" von S.Bär

Wenn du weitermachst, ohne dich im akademischen Forschungsteich wohlzufühlen, sitzt du dann irgendwann mal mit Anfang oder Mitte 40 da und bist gefragt wie abgelaufene Ware in der Frischobstabteilung eines Supermarktes.

"Man bereut nie, was man getan, sondern immer, was man nicht getan hat." (Marc Aurel)
und
"Das, was jemand von sich selbst denkt, bestimmt sein Schicksal." (Mark Twain)
"Unsere Taten müssen vor allem ein Ausdruck der Freiheit sein, sonst gleichen wir Rädern, die sich drehen, weil sie von außen dazu gezwungen werden." (derselbe)
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#134

Beitrag von Anne_with_a_B » Fr 3. Aug 2018, 14:16

Danke, du bestärkst mich ja nur in dem was ich mir auch schon dachte :)

Dann lieber Teilzeit in etwas das mehr Freude macht, und viel Zeit für Garten und Familie.
Ich glaube Regina kann mich dabei ein bißchen beraten wenn ich sie besuchen komme ;)
Ich möchte später nicht mit einem vollen Konto auf ein leeres Leben zurückblicken.

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#135

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 3. Aug 2018, 14:53

oh, Anne, du beschreibst ja fast die Laufbahn, die auch für mich geplant gewesen war....
Aber ich bin abgehaun, hab sogar eine Zeit lang auf der Straße gelebt, einen Peruaner geheiratet, der dann Bauarbeiter wurde, um seine Familie ernähren zu können.
Kinder hab ich, keine Berufsausbildung und inzwischen auch keinen job mehr.

Ich bin glücklich
aber das Geld fehlt an allen Enden.... :pfeif:

Wahrscheinlich kann man einfach nicht alles haben.

@emil:
"Man bereut nie, was man getan, sondern immer, was man nicht getan hat." (Marc Aurel)

kann ich bestätigen!

Ich war als ich noch arbeitete, glücklicher mit mehreren kleinen jobs, obwohl das geldlich und karrieremäßig dumm war, aber ich fühlt sich freier* und hatte mehr Abwechslung.

* weil es meine jobs waren - die gehörten mir.
Wenn ich Geld brauchte, ging ich jobben, aber ich "war" keine Kassierin, keine Putzfrau und keine Marktforscherin.
Ich war und bin immer "ich"

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#136

Beitrag von Kirschkernchen » Fr 3. Aug 2018, 19:32

Ein Kaninchen, was immer wieder mal einen Tunnel gräbt, ist auch kein Bergarbeiter. Es bleibt ein Kaninchen.
Es ist auch kein Vegetarier, nur weil es meistens Hälmchen isst. Es bleibt ein Kaninchen.
Nur ein Mensch denkt, wenn er Doktor der Physiognomie wäre, wäre aus ihm ein Physiognom geworden. Aber er bleibt ein Mensch. Nun mach was aus dir.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Sparen durch Selbstversorgung

#137

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 3. Aug 2018, 19:59

Kirschkernchen hat geschrieben:Ein Kaninchen, was immer wieder mal einen Tunnel gräbt, ist auch kein Bergarbeiter. Es bleibt ein Kaninchen. [....] Nur ein Mensch denkt, wenn er Doktor der Physiognomie wäre, wäre aus ihm ein Physiognom geworden. Aber er bleibt ein Mensch. Nun mach was aus dir.
ist sie nicht schon was? :hmm:
Nämlich ein "ist und bleibt ein Mensch" ??

Den letzten Satz versteh ich in dem Zusammenhang überhaupt nicht.

ist es nicht der Sinn des Mensch-Seins, das zu werden, was man ist? :hmm:

:flag: :flag: :flag:

Es ist zumindest mal sehr hilfreich, wenn man sich davon losmacht, dass man die Forderungen anderer Menschen erfüllen muss oder soll.
Und ich meine nicht, dass man nur an sich denken soll.
Aber.... das "an andere denken", sollte aus dem eigenen Herzen kommen,

Und wenn wir ehrlich sind, hat jeder - JEDER - von uns sehr sehr viel Mitgefühl im Herzen drin.

Aber nur, wenn wir ehrlich sind.....

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#138

Beitrag von Kirschkernchen » So 5. Aug 2018, 08:39

InaMaka"Den letzten Satz versteh ich in dem Zusammenhang überhaupt nicht."
["Nun mach was aus dir."]

