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Projekt Pflegefamilie / Mitstreiter willkommen

Verfasst: Sa 7. Jul 2012, 14:16
von Schweizer
Ich weiss, ich weiss, man sollte MitstreiterInnen schreiben, aber ich hasse diese Schreibweise. Also bitte: :flag:

Kurz zur Vorstellung:
Wir sind eine schweizerische Rückkehr-Familie. 2 Erwachsene und 2 Kleinkinder. Nie hätte ich erwartet, das man in Europa mit 50plus bereits Sarggekröse ist, aber scheint nun mal so und ich muss Mittel und Wege finden, um uns (wieder) eine Lebensgrundlage zu schaffen. Gerne würde ich eine Grundversorgung aus dem eigenen Garten beziehen und habe deshalb mehrere Planspiele im Kopf durchgespielt, wie das zu erreichen ist. Auch, wie das ganze eine tragbare finanzielle Grundlage bekommen kann. Derzeit herrscht ein gravierender Mangel an Pflegefamilien und ich denke, dies ist ein Weg, der längerfristig eine solide Grundlage schaffen kann.

Eigene Mittel sind vorhanden, so das ich mir entweder etwas Einfamilienhaus mässiges kaufen könnte oder es lieber in den Kauf eines Bauernhofes investieren würde.
Die meisten Pflegekinder kommen aus zerrütteten Familien, sind traumatisiert und brauchen wieder einen Halt im Leben, einen geregelten Tagesablauf. Wo findet man den besser als beim Gärtnern und bei der bedingungslosen Liebe, die Tiere einem geben können?
Daher bietet sich aus meiner Sicht ein Bauernhof mehr an als ein EFH.

Bauernhäuser
Geeignete Objekte habe ich gefunden, nur macht mir das Bäuerliche Bodenrecht noch etwas Kummer. Bin ja kein Ausgebildeter Landwirt. Dafür Elektriker und Sanitärinstallateur mit Flair für Holzbearbeitung (guter Hobbyschreiner).
Also, wenn es hier einen ausgebildeten Landwirt (Ok, oK, auch Landwirtinnen) gibt, der eine neue Lebensaufgabe sucht und sich auch gerne mit Kindern abgibt, bitte melden.

Auch sonst, werden früher oder später Mitstreiter gesucht, Vorzugweise mit sozialpädagogischen Hintergrund, idealerweise eine Alleinerziehende die Beruf und Familie verbinden möchte/könnte?
Und wer generell beim Aufbau helfen möchte, eine PN an mich.

George

Umgesetzt werden kann entsprechend den mithilfe Willigen und den Objekten, derzeit ein EFH mit 9 Räumen und Baureserve (nicht so ideal) einen Bauernhof ausserhalb des BGBB mit 7046m2 Land, einen Bauernhof im BGBB mit Wald und Wiese, ca 4ha.

Der Bauernhof ausserhalb des BGBB steht in der Dorfkernzone und da könnte man einen Teil ab parzellieren und weitere Finanzen erwirtschaften mit dem (Eigen-) Bau von Mehrfamilienhäusern. So als Idee.
Wir werden kein TEAM sein, denn TEAM heisst:
T oll
E ein
A anderer
M achts

sondern Mitstreiter in einer guten Sache, die uns als Nebensache ein Leben als Selbstversorger ermöglicht.

George

Re: Projekt Pflegefamilie / Mitstreiter willkommen

Verfasst: Sa 7. Jul 2012, 23:19
von 65375
Erstmal herzlich willkommen im Forum!

Ich hab das, was Du schreibst, nicht so ganz verstanden. Hast Du Geld, um eine Immobilie kaufen und Dich samt Familie selbst zu versorgen oder brauchst Du Geld?
Wenn Du das Grundstück mit Häusern zustellst und von Mieteinnahmen lebst, hat das mit Selbstversorgung aus dem eigenen Garten nicht mehr allzu viel zu tun.

Wenn Du Dir mehrere Pflegekinder ins Haus holst, hast Du unter Umständen auch nicht mehr viel Zeit für Selbstversorgung; die laufen nicht einfach nebenher und bringen Geld ins Haus.

Welche Erfahrungen hast Du bisher mit Vermietung, Kinderbetreuung (außerhalb der eigenen Familie!), Anbau von Obst und Gemüse, Tierhaltung? Oder entwickelst Du nur die Ideen und die andern sollen die Arbeit machen?

Re: Projekt Pflegefamilie / Mitstreiter willkommen

Verfasst: So 8. Jul 2012, 11:59
von Schweizer
Hallo 65375,

Entschuldigung wenn es etwas wirr daherkommt, Wollte auch nicht gleich ein Buch schreiben ...
Zur ersten Frage: Ja wir haben genug Geld für eine Immobilie. Dies war kein Sponsorenaufruf! Und ich denke, mit Verlaub, Spinner und Träumer gibt es genug.

Das Bauernhaus, welches auf dem Bauland steht, möchte die Gemeinde am liebsten Abreissen und ein paar super moderne Wohnblöcke hinstellen.
Nur gehört denen das Grundstück ja nicht, selber haben sie auch kein Geld dies zu Erwerben, und "wollen" können sie solange sie wollen, sie sind nicht der Eigentümer.
Aber, der Hof sollte doch etwas modernisiert/restauriert werden und auch Heizungstechnisch wieder auf Vordermann gebracht werden. Das kostet zusätzlich Geld, um das zu finanzieren könnte man ab-parzellieren.
Bleiben immer noch mehr als 5000m2 übrig.Aber ich weiss nicht, ob ich mich mit dem alten Gemäuer unglücklich machen soll.

