gmc hat geschrieben:Es scheint in diesem Forum unerläßlich zu sein, auf diese spezielle Materialherkunft verweisen zu müssen!
Genau das habe ich meinem Beitrag angesprochen!emil 17 hat geschrieben:Mag sein, wobei den wahre Preis solcher Ware zum grössten Teil die Chinesen selber bezahlen müssen (die Arbeiter im Neuschrott-Werk beispielsweise).
Dann betrachtet man ein selbst gebasteltes Teil aus "Abfall" ganz anders, als etwas selbst gekauftes - das kann aber nur ein Bastler nachvollziehen. Die Herstellung einer Obstpresse (oder irgend etwas anderem, ist hier unwichtig) aus gebrauchten und weggeworfenen Teilen macht man ja nicht um Geld zu verdienen, sondern aus Spass an der Freude und um Geld nicht auszugeben.
Entweder Du bist Bastler, dann braucht man es nicht zu erklären, oder du bist keiner, dann wirst Du es nie begreifen.
Ich will heute eine Arbeit vorstellen, die (leider) nicht aus recyceltem Material hergestellt werden konnte.
Außerdem benötigte ich dazu einen gewissen Maschinenpark, ohne den das Projekt nicht realisierbar gewesen wäre.
Ich schrieb bereits, dass ich seit Jahren die Möglichkeit habe, für "kleines Geld" in einer Schlosserei einen Schraubstock, eine Drehbank, eine Kaltenbach Metallkreissäge, Standbohrmaschine usw. zu nützen und bekomme von den "Kollegen" Schweißarbeiten und Kantarbeiten an einer CNC gesteuerten Abkantbank ausgeführt.
Für kleinere Serien benötigt man Material, das vom Stahlhändler nur in ganzen Stangen bzw. Rohren (5-6 m) verkauft wird. Abhilfe verschafft die Recherche im Netz.
Dort gibt es Anbieter, die kürzere Chargen anbieten. Die eigentliche Kunst besteht darin, aus der angebotenen, etwas eingeschränkten Materialauswahl, das Produkt zu konstruieren. Im vorliegenden Fall hatte ich Glück.
Ich habe im Obergeschoß meines Holzhauses Decken, die sich vom 1.5 m hohen Drempel (Kniestock) unter 38 Grad bis zum etwa 4,3 m hohen First hochziehen.
Von dieser Schrägdecke möchte ich Lampen abhängen. (Im dargestellten Raum sind es "Foto" - Lampen von IKEA). Sie sollen abschnittsweise eine durchgehende Arbeitsfläche beleuchten.
Für eine derartige Lampenabhängung gibt es nichts adäqutes, sieht man von der teuren, Stückpreis ab 70€ aufwärts, Baldachin 5060 genannten Lösung der Glashütte Limburg ab.
Meine Konstruktion sollte folgendes erfüllen:
1. Sie sollte Ungenauigkeiten im Neigungswinkel der Decken ausgleichen. Deshalb pendelt sie +- 5 Grad; also zwischen 33 und 43 Grad.
2. Das Design, die Produktgestaltung, sollte möglichst schlicht sein. Alle Teile sollten in Eigenarbeit herstellbar sein.
3. In der Aufhängung soll Platz für etwas zusätzliches Kabel sein, damit man alle Lampen auf eine einheitliche Höhe ausrichten kann. (siehe Schnittzeichnung)
Daraus folgte diese Konstruktionsidee: Die Anschlussplatte wurde aus 2 mm starkem V2a (1.4301) Stahlblech per Laser aus einer DXF Datei hergestellt. (Ich arbeite seit 1997! mit ACAD 14.)
Die beiden "Beinchen" rechts und links des Ovals werden anschließend auf einer Abkantbank um 90 Grad hoch gebogen und halten die Schrauben für das Kipplager.
Für die Bohrungen der Rohre und das winkelgenaue Absägen mussten Vorrichtungen gebaut werden.
Die fertige Deckenabhängung zeige ich im nächsten Beitrag.