Giessen - welche Pflanzen brauchen es unbedingt, welche nich

Adjua
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Re: Giessen - welche Pflanzen brauchen es unbedingt, welche

#11

Beitrag von Adjua » Fr 20. Jun 2014, 22:57

Thomas/V. hat geschrieben:
Bei Tomaten glaube ich nicht an die mangelnde Fruchtqualität bei Wassermangel,
Doch. Z.B. wird Blütenendfäule durch Wassermangel begünstigt. Und die Früchte sind nicht nur mangelhaft, sondern ungenießbar.
Wasser ist ja das Transportmittel in der Pflanze. Wird nicht genug nachgeliefert, tritt Nährstoffmangel ein.
Natürlich kann zuviel Wasser auch schädlich sein, aber bei Trockenheit leidet nun mal die Fruchtbildung, nicht nur bei Tomaten.
Mir sind 1kg normal schmeckende Erdbeeren lieber als 200g "exklusiv" ausgetrocknete...
Also Thomas, da gehst mal ins Burgenland oder nach Italien - und schaust, ob die Tomaten ungeniessbar sind. Tomaten bilden sehr lange Wurzeln aus, je länger, desto besser schmecken sie. Je mehr Wasser, desto kürzer die Wurzeln.

Bei Erdbeeren hab ich keine Erfahrungen. Bei mir wird es nie so extrem trocken - bisher nicht.

Adjua
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Re: Giessen - welche Pflanzen brauchen es unbedingt, welche

#12

Beitrag von Adjua » Fr 20. Jun 2014, 22:59

Reisende hat geschrieben:kein wissen, nur vermutung:
alle pflanzen mit großen früchten und hohem wassergehalt dieser - wie gurken, zucchini, etc - sollten gut gegossen werden.
Frag mich, wie das Florian dann mit seinen Melonen macht auf seiner trockenen Sandkiste.

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kraut_ruebe
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Re: Giessen - welche Pflanzen brauchen es unbedingt, welche

#13

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 21. Jun 2014, 06:58

Thomas/V. hat geschrieben: Bei Euch ist ja nicht mit zu hoher LF zu rechen ;)
doch. das macht auch einen teil dessen aus dass ich hier nicht so viel giessen muss. und zb auch, dass mohn in grösserem stil gedeihen kann. speisemais- und sojaanbau hängen da auch mit zusammen und tragen auch ihren teil dazu bei.

in einem kübel (ohne pflanze welche die verdunstung übernehmen würde) steht hier tagelang gleichbleibend ein rest wasser. erst wenns über 35 grad in der sonne hat oder wind geht kippt das und die LF sinkt.

ich schätze mal das hat mit dem vielen wald hier zu tun, es ist hier überall so, ausgenommen nur die hügelkämme ganz oben. ich wohn in einem winzigen tal recht weit unten, bei mir ists besonders stark. an manchen tagen krieg ich meine wäsche nicht richtig trocken.

das lehrbuch sagt was anderes, trotzdem ist das hier tomatenparadies. braunfäule und blütenendfäule gibts hier nur wenn der sommer verregnet ist (alle 100 jahre mal) oder selbst herbeigezaubert mit täglichem rasensprenger.
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Thomas/V.
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Re: Giessen - welche Pflanzen brauchen es unbedingt, welche

#14

Beitrag von Thomas/V. » Sa 21. Jun 2014, 10:19

das lehrbuch sagt was anderes,
Ja, eben. Es kommt viel auf das örtliche Mikroklima an. Ich bin hier oben auf dem Berg, 1km runterwärts im Tal ist es auch viel feuchter und kühler, weil da Wald und Bach ist. Dort ist dann auch ein Kaltluftsee im Frühjahr und Herbst. Dafür wenig Wind oder aber auch "Gebläse".
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Giessen - welche Pflanzen brauchen es unbedingt, welche

#15

Beitrag von Adjua » Sa 21. Jun 2014, 11:21

Mal zurück zu den Zwiebeln: über biologischen Zwiebelanbaunwird geschrieben, dass sie am besten unter 800mm Jahresniederschlag wachsen. Das ist deutlich weniger als bei mir. Das würde für mich heissen: Vorsicht beim Giessen.

Schadbild bei Trockenheit (oder Wurzelschäden) sind gelbe Spitzen, welche aber auch bei Fusarienbefall auftreten können. Die habe ich im Moment (die gelben Spitzen). Mal sehen, ob es Pilz oder Trockenheit ist.

https://www.fibl.org/fileadmin/.../1436-zwiebeln.pdf

Picassa

Re: Giessen - welche Pflanzen brauchen es unbedingt, welche

#16

Beitrag von Picassa » Sa 21. Jun 2014, 11:37

Na, das nenne ich mal eine informative Seite!
Danke, Adjua :hhe:

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Re: Giessen - welche Pflanzen brauchen es unbedingt, welche

