Das größte Abenteuer meines Lebens

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christine-josefine
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Re: Das größte Abenteuer meines Lebens

#571

Beitrag von christine-josefine » Mo 11. Nov 2024, 22:20

wie ich das dann wieder aufbaue weiß ich noch nicht - aber ich habe Zeit, da eilt nix.
Ich möchte die Balken sichtbar machen.
Neu verputzen - mit Lehm- oder Kalkputz????
In diesem Zimmer sind jetzt 3erlei Putze, Lehm, Kalk und Zement.
Eine schöne alte Tür dafür steht noch im Schuppen.
Viele Grüße, Christine mit J
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Benutzer 8600 gelöscht

Re: Das größte Abenteuer meines Lebens

#572

Beitrag von Benutzer 8600 gelöscht » Mo 11. Nov 2024, 22:53

Herrlich- rette so viel du kannst :daumen:
Wir haben die Reste solcher Wände im Flur auch unter Gipskartonplatten entdeckt, und dazu die alten heiteren Wandfarben… blau, türkis, rosa, sogar die eingehauene balkennummerierung des Zimmermanns aus der Erbauungszeit… leider war nichts mehr zu erhalten, weil jeder der in dem Haus wohnte kreuz und quer Türöffnungen durchs Fachwerk gebrochen hat bis nichts mehr übrig war :ohoh:

christine-josefine
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Re: Das größte Abenteuer meines Lebens

#573

Beitrag von christine-josefine » Di 12. Nov 2024, 11:34

ja, da blutet schon mal das Herz.
Hier im Haus wurde auch einiges versteckt, das war 2017 und 2018 dem Zeitdruck geschuldet.
Jetzt gehts gleich weiter, heute beginne ich mit Balken abschleifen.
Ich denke noch 2 Tage Dreck und Staub, dann kann ich den Fußboden wischen :haha:
Viele Grüße, Christine mit J
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Re: Das größte Abenteuer meines Lebens

#574

Beitrag von Minze » Di 12. Nov 2024, 13:32

Wir hatten das Glück, daß immer nur "draufgepappt" wurde.

Nur an der Vorderseite mußte das Ständerwerk erneuert werden, ein Vollwärmeschutz hatte ihm den Rest gegeben. So hatten wir, ohne es zu wissen, ein Lehmfachwerkhaus gekauft und das ist es nun auch wieder :michel: Baujahr ca. 1750.

Christine, Du hast so viel geschafft, Respekt. :daumen:
Liebe Grüße
Minze

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Re: Das größte Abenteuer meines Lebens

#575

Beitrag von Spencer » Sa 16. Nov 2024, 19:10

Wirklich schön, zu sehen das es bei Dir auch immer weiter und weiter geht...

Terasse mit Außenküche ist für uns auch ein MUSS. Im Sommer schlafen wir auch auf der Terasse. Leben sozusagen draußen.

Die Weintraube hatte so ein Glück das sie Dich "anlocken" konnte....

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Re: Das größte Abenteuer meines Lebens

#576

Beitrag von christine-josefine » Sa 16. Nov 2024, 21:02

https://c.1und1.de/@519866215372430293/ ... Dk3X5y19LA
hier eine Zusammenfassung der letzten Woche
Es ist absolut faszinierend wieviel Geschichte in diesem Zimmer steckt
ich bin nicht sicher ob Ihr das Video öffnen könnt ???
Viele Grüße, Christine mit J
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Benutzer 8600 gelöscht

Re: Das größte Abenteuer meines Lebens

#577

Beitrag von Benutzer 8600 gelöscht » So 17. Nov 2024, 09:59

Geht prima mit dem Video, danke fürs teilen :)
Und faszinierend die ganzen Spuren der Vergangenheit… hochinteressant, wirkliche. Auch schön zu sehen wie die Qualität der Arbeiten im Lauf der Zeit immer mehr zurückgeht…
Eigentlich müsstest du jedes der Überbleibsel wie im Museum am Schluss sichtbar halten - wenn’s nur nicht so viel Arbeit wäre. Und wohnen willst du ja auch noch drin… ;)

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emil17
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Re: Das größte Abenteuer meines Lebens

#578

Beitrag von emil17 » Mo 18. Nov 2024, 08:25

Das hat Potential ...
Ich finde es immer wieder bewundernswert, wie die Leute sich früher beholfen haben mit dem was da war, und heute geht man wegen jedem Problemchen zum Baumarkt und kauft sich etwas Spezielles. Steine wurden wenns ging wieder gebraucht, man konnte ja den Kalkmörtel abkopfen. Heute ist das im gewerblichen Hochbau undenkbar.
Wenn du die Wände verputzen willst: Da wo es Russ und Pech hat, drückt sich das recht hartnäckig wieder durch und macht dann braune bis schwarze Flecken auf dem Putz.
Grundierung gegen den Brösel wie du im Video erwähnst hat bei uns nicht gut funktioniert. Besser ist es, die Fugen auszukratzen, alles mit Pumpspritzflasche vornässen und dann mit einem Mörtel aus hydraulischem Kalk und Sand auszufugen.

