Re: Sonne's Garten
Verfasst: So 2. Jan 2022, 16:02
@Rohana...du hast recht. Ich sollte dankbar für jeden Quadratmeter sein. Ich stelle mir vor: Frankfurt - Hochhaus - 5.Stock - kein Balkon. Die Lebenswirklichkeit vieler Menschen. Da bin ich goldig dran.
Andererseits: Die Lebenswirklichkeit der Menschen in China oder Spanien und anderer Länder, die für'n Cent schuften um auf umweltverseuchtem Land Zucchini und Tomaten ernten, ist so grausam, dass es mich motiviert, aus jedem Quadratzentimeter den ich ergattern kann, rauszuquetschen was möglich ist. Letzeres ist noch ein längerer Weg. Da fehlt noch viel an gutem Boden und Dünger. Manchmal glaube ich schon fast, ich habe 'ne Düngerphobie ...weil ich da so knauserig bin. Natürlich hilft das auch den Menschen in Afrika nix...aber vielleicht als Tropfen auf den heißen Stein hilft es vielleicht der Umwelt. Meine Tomate - kein Plastik, kein Transport, kein Gift.
Heute war ich schon ganz früh im Garten. Habe nach meinem Pakchoi geguckt und ob die Raupe noch an ihm nagt. Habe zwar keine gesehen, aber er schaut reichlich verrupft aus. Einer schießt schon auf. Es ist jetzt schon zu warm im Gewächshaus. Der draußen schaut gesünder aus. Da habe ich aber nur 3 Pflanzen.
Naja...Stiefmütterchen blüht auch schon. Das kann ja lustig werden.
Andererseits...wer sagt, dass der Winter nicht erst kommt.
@Emil...zum Glück waren wir relativ zurückhaltend mit 'Geld reinstecken'. Natürlich steckt was drin. Aber das hält sich in Grenzen. Es war tatsächlich so, dass wir damit immer sehr gezögert haben. Wir hoffen es kaufen zu können, waren aber auch nie 100% sicher, ob wir es bekommen.
Das Grundstück liegt neben unserem. Es gehörte der Stadt und die Hütte war Gemeinschaftseigentum von den Bauern hier. Dann steht da noch ein Kühlhaus, oder eine Art Freibank. Hier konnten die Bauern viele Jahre (not-)schlachten. Irgendwann wurde beides nicht mehr richtig benutzt. Der Vorpächter zog weg. Da haben wir es übernommen. Für Gemüseanbau hat es mich tatsächlich erst die letzten 3 Jahre interessiert. Vorher hatte ich gar nicht die Zeit dazu. Und eigentlich wollten wir es ja auch gerne immer kaufen. Sind ca 500qm. Dann war mein Mann vor ein paar Jahren mal bei der Stadtverwaltung um das zu klären. Das war 'ne eiskalte Dusche.
Erstens war es zunächst rechtlich schwierig - weil gemeinschaftliches Projekt vieler Bauern (die inzwischen fast alle keine Landwirtschaft mehr betreiben, aber trotzdem). Sanieren wollte aber keiner - weder die Stadt noch die Bauern. Obwohl die Hütte extrem baufällig war. Da haben wir uns schon oft geärgert. Die alten Hütten auf den Wiesen draußen waren gepflegter als dieses Ding in der (fast) Ortsmitte.
Und: Der Nachbar hatte schriftlich niedergelegtes Vorkaufsrecht. Weil er der Stadt netterweise irgendwann mal zur Strassensanierung Grundstücke verkauft hat. Das Vorkaufsrecht noch zusätzlich war damals wohl der Deal.
Also aus die Maus. Wir sahen jetzt doch etwas alt aus. Mein Mann hat dann mal mit dem Bauern geredet. Da hat er uns dann die Hütte überlassen. Und dazu teilweise noch vom Weg, der zum Feld dahinter führt. Weg ist übertrieben - da fährt kaum jemand, deshalb entsteht auch kein Weg. Aber muss vorerst frei bleiben. Wegen Fahrtrecht.
