Rosen und Permakultur?
Verfasst: Fr 9. Nov 2012, 11:16
Passt das zusammen? - Vielleicht finde ich es mit eurer Hilfe heraus...
Das Projekt begann als Vereinsprojekt (von Lost Beauties e. V.) und der Hauptzweck ist und war die Erhaltung vom Aussterben bedrohter Rosensorten. - Ja, auch da sind die alten Sorten, an denen kein Großvermehrer oder -Züchter mehr dran verdienen kann, vom Aussterben bedroht.
Sind Rosen (abgesehen von Blüten- und Hagebuttenverwertung sowie als Insektennährgehölze) "nützlich"? - m. E. ja: Auch jede alte Kultursorte hat ihre Besonderheiten bezüglich Duft, Farbe, Blütenform u. a. Für mich sind die heute seltenen Sorten "lebende Kulturdenkmale", die mitsamt ihren Besonderheiten auch zukünftigen Generationen erhalten bleiben sollten. Auch wenn viele von ihnen nicht genug Blüten und/oder Hagebutten hervorbringen, um sie als "Nutzpflanzen" klassifizieren zu können, haben sie trotzdem das Potential "nützlich" zu sein: Als lebende Erinnerungen an vergangene Zeiten, als durch ihr Aussehen und ihren Duft die Lebensfreude steigernde Objekte für ihre Betrachter und (einige davon) auch als genetische Grundlage weiterer Züchtungen.
Gepflegte Rosenparks mit gut ausgeschilderten Sortimenten gibt es einige. Der l âge bleu Rosenpark unterscheidet sich von ihnen in einigen Punkten: Hier wird nicht gespritzt und die Pflanzen wachsen in Mischkultur. Von vorne herein war es eher ein "No-budget-" als ein "Low-Budget-Projekt". So gibt es bis heute keinen Etat für Gärtner und nur einen sehr kleinen für nötige Investitionen. Die meisten Rosen- und anderen Pflanzen waren ursprünglich Spenden und/oder wurden aus aufgelösten Gärten, Beeten oder Grünabfallbehältern gerettet. Auch die zum Abdecken der meisten Beetbereiche verwendete Folie ist kostenlose, gebrauchte Silagefolie von umliegenden Landwirten. Die "Gartenmöbel" stammen überwiegend vom Sperrmüll. Sämtliche Arbeitsgeräte sind Geschenke oder günstig gebraucht in der Umgebung erstanden. Die Beschilderung der Rosen-Sammlung ist provisorisch und improvisiert (was ein Problem darstellt).
Eine Idee des Konzepts war und ist, Besuchern zu zeigen, daß Rosen auch mit biologischer Pflege gut gedeihen und sich in Mischpflanzungen integrieren können. Bei den großen, einmal (im Sommer) blühenden Rosen klappt das auch ganz hervorragend. Schwieriger ist es bei den klein bleibenden, öfterblühenden Raritäten: Sie vertragen keine Bedrängung durch Großstauden oder Einjährige, die sich zu dicht an ihnen aussäen. Das ist einer der Punkte, wo mehr Eingriffe erforderlich sind als ein Einzelmensch auf 8000 m2 Fläche mit beschädigter Wirbelsäule leisten kann. Bepflanzungskonzept-Änderungen sind in Arbeit.
Eine weitere (vielleicht ZU) ehrgeizige Idee war, zu "beweisen", daß auch ganz wenige Leute (bzw. ein Einzelner wie aktuell) so ein großes Projekt auf die Beine stellen und auch weiterhin unterhalten können/kann...Daß Kreativität, Liebe zu Pflanzen und Natur und Sturheit ausreichen, "das Unmögliche möglich" und "aus (fast) Nichts was" zu machen ist...Diesbezüglich stoße ich aus gesundheitlichen Gründen (diverse kaputte Bandscheiben) leider grade hart an die Grenzen :-/
Was sehr gut und überraschend schnell funktioniert hat ist die Schaffung eines Zufluchtraums für die lokale Tierwelt: Es gibt in den paar Jahren seit Projektbeginn schon viel mehr verschiedene Schmetterlings- und Vogelarten, Wild- und Kulturbienen sowie andere Insekten finden üppige Nahrung, im und um den Teich haben sich diverse Amphibien angesiedelt (Erdkröten, Kamm-Molche, drei Froscharten), der Steinhaufen wurde umgehend von Eidechsen besiedelt und die Feldhasen der Umgebung nutzen den Rosenpark als Kinderstube.