Ich fand es bei uns auch gut dass wir schon drin wohnten und Zeit hatten. Da kann man die Sache auf sich wirken lassen und manchmal kommen unerwartete Ideen. Wenn man nicht drin wohnt und es auf Termin fertig werden muss, hat man die Zeit nicht.
Die zugemauerten Nischen kann man, wenn es vom Nutzungskonzept her passt, gut wieder öffnen und als Einbauschränke oder Büchernische verwenden. Eine Steckdose oder eingebaute dimmbare Leuchten in der Nische ermöglichen schöne Beleuchtungseffekte. Ich finde auch Durchreichen sowie kleine Fenster von einem Raum in den anderen recht schön.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Das größte Abenteuer meines Lebens

#579

Beitrag von christine-josefine » So 1. Dez 2024, 21:55

nun soll doch der Großteil der abgeklopften Wände wieder verputzt werden.
Ich denke Kalkputz ist ein guter Werkstoff dafür.
Was empfehlt Ihr mir denn? Es gibt ja zu Apothekerpreisen den fertigen in Kübeln, kommt wohl nicht in Frage.
Dann zum anrühren in Tüten - gibt es was gscheites oder was sonst???
Zu kompliziert solls nicht sein, wir sind beim Verputzen 2 Anfängerinnen.
Viele Grüße, Christine mit J
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Re: Das größte Abenteuer meines Lebens

#580

Beitrag von emil17 » Mo 2. Dez 2024, 23:31

Ich habe meinen selber angemischt.

Werkzeug: zwei grosse und zwei kleine eckige Maurerkellen, Katzenzungenkelle, Fugenkelle, Putzbrett, für Gipsputz alles in rostfrei, für Kalkputz in Stahl oder Rostfrei; Mörtelwanne, Mörtelkübel, Giesskanne, jede Menge Abdeckmaterial, Baustellenradio, Pausenbier oder -tee, Platz um Werkzeug zu reinigen - Gartenschlauch und draussen ist ideal; alte Abwaschbürste um Mörtelgefässe zu reinigen, Pumpflasche um Wände vorzunässen. Bei grossen Raumhöhen zwei Mauerböcke und Bretter, um ein Podest zu machen.
Bauscheinwerfer, idealerweise mit Stativ. Nur Deckenlicht geht nicht gut, wegen Schatten, den man sich selber macht.
Schwamm und Putzeimer, falls doch etwas irgendwo auf eine edle Fläche fällt.
Arbeitskleidung, Haare schützen.
Ausdauer! Die Berufsleute machen das in einer unglaublichen Geschwindigkeit und scheinbar ohne sich dabei anzustrengen. Alles ist dort, wo es hinsoll. Als Anfängerin dauert es etwas, bis man es raus hat.

Die Wände müssen sauber, staubfrei und trocken sein. Der Raum sollte nicht zu kalt sein, mit klammen Fingern arbeitet es sich nicht gut.
Wenn die Wand grob uneben ist, in einem ersten Durchgang die Löcher füllen. Dazu den Putz auf eine grosse Kelle oder ein Glättebrett geben, dieses an den unteren Lochrand halten und mit einer kleinen Kelle ins Loch drücken.
Vor dem Putzen die Abdeckungen von Schaltern und Steckdosen in Unterputzmontage wegnehmen, die Dose mit Knüllpapier füllen oder spannungslos machen und abkleben, wenn schon verdrahtet ist. Für Fensterbretter und andere waagrechte Flächen, auf die Putz fallen könnte, ist Wellpappe geeignet. Kein Zeitunspapier (damit und mit Malerkrepp kann man aber Fenster abdecken).
Wo Putz an Holz stösst, Holz mit Malerkrepp breit abkleben.
Soll Holz oder ein Eisenträger überputzt werden, vorher ein Drahtgeflecht oder eine Rohrmatte als Putzträger montieren.

Es wird eine ziemliche Schweinerei geben. Wenn die Böden schon fertig sind, und du mit Plastik abdeckst, solltest du Schaltafeln oder Bretter auslegen und auf denen gehen, weil sonst Sandkörner die Plastikfolie löchern und sich dort Flüssigkeit drunterzieht und Flecken macht.
Am schlimmsten bezüglich Schweinerei ist Gips, der ist nachher überall.

