Garten pachten

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Selbo

Garten pachten

#1

Beitrag von Selbo » Sa 1. Jan 2011, 19:58

Hallo zusammen!

Meine Erfahrungen im Anbau von Gemüse und Obst sind nicht sehr ausgeprägt und ich hoffe auf diesem Weg einige gute Tipps von euch zu bekommen. :)
Ich bin gerade auf der Suche nach einem kleinen Garten um mich und meine Familie mit Obst und Gemüse zu versorgen. Leider kann ich den Garten der an unser Mietshaus angrenzt nicht nutzen. Ein Schrebergarten kommt nicht wirklich in Frage. Ich möchte mich nicht an Verordungen in meinem Garten halten :). Also werde ich wahrscheinlich ein Garten von einem Bauern pachten. Meine größte Sorge ist jedoch das Wasser. Hat jemand schon Erfahrungen mit wilden Gärten ohne Bewässerung gemacht? Ist es überhaubt möglich einen solchen Garten in Süddeutschland (nähe Freiburg) zu bewirtschaften oder ist ein Wasseranschluss /Quelle zwingend erforderlich? Und wodrauf sollte ich bei der Auswahl eines Gartens noch achten für eine selbstversorgung von Gemüse und Obst für 4 Personen? Welche Größe erscheint euch sinnvoll?

Liebe Grüße und danke im vorraus

roland
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Re: Garten pachten

#2

Beitrag von roland » Sa 1. Jan 2011, 20:10

Hi Nachbar,
(fast zumindest ;) )
ich hab seit diesem Frühjahr ein verwildertes Wiesengrundstück ausserhalb. Mal kurz zu den Verordnungen: die gibts da auch, sie sind nur freier - wenn der Pächter mitmacht!! Wenn der Pächter will, kann er dir vorschreiben, ob Du zb Bäume pflanzen oder solche Dinge, die das grunstück stark ändern machen darfst.

Zum giessen: also, ich hab mir die Sorgen auch gemacht, gleich ein riesen Wasserbecken angelegt (2m rund, geplant 70cm hoch) Das hab ich dann 30cm gefüllt und gut war (ca. 1000 Liter) Das war dieses Frühjahr innerhalb eines Monates voll, obwohl ich nur ca. 4m² Sammelfläche hatte. Hier is nich nur Warm, es regnet auch viel! Must es nur sammeln und das Grundstück so bebauen, das nich zu viel verdunstet. Dann geht es!

Roland

Selbo

Re: Garten pachten

#3

Beitrag von Selbo » Sa 1. Jan 2011, 20:19

Hi Nachbar!

Danke für die schnelle Antwort! Also muss wohl ein Teich her :)

Wo ist denn dein Garten?ück auch gepachtet Ist das Grünstoder besitzt du es? Falls es gepachtet ist würde mich interessieren was du pro Jahr und m qm bezahlen musst?

Winnie07
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Re: Garten pachten

#4

Beitrag von Winnie07 » So 2. Jan 2011, 09:15

Hallo,

auch ich habe in meinem Schrebergarten die Erfahrung gemacht, dass in den meisten Jahren das Regenwasser aus 2 Regentonnen (allerdings mit Dachrinnen) vollkommen ausreicht zum Gießen!
lg
Winnie07

Benutzer 72 gelöscht

Re: Garten pachten

#5

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 2. Jan 2011, 10:54

hallo!

Es hängt natürlich auch vom Klima ab - aber in den allermeisten Fällen dürfte gesammeltes Regenwasser reichen.
Ein echter Teich (Tümpel reicht) hat noch viele andere Vorteile: wachsen Algen drin, kommen kleine Tierchen...

Und Teichwasser ist wie "Medizin" für den Boden! :)
(eigene Erfahrung)

liebe Grüße!

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Buchkammer
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Re: Garten pachten

#6

Beitrag von Buchkammer » So 2. Jan 2011, 15:31

Wegen dem Wasser. Geh doch das Grundstück einfach mal mit mit jemanden ab, der strahlenfühlig ist. Also mit Wünschelrute und guck, ob sich darauf eventuell eine Wasserader in geringer Tiefe befindet, die du anzapfen kannst. Alternativ könnte man auch eine Regentonne von sagen wir 1000 l aufstellen und das Regenwasser dort auffangen. Ich denke die Menge reicht, um einen Garten von 500 qm das ganze Jahr über mit köstlichem Nass zu versorgen, wenn man nebenbei noch mulcht.

Wichtig ist beim Kauf eines Grundstückes aber auch der Zustand der Erde. Wurde über Jahre hinweg Monokultur betrieben und ausgiebig mit chemischen Düngern nachgeholfen, ist der Boden erst mal hinüber. Der Aufbau eines biologisch-dynamischen Feldes zur gesunden Nahrungsmittelproduktion dauert hier meist mehrere Jahre. Also unbedingt vor dem Kauf/der Pacht ein paar Bodenproben vom Grundstück nehmen und zur Analyse an die zuständige Lufa (Landwirschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt) schicken oder eine andere Organisation damit betrauen.

Für 4 Personen dürfte nach meiner Einschätzung eine Fläche von 5.000 qm ausreichen um sich übers Jahr gesehen ausreichend und abwechslungsreich mit Gemüse, Obst und Kräutern selbst zu versorgen. :hmm:
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

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Re: Garten pachten

#7

Beitrag von roland » So 2. Jan 2011, 17:01

Selbo hat geschrieben:Also muss wohl ein Teich her :)
Nur, wenn Du einen Teich willst (mit Bepflanzung ect.). Einfach nur eine Teichfolie in ein Loch und fertign ist nich gut, das hab ich aufgrund von Faulheit erfahren :rot: . Ich wusste ja, das Bäume viel abwerfen, aber Apfelbäume sind ja echt übel überm Wasserbecken (erst Blüte, dann Äpfel, dann Blätter). Also, wenn offener Teich, dann richtig. Ich werd mir so ein 1000L-Tank besorgen, sollst hier für unter 100€ geben. Der Teich wird in die Zukunft verschoben.
Wo ist denn dein Garten?ück auch gepachtet Ist das Grünstoder besitzt du es? Falls es gepachtet ist würde mich interessieren was du pro Jahr und m qm bezahlen musst?
Ich hab 700m² mit Wiese und lange verwilderten, viel zu dicht sitzenden Obstbäumen - also viel "Umbauaufwand". Daher hab ich 35€ ausgehandelt. Das Stück liegt in den ersten "Hügeln" im Rebland hinter dem Nachbardorf.
Wenn Du ein fertiges Freizeitgrundstück pachtest, musst du vermutlich mehr zahlen, darfst aber weniger machen - aber das is so verschieden, wie die Besitzer des Stückes. Da hilft nur, bei der Suche offen sagen, was man machen will und auf was tolles hoffen.

Wenn ich langfristig was machen wollte, würde ich so 1-2000m² Wiese/Feld kaufen (hier so von 1-2,5€/m² je nach Lage). Dann bist Du bis auf die wenigen gesetzlichen Regelungen (Hüttengröße ect. ) frei.

Roland

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Re: Garten pachten

#8

Beitrag von Hotzenwalder » So 2. Jan 2011, 18:59

Hi. Wegen Wasser.. ich habe 5000 Liter in 5 Tanks a 1000 Liter. Letzten Sommer als es so heiss war, hat es zu ersten Mal nicht gereicht.
Die Ernte wäre deutlich besser geworden, hätte ich mehr Wasser gehabt. Ich habe dann aber die Kartoffeln und den Mais dursten lassen
und lieber den Bäumen und Sträuchern noch 1000 Liter gegossen, damit sie überleben.. die Apfelbäume hatten nur noch gelbe Blätter,
selbst die Topinampur wurden dürr. Und das trotz Mulch, Windbremsen usw.. daher werde ich auf 7000 oder sogar 9000 Liter Reserve
erhöhen. Niederschlag gab es genug, nur konnte ich nicht mehr auffangen da alle Tanks schon voll waren , 2 Monate später hätte ich es dann
gebraucht..

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Bloomy
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Re: Garten pachten

#9

Beitrag von Bloomy » So 2. Jan 2011, 21:34

Hallo,

bezüglich der Größe habe ich nun schon öfter die Faustformel gelesen - auch von Praktikern - dass man für ganzjährige Selbstversorgung mit Gemüse, sofern man den saisonalen Überschuss haltbar macht, pro Person 50 m2 rechnen sollte. Dazu kämen dann noch Flächen für Obstanbau, den man natürlich ganz unterschiedlich gestalten kann, statt Streuobstwiese mit Hochstammbäumen z.B. ja auch mit Spindelbüschen, Salierobst etc.
Sehr interessante Erfahrungen über den vieseitigen Obst- und Gemüseanbau für eine dreiköpfige Familie schildert z.B. diese Webseite: http://www.fabio-angeli.de/index.html, das Grundstück ist 600 m2 groß.

Zum Wasser kann ich mich nur einigen Vorschreibern anschließen: Zu Anfang des Jahres hatte ich "ausgerechnet", dass drei Regentonnen (600 l) reichen sollten. Bei der Trockenheit, die wir dann hatten, und dem schönen Berliner Sandboden wäre damit spätestens ab Juli bei mir nur noch Steppe gewesen, und meine Anbaufläche war nur für eine Person und noch nicht einmal wirklich zur Selbstversorgung dimensioniert...

Was mir persönlich bei der Auswahl eines Gartens immer am wichtigsten wäre, ist die Nähe zur Wohnung, um auch z.B. in kritischen Zeiten oder bei Wetterumschwung schnell vor Ort sein zu können. Und natürlich überhaupt, um möglichst viel Zeit IM Garten zu verbringen und weniger auf dem Weg DORTHIN.

Viel Glück bei Eurer Suche und viel Freude am Garten!

roland
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Re: Garten pachten

#10

Beitrag von roland » So 2. Jan 2011, 23:24

Hi,
Nu macht mal Selbo nich scheu ;)
Wo wohnt Ihr denn und von wieviel Fläche reden wir in welcher Anbauweise? Bitte dazuschreiben, denn 5000l hört sich schon nach nem recht grossen, offenen Gemüsebeet an, oder? Hotzenwälder is ja auch von Hier, aber Berlin is nich zu vergleichen.

Selbo: dringende Empfehlung: fang klein an! erstmal ein paar kleine Beete oder so und dann ausbauen. Es gibt so viel zu lernen, wenn man einfach beobachtet und sich Zeit lässt.
Hier in Südbaden regnet es auch im Sommer kräftig, hat man also eine Sammelfläche, dann werden die Tonnen ganz gut gefüllt. Selbst diesen Sommer waren nur die ungegossenen Äcker/Wiesen trocken, die nackt dalagen oder bis zum Boden abgemäht waren. Abschatten bringt bei den Lehmhaltigen Böden eine Menge! Ich hatte nur zum Setzen gegossen, aber vertrocknet is mir nichts - nur gefressen wurde viel :pfeif:

Roland

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