Selbstversorgung wäre zumindest teilweise auch schon möglich: Es gibt inzwischen ca. fünf Apfel- sowie sieben Pflaumen-/Zwetschgenbäume, die teilweise schon ganz gut tragen (seltene, lokale HST wären zusätzlich willkommen, sind aber zu teuer), größere Bereiche mit Wald- und Kultur-Erdbeerenunterpflanzung, jede Menge Johannisbeersträucher (Selbstaussaat von schwarzen und weißen), Pilze (von denen ich leider bisher nur die Wiesen-Champignons sicher erkenne), diverse Kräuter, Wildstauden, Holunder und auch das eine oder andere Gemüse (Mangold sät sich recht zuverlässig jedes Jahr neu aus, dieses Jahr wuchsen am Rosen-Laubengang auch Bohnen), sowie natürlich Hagebutten. - Leider wird fast nichts davon geerntet, dazu fehlt einfach die Zeit.
Das Finanzierungskonzept beruht auf dem Eintrittsgeld (3 Euro pro Erwachsenem). Damit lassen sich die Festkosten (Pacht, Versicherung, Website, etc) so grade eben bestreiten. Ein Etat für bezahlte Hilfe (zumindest phasenweise und/oder für körperlich besonders schwere Arbeiten) leider nicht. Nachdem von den ursprünglich schon wenigen, mitarbeitenden Vereinsmitgliedern auch die letzten aufgrund persönlicher Lebensumstände nicht mehr mithelfen konnten, habe ich das Projekt in private Trägerschaft übernommen (die Anerkennung als landwirtschaftliches Unternehmen ist beantragt).
Um weitermachen zu können brauche ich Kooperationspartner. Jemanden, der engagiert bei der Pflege hilft und dafür die Pflanzen und sonstigen Gegebenheiten so nutzt, wie ich es aus Zeitgründen nicht (mehr) schaffe. Z. B. Blüten, Hagebutten, Stauden, Kräuter, Obst, Holunderbeeren erntet und vermarktet, Sträuße pflückt und verkauft, Stauden teilt und topft, Bienenstöcke aufstellt, etc...Auch vorübergehende Hilfe in Form von Praktikanten, die z. B. mehr über Rosen erfahren möchten, wäre willkommen (gegen Kost und Logis in einem etwas chaotischen Haushalt)...Das Gelände ließe sich auch für Workshops, Seminare und Märkte nutzen (die ich aus Zeitmangel nicht alleine organisieren kann). Möglichkeiten gäbe es sicher einige...
Kann ein "Park" (mit einem dem Publikumsverkehr angemessenem, höheren Pflegeaufwand) überhaupt ein Permakultur-Projekt sein oder werden? Wo gibt es Gemeinsamkeiten, wo Unerschiede zu (anderen) Permakulturprojekten? Wo liegen die Hindernisse auf dem Weg zur Permakultur? - Das sind weitere Fragen, die (abgesehen von der Suche nach Kooperationspartnern) für mich interessant wären...Wer sich das Projekt anschauen möchte kann mich (abends) gerne anrufen (0 45 36 / 619) oder mailen (info@l-age-bleu.de). - Da die Arbeitssaison (Einwintern der empfindlichen Rosensorten/-pflanzen u. a.) noch in vollem Gange ist, komme ich zur Zeit leider nicht so oft dazu, in Foren zu lesen oder zu schreiben.
