Fortschritte in Süditalien
Verfasst: Mi 30. Apr 2014, 11:55

Nun sind viele Monate vergangen, die Jahreszeiten haben wir mehrfach durchlaufen und man kann sagen: Wir haben uns eingelebt.
Nach vielen beschwerlichen Gartenjahren in unserer alten Heimat Deutschland sind wir immer wieder aufs Neue begeistert über die 12 Monate Ernte im jahr und die niedrigen Kosten des täglichen Lebens als Teil-Selbstversorger und so autark wie es geht.
Der 126m tiefe Trinkwasserbrunnen war die beste Investiton von allen, denn es ist zwar hier schön warm, aber im Sommer eben auch schön trocken. Wer da nicht genug kostenloses Wasser hat, der bekommt nichts auf die Reihe.
Wir habens mal grob ausgerechnet - nach 6-7 Jahren hat sich der Brunnen selbst bezahlt. Danach gibts Reingewinn :D
Die inzwischen 50 Obstbäume haben nach 2 Jahren Früchte. Nicht in Massen, aber man sieht, dass es ihnen gut geht und wir düngen nicht, spritzen nicht. Keine Chemie, nur Permakultur in den Anfängen. Man lernt ja immer dazu..
Das erste eigene Olivenöl war echt extra-extra-vergine und wir ganz stolz. Es hatte nur 0,2 Grad Säure und Extra Vergine darf ein ganzes Grad haben. Die Mühe hat sich also gelohnt!
Dieses jahr hängen die Bäume bedrohlich voll, das gibt eine richtig fette Ernte. Eher zum Verkaufen, denn soviel kann man kaum selber verzehren. Da müsste man schon drin baden

Tagsüber bei praller Sonne erreicht man auch im Winter immer wieder über 20 Grad, so dass auch die Bienen schon früh anfangen.
Müssen sie auch, denn im Februar und Anfang März gehts mit der Obstblüte schon los.
Wer will, schaut mal in meinem Fotoalbum nach, da sieht man den Garten Mitte April in allen Einzelheiten.
http://de.myalbum.com/Album=CRZGUWYQ
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Die Klärgrube hat sich auch bewährt, seit 1,5 Jahren mussten wir nicht leeren, keine Geruchsbelästigung und eben auch keine Kosten für Abwasser.
Das Feine hier ist ja, dass man zum Glück im Außenbereich bauen und leben darf, solange der Acker groß genug ist. Bei uns sind es 6000m², also durften wir bauen.
Vorher im Mobilheim wars aber auch sooo schön, ein einfaches, unkompliziertes Leben. Rückblickend kann man sagen, man braucht nicht unbedingt ein haus. Aber dann muss man irgendwas haben als Lager. Einen ollen Trullo (die runden Steinhäuschen auf dem Ladne von den Bauern früher) oder einen Schiffscontainer oder sowas in der Art.
Was sich vermehrt siind die Tiere. Inzwischen hat mein geliebter Freund Schäferhund den Hundehimmel betreten und sein Nachfolger ist jetzt an Ostrn ein Jahr alt geworden und bewacht gut, gräbt aber auch um. Leider nicht dort wo es mir nützlich wäre

Unsere beiden Katzen haben zusammen gerade 10 Junge bekommen. 8 davon gilt es in 2-3 Monaten in gute Hände zu geben. Aber Mäusefänger sind auf dem Lande beliebt. Und weil sie sich mit irgendeinem Angorakater eingelassen haben, sind sie teilweise flauschig-rassig und werden ihre Liebhaber finden.
Inzwischen kommen auch viele Freunde uns besuchen, denn wir haben die 2 Mobilheime für Gäste hergerichtet.
Und weil der Selbstversorger ja auch Bares braucht, werden diese auch vermietet.
Immer wieder gibt es Träumer, die meinen, alles selbst und ohne Geld bewältigen zu können.
Dem ist nicht so! Nicht jeder ist ein Öff Öff oder Tüff Tüff. Wer Aspirin braucht oder eine Hose, der muss sie bezahlen..
Aber: Es ist im Gegensatz zu Deutschland doch unglaublich günstig, wenn man keine Rechnunge vom Versorger bekommt außer dem Strom.
Der ist hier im Süden auch günstig auf dem lande, man hat einen speziellen Tarif.
Wir zahlen für 2 Monate im Schnitt 130 Euro und haben immerhin eine 3800W Brunnenpumpe, ein Hauswasserwerk mit 1500W und 2 Kühlschränke, Gefriertruhe etc. Außerdem läuft dauernd der Betonmischer oder irgendein Werkzeug, viel, viel Wiese muss gemäht werden, eine dicke Fräse arbeitet usw.
Im Somemr haben wir ca. 20 Euro Mehrkosten, da dann durch das Bewässern die Pumpen stundenlang laufen am Tag.
Haltbar machen:
Hier hilft die Sonne, man kann sehr schnell und ohne Strom trocknen. Außerdem kochen wir ein. Es warten ca. 100 Tomatenpflanzen auf das Aussetzen in ihren Töpfchen. Davon gibts dann die Jahresration Tomatensauce.
Bestimmte Melonen und Tomatensorten werden an einem nicht sonnigen Platz aufgehangen und halten so bis in den Winter ohne weitere Konservierung. Die Tomatenbündel gibts dann auch imn Winter auf dem Markt zu kaufen, aus ihnen macht man auch Soße.
Unsere Kapern müssen wir ja nur in dem hier saubilligen Meersalz einlegen, nach 3 Wochen sind sie verzehrfertig und stapeln sich auch im Regal.
Was an Obst noch nicht in Massen bei uns wächst wird sehr preiswert von den Bauern am Straßenrand oder direkt ab Feld gekauft und verarbeitet. Regalweise Eingekochtes und Marmelade machen dann das ganze Jahr über Freude.
So, das war mal ein Zwischenbericht aus der Ferne - machts gut Eure
mamaleone aus Apulien