Aber können jetzt wenigstens auf unserem Grundstück um die Hütte laufen. Und der Bauer hofft, die Wiese dahinter irgendwann auch kaufen zu können. Vielleicht braucht er dann das Fahrtrecht nicht mehr. Aber das kann noch lange dauern. Und auf einen Weg mit Fahrtrecht kann man ja nix anbauen.
Wie schon gesagt - es bleiben mir kaum 10qm. Die andere Seite vor der Hütte muss nämlich auch frei bleiben, mein Mann will da das hintere Tor aufmachen können. Wir dachten eigentlich es sei etwas mehr. Sogar der alte Bauer war erstaunt, dass es sowenig Grund angab. Das waren ziemlich seltsame Vermessungen damals. Total verwinkelt. Und schief und schräg. Die Hütte steht direkt an unserem Grundstück. Dann nur noch ein halber Meter dazwischen. Wir haben an der Südseite deshalb schon immer Brombeeren - die aber nicht viel bringen und 1 Wein, der aber auch immer nur kleine, saure Trauben hat.
@Teetrinkerin...Danke für die Tips. Wie gesagt, die Südseite benutzen wir schon lange. Ich werde mal die nächsten Tage Photos einstellen, dann kann man sich das besser vorstellen.
Mein Mann hat mir jahrelang 'versprochen': 'Das Grundstück bekommen wir schon - ganz sicher'...der war damals richtiggehend erschüttert, als die Stadt uns das so mitteilte. Damit hat er nicht gerechnet. Er dachte immer, der Nachbar, der Bauer, hat ja selbst soviel Land, der würde das kleine Eck, das zusätzlich mit Fahrtrecht belegt ist, nicht auch noch wollen. Tja - falsch gedacht. Man muss auch sagen, von der Vermessung her macht es so tatsächlich auch am meisten Sinn. Vor allem, weil die Freibank mit ein paar Quadratmetern eh' schon auf seinem Grundstück stand.
Trotzdem hat mein Mann da immer anders gedacht. Der war mindestens so frustriert wie ich. Und hat mir als Ersatz dann ein paar Quadratmeter vom Garten für mein Gemüsehobby versprochen. Ich muss mal versuchen, noch nachzuverhandeln.
Andererseits: Die Lebenswirklichkeit der Menschen in China oder Spanien und anderer Länder, die für'n Cent schuften um auf umweltverseuchtem Land Zucchini und Tomaten ernten, ist so grausam, dass es mich motiviert, aus jedem Quadratzentimeter den ich ergattern kann, rauszuquetschen was möglich ist. Letzeres ist noch ein längerer Weg. Da fehlt noch viel an gutem Boden und Dünger. Manchmal glaube ich schon fast, ich habe 'ne Düngerphobie ...weil ich da so knauserig bin. Natürlich hilft das auch den Menschen in Afrika nix...aber vielleicht als Tropfen auf den heißen Stein hilft es vielleicht der Umwelt. Meine Tomate - kein Plastik, kein Transport, kein Gift.
Heute war ich schon ganz früh im Garten. Habe nach meinem Pakchoi geguckt und ob die Raupe noch an ihm nagt. Habe zwar keine gesehen, aber er schaut reichlich verrupft aus. Einer schießt schon auf. Es ist jetzt schon zu warm im Gewächshaus. Der draußen schaut gesünder aus. Da habe ich aber nur 3 Pflanzen.
Naja...Stiefmütterchen blüht auch schon. Das kann ja lustig werden.
Andererseits...wer sagt, dass der Winter nicht erst kommt.
@Emil...zum Glück waren wir relativ zurückhaltend mit 'Geld reinstecken'. Natürlich steckt was drin. Aber das hält sich in Grenzen. Es war tatsächlich so, dass wir damit immer sehr gezögert haben. Wir hoffen es kaufen zu können, waren aber auch nie 100% sicher, ob wir es bekommen.