Weitere Infos gibt es hier:
http://www.l-age-bleu.de/p/der-park.html
Das Projekt begann als Vereinsprojekt (von Lost Beauties e. V.) und der Hauptzweck ist und war die Erhaltung vom Aussterben bedrohter Rosensorten. - Ja, auch da sind die alten Sorten, an denen kein Großvermehrer oder -Züchter mehr dran verdienen kann, vom Aussterben bedroht.
Sind Rosen (abgesehen von Blüten- und Hagebuttenverwertung sowie als Insektennährgehölze) "nützlich"? - m. E. ja: Auch jede alte Kultursorte hat ihre Besonderheiten bezüglich Duft, Farbe, Blütenform u. a. Für mich sind die heute seltenen Sorten "lebende Kulturdenkmale", die mitsamt ihren Besonderheiten auch zukünftigen Generationen erhalten bleiben sollten. Auch wenn viele von ihnen nicht genug Blüten und/oder Hagebutten hervorbringen, um sie als "Nutzpflanzen" klassifizieren zu können, haben sie trotzdem das Potential "nützlich" zu sein: Als lebende Erinnerungen an vergangene Zeiten, als durch ihr Aussehen und ihren Duft die Lebensfreude steigernde Objekte für ihre Betrachter und (einige davon) auch als genetische Grundlage weiterer Züchtungen.
Gepflegte Rosenparks mit gut ausgeschilderten Sortimenten gibt es einige. Der l âge bleu Rosenpark unterscheidet sich von ihnen in einigen Punkten: Hier wird nicht gespritzt und die Pflanzen wachsen in Mischkultur. Von vorne herein war es eher ein "No-budget-" als ein "Low-Budget-Projekt". So gibt es bis heute keinen Etat für Gärtner und nur einen sehr kleinen für nötige Investitionen. Die meisten Rosen- und anderen Pflanzen waren ursprünglich Spenden und/oder wurden aus aufgelösten Gärten, Beeten oder Grünabfallbehältern gerettet. Auch die zum Abdecken der meisten Beetbereiche verwendete Folie ist kostenlose, gebrauchte Silagefolie von umliegenden Landwirten. Die "Gartenmöbel" stammen überwiegend vom Sperrmüll. Sämtliche Arbeitsgeräte sind Geschenke oder günstig gebraucht in der Umgebung erstanden. Die Beschilderung der Rosen-Sammlung ist provisorisch und improvisiert (was ein Problem darstellt).
Eine Idee des Konzepts war und ist, Besuchern zu zeigen, daß Rosen auch mit biologischer Pflege gut gedeihen und sich in Mischpflanzungen integrieren können. Bei den großen, einmal (im Sommer) blühenden Rosen klappt das auch ganz hervorragend. Schwieriger ist es bei den klein bleibenden, öfterblühenden Raritäten: Sie vertragen keine Bedrängung durch Großstauden oder Einjährige, die sich zu dicht an ihnen aussäen. Das ist einer der Punkte, wo mehr Eingriffe erforderlich sind als ein Einzelmensch auf 8000 m2 Fläche mit beschädigter Wirbelsäule leisten kann. Bepflanzungskonzept-Änderungen sind in Arbeit.
Eine weitere (vielleicht ZU) ehrgeizige Idee war, zu "beweisen", daß auch ganz wenige Leute (bzw. ein Einzelner wie aktuell) so ein großes Projekt auf die Beine stellen und auch weiterhin unterhalten können/kann...Daß Kreativität, Liebe zu Pflanzen und Natur und Sturheit ausreichen, "das Unmögliche möglich" und "aus (fast) Nichts was" zu machen ist...Diesbezüglich stoße ich aus gesundheitlichen Gründen (diverse kaputte Bandscheiben) leider grade hart an die Grenzen :-/
Was sehr gut und überraschend schnell funktioniert hat ist die Schaffung eines Zufluchtraums für die lokale Tierwelt: Es gibt in den paar Jahren seit Projektbeginn schon viel mehr verschiedene Schmetterlings- und Vogelarten, Wild- und Kulturbienen sowie andere Insekten finden üppige Nahrung, im und um den Teich haben sich diverse Amphibien angesiedelt (Erdkröten, Kamm-Molche, drei Froscharten), der Steinhaufen wurde umgehend von Eidechsen besiedelt und die Feldhasen der Umgebung nutzen den Rosenpark als Kinderstube.