Nimm Kalkhydrat (Weisskalk, gelöschten Kalk, Ca(OH)2 als Sackware. Kriegst du nicht im Baumarkt, aber im Baufachhandel. Es ist ein blendend weisses leicht bewegliches Pulver, der Staub reizt. Mit sauberem gesiebtem Flussand (ca. 4 Eimer Sand, 1 Eimer Kalkpulver) und Wasser zu einem Brei anmachen, der die Konsistenz von einem geschmeidigen klebrigen Brei haben muss. Wichtig: nach Anmischen 10 Minuten ruhen lassen, dann nochmals durcharbeiten und erst dann aufbringen. Wenn du einen kleinen Trommelmischer ausleihen kannst, tust du Dich einfacher, es geht aber ganz gut von Hand. Die Mischwanne lieber etwas zu gross nehmen und auf zwei Getränkekisten stellen. Erst Kalk und Sand trocken vormischen, dabei Staubentwicklung vermeiden: Die Hälfte Sand in die Mischwanne geben, dann den Kalk, dann den Rest Sand drüber, dann mit Kelle durcharbeiten, ohne dass es viel staubt. Rund 1/4 der trockenen Mischung beiseite tun, mit reichlich Wasser durchmischen und mit dem Rest der trockenen Mischung die Steifigkeit einstellen.
Es ist angenehmer, wenn der Sand ganz trocken ist. Feucht geht auch, aber das Mischen ist mühsamer.
Wenn der Sand nicht gesiebt ist oder etwas Kies vom Sanddepot mit hineingekommen ist, zieht dir jedes Überkorn spätestens beim Glätten eine Rille in den Putz. Das ist sehr lästig.
Es muss so sein, dass man den Putz an die saubere, staubfreie Wand aufziehen oder anwerfen kann und er dort kleben bleibt. Ist er zu fett, gibt es Risse, ist er zu mager, hält er nicht oder sandet wieder ab, ist er zu steif, hält er nicht, ist er zu nass (häufigster Anfängerfehler), kriecht er an der Wand hinunter oder schält sich wieder ab. Gips ist da viel unproblematischer als Kalkputz. Mach kleine Mengen an und experimentiere mit der Mischung, bis es passt, bevor du viel aufs Mal anmachst.

Wichtig: Augen- und Hautkontakt meiden, Werkzeuggriffe peinlich sauber halten. Versaute Kelle nicht "irgendwohin" ablegen. Hände vorher eincremen. Mit Handschuhen kann man nicht gut arbeiten, aber du wirst es bald raushaben, wie man es anstellen muss, dass die Hände sauber bleiben. Niemals mit blossen Händen in den Kalk fassen oder im Putzmörtel herumpatschen, das Zeug ätzt die Haut an und bei richtiger Arbeitstechnik muss man das nie. Am Anfang wäre auch eine Schutzbrille nicht schlecht.
Werkezug und Gefässe jeden Abend sauber machen. Mit verkrusteten Kellen kann man nicht arbeiten.

Auf den Boden unter der zu putzenden Wand ein Brett legen, damit man den abfallenden Putz wieder aufnehmen kann. Krepp abziehen, sobald der Putz leicht angezogen hat, nicht erst wenn er ganz abgebunden hat.

Für Aussenkanten und Fensterleibungen usw. zwei Kellen nehmen und die Kante ausformen; für Innenkanten gibt es Eckkellen, mit denen man sich etwas einfacher tut, es geht aber auch ohne. Manchmal ist auch ein Teelöffel als Werkzeug praktisch.

Kann man nicht einen Raum in einem Arbeitsgang fertig machen, immer ganze Wände nass in nass putzen. In der Fläche gibt es sonst Übergänge, die man sieht.

Eine gute andere Möglichkeit ist es, Gipsputz zu nehmen. Den gibt es als Sackware. Ist einfacher aufzubringen als Kalkputz. Die Abbindezeit sollte lang sein, sonst hat man zu viel Stress. Also keinesfalls Rotband oder Elektrikergips oder gar gewöhnlichen Baugips nehmen! Auch hier wenig anmachen, bis man Mischung und Arbeitstechnik im Griff hat. Die Werkzeuge sollen aus Edelstahl sein und der Kübel aus Plastik, sonst gibt es gerne Rostflecke. Eisenteile in der Wand sollten durch Anstrich vor direkter Berührung geschützt werden, sonst gibts ebenfalls Rostflecke. Werkzeuge und Gefässe vor jeder Pause reinigen.
Gipsputz lässt sich sehr dünn auftragen (Wand vornässen) und ist im Gebrauch sparsam, aber wenn die Wand sehr uneben ist oder grobe tiefe Fugen hat, sollte man die zuerst mit Kalkputz zumachen, sonst braucht es viel zuviel.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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