Dagmars (Traum)Hof

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Dagmar
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Re: Dagmars (Traum)Hof

#181

Beitrag von Dagmar » Di 5. Nov 2013, 16:21

Hallo,

und wieder ist eine ereignisreiche Arbeitswoche wieder mal vorbei - leider. Wie immer mit Höhen und Tiefen, mit Erfolgen und Mißerfolgen. Gleich mal am Anfang eine Story, wieviel Glück ich doch manchmal habe.

In den ersten Jahren, nachdem ich mir meinen Traumhof gekauft habe, bin ich jedesmal wenn ich wieder mal in Sachsen war, um alle Schuppen, die Scheune und das Wohnhaus gegangen um zu sehen, ob während meiner Abwesenheit irgend etwas an den Gebäuden beschädigt war (Sturm, Schnee, etc.). Nachdem ich dann in den letzten Jahren dann aber keine Schäden gefunden habe, habe ich diesen Rundgang dann (leider) unterlassen.

Und so habe ich dann am Freitag letzte Woche eigentlich nur per Zufall, als ich mit einem guten Bekannten dann doch mal rund herum gegangen bin, gesehen, daß sich die Außenwand der Scheune an einer Stelle nach außen ausgebeult hatte.
Scheunenaußenwand1 - vk.jpg
Scheunenaußenwand1 - vk.jpg (143.36 KiB) 2382 mal betrachtet
Bin daraufhin sofort nach innen in die Scheune gegangen und habe den Schrank (ca. 1,70m hoch) der sich innen an der Scheunenwand befand, zur Seite geräumt. Und da war mein Schrecken riesengroß. Einer der Balken war durch Insektenfraß angeschädigt und hatte sich nach außen verbogen. Siehe auch das Bild.
abgestützter Balken von der Seite1-vk.jpg
abgestützter Balken von der Seite1-vk.jpg (203.38 KiB) 2382 mal betrachtet
Ich hatte ein Riesenglück, das noch rechtzeitig zu bemerken und so konnten wir die Balken mit Metallspriesen abstützen und so hoffe ich, daß da in der nächsten Zeit nichts mehr passiert.

Ich habe nun vor, den Balken beim nächsten Arbeitseinsatz auszutauschen und wollte dabei folgendermaßen vorgehen. Bitte teilt mir doch mit, ob ich was falsch machen würde.

Zuerst würde ich die waagerechten Balken die sich am beschädigten senkrechten Balken befinden, abstützen.
Dann den senkrechten Balken mit der Kettensäge vorsichtig herausschneiden.
Die Zapfenlöcher im oberen und unteren Balken mit passenden Holzstücken verschließen.
Dann die Frage: Sollte ich versuchen, die schon etwas abgesenkten oberen Balken wieder nach oben etwas anzuheben. Mit einem hydraulischem Wagenheber (wieviel Tonnen sollte der heben können???). Das Maß könnte ich ja von den anderen senkrechten Balken abnehmen.

Dann einen Ersatzbalken auf Maß schneiden und an der gleichen Stelle befestigen. Wenn ich dann den Wagenheber ablassen würde, würde der sich ja wunderbar verkeilen und ich könnte dann mit insgesamt 8 Stahlwinkeln alle vorhandenen senkrechte und waagerechte Balken verbinden.

Habe ich was übersehen?

Bin für jeden Tipp dankbar.



Dagmar

P.S. die waagerechten Balken würde ich (nachdem ich den senkrechten Balken entfernt habe) auch vorsichtig aus den Zapfen ziehen, damit ich die Hebevorrichtung senkrecht unter die beiden oberen Balken fixieren könnte. Damit nicht irgendwelche seitlichen Kräfte entstehen.
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Manfred

Re: Dagmars (Traum)Hof

#182

Beitrag von Manfred » Di 5. Nov 2013, 16:43

Hast du eine Ursache ausmachen können?
z.B. erhöhte Holzfeuchte?
Die Schalung außen schaut an der Stelle dunkler aus. Läuft da evtl. Wasser runter?
Der waagrechte Balken Mitte links schaut auch so aus, als ober er schon angefressen wäre?
Nimm ruhig mal ein spitzes Messer und versuche ins umgebende Balkenwerk zu stechen, ob da noch mehr morsche Stellen vorhanden sind.

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Dagmar
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Re: Dagmars (Traum)Hof

#183

Beitrag von Dagmar » Di 5. Nov 2013, 16:51

Hallo Manfred,

also eine erhöhte Feuchtigkeit an der Stelle wird es wohl nicht sein, ist eigentlich genauso dicht bzw. undicht, wie an der ganzen Wand. Der Balken ist aber eindeutig durch Insekten angefressen worden. Ich habe auch mal (neben der Messerprobe) die Hammerprobe gemacht. Und der Balken klingt ganz anders, als die umgebenden Balken. Aber in der Scheune sind auch schon andere Balken entweder durch Feuchtigkeit oder Holzfrässlinge geschädigt. Ich dachte, ich hätte die meisten gefunden und ersetzt, bzw. verstärkt, aber der ist mir durch die Lappen gegangen.

Die andere Farbe der Scheunenaußenwand st wohl eher ein Effekt meines Handys, ist in Natura genau so grau wie die Bretter daneben. Habe versucht die "Beule" zu fotografieren, dabei ist es wohl zu der Farbverschiebung gekommen.

Viele Balken sind wohl vor sehr sehr vielen Jahren angefressen worden. Aktuell habe ich keine "frischen" Eindringlinge gefunden. Toi, Toi, Toi.