Das war hier nur als Parodie gedacht. Eltern und Lehrer sagen doch gerne, du sollst was aus dir machen oder auf Klassentreffen will man wissen, was aus dir geworden ist. Dann sag ich immer....ein Eichhörnchen.

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#139

Beitrag von Adjua » So 5. Aug 2018, 14:15

@Anne: da läuft nichts falsch im akademischen Betrieb, sondern bloß bei der Berufswahl.

@Ina: einen Ausländer zu heiraten und Kinder zu bekommen ist kein Grund, keinen Beruf zu ergreifen. Ich habe einen ausländischen Jazzmusiker geheiratet, das ist mit Sicherheit noch weit brotloser als Bauarbeiter, trotzdem einen Beruf gelernt und diesen ausgeübt, trotz Kinder. War auch notwendig, weil ich nicht auf Staatskosten leben wollte.

Promoviert habe ich allerdings dann auch nicht, aber das war weniger wegen der Kinder, sondern weil mich das Fach nicht mehr interessiert hat.

Es ist selbstverständlich jeden Menschen überlassen, einen Beruf zu ergreifen oder auch nicht, Kinder können meiner Meinung nach aber nicht als Hinderungsgrund vorgeschoben werden.

Und zum Thema: Selbstversorgung kostet Geld, vor allem, wenn man seinen experimentellen Neigungen nachgeht, und das ganze nicht strikt auf Effizienz trimmt.

Irgendwer muss also das Geld heranschaffen, damit man das Gemüse aus dem eigenen Garten ernten kann.

Andererseits kann man sagen: Selbstversorgung kostet nicht so viel Geld wie andere Hobbys wie z.B. technische Spielzeuge, Autos oder Reisen, oder auch nur ständiger Shoppingtrips, um unnötige Fetzen zu kaufen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Sparen durch Selbstversorgung

#140

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 5. Aug 2018, 16:48

Das war hier nur als Parodie gedacht. Eltern und Lehrer sagen doch gerne, du sollst was aus dir machen...
ah! verstehe! :lol:

Adjua hat geschrieben:@Anne: da läuft nichts falsch im akademischen Betrieb, sondern bloß bei der Berufswahl.
Das seh ich anders, bin zwar nicht Anne, aber trotzdem....
Adjua hat geschrieben:@Ina: einen Ausländer zu heiraten und Kinder zu bekommen ist kein Grund, keinen Beruf zu ergreifen.
? Wie kommst du da drauf, dass ich das als Grund sehe?
Ich sagte doch, dass ich glücklich bin - hätte ich auf ein Berufsleben, das ich gerne gehabt hätte, verzichten müssen, ich denke, ich wäre nicht glücklich - ??
Ich wollte nicht darauf verzichten, meine Kinder selber zu erziehen. :im:
Und ich bin aus der für mich geplanten Lebenslaufbahn "abgehaun", wollte nicht - hat weder was mit meinem Mann, noch mit meinen Kindern zu tun. Na gut, ein bisschen schon: mein Mann finanziert es mit - gracias! :)
Adjua hat geschrieben:mit Sicherheit noch weit brotloser als Bauarbeiter, trotzdem einen Beruf gelernt und diesen ausgeübt, trotz Kinder. War auch notwendig, weil ich nicht auf Staatskosten leben wollte.
:grr:

Wir leben nicht auf Staatskosten! Überhaupt nicht - obwohl ich keinen job habe.
Wir brauchen nicht mal Gratis-Kinderbetreuung - gratis, ja eh - zahlt mein Mann mit, mit seinen Steuern.....
Sein Beruf ist nicht brotlos!
obwohl :aeh: das Brot backe ich
Adjua hat geschrieben:Und zum Thema: Selbstversorgung kostet Geld, vor allem, wenn man seinen experimentellen Neigungen nachgeht, und das ganze nicht strikt auf Effizienz trimmt.
Meine "Selbstversorgung" ist ganz und gar nicht auf irgendwas getrimmt, außer den Schulden, die wir für unser Freizeitgrundstück zurück zahlen, kostet sie auch: NIX !!!!

hihi, weil meine Arbeitsstunden sowieso unbezahlbar und daher kostenfrei sind :haha:
Adjua hat geschrieben:Irgendwer muss also das Geld heranschaffen, damit man das Gemüse aus dem eigenen Garten ernten kann.
Mein Mann muss eben für dieses Gemüse kein Geld mehr ausgeben - wie geht das bei anderen?
Die zahlen Geld dafür, dass sie Gemüse aus dem eigenen Garten ernten können? :hmm:

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