Japanischer Knöterich - ein Mühsal
- emil17
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Re: Japanischer Knöterich - ein Mühsal
Der wächst nicht durch Beton und nicht durch Asphalt. Aber er erweitert Risse darin, wie viele andere Pflanzen auch.
Will man Asphaltbeläge durch Pflanzen zerstören, nimmt man den einheimischen Sanddorn, der kann das viel besser.
Ein Problem des Knöterichs ist, dass er neben sich nichts aufkommen lässt. Da er als Erosionsschutz nicht gut ist, sind die Bestände an Gewässerrändern ein Problem, zumal man dort kaum eingreifen kann.
Die Pflanze ist ursprünglich eine Hochstaude aus Gebieten mit eher kurzer Vegetationszeit. Deshalb die Strategie, möglichst alle Nährstoffe in Speicherwurzeln einzulagern und für den Austrieb im Frühjahr zu nutzen, um nicht kostbare Vegetationszeit zu verlieren. Da wächst er dann rasch durch alles durch und ist deshalb anderen Pflanzen überlegen. Er verhindert so auch die Bestockung mit Gehölzen, weil die im Jugendstadium erstickt werden. Sonst wäre eine gute Strategie, alles eng mit Fichten zu bepflanzen. Wenn man die im Stangenalter entfernt ist da drunter gar nichts mehr.
Japanischer Staudenknöterich wäre die ideale Energiepflanze, weil sie im Gegensatz zu Mais schon im Frühjahr deckt und die Sonne viel besser ausnutzt als Pflanzen, die erst voll da sind, wenn die Tage schon wieder kürzer werden. Will man den Acker wieder anders nutzen, hat man allerdings ein Problem.
Hochwertige Fruchtfolgeflächen sind aber zu schade um darauf Energie zu erzeugen. Auf schlechten Böden macht auch der Knöterich wenig.
Hauptproblem aus biologischer Sicht ist eigentlich nur die Verdrängung anderer Arten. Die Pflanze ist weder hässlich noch giftig. Insofern sind Arten wie Riesenbärenklau oder Ambrosie viel mühsamer. Würde sie sich anständig benehmen, wäre nichts gegen sie einzwenden. Sie ist auch nicht Zwischenwirt wie etwa der chinesische Wachholder für den Birnengitterrost (der deshalb auch verboten gehörte).
Eine wirkliche Plage sind allerdings invasive Lianen, weil die alles überwuchern und ersticken. Die einheimischen Brombeeren und Waldreben benehmen sich auf fremden Kontinenten auch ziemlich schlimm, vor allem im subtropischen Klima.
Will man Asphaltbeläge durch Pflanzen zerstören, nimmt man den einheimischen Sanddorn, der kann das viel besser.
Ein Problem des Knöterichs ist, dass er neben sich nichts aufkommen lässt. Da er als Erosionsschutz nicht gut ist, sind die Bestände an Gewässerrändern ein Problem, zumal man dort kaum eingreifen kann.
Die Pflanze ist ursprünglich eine Hochstaude aus Gebieten mit eher kurzer Vegetationszeit. Deshalb die Strategie, möglichst alle Nährstoffe in Speicherwurzeln einzulagern und für den Austrieb im Frühjahr zu nutzen, um nicht kostbare Vegetationszeit zu verlieren. Da wächst er dann rasch durch alles durch und ist deshalb anderen Pflanzen überlegen. Er verhindert so auch die Bestockung mit Gehölzen, weil die im Jugendstadium erstickt werden. Sonst wäre eine gute Strategie, alles eng mit Fichten zu bepflanzen. Wenn man die im Stangenalter entfernt ist da drunter gar nichts mehr.
Japanischer Staudenknöterich wäre die ideale Energiepflanze, weil sie im Gegensatz zu Mais schon im Frühjahr deckt und die Sonne viel besser ausnutzt als Pflanzen, die erst voll da sind, wenn die Tage schon wieder kürzer werden. Will man den Acker wieder anders nutzen, hat man allerdings ein Problem.
Hochwertige Fruchtfolgeflächen sind aber zu schade um darauf Energie zu erzeugen. Auf schlechten Böden macht auch der Knöterich wenig.
Hauptproblem aus biologischer Sicht ist eigentlich nur die Verdrängung anderer Arten. Die Pflanze ist weder hässlich noch giftig. Insofern sind Arten wie Riesenbärenklau oder Ambrosie viel mühsamer. Würde sie sich anständig benehmen, wäre nichts gegen sie einzwenden. Sie ist auch nicht Zwischenwirt wie etwa der chinesische Wachholder für den Birnengitterrost (der deshalb auch verboten gehörte).
Eine wirkliche Plage sind allerdings invasive Lianen, weil die alles überwuchern und ersticken. Die einheimischen Brombeeren und Waldreben benehmen sich auf fremden Kontinenten auch ziemlich schlimm, vor allem im subtropischen Klima.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Japanischer Knöterich - ein Mühsal
Hallo Emil,emil17 hat geschrieben: Japanischer Staudenknöterich wäre die ideale Energiepflanze, weil sie im Gegensatz zu Mais schon im Frühjahr deckt und die Sonne viel besser ausnutzt als Pflanzen, die erst voll da sind, wenn die Tage schon wieder kürzer werden. Will man den Acker wieder anders nutzen, hat man allerdings ein Problem.