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Re: Dagmars (Traum)Hof

#184

Beitrag von Spottdrossel » Di 5. Nov 2013, 17:10

In meinen schlauen Fachwerkbüchern stand, daß Verzapfen günstiger wäre als Metallverbindungen, weil das Metallzeugs sich nach und nach lockert, wenn das Holz arbeitet.
Eigenen Vergleichsversuch kann ich nicht bieten.
Mannomann, gut, daß Du die Panne noch vor dem Winter entdeckt hast :eek: .
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Re: Dagmars (Traum)Hof

#185

Beitrag von Dagmar » Di 5. Nov 2013, 17:18

Hallo Spottdrossel,

also eine Verzapfung herzustellen, na, das habe ich noch nie gemacht. Aber andererseits habe ich auch noch so einen Elektrofuchsschwanz, vielleicht bekomme ich das damit hin. Mal sehen.

Aber ich glaube, daß der Balken vor allem von oben stark belastet wird (durch die obere Etage der Scheune) und ich würde fast vermuten, daß wenn der Neue sich ersteinmal verkeilt hat, den so schnell nichts aus der Lage heraus bringt.
Spottdrossel hat geschrieben:Mannomann, gut, daß Du die Panne noch vor dem Winter entdeckt hast
Da hast du sowas von Recht, ich habe schon jede Minute damit gerechnet, daß der Balken bricht und dann in einer Kettenreaktion die ganze Scheune in sich zusammbricht. So einen Schrecken habe ich schon lange nicht mehr gehabt. Das kann einem den ganzen Abend vermiesen. :aeh:



Dagmar

P.S. Andererseits müßte ich aber, wenn ich mit Zapfen arbeiten würde, die Balken noch sehr viel mehr auseinanderdrücken, damit ich den Ersatzbalken mit den Zapfen überhaupt hineinbekomme. Könnte das nicht kontraproduktiv sein????
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Re: Dagmars (Traum)Hof

#186

Beitrag von gmc » Di 5. Nov 2013, 17:29

Gut, wenn man Baustützen hat!

Anhand Deiner Fotos kann ich nicht unbedingt eine Diagnose für die Schadensursache geben. Vermutlich hat die winterliche Schneelast den Schaden verursacht.
Ich würde auf jeden Fall den oberen Balken mit einem, besser zweien, (nämlich rechts und links) Wagenhebern mindestens 1 cm über Maß anheben und den neuen Balken einpassen.
(Zur Absicherung kannst Du die Baustützen entsprechen einsetzen.)
Noch besser wäre es, den Balken mit angearbeiteten Zapfen zuerst in die untere und dann in die obere Schwelle einzupassen.
Eventuell besteht der waagerechte Balken aus einem Stück Holz; d.h. er ist mit dem Senkrechten überplattet?
Diagonalhölzer würden die Wandstabilität erheblich erhöhen und aussteifen.

Sicher wirst Du beim Ausbau des Holzes feststellen, ob es der Hausbock oder ein ähnlicher Holzschädling war.
Unbedingt würde ich kesseldruckimprägniertes Holz für die Erneuerung nehmen und die Schnittstellen entsprechend behandeln.

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Re: Dagmars (Traum)Hof

#187

Beitrag von Spottdrossel » Di 5. Nov 2013, 18:21

Hier hab ich was gefunden: http://www.fachwerk-lehmbau.de/page.53.html
Das Problem mit den Andockstellen der waagerechten Balken hatte ich mir auch überlegt, meine Idee wäre, ob man den neuen Balken mit dickerem Querschnitt wählt, so daß die waagerechten Balken in einer Ausklinkung liegen können - da müßte jetzt aber ein Fachmann eine Machbarkeitsstudie beisteuern.
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Re: Dagmars (Traum)Hof

#188

Beitrag von gmc » Di 5. Nov 2013, 19:24

Zum Thema mal ein Video:
Zapfen und Zapfenloch

und hier meine aufdieSchnelle gemachte Skizze zu meinem Vorschlag:
SCHEUNE.pdf
(47.21 KiB) 137-mal heruntergeladen

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Re: Dagmars (Traum)Hof

#189

Beitrag von syldron » Di 5. Nov 2013, 19:55

Erstmal: Versuch rauszukriegen, was für Insekten da verantwortlich sind. Ist es der Hausbock, ist es wahrscheinlich nicht damit getan, nur ein paar Teile auszutauschen. Klopfe mal mit einem soliden Hammer kräftig alle drum herumliegenden Balken ab. Der Hausbock ist tückisch, dessen Larven höhlen die Balken systematisch von innen aus, ohne dass man davon etwas sieht.

Ansonsten: Nimm bitte, bitte keine Nagelblechverbinder. Das ist was für Dilletanten, und meist nehmen Amateure auch noch die falschen Verbinder. Versuche einfach, die Originalteile nachzubilden, so genau wie möglich. Um einen Zapfen herzustellen braucht man nicht mehr als eine ordentliche Handsäge und einen Anreisswinkel. Bitte nicht mit dem elektrischen Fuchsschwanz, damit kann man nicht genau arbeiten. Mit anderen Worten: damit sieht es einfach beschissen aus. Sorry, ich bin da Ästhet, von berufs wegen, sozusagen.

Ich kann dir gerne sagen, was du da machen musst, der hydraulische Wagenheber ist schon mal nicht schlecht, muss aber auch richtig eingesetzt werden. Dabei treten gewaltige Kräfte auf, wenn die ausser Kontrolle geraten, kann es schnell gefährlich werden.
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Re: Dagmars (Traum)Hof

#190

Beitrag von Distelbauer » Mi 6. Nov 2013, 00:22

Hallo Dagmar,
ich hätte mit den Baustützen versucht, den durchhängenden waagrechten Balken direkt abzustützen.Bin aber halt kein Fachmann, nur vom Gefühl her.
Gruß Georg

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