Ahornsirup

Grunling

Re: Ahornsirup und Co

#11

Beitrag von Grunling » So 12. Dez 2010, 20:59

Zum Thema Bergahorn:
Früher wurde der Bergahorn auch zur Gewinnung von Zuckersirup genutzt. Im Frühjahr wurden die Bäume angebohrt. Der ausfließende Saft wurde gesammelt und eingedickt. Aus hundert Liter Saft konnte so ein Liter Sirup gewonnen werden.
Der Ahornsirup, der heute im Handel erhältlich ist, wird importiert. Er wird vom Zuckerahorn (Acer sacchorum) gewonnen. Bei ihm braucht man nur etwa die halbe Menge, um zum gleichen Ergebnis zu kommen. Seine Heimat ist Nordamerika und es ist sein Blatt, das die kanadische Flagge schmückt- und nicht das Laub des Spitzahorns, womit auf die Möglichkeit der Verwechslung hingewiesen sei. Allerdings findet sich der Fremdling nur an einige wenigen Stellen in der Au – etwa entlang des markierten Rundwegs von Schönau.
Quelle: http://www.donauauen.at/?area=news&story_id=1759

soso... 100l auf 1l.
Also genau wie beim Rübenkraut (Stips) und Apfelbirnenkraut nur etwas für den Kachelofen. schade...

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woody
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Re: Ahornsirup und Co

#12

Beitrag von woody » So 19. Dez 2010, 22:38

Also ich mag Ahornsirup sehr gerne und der "BIO" von Edeka ist auch "Grade A".
Zuckerahorn (Silberahorn, Acer saccarinum) wächst auch bei uns, allerdings selten im Wald sondern eher in Privatgärten oder Parkanlagen. Da ist das dann schon problematisch mit dem anbohren :mrgreen:
Aber jetzt mal zur selbstversorgerischen Herstellung. Ich hab das vor Jahren mal gemacht, wollte es einfach mal versuchen und es hat im Prinzip auch funktioniert. Allerdings habe ich nur zwei Löcher gebohrt da der Baum noch relativ jung war, zwei Metallröhrchen in die Bohrungen eingetrieben und Flaschen dran gehängt. Die Flaschen waren relativ schnell voll (1-2 tage, kann mich nicht mehr so genau erinnern) und ich hatte somit etwa 1,5 l Ahornsaft gewonnen. Nach dem Eindicken im Topf auf dem Herd blieb ein Schnapsglas voll Sirup über.... das wars. Ich habe mich gefreut, daß es funktioniert hat. Eine weitere Erkenntnis aus diesem Versuch war, daß (für mich) der Gewinn nicht im Verhältnis zum Aufwand steht ;)
Wer es versuchen sollte, muß relativ früh dran sein. Der Saftfluß beginnt je nach Witterung oft Wochen vor dem Blattaustrieb, also durchaus schon mal im Februar. Zu den möglichen Schadstoffen: Was man dem Baum da entnimmt sind Assimilate, also "Reservestoffe" die der Baum im Vorjahr eingelagert hat für den Blattaustrieb im Folgejahr und für "schlechte Zeiten". An schwierigen Standorten kann es für den Baum durchaus ein Problem sein, wenn man ihm zu viel seiner Reserven entnimmt, man klaut ihm praktisch das "Ersparte".
Bäume können aufgenommene Schadstoffe nichts selbst abbauen und auch diese werden Eingelagert (Schwermetalle usw....) Also etwas auf den Standort achten ;)
Gruß, Woody

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Nordhang
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Re: Ahornsirup und Co

#13

Beitrag von Nordhang » Fr 14. Jan 2011, 23:26

Die Birkenweinbereitung (Rezept von 1903)
Weißbirken an sonnigen Frühjahrstagen anzapfen.
Das Loch nicht zu tief bohren und am Ende mit Harz verschließen.
Schonender ist das Abschneiden von Ästen. Frischer Birkensaft gärt sehr schnell und ist gekühlt nur wenige Tage haltbar.
Aus Birkensaft kann man Birkenwein, Birkensirup und Birkenessig herstellen.
Diese Zubereitung ist besonders im Harz und Thüringerwald verbreitet.
Auf 100 Pfund Birkenwasser gibt man 150-180 g Weinsteinsäure und je nachdem ob man nur einen leichten Tischwein oder einen feurigen Wein erlangen will, 8-10 oder 16-24 Pfund Zucker und 90g Mandelmilch hinzu.
Man löst in einem Kupferkessel über Feuer den Zucker (Traubenzucker) in etwas mehr als seinem gleichen gewichte Birkensaft, gießt die Lösung zu dem übrigen Safte ins Fass und fügt di in einer anderen Menge Saft in ein Porzellangefäße gelöste Weinsteinsäure hinzu.
Dem zu Schaumwein bestimmten Birkensaft fügt man auf je 100 Pfund 210 g Weinsteinsäure,24 Pfund Zucker und ebenfalls 90g Mandelmilch hinzu.
Auf diese Weise erhält man einen haltbaren Wein, der seine vorzügliche Eigenschaft, den Durst zu stillen und zu erfrischen, nicht verloren und durch die Mandelmilch auch den dem Traubenwein eigentümlichen Weingeruch erhalten hat.
Birkenwein erhält man auch, wenn man den in 2 -3 Tagen gesammelten Saft in recht starke Champagnerflaschen füllt, die vorher mit recht gutem Jamaikarum ausgespült wurden. Es verbessert das Getränk, wenn einige Teelöffel voll Rum in der Flasche zurückbleiben. In jede Flasche schüttet man dann einen Teelöffel voll Zucker, 3-4 große Rosinen, eine Messerspitze voll Weinstein, nach Belieben ein Stückchen Zitronenschale, pfropft, verbindet, verpicht die Flasche gut und verwahrt sie im Keller. Beim Gebrauch ist recht feiner Zucker in ein leeres Glas zu bringen, weil das Getränk stark moussiert, weshalb auch starke Flasche Bedingungen sind, da sonst viel Abgang entstehen würde.
Rezept nach Braeger: Der Saft wird in einem Kessel zum sieden gebracht und der entstehende Schaum abgenommen. Nachdem sich der Saft abgekühlt hat, setzt man ihm so viel Zucker zu, dass die Mostwage 20-25 % angibt und stellt die Säure auf 6-7 %, welches durch Weinsäure, Zitronensaft oder auch Weinstein geschehe. So zubereitet überlässt man den Most der Gärung und füllt nach deren Beendigung den Wein auf andere Gefäße, wo er die Jungweingärung durchmacht und wo er, wenn dies auf starken, gut verschlossenen Flaschen geschieht, moussierend wird wie Champagner.
(Quelle: Beerenobst und Kultur von 1903)

