Da ich zu faul bin zum bearbeiten, kupfere ich das einfach nur ab, schreibe aber neueste Erkenntnisse dazu.
So, nu ma Antwort auf meinen eigenen Text.Hallo!
In irgendeinem Thread hab ich zu diesem Thema schon mal geschrieben, finde es aber nicht wieder. Die TE, die die Frage stellte, war auch schon von dannen. Mich beschäftigt dieses Thema aber auch, so das ich es noch mal aufwärmen möchte.
Eigentlich ist die Frage mehr rethorisch gemeint, denn ich beantworte sie gleich selbst.
Würde mich aber freuen, wenn jemand seine Meinung, meinetwegen auch gegensätzlich dazu mitteilt.
Was bedeutet erst mal Selbstversorger? Mit einem Wort, Subsistenzwirtschaft!
Schwer, aber nicht unmöglich bei uns wenn man Kapital mitbringt. Siehe "Gottfried der Habenichts". Dann könnte man aufteilen, Selbstversorger bei Obst, Sv bei Gemüse, Milch usw.
Was also anbauen, um diesem Ziel in Puncto pflanzlicher Nahrung nahe zu kommen?
Ist schon mal jemandem aufgefallen, das die meisten großen Zivilisationen auf dem Anbau von Getreide basieren? Aber Anbau und Weiterverarbeitung sind für den Mittelgärtner etwas umständlich, wenngleich nicht unmöglich.
Ein Feld von 30 x 10 Metern sollte schon den Jahresbedarf eines Menschen decken. Ist natürlich recht einfach gedacht. Nur Zweifelderwirtschaft, die Ernten fallen von Jahr zu Jahr unterschiedlich aus und was bei Totalausfall?
Ich hab auch recht schnell gelernt, das einige Sachen recht gut gehen, wie Radies -die Anfängerdisziplin- Bohnen, Erbsen, Tomaten... und einiges schwieriger wie Porree, Blumenkohl oder Rosenkohl.
Anfangs wollte ich von jedem Gemüse ja etwas machen, bin dadurch nun aber etwas davon abgekommen. Erst mal das was gut geht, wenn ich das im Griff hab, kann ich langsam mit anderen Sachen experimentieren.
Ich unterteile das Gemüse in Sattmacher und Nahrungsergänzung. Warum die Nahrungsergänzung für mich auch sehr wichtig ist, hab ich in meinem Thread über traditionelle Haltbarmachung schon was gesagt. Außerdem denke ich das sie wichtiger Vitaminlieferant ist.
Gut, niemand wird also ausschließlich von Tomate und Gurke leben wollen und können. Bei Kohlsorten und Hülsenfrüchten sieht es da schon anders aus. Aber... abgesehen vom Getreide, ist die Königsdisziplien für Selbstversorger die Kartoffel. Wie Seymour schrieb, ist Kartoffelanbau keine Gehirnchirurgie.
In Irland hat die Einführung der Kartoffel zur Bevölkerungsexplosion geführt, ein Ernteausfall aber auch zur großen Hungersnot und zum Exodus.
Wenn man nicht ausschließlich von Kartoffeln lebt, sollte ein Feld von 10 x 10 Metern genügen. Ich liebe ja alles was man aus der guten Knolle machen kann. Vor allem ähnelt nichts dem anderem und daher so vielfältig. Kartoffel, Kartoffelpuffer, Pommes, Klöße und sicher noch vieles mehr.
An nächster Stelle stehen bei mir gleichbedeutend Bohnen und Erbsen. Wie alles, muß man das natürlich mögen. Ich tu es zum Glück. Nicht aus Zufall zieht sich der einsame Outlaw oder Cowboy im Western Abends immer eine Pfanne Bohnen mit Speck rein.
Hülsenfrüchte haben im Gegensatz zu anderem Gemüse sehr viel sattmachende Kohlehydrathe, aber auch Proteine, die andere Gemüse kaum haben.
Obwohl ich beides zu den leichtanzubauenden zähle, waren beide Ernten letztes Jahr nicht so gut und werden es auch dieses Jahr nicht. Erbsen sind einfach nicht so ergiebig und für die Bohnen hab ich auch einen stiefmütterlichen Standort, weil die besseren Plätze bereits vergeben waren. Das muß ich nächstes Jahr besser planen.
Da ein Teil meiner Erbsen diesmal nicht aufgegangen ist (eventuell Vogelklau) hab ich noch mal gesät. Diesen Trick werde ich aber beibehalten, da so die Erntephase verteilt wird.