Hochwertige Fruchtfolgeflächen sind aber zu schade um darauf Energie zu erzeugen. Auf schlechten Böden macht auch der Knöterich wenig.
ich habe hier den schlechtesten Boden, den man sich vorstellen kann, durchsetzt mit Backstein- und Bauschuttresten, die Vorgänger mal im Garten verteilt haben. Ich brauchte schnell mal eine optische Abtrennung für meine Werkstatt und habe ein paar Knöterich-Wurzelstöcke eingegraben (musste Löcher mit der Kreuzhacke machen! ) und der wächst.
Ich habe die Bemühungen verfolgt, ihn als Energiepflanze zu etablieren, u. a. von Herrn Peter Holub. Es wurde immer behauptet, dass der Knöterich gar nichts braucht und überall wächst. Scheint mir zu stimmen.
Somit brauchte man ihn als Energiepflanze nicht auf hochwertigen Fruchtfolgeböden anzubauen, sondern auf Flächen, die sonst überhaupt nicht genutzt werden.
Die trockenen Pflanzen sollten damals zermahlen und zu Briketts gepresst werden. Ich habe hier noch eine Ladung liegen, aber das Zermahlen ist ohne Profigerät nicht sehr einfach...
- emil17
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Re: Japanischer Knöterich - ein Mühsal
Bitte pflanze den nicht, du würdest etwas tun, was verboten ist. Das Auspflanzen von Arten auf der schwarzen Liste ist unzulässig.
Aber wo kein Kläger ...
Wachsen im Sinne von "mit der Zeit etwas grösser werden" und Wachsen im Sinne von produktiv, den Anbau lohnend, sind zwei Paar Schuhe.
Es ist übrigens bekannt, dass Bauschuttaufschüttungen für Pflanzen, die damit zurechtkommen, durchaus gute Standorte sein können. Als landwirtschaftliche Nutzflächen taugen sie ohne Humusierung trotzdem nicht.
Aber wo kein Kläger ...
Wachsen im Sinne von "mit der Zeit etwas grösser werden" und Wachsen im Sinne von produktiv, den Anbau lohnend, sind zwei Paar Schuhe.
Es ist übrigens bekannt, dass Bauschuttaufschüttungen für Pflanzen, die damit zurechtkommen, durchaus gute Standorte sein können. Als landwirtschaftliche Nutzflächen taugen sie ohne Humusierung trotzdem nicht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
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Re: Japanischer Knöterich - ein Mühsal
Soweit ich weiss ist es in der Schweiz verboten, Jap.Knöterich zu pflanzen, in Deutschland nicht.
Wir haben ihn im Hühnerauslauf als Schatten-und Futterpflanze sitzen. Er wird nicht grösser, Momentan etwa 50 cm hoch.
Wir haben ihn im Hühnerauslauf als Schatten-und Futterpflanze sitzen. Er wird nicht grösser, Momentan etwa 50 cm hoch.
Re: Japanischer Knöterich - ein Mühsal
Hi Renysol,
Was meinst Du was deine Nachfolger eines Tages sagen werden, wenn sie zusätzlich zum Bauschutt Deines Vorgängers dann auch von Dir den Knöterich vorfinden?
lg
guzzmania
Was meinst Du was deine Nachfolger eines Tages sagen werden, wenn sie zusätzlich zum Bauschutt Deines Vorgängers dann auch von Dir den Knöterich vorfinden?
lg
guzzmania
Re: Japanischer Knöterich - ein Mühsal
Hier wächst überall der Knöterich. Ich habe ihn lediglich dahin gesetzt, wo er mir mehr nützt, damit die Nachbarn nicht alles sehen, was ich im Garten mache.guzzmania hat geschrieben:Hi Renysol,
Was meinst Du was deine Nachfolger eines Tages sagen werden, wenn sie zusätzlich zum Bauschutt Deines Vorgängers dann auch von Dir den Knöterich vorfinden?
lg
guzzmania
Er wächst auch neben meiner Einfahrt, unter dem Badezimmerfenster, neben dem Gastank und bedeckt ein Nachbargrundstück wie ein riesiger Dschungel. Da mache ich mir kein schlechtes Gewissen.
Verboten ist die Anpflanzung in Deutschland tatsächlich nicht. Mit Verbot belegt ist meines Wissen lediglich Hanf, außer Nutzhanf mit Genehmigung. Aber auch das ändert sich ja in vielen Ländern. Abgesehen vom Rauschmittel dürfte Hanf eine der vielseitigsten Pflanzen überhaupt sein, und das spricht sich langsam wieder rum.
Re: Japanischer Knöterich - ein Mühsal
Ach so, na dann...
Re: Japanischer Knöterich - ein Mühsal
Wie verbreitet sich die Pflanze denn ? Ich habe gehört, dass Samen in Deutschland eher keine Rolle spielen.
Re: Japanischer Knöterich - ein Mühsal
Durch Rhyzome (unterirdische Wurzelstöcke). Die wachsen bis 3 Meter in die Tiefe und auch 8 - 10 Meter waagrecht, und wo es passt, kommen sie dann wieder raus.ingon hat geschrieben:Wie verbreitet sich die Pflanze denn ? Ich habe gehört, dass Samen in Deutschland eher keine Rolle spielen.
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Re: Japanischer Knöterich - ein Mühsal
Hab das Zeug im Hühnerauslauf. Er wird nicht größer, im Gegenteil. Mag sein, daß es am momentan trockenen Wetter liegt.