#17

Beitrag von anja » So 6. Jul 2014, 23:33

Kann ich noch was dazu schreiben, oder schaut hier keiner mehr rein? Giessen, das ist genau mein Thema. Ich halte nicht so sehr viel davon, sondern bin so ein bisschen der Meinung, was in meinem Garten (nähe Ostseeküste) mit dem hiesigen Klima (das leider von Jahr zu Jahr keineswegs gleichförmig ist) ohne Giessen zurechtkommt (für Setzlinge gilt das natürlich nicht), wird im nächsten Jahr wieder angebaut. Wer es nicht ohne künstliche Bewässerung schafft, wird gestrichen. (Ich bin noch nicht so weit, in Richtung Selbstversorgung zu tendieren, sonst könnte ich mir diese Einstellung natürlich nicht leisten.) Und es ist doch wohl auch so, daß Pflanzen, die nicht zu sehr verwöhnt werden, tieferen Wurzeln ausbilden.

Also in diese Richtung probiere ich mich gerade aus und habe (als relative Anfängerin noch keine Erfahrungen) jedoch erste Beobachtungen zu vermelden, die mich diese Einstellung ggf. hinterfragen lassen.

Fang in mal mit dem Mangold an, der gedeiht ja immer und überall. Hab im Gartenbuch gelesen: "Keine Krankheiten, ausser bei Trockenheit können Schwarze Läuse auftreten" So war es dann promt auch nach einer lägeren Trockenperiode (im Mai). Der Befall war, als ich ihn bemerkte noch recht klein, ich hab die befallenen Blätter entfernt und dann hats zum Glück (Anfang Juni) ein paar Mal geregnet, somit war das wieder erledigt. Aber sieh an, es stimmt was im Büchlein steht :) Aber wohlgemerkt, die Pflanzen selbst zeigten keinerlei Trockenheitssymptome.

Nun zum Brokkoli (hab ich zum ersten Mal gemacht): Wenn man die jungen Pflänzlein ins Beet setzt, werden sie erstmal gern von Erdflöhen maltretiert. Dagegen hilft feucht halten und Boden lockern. Und weil auch ich meine Setzlinge noch gieße, hatten wir diese Phase bald überstanden. Sind sie groß genug, haben sie von den Erdflöhen nichts mehr zu befürchten und in besagter Trockenperiode standen auch die Kohlpflanzen prächtig und ohne Trockenheitssymptome. Im Herzen entwickelten sich zu meiner Freude die Brokkoliröschen. Diese musste ich allerdings viel kleiner ernten als gehofft, weil sie sogleich auflockerten. Als dann etwas mehr Regen kam, wurden sie gleich viel größer. Da seh ich nun schon einen klaren Zusammenhang zwischen Wasserversorgung und Ernteerfolg.

Meine Zucchinipflanzen haben ihren Wachstumsschub erst nach ein paar Mal Regen gehabt, aber jetzt sind etliche vielversprechende Blütenknospen dran. Ein paar frühre wurden auch schon von den Schnecken verzehrt :( Ich hatte ein paar überzählige Pflanzen einer Freundin geschenkt, die hat sie wohl gegossen, denn bei ihr sind sie viiiel schneller gewachsen.

Meine Frühkartoffeln hab ich so gut wie nicht gegossen (ausser nach dem Setzen) und ich habe gerade heute schon mal neugierig zwei Pflanzen geerntet. Es waren jetzt schon etliche große schöne Kartoffeln dran. Die Schale war noch nicht ganz fest, aber sie haben ja auch noch zwei Wochen.

Tomaten gieß ich auch nicht (die in den Kübeln im Wintergarten natürlich wohl oder übel täglich) Die Gartentomaten würden wahrscheinlich mit Gießen auch schneller wachsen und - wer weiß - höhere Erträge bringen. Man sollte mal einen Feldversuch starten.

Mein Fazit, Gartengemüse würde regelmäße Feuchtigkeitsgabe sicher gut tun. Aber ich probier jetzt weiter meine stiefmütterliche Herangehensweise und werde daraus im nächsten Gartenjahr meine Schlüsse ziehen.

Und natürlich macht es extrem viel aus, mit Mulch und wo es geht mit Gründüngungsuntersaat zu arbeiten. Ohne dieses UND ohne Giessen gehts wohl nicht.

Wo ich ganz sicher niemals gießen würde ist im Ziergarten. Da gehört definitiv wirklich nur hin, was allein zurechtkommt.

anja
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Re: Giessen - welche Pflanzen brauchen es unbedingt, welche

#18

Beitrag von anja » Mo 7. Jul 2014, 00:29

Ich möchte Euch noch schnell und unkommentiert zukommen lassen, was ich eben zufällig im Netz gefunden habe:

"Richtig gießen Sie, wenn nach zwei bis drei Stunden der Boden in 10 bis 15 cm Tiefe feucht ist.
Wenn er noch trocken ist: Gleich noch mal 10 bis 15 Liter je m² gießen."

Quelle: Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau

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