Das Grundstück liegt neben unserem. Es gehörte der Stadt und die Hütte war Gemeinschaftseigentum von den Bauern hier. Dann steht da noch ein Kühlhaus, oder eine Art Freibank. Hier konnten die Bauern viele Jahre (not-)schlachten. Irgendwann wurde beides nicht mehr richtig benutzt. Der Vorpächter zog weg. Da haben wir es übernommen. Für Gemüseanbau hat es mich tatsächlich erst die letzten 3 Jahre interessiert. Vorher hatte ich gar nicht die Zeit dazu. Und eigentlich wollten wir es ja auch gerne immer kaufen. Sind ca 500qm. Dann war mein Mann vor ein paar Jahren mal bei der Stadtverwaltung um das zu klären. Das war 'ne eiskalte Dusche.
Erstens war es zunächst rechtlich schwierig - weil gemeinschaftliches Projekt vieler Bauern (die inzwischen fast alle keine Landwirtschaft mehr betreiben, aber trotzdem). Sanieren wollte aber keiner - weder die Stadt noch die Bauern. Obwohl die Hütte extrem baufällig war. Da haben wir uns schon oft geärgert. Die alten Hütten auf den Wiesen draußen waren gepflegter als dieses Ding in der (fast) Ortsmitte.
Und: Der Nachbar hatte schriftlich niedergelegtes Vorkaufsrecht. Weil er der Stadt netterweise irgendwann mal zur Strassensanierung Grundstücke verkauft hat. Das Vorkaufsrecht noch zusätzlich war damals wohl der Deal.
Also aus die Maus. Wir sahen jetzt doch etwas alt aus. Mein Mann hat dann mal mit dem Bauern geredet. Da hat er uns dann die Hütte überlassen. Und dazu teilweise noch vom Weg, der zum Feld dahinter führt. Weg ist übertrieben - da fährt kaum jemand, deshalb entsteht auch kein Weg. Aber muss vorerst frei bleiben. Wegen Fahrtrecht.
Aber können jetzt wenigstens auf unserem Grundstück um die Hütte laufen. Und der Bauer hofft, die Wiese dahinter irgendwann auch kaufen zu können. Vielleicht braucht er dann das Fahrtrecht nicht mehr. Aber das kann noch lange dauern. Und auf einen Weg mit Fahrtrecht kann man ja nix anbauen.
Wie schon gesagt - es bleiben mir kaum 10qm. Die andere Seite vor der Hütte muss nämlich auch frei bleiben, mein Mann will da das hintere Tor aufmachen können. Wir dachten eigentlich es sei etwas mehr. Sogar der alte Bauer war erstaunt, dass es sowenig Grund angab. Das waren ziemlich seltsame Vermessungen damals. Total verwinkelt. Und schief und schräg. Die Hütte steht direkt an unserem Grundstück. Dann nur noch ein halber Meter dazwischen. Wir haben an der Südseite deshalb schon immer Brombeeren - die aber nicht viel bringen und 1 Wein, der aber auch immer nur kleine, saure Trauben hat.
@Teetrinkerin...Danke für die Tips. Wie gesagt, die Südseite benutzen wir schon lange. Ich werde mal die nächsten Tage Photos einstellen, dann kann man sich das besser vorstellen.
Mein Mann hat mir jahrelang 'versprochen': 'Das Grundstück bekommen wir schon - ganz sicher'...der war damals richtiggehend erschüttert, als die Stadt uns das so mitteilte. Damit hat er nicht gerechnet. Er dachte immer, der Nachbar, der Bauer, hat ja selbst soviel Land, der würde das kleine Eck, das zusätzlich mit Fahrtrecht belegt ist, nicht auch noch wollen. Tja - falsch gedacht. Man muss auch sagen, von der Vermessung her macht es so tatsächlich auch am meisten Sinn. Vor allem, weil die Freibank mit ein paar Quadratmetern eh' schon auf seinem Grundstück stand.
Trotzdem hat mein Mann da immer anders gedacht. Der war mindestens so frustriert wie ich. Und hat mir als Ersatz dann ein paar Quadratmeter vom Garten für mein Gemüsehobby versprochen. Ich muss mal versuchen, noch nachzuverhandeln.