Johann ohne Land

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ohne Furcht und Adel

Johann ohne Land

#1

Beitrag von ohne Furcht und Adel » Do 26. Jan 2012, 12:15

Hallo! Neues Forum, neues Glück!
Ich bin Anfang dreißig, Landschaftsgärtner und wohne am Niederrhein. Ich habe vor etwa zehn Jahren zum ersten Mal ernsthaft an eine Selbstversorgerexistenz gedacht und mir gleich vieles zum Thema überlegt. Anstoß dazu gab ausgerechnet ein Dozent von der Uni, der in meinem Seminar quasi Werbung für günstige Immobilien im mediterranen Lanquedoc gemacht hat. :) Es folgten mehrere Reisen in den nächsten Jahren, als WWOOFer sammelte ich Praxiserfahrungen bei allen möglichen Aussteigern. Ich las auch Bücher, über Gemüseanbau und ähnliches, und diskutierte in Foren. Schließlich wagte ich den Sprung und entschied mich, bei einem anarchistischen Landarzt in einem französischen "parc régional naturel" zu leben (unter mehreren Gemeinschaften, denen ich mich hätte anschließen können); es gab einiges an Wald auf dem über 40 ha Anwesen, Wald, Wiesen, Quellen, einen Bach und große Teiche. Ich bewohnte ein altes Haus alleine, zusammen mit dem Siebenschläfern und einer Eule, geheizt wurde natürlich mit Holz (wovon nur das Wohnzimmer warm wurde). Mit dem Fahrrad konnte ich die nächsten Orte erreichen, und Sonnenbarsche und Rotaugen bissen gut. Ich grub einen Graben durch die felsige Erde vom Haus bis zum Brunnen, für die Wasserleitung, und rodete bestimmt 600 m2 Brombeeren und Bäumchen, um dort einen Gemüsegarten anzulegen. Wir haben uns nach ein paar Monaten leider verkracht, weil er nach jahrelanger Einsamkeit ziemlich verbohrt und intolerant geworden war. Arbeit, um meine (zwar geringen) Ausgaben zu decken war auch schwer zu finden.
Das Ende vom Lied: ich bin wieder in Deutschland und habe mich, mangels passendem sozialen Anschluss und Grundstück, dazu entschieden wenigstens in einem grünen Beruf zu arbeiten. Vermutlich werde ich beruflich in den ökologischen Landbau wechseln und privat bald meinen eigenen Garten anlegen. Ich nutze zur Zeit ein kleines Grundstück am Ufer eines Teichs, hauptsächlich zum Angeln, Feuer machen/grillen und Paddeln, aber eine kleine Hecke aus Weiden ist auch schon angelegt und Sumpfdotterblumen und Schwertlilien gepflanzt (Obst oder Gemüse geht dort leider kaum, da klein und ziemlich beschattet).
Nun, der alte Traum einer konsequenteren Umsetzung meiner Vorstellungen ist noch nicht ausgeträumt, und es kann jedenfalls nicht schaden, sich immer wieder mal auszutauschen! Dieses Forum war durch eine Recherche schnell gefunden und es scheint ja auch was los zu sein hier.

DerElch

Re: Johann ohne Land

#2

Beitrag von DerElch » Do 26. Jan 2012, 13:54

willkommen :grinblum: auf das es in Deinem garten wächst und gedeiht...(natuerlich nach dem schnee)

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emil17
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Re: Johann ohne Land

#3

Beitrag von emil17 » Do 26. Jan 2012, 14:19

Willkommen!
Ich habe auch meine "Selbsterfahrungszeit" als einsam werkender Mensch auf dem Gut eines anderen hinter mir, und wir haben uns ebenfalls zerkriegt. Jetzt, im Abstand von ein paar Jährchen, muss ich aber feststellen, dass damals nicht nur der andere "verbohrt und intolerant" war. Ob ichs heute noch bