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Stadtgärten und Stadtviecher

Verfasst: Mo 25. Mär 2013, 18:13
von Nightshade
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Der Stadtrand-Garten und ich, wir kennen uns schon lange. Über 20 Jahre.
Ich weiß, dass er lehmig und schwierig ist, dass er nur sein eigenes Unkraut dulden will.
Er weiß, dass ich mich ein Jahr kümmere und das nächste nicht, je nachdem ob ich Zeit für ihn habe oder eben nicht.

Am wenigsten mögen wir uns im Winter. Da ist er kahl und ich finde seine räumpflichtigen Grenzen entschieden zu lang.

Im Sommer trägt er zumindest Obst in großen Mengen. Blöd nur, dass ich nicht sonderlich auf Obst versessen bin.
Weil ich auch stur sein kann, bringt er inzwischen recht absonderliche Blüten hervor. Türkenbund und Sarracenien und so.

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Re: Stadtgärten und Stadtviecher

Verfasst: Mo 25. Mär 2013, 18:22
von Nightshade
Der Innenstadt-Garten kennt mich schon genau so lange. Aber ich bin erst seit 7 Jahren alleine für ihn zuständig. (Seit ich meinem Herrn Papa klar gemacht habe, wer den Mag. in Botanik hat.)

Früher war er gar kein Garten, sondern ein häßlicher, vegetationsfreier Lichthof. Es war sehr teuer, das zu ändern.

Südseitig ist er mediterran.
Nordseitig kommt es drauf an, wo man wächst: direkt an den Hausmauern oder einen Meter entfernt. Im Schutz der von innen erwärmten Mauer haben Amorphophallus-Knollen und Mirabilis problemlos im Freien überwintert.

Der Innenstadtgarten ist ein feiner Herr und prunkt mit edlen Kletterrosen und Orchideen.
Zum Teil ist er transportabel - schwups ist er weg, wenn es kalt wird.

Hoffentlich kann ich ihn bald schwups wieder auspacken, denn die Banane treibt in ihrem finsteren Winterquartier.

Außerdem hat er jetzt zu viel Fläche, die ich vom Schnee befreien muss.

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Re: Stadtgärten und Stadtviecher

Verfasst: Mo 25. Mär 2013, 18:32
von Nightshade
Die Gärten leiden schwer unter dem unnützen Viehzeug.

Da wurde nach dem Tode des brauchbaren Wachhundes ein harmlos aussehender neuer Hund angeschafft.

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Die Hündin erwies sich binnen 4 Wochen als eine Art Matroschka.

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Zuerst schienen die kleinen Matroschkas durchaus gartenverträglich.

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Aber dann benahmen sie sich wie Dschingis Khans Horden.
Nach ihrem Auszug glich der Innenstadtgarten einer Wüste und den Stadtrandgarten war eine verwilderte Gstettn.

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Auch andere Gäste benahmen sich sehr schlecht gegenüber dem Innenstadt-Garten.

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Es ist insgesamt ein Jammer mit den Haustieren.

Re: Stadtgärten und Stadtviecher

Verfasst: Mo 25. Mär 2013, 19:04
von Thomas/V.
Danke für die schönen Bilder und die originelle Vorstellung :)

Re: Stadtgärten und Stadtviecher

Verfasst: Mo 25. Mär 2013, 19:40
von Spencer
Schön.... auch die Haustiere ;)

Re: Stadtgärten und Stadtviecher

Verfasst: Mo 25. Mär 2013, 19:54
von hobbygaertnerin
Deine Bilder und die Beschreibung, da lacht einem das Herz- und deine Matroschka mit ihren Hundebabies, einfach zum Lächeln. Diese Erfahrung von ungeplantem Hundenachwuchs durfte ich auch schon machen, so eine süsse Hundemeute benimmt sich wirklich wie ein Hunneneinfall. :engel:
Deine liebevolle Beschreibung macht selbst diesen kalten, frostigen Wintertag gleich viel netter.
Hoffe noch öfters so nette Bilder und Texte zu lesen.

Re: Stadtgärten und Stadtviecher

Verfasst: Mo 25. Mär 2013, 20:32
von Sabi(e)ne
:lol: Danke für's Teilen - so eine Matroschka bekam ich unwissentlich auch - 10 Welpen.
Gesamtschaden bis zur Abgabe über 9000€ - inkl. aller Impfungen, Chips, Futter, etc.
Man denkt ja nicht, daß so kleine Viecher auf die Idee kommen, die Kartons mit den Mittelwänden für die Bienen (kg a 13€) zu schreddern, weil die so schön knackig zu beißen sind... :bang:
Ein Kinderlaufstall hat die 2. Nacht schon nicht überlebt.
Eine Hündin würd ich jedenfalls nur noch nehmen, wenn ein aktueller Schein vom Vet dabei ist, daß sie kastriert und garantiert nicht tragend ist. :pfeif:

Re: Stadtgärten und Stadtviecher

Verfasst: Di 26. Mär 2013, 08:02
von Nightshade
Sabi(e)ne hat geschrieben::lol: Danke für's Teilen - so eine Matroschka bekam ich unwissentlich auch - 10 Welpen.
Gesamtschaden bis zur Abgabe über 9000€ - inkl. aller Impfungen, Chips, Futter, etc.
Ach herrje, gleich 10. Du Arme - wie viele Bewerbungsgespräche hast du geführt und wie viele Kreuzdeppen waren dabei? Das war ja meiner Meinung nach das Ärgste daran.