Für wenig mehr, habe ich einen Hof gefunden, 12 Zimmer, 2400m2 mit Streuobstwiese, eigener Quelle und direkt am Waldrand, Alleinlage. Baujahr 1750, aber super im Schuss.

Ist doch schön, wenn andere die Arbeit machen, oder nicht? :aeh:
Meine Erfahrung ist eher Umgekehrt, man holt sich eine Mithilfe ins Haus, die will dann auch noch die Socken gewaschen haben und mault, wenn man mal höflich Nachfragt, zumindest einmal am Tag für 1-2 Stunden zu arbeiten, findet das dann "echt Stress" hier... dafür ist der Schinken weg, das Gurkenglass leer und alles hochgeistliche im Haus hat sich vergeistlicht. Einer war mal hier bei uns, mit der Bierflasche in der Hand geträumt wie schön es wäre, mit Lagerfeuer und unter offenem Himmel bei den Schafen zu schlafen... Ich hab ihn nicht aufgeweckt, sondern weiter schlafen lassen...

Eigene Selbstversorgung? Nur soweit, das ich weiss, dass das Gemüse im Supermarkt viel einfacher einzukaufen ist, sehr oft um Welten billiger. Aber am ist was man isst. Oder?
Auch wenn mein Hirn inzwischen Kalk angesetzt hat, tot ist es, entgegen landläufiger Meinung der Wirtschaftsbosse hier, noch nicht. Selber betrachte ich mich noch als durchaus lernfähig. :roll:

Ich hatte auch eine Arbeitstelle gefunden, für CHF 5'500.- Super oder? Zum Vergleich: 4'800.- ist die offizielle staatlich festgesetzte Armutsgrenze mit 2 Kindern, da das Leben hier doch ein bisschen teurer ist als in BRD.
Ein Ostdeutscher macht nun diese Stelle, für 3'500.-. Seine Armutsgrenze ist bei 3'600.-. Hat er vermutlich inzwischen vermutlich auch gemerkt, die Stelle ist mittlerweile schon 3x neu besetzt worden. Ihm mache ich auch keine Vorwürfe, sondern seinem Landsmann in der HR Abteilung, der da versucht einen auf "Geiz ist Geil" zu machen, bzw. Gewinnoptimierung. Aber da gräm ich mich nicht darüber, ich suche einfach meine Nische und pasta!

Der Rest, der mir Angeboten wurde deckt Lohnmässig nicht mal die Lebenskosten, sind Arbeitsrechtlich illegal (z.B. 54 Normalarbeitsstunden) und so hab ich mich halt mal umgeschaut, was ist machbar und bringt längerfristig auch ein nachhaltiges Einkommen. Für mich erschreckend ist die Tatsache, das die Anforderungen zur Altenpflege massiv höher sind als bei der Jugendarbeit.

Aber wem sag ich all das, Ihr in Deutschland seid ja Exportweltmeister, aber auch nur, weil die Arbeitnehmerschaft ausgebeutet wird bis zum geht nicht mehr. Ich frag mich nur, wie lange das noch gut gehen wird. Oder frei nach Marie-Antoinette: "Wenn der Pöbel kein Geld hat um sich Brot kaufen zu können, so sollen sie halt Kuchen essen"! Symptomatisch dazu gabs auf einem der Deutschen Privat-Sender gestern "Brot und Spiele". Fast schon Frech, wenn man so überlegt!

Tiere und Garten, nun ich auf einem Bauernhof aufgewachsen, aber das ist auch ne Weile her. In einem Kinderheim habe ich auch gearbeitet, allerdings nicht pädagogisch, sondern im Unterhalt, aber unter Einbezug der Kinder.
Und für den Rest der SV, Versuchen und aus den Fehlern lernen (google my best friend), und wenn es dann nimmer geht, Euch fragen.

Das ganze wird eh ein langsamer Prozess, viel Anpflanzen braucht man dieses Jahr ja eh nicht mehr, bis wir denn endlich Hausbesitzer sein werden wird es sicher August.
Pflegekinder werden auch nicht LKW weise angeliefert sondern nach intensiven Vorgesprächen und Pflegeeltern-Kursen sehr selektiv zugeteilt. Es ist für beide Seiten ein längerfristiges Unterfangen und Verpflichtung.
Kinder sind sehr Zeitintensiv und auch Stress, daher das Angebot an eine Alleinerziehende, bei uns mit zu machen. Aber vermutlich ist Antrag auf HarzIV ausfüllen und Sozialgelder einfordern einfacher als auf zu stehen und sein Leben selbst in die Hand zu nehmen? Aber wir haben ja Zeit.

lg

George

Re: Projekt Pflegefamilie / Mitstreiter willkommen

Verfasst: Di 24. Jul 2012, 21:46
von Adjua
Ich stelle mir die Gruppendynamik eines Paares mit 2 Kindern und einer Alleinerziehenden unter den von Dir beschriebenen Umständen eher schwierig vor.

Re: Projekt Pflegefamilie / Mitstreiter willkommen

Verfasst: Di 24. Jul 2012, 23:34
von AnamPrema
Du hast noch vergessen zu schreiben, was es pro Pflegekind gibt.

Liebe Grüße

AnamPrema