Also Kartoffeln, Erbsen und Bohnen erscheinen mir und meinem Geschmack nach das Wichtigste zu sein. Nächstes Jahr möchte ich dann auch mit Rüben experimentieren. Das man von ihnen leben kann, beweist der Rübenwinter... war es 1914? Scheinen aber nicht beliebt zu sein. Ich jedenfalls hab nach über 30 Jahren mal wieder Appetit auf Wrukkensuppe
Also werde ich dann näxt Jahr nicht auf Vielfalt, sondern Masse setzen.
Als nächste wichtige Frucht betrachte ich die Zwiebel. Man isst sie selten in Massen -obwohl ich das könnte- aber: Zwiebel gehört in jedes Gericht, nur im Kaffee taugt sie nicht! Sauer eingelegt (noch nicht getestet) ist sie sicher auch ein guter Nahrungsergänzer.
Mohrrübe in Massen mag ich auch nicht, gehört aber auch fast überall rein.
Rote Bete mag ich sauer eingelegt, mache sie auch schon im 2. Jahr, bin mir über die Wichtigkeit aber noch nicht sicher. Eher weniger.
Das wäre dann für mich das Wichtigste.
Nächster Punkt, die Ergänzer ohne die ich nicht auskomme.
Wichtigste: Gurke, Paprika, Tomate, Kürbis. Garten ohne Kürbis geht nicht, wunderbarer Nachtich. Macht auch keine Mühe. Tomate in Massen als Mark eingekocht, tendiert fast schon wieder zum wichtigem Sattmacher in Saucenform.
Gurke und Paprika will ich in Mengen sauer einlegen, wobei meine Paprikaernte dies Jahr eher traurig wird.
Ach ja, dann noch das Radies, erstes Frischgemüse, Pflegeleicht.
Pilze so sie denn was werden (kann man sich aber auch aus der Natur beschaffen) schwanken zwischen Sattmacher und Ergänzer (sauer eingelegt).
Dazu kommen dann noch Gewürze, denn die Menschen haben bereits in der Jungsteinzeit gemerkt, das ungewürztes Essen einfach sch... schmeckt. Petersilie, Dill (ganz wichtig zum einlegen), Schnittlauch, Liebstöckel, Majoran...
Wichtig auch der teure Knoblauch.
Letztendlich das Obst zum Naschen.
Erd- und Himbeeren unbedingt, auf Johanna könnte ich verzichten, hab ich aber.
Im Gegensatz zur mißlungenen Kirschernte, hat so was exotisches wie der Heidelbeerbusch gut getragen. Könnt ich mehr von machen.
Apfel, Birne und Pflaume sollten selbstverständlich sein, obwohl man die Birne wegen dem Gitterrost auch vergessen kann. Kenn da zum Glück auch einen herrenlosen Baum. Wein, weil man schon das Weinlaub zum Einlegen braucht.
Wer Ziegen hält, kann es zum Schluß auch an diese verfüttern.
Wenn Platz ist, dann noch Aprikose und Pfirsich.
Ich hab übrigens experimentell auch drei Preiselbeeren.
Auf Nüsse bin ich nicht soo scharf, hab ich aber und will ja immer probieren Öl davon zu gewinnen.
Hat sich den Text jemand durchgelesen...?
Zwiebel sauer eingelegt (noch nicht probiert), ist natürlich Quatsch, da man sie in die Gurken mit rein tut.
Die erste Wrukke ist in der Kartoffelsuppe gelandet und schmeckte gut. Freu mich auf die erste Suppe nur aus der Schwedenrübe. Sie wird sich zu Kartoffeln, Bohnen und Erbsen sicherlich zu den Sattmachern einreihen und jedes Jahr angebaut.
Desweiteren bin ich drauf gekommen, Rote Beete nicht nur Süßsauer zu machen, sondern einen Borschtsch zu machen. Übrigens auch süßsauer!
Das heißt die Rote Rübe wird in Zukunft auch zum Standart gehören.
Dies Jahr habe ich zum ersten mal Rettich und merke schon das ich verzichten kann, auch wenn er schmeckt.
Weiterhin brauche ich weder Salat noch Kohlrabis.
Dafür werde ich näxt Jahr mal Spinat probieren, da ich beim Brennesselpflücken immer Handschuhe benötige. Bin eben ein Warmduscher!
Der Zuckermais schmeckt wunderbar und wenn ich es schaffe ihn zu Mehl zu verarbeiten und Tortillas machen könnte, könnte er glatt zu den Sattmachern gehören.
Wenn der Porree dies Jahr wieder so hart wird, werde ich wohl schweren Herzens verzichten.
Ob der Rosenkohl noch wird, bezweifle ich.
Rotkohl würde ich gern mal probieren, passt ja gut zu Kartoffelklößen mit Jans!
Ach ja und Zwiebeln werde ich wohl niemals so viel anbauen können, wie ich im Jahr benötige.
Was baut ihr denn so an?
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