Ich hab 350.- pro Ungeheuer (nach Vorgabe des Tierarztes mehrfach entwurmt, geimpft, gechipt, mit EU-Pass) verlangt und einen Teil des Schadens wieder rein gekriegt.
Aber das Zimmer, wo sie über Nacht drin waren, war nachher halt zum Ausmalen und im Innenhof haben sie nur die Sträucher übrig gelassen.
Das Aufforsten hat zwei Jahre gedauert.

Na ja, das "nie wieder" relativiert sich. Eine Freundin hat sich grade von einer registrierten Züchterin (!!!) eine Zuchtkatz´ genommen, die dort angeblich in der Gruppe unterdrückt wurde. Und siehe das Tier erwies sich nach 3 Wochen als trächtig. Die Züchterin hatte keinen Dunst, welcher ihrer vier Kater das verschuldet hatte.
Leider sind die Babies alle tot, denn die Züchterin wollte ihren Tieren die "schädlichen" Impfungen ersparen und ließ nur zweimal grundimmunisieren. Meiner Freundin erzählte sie, die Auffrischung sei erst nach 3 Jahren oder so fällig, nur keine Sorge.
Fazit: Die 18 Monate alte Kätzin erkrankte im neuen Zuhause an Parvoviren (Panleukopenie, Katzenseuche), alle Föten gingen ab (lebten kurze Zeit, Horror für meine Freundin), das Muttertier musste in Folge 3 Wochen mit Astronautennahrung ernährt werden.
Ach was für ein Jammer, alles wegen einer Impfphobie. Ich hätte die kleinen Sibirer gern gesehen und ich hätte auch den Garten erneut als Auslauf geopfert.

Das sind einige von meinen 8 Hundsis, wie sie heute ausschauen. Das Black&Tan-Kurzhaar und die Mutter hab ich mir behalten. Die anderen sehe oder lese ich gelegentlich.
Die Schwarze mit dem weißen Streifen auf der Brust ist die Mama, das kleine schwarze Vieh ist das Wurf-Kleinchen, das sehr große schwarze Vieh ist der Letzgeborene.

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Das ist der, der einmal unter eine Salbeipflanze gepasst hat und seinen Kopf auf Rosenblätter betten konnte.

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Re: Stadtgärten und Stadtviecher

Verfasst: Di 26. Mär 2013, 10:03
von Sabi(e)ne
Schöne Bilder! :daumen:
Gespräche gab es Ü40, der "Deppenanteil" lag bei etwa 50% ("nein, das sind Hütehunde, die können Sie NICHT in einer 60qm Wohung halten, und schon gar nicht, wenn Sie Schicht arbeiten") :roll:usw. Letzten Endes sind 5 der Rüden im Staatsdienst gelandet, einer wurde sogar "Bester Polizei-Junghund des Jahres" in SH. Nr. 6 wurde noch einmal weitergegeben, wg. "der wurde uns doch zu groß", und wurde Service-Hund in Stuttgart, 2 Hündinnen gingen zusammen ins Münsterland zu einem Schäfer, eine blieb hier um die Ecke als Familienhund und zog ein Jahr später den Kinderwagen, mit Mama auf Rollerblades :lol: , und die letzte wurde auf Weihnachten neuer Familienhund in Hildesheim, als deren Boxer am Tag zuvor überfahren worden war.
Ich hab mit fast allen noch um die 2-3 Jahre Kontakt gehabt - ich fand, das war okay so.
Verschenkt hab ich keinen - "was nichts kostet, ist nichts wert".

Re: Stadtgärten und Stadtviecher

Verfasst: Di 26. Mär 2013, 12:22
von Nightshade
Na bei mir wollte eine Interessentin genau überprüfen, ob die Mischlinge einen ordnungsgemäßen Stammbaum haben.
Hat sich dann noch aufgeregt, als ich ihr mitgeteilt habe, dass sie leider die Mindestanforderungen in den Bereichen Lesekompetenz und Hirnkapazität nicht erfüllt.

Wahnsinn. Ich war gerade auf Betteltour in diversen Baumärkten. Biiiiittte, nur ein einziges Sackerl Streumaterial, biiiitte Chef.
Nix da. Es gibt kein Salz, keinen Splitt, keine Schaufeln mehr. Aus, das war´s für diesen Winter mit der Schneeräumung.

Bio-Paprikapflanzen kann ich kaufen, Aktion, nur 99 Cent/Stück.
Die fühlen sich bestimmt wohl in 25cm Neuschnee.

Und es schneit und schneit und schneit.

In einem Esoterikladen hab ich einen "Suncatcher" gekauft. Das ist ein buntes Mobile aus Glas. Es hängt jetzt draußen im Schneesturm. Wenn der Suncatcher nicht binnen Stunden wirkt, verliere ich den letzten Glauben an die Esoterik.