Selbstversorgung wäre zumindest teilweise auch schon möglich: Es gibt inzwischen ca. fünf Apfel- sowie sieben Pflaumen-/Zwetschgenbäume, die teilweise schon ganz gut tragen (seltene, lokale HST wären zusätzlich willkommen, sind aber zu teuer), größere Bereiche mit Wald- und Kultur-Erdbeerenunterpflanzung, jede Menge Johannisbeersträucher (Selbstaussaat von schwarzen und weißen), Pilze (von denen ich leider bisher nur die Wiesen-Champignons sicher erkenne), diverse Kräuter, Wildstauden, Holunder und auch das eine oder andere Gemüse (Mangold sät sich recht zuverlässig jedes Jahr neu aus, dieses Jahr wuchsen am Rosen-Laubengang auch Bohnen), sowie natürlich Hagebutten. - Leider wird fast nichts davon geerntet, dazu fehlt einfach die Zeit.
Das Finanzierungskonzept beruht auf dem Eintrittsgeld (3 Euro pro Erwachsenem). Damit lassen sich die Festkosten (Pacht, Versicherung, Website, etc) so grade eben bestreiten. Ein Etat für bezahlte Hilfe (zumindest phasenweise und/oder für körperlich besonders schwere Arbeiten) leider nicht. Nachdem von den ursprünglich schon wenigen, mitarbeitenden Vereinsmitgliedern auch die letzten aufgrund persönlicher Lebensumstände nicht mehr mithelfen konnten, habe ich das Projekt in private Trägerschaft übernommen (die Anerkennung als landwirtschaftliches Unternehmen ist beantragt).
Um weitermachen zu können brauche ich Kooperationspartner. Jemanden, der engagiert bei der Pflege hilft und dafür die Pflanzen und sonstigen Gegebenheiten so nutzt, wie ich es aus Zeitgründen nicht (mehr) schaffe. Z. B. Blüten, Hagebutten, Stauden, Kräuter, Obst, Holunderbeeren erntet und vermarktet, Sträuße pflückt und verkauft, Stauden teilt und topft, Bienenstöcke aufstellt, etc...Auch vorübergehende Hilfe in Form von Praktikanten, die z. B. mehr über Rosen erfahren möchten, wäre willkommen (gegen Kost und Logis in einem etwas chaotischen Haushalt)...Das Gelände ließe sich auch für Workshops, Seminare und Märkte nutzen (die ich aus Zeitmangel nicht alleine organisieren kann). Möglichkeiten gäbe es sicher einige...
Kann ein "Park" (mit einem dem Publikumsverkehr angemessenem, höheren Pflegeaufwand) überhaupt ein Permakultur-Projekt sein oder werden? Wo gibt es Gemeinsamkeiten, wo Unerschiede zu (anderen) Permakulturprojekten? Wo liegen die Hindernisse auf dem Weg zur Permakultur? - Das sind weitere Fragen, die (abgesehen von der Suche nach Kooperationspartnern) für mich interessant wären...Wer sich das Projekt anschauen möchte kann mich (abends) gerne anrufen (0 45 36 / 619) oder mailen (info@l-age-bleu.de). - Da die Arbeitssaison (Einwintern der empfindlichen Rosensorten/-pflanzen u. a.) noch in vollem Gange ist, komme ich zur Zeit leider nicht so oft dazu, in Foren zu lesen oder zu schreiben.
Weitere Infos gibt es hier:
http://www.l-age-bleu.de/p/der-park.html