Selbstversorger Forum e.V.

ina maka hat geschrieben:...immer wenn ich so von "Leben im Bauwagen" hör oder "Leben in der Jurte" fühl ich mich ganz klein...

Na ja, wir haben ja auch nur drei Monate im Bauwagen gewohnt, weil unsere Wohnung zu der Zeit zwischenvermietet war. Aber es war sehr interessant, wie angenehm dieses Leben war. Ich finde es auf der anderen Seite aber auch nicht verwerflich, in einem Haus zu wohnen. Nur manchmal ist das Hin- und Herfahren mit dem Zug (25 km) zwischen Haus und Bauwagen ein bisschen nervig. Aber normalerweise geht auch das überraschend gut. Andere Leute pendeln ja auch - halt zwischen Arbeitsstelle und Wohnung. Ich eben zwischen Wohnung und Selbstversorgergrundstück. - Wie war das noch mal mit dem undogmatischen Rauswachsen? Vielleicht wäre das auch ein Satz für die Reformpädagogik: "Gib mir die Zeit, die ich brauche." Ich will ohnehin immer mehr lernen, nicht so sehr auf das schauen, was (noch) schief läuft oder was ich (noch) nicht geschafft habe, wo ich (noch) inkonsequent und "verwerflich" bin, sondern auf das, was ich schon geschafft habe. Dann kann ich mich auch eher über positive Veränderungen in die richtige Richtung in meinem Leben freuen. Und das ist viel motivierender.

Hallo da draußen!

Jetzt ist es doch tatsächlich so gekommen, dass meine liebe Frau und ich in den Bauwagen gezogen sind. Besser: in DIE Bauwagen, denn wir haben noch einen dazugekauft. Seit einem Jahr bald wohnen wir nicht mehr in unserer Wohnung, und im März läuft der Mietvertrag aus. Puh!

Jetzt sind wir also die ganze Zeit umgeben von ein paar gemütlichen Woll-Milch-Schafen, von haufenweise gackernden Hühnern, wunderschönen Hunden und zwei dauerdösenden Katzen. Und im Sommer summen unsere Bienen in der Blumenwiese. Hier auf unserer 1,6-Hektar-Idylle ist es schöner als in der Stadt.

Meine liebe Holde fährt jetzt halt immer mit dem Auto oder, wenn's geht, mit dem Fahrrad zur Schule. Aber sie sagt, das ist der Sport, der ihr bisher gefehlt hat.

Eigentlich wollte ich auf den Markt mit Eier und Honig, aber ich hab mich verschätzt - und es ist auch einiges schiefgelaufen sowohl mit den Bienen als auch mit den Hühnern. Lernen tu ich hier ohnehin im Sekundentakt - durch Fehler und durch dieses Forum auch.

Ich sehne mich sehr nach Gemeinschaft, nach Leuten, die auch so verrückt sind, ein Selbstversorgerprojekt wenigstens in Teilzeit mitzumachen, mitzutragen. Aber noch sind unsere Zeiten so, dass es viel Verrücktheit braucht, um diesbezüglich einen Absprung zu wagen. Oder ich gestalte mein Selbstversorgerprojekt so, dass auch weniger Verrückte mitmachen können, Konzepte gibt's genug, aber bei mir macht's (noch) nicht "Klick!". Mal sehen.

So, und jetzt mach ich Wochenende.

Spannend !
Wenn ich mal in Franken bin würde ich mir das gerne mal anschauen.
Bis du mit deinem Land tatsächlich Geld verdienst braucht es Geduld und Spucke . Nicht aufgeben.

Sowas macht Freude zu hören wie schön für euch!

@ ihno
Der Bodensee ist ein kleines, bzw. ganz großes bisschen weiter im Süden und nicht in Franken

@ busbeck
... tolles Projekt und sehr mutig, den Schritt zu wagen und im Bauwagen zu leben.
....schade, dass Ihr nicht in unserer Nähe wohnt. Ich glaube, wir hätten einige gemeinsame Themen und Ansichten.

Liebe Grüße und alles Gute für Euch ....

alles im 500km Umkreis ist nebenan

Mut hab ich zwar, brauch ich aber natürlich auch jeden Tag wieder neu. Mut ist wie ein Treibstoff in einem Tank, der leer werden kann.
In diesem Sinne: Danke, liebe Mutmacher!

Euer "Bodenseefranke"...

busbeck hat geschrieben:Mut hab ich zwar, brauch ich aber natürlich auch jeden Tag wieder neu. Mut ist wie ein Treibstoff in einem Tank, der leer werden kann...

den klau und merk ich mir. Diese Erkentniss ist sicher irgendwann einmal wichtig.

Unsere sämtlichen Tiere sind mehr oder weniger Tag und Nacht allein. 3x am Tag wird kontrolliert, gefüttert usw. Bei Bedarf wird natürlich engmaschiger überwacht, aber mein Bett ist immer noch im Haus und nicht im Stall. Unsere Koppeln sind zwar nur wenige 100m vom Haus weg aber sehen können wir die Tiere selbst vom Fenster nicht. Tagsüber sind wir auch außer Haus zum Brötchen verdienen. Da müssen sie auch allein klarkommen. Es sind halt Nutztiere und keine Kuscheltiere. Selbst die Katzen sind ständig allein draußen unterwegs und die haben einen recht großen Bewegungsradius. Ist wie mit den Kindern. Die werden ja auch nicht rund um die Uhr überwacht.

Ein schöner Beitrag, hab ihn gerne gelesen - euch alles, alles Gute!