Manfred

Re: Ahornsirup und Co

#14

Beitrag von Manfred » Di 30. Sep 2014, 07:34

Hier eine Liste der Baumarten, die in Nordamerika zur Sirupgewinnung genutzt werden.
Sind einige dabei, die ich für den Zweck noch nicht kannte. Walnussbäume z.B.

http://wildfoodism.com/2014/02/04/22-tr ... and-syrup/

Manfred

Re: Ahornsirup und Co

#15

Beitrag von Manfred » So 26. Okt 2014, 15:28

Youtube-Playlist zum Thema Baumsafternte / Sirupernte:
(Englisch)
https://www.youtube.com/watch?v=pnpefnt ... A5NHQOTuRB

Isharah
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Ahornsirup

#16

Beitrag von Isharah » Fr 9. Jan 2015, 20:49

Weis jetz nicht ganz ob dieser Post hier hin gehört also falls er fehl am platz ist bitte verschieben :)

Ich habe überlegt ob ich einen baum pflanzen soll der Ahornsirup gibt.

Meine Fragen wären:
Pflanzt man da einen einfachen ahornbaum oder sind das nur bestimmte Arten?
Kann dieser baum bei uns in österreich wachsen?
Wie ist die Handhabung beim abzapfen? Ich würde eher diese variante bevorzugen wo man nen Eimer drunterhängt.... (hab ich im Internet mal gesehen)
Wie ist die pflege von so einem Baum?
Ist das ein Produkt das lange haltbar ist wie Honig oder muss man es irgendwie haltbar machen?
Wie ist die Lagerung von Ahornsirup?

Ich danke euch im voraus für eure antworten ;)

Isharah
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Re: Ahornsirup

#17

Beitrag von Isharah » Fr 9. Jan 2015, 20:51

Vergessen: Wo bekommt man so einen Baum? :)

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Re: Ahornsirup

#18

Beitrag von si001 » Fr 9. Jan 2015, 21:09

Die ersten Fragen beantwortet dir schon http://de.wikipedia.org/wiki/Ahornsirup . Da stet auch grob umrissen, wie der Sirup hergestellt wird. Die Baumart ist hier http://de.wikipedia.org/wiki/Zucker-Ahorn . Ob der in Europa so kräftig wächst, dass du dem Baum nicht schadet, wenn du ihn anzapfst, solltest du weiter recherchieren.
Liebe Grüße, si001!
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Re: Ahornsirup

#19

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 9. Jan 2015, 21:12

hauptsächlich, aber nicht nur, wird ahornsirup aus acer saccarum (=zckerahorn) gewonnen, wächst bei uns probemlos. ich hab meine von der gärtnerei scholl, deutschland. sollt aber kein problem sein die wo zu bekommen.

gezapft wird er so wie birkensirup, ohne koservierungsmethoden wird das aber kaum lange haltbar sein. für so grosse mengen dass du über einkochen oder so nachdenken musst brauchst du aber einen kleinen wald davon, und nicht zu jung.
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Re: Ahornsirup

#20

Beitrag von 65375 » Sa 10. Jan 2015, 03:37

30-50 Liter Saft produziert ein Baum in zwei Wochen und ergeben nach bis zu 50maligem Einkochen ca. einen Liter Sirup. Und die Bäume müssen mindestens 40 Jahre alt sein, bis man sie zum ersten Mal anzapfen kann.

In der Baumschule Eggert kriegt man wurzelnackte Bäume ca. 100/125 cm für 5,95. Dort kann man auch Fragen stellen. Die geben als frühesten Erntezeitpunkt 15 Jahre an.

Bei tropica kriegt man 25 Samen für 3,50.

Bist Du sicher, daß Du das willst? Jetzt einen Zuckerahornwald pflanzen, um dann im Jahr 2055 endlich die erste Ernte einfahren zu können? Hast Du so viel Platz?

Wie schön übrigens, daß man all diese Infos mit drei, vier Klicks aus dem I-net zusammenstellen kann.

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