Glyphosat-Diskussion

Wildmohn

Re: Glyphosat-Diskussion

#1041

Beitrag von Wildmohn » Fr 1. Dez 2017, 12:57

Manfred hat geschrieben:@wildmohn:
Erstens gibt es diesen 75% Nachweis nicht, und zweitens solltest du Anhang 3 der Krefelder Veröffentlichung lesen.
Der erklärt sehr gut den Rückgang des Insektenbestandes in den betreffenden "Naturschutz"gebieten.
Habe diesen Artikelhttp://www.wz.de/lokales/krefeld/krefel ... ensterben- zu den "Krefelder Veröffentlichungen" gefunden. Ich frage mich wirklich, was noch alles geschehen muss, bis dem einen oder anderen die Augen geöffnet werden...
Dogmatismus hilft hier nicht mehr weiter. Es ist eine dramatische Situation, die sich vor aller Augen abspielt und es gibt immer noch Leute, die sich an Studien delektieren, obwohl das Drama schon längst direkt vor unseren Haustüren / Gärten angekommen ist.

Edit: Link funktioniert leider nicht, einfach mal selber guckeln

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1042

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Fr 1. Dez 2017, 15:19

Wildmohn hat geschrieben:Es ist eine dramatische Situation, die sich vor aller Augen abspielt
Das dumme an dramatischen Situationen ist, dass sie im Mainstream auch so dargestellt werden mit dem Ergebnis, dass aufgrund fehlender Beurteilungsmöglichkeiten der Einzelnen, nach einer gewissen Zeit das dramatische noch nicht eingetroffen ist und daher kehrt man zum Tagesgeschäft zurück.

Zitat von Einstein: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“

Das Bienensterben dauert jetzt schon mehr als 4 Jahre und für den Endverbraucher ist nichts gravieren, dramatisches geschehen (es gibt noch immer Tomaten, Erdbeeren im Winter usw.) also geht er zur Tagesordnung über.
Dasselbe wird mit dem Klimawandel geschehen, wen interessiert schon ob in 100 Jahren die ganzen Südseeinseln im Meer verschwunden sind?

Und NEIN ich bin weder ein Klimerwandelleugner noch glaube ich das Glyphosat nicht schädlich ist, usw. ME wird es Zeit, dass wir uns aus einer von Hypes( Hysterisch übertriebene Banalitäten die vernünftiges Denken verhindern) getriebenen Welt zu konstruktivem Denken und Handeln bewegen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1043

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 1. Dez 2017, 16:41

http://www.wz.de/lokales/krefeld/krefel ... -1.2539453

@Rohana: Dass weniger Insekten auf der Autoscheibe kleben, beweist, dass die Luft eben weniger "voll" ist. Daraus leite ich verlässlich ab, dass weniger Fluginsekten unterwegs sind. :im:
Ich weiß, die neuen Autos sind so intelligent gebaut, dass die Insekten da seitlich vorbeischweben (oder so ähnlich, hat mal wer hier im Forum erklärt...). Aber das kann dann ja nur gelten, wenn man sich ein neues Auto gekauft hat - oder?

Benutzer 146 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1044

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Fr 1. Dez 2017, 18:08

Rohana hat geschrieben:Wird sicher niemand abstreiten, diese Tatsache. Und was genau kannst du daraus *verlässlich* ableiten? :pfeif:
Dass in den letzten 2-3 Jahren deutlich weniger Insekten in der Luft sind, als vor 6 o. 7 Jahren (seit 7 Jahren fahre ich dasselbe Auto) auf den 90km Autobahn, die ich seit 20 Jahren wöchentlich fahre...? :pfeif:

centauri

Re: Glyphosat-Diskussion

#1045

Beitrag von centauri » Fr 1. Dez 2017, 19:35

Ich weis nicht was ihr habt. Gibt doch genug Insekten. Wenn der Raps blüht traut man sich hier kein gelbes T- Shirt an zu ziehen. Weil man gleich schwarz vom Raps- Glattglanzkäfer ist. Genauso ist es bei Freunden wenn in der Nähe der Putenstall ausgestallt wird. Da ist die Käsesahnetorte zum Sonntagskaffee schwarz vor Fliegen. :aeh:
Aber sonst ist hier Insektenmäßig nicht viel los. :pfeif:

Rati
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1046

Beitrag von Rati » Mo 4. Dez 2017, 12:15

frodo hat geschrieben:
Rohana hat geschrieben:Wird sicher niemand abstreiten, diese Tatsache. Und was genau kannst du daraus *verlässlich* ableiten? :pfeif:
Dass in den letzten 2-3 Jahren deutlich weniger Insekten in der Luft sind, als vor 6 o. 7 Jahren (seit 7 Jahren fahre ich dasselbe Auto) auf den 90km Autobahn, die ich seit 20 Jahren wöchentlich fahre...? :pfeif:
fakt!
Ich schreibe Fakt, weil:
RichardBurgenlandler hat geschrieben:Ich denke nicht, dass ein Rückgang der Insektenpopulation so einfach empirische beobachtet werden kann. Nicht einmal in Kleinstrukturen (Garten) lassen sich verlässliche Aussagen machen und schon gar nicht durch Induktivschlüsse auf Gesamtpopulationen übertragen.
es sich hierbei nicht um ein paar punktuelle Meldungen vereinzelter Menschen handelt, sondern um, seit Jahren in ihrer Häufigkeit deutlich ansteigende, weltweite Meldungen dieser Beobachtung handelt.
Außerdem, gibt es schon so einige an verschiedenen Orten der Welt durchgeführte Studien zu diesem Thema die aber leider keine Langzeitaussage geben können oder aber mit anderen Zielen durchgeführt wurden.
Deshalb können sie ebend nicht als Beweis genommen werden, alles zusammen aber, also die Studien und die weltweit ansteigenden Meldungen sien schon recht deutliche Zeichen.
RichardBurgenlandler hat geschrieben:Aber das sind Schwankungen, die ohnehin in der Natur vorkommen. Bei uns zB alle 7 Jahre vermehrtes Auftreten des Frostspanners.
sicher, es kommen immer Schwankungen in der Natur vor Richard, auch ne Eiszeit ist ne natürliche Schwankung.
Mir gehts auch nicht direkt um die Schwankung, sondern eher um uns Menschen, klar wir können abwinken und sagen "ist alles natürlich, gehn wir halt drauf :kaffee:" (absichtliche Überspitzung)
Oder wir können sagen: "wir haben die Kenntnisse um Folgen solcher Schwankungen vorherzusehen, also lasst uns dafür sorgen das die ganze Welt nicht all zu weit zurückgeworfen wird."
Außerdem geht es schon lange nicht mehr um einelne Arten wie dem Frostspanner in deinem Beispiel, sondern um artübergreifende deutliche Rückgänge.
Die hier schon oft beschimpfte Krefelder Studie zB spricht ja auch nicht von einzelnen Arten, sondern von bis zu 75% Rückgang der Biomasse von Fluginsekten.
RichardBurgenlandler hat geschrieben:Zitat von Einstein: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“ Das Bienensterben dauert jetzt schon mehr als 4 Jahre und für den Endverbraucher ist nichts gravieren, dramatisches geschehen (es gibt noch immer Tomaten, Erdbeeren im Winter usw.) also geht er zur Tagesordnung über.
dann hat der Endverbraucher und vielleicht auch du? das Zitat nicht verstanden.
Aber vielleicht verstehe ich ja auch nicht was du damit ausdrücken wolltest. :)

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Wildmohn

Re: Glyphosat-Diskussion

#1047

Beitrag von Wildmohn » Mo 4. Dez 2017, 21:15

@Rati
Das ist anscheinend der springende Punkt bei solchen Diskussionen: Ein jeder verzettelt sich im klein-klein Denken, verliert dabei das Große-Ganze aus den Augen und zum Schluss weiß niemand so recht worum es eigentlich noch geht. Was Einstein sagte ist doch unmissverständlich : Sind die Bienen weg ist der Mensch weg. Glyphosat reduziert die Insektenvielfalt und es wird eine Kettenreaktion in Gang gesetzt, die nicht unmittelbar zu spüren ist, aber im laufe der Jahre doch eindeutige Zeichen hinterlassen hat : Nämlich, dass bis zu 75% - 80% der Insektktenpoulation vernichtet sind.
Der Durchschnittsmensch interessiert sich einen Scheiß darum, was um uns herum in dieser Beziehung geschieht und solange er nicht betroffen ist (im Supermarkt ist noch nichts gravierendes, spürbares -außer dass vielleicht die Äpfel `n bisserl teurer geworden sind- aus dieser Entwicklung angekommen), aber für die Interessierten unter uns wird die Frage, warum das alles so ist, gestellt. Erst wenn die Auswirkungen deutlich spürbar sein werden, wird der große Katzenjammer beginnen, aber dann wird es vielleicht schon zu spät sein.
In diesem Sinne noch ein herzliches Dankeschön an Herrn Minister Schmidtchen-Schleicher...

Pastinake

Re: Glyphosat-Diskussion

#1048

Beitrag von Pastinake » Mo 4. Dez 2017, 22:27

Erstaunlicherweise kommt gerade bei ARD "Hart aber fair : Der stille Tod der Bienen", wo Yogeshwar auch genauer auf die Krefelder Studie eingeht.

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Rohana
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1049

Beitrag von Rohana » Mo 4. Dez 2017, 22:37

Wildmohn kann bestimmt erklären wie ein Glyphosat-Verbot in D das Insektensterben verhindern würde :)
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1050

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 4. Dez 2017, 22:40

kann es sein, dass Glyphosat einfach eine Art Symbol geworden ist?

(für unschädlich halte ich es nicht, für alleine schuld am Insektensterben auch nicht)

p.s.: wäre das Verbot dann nicht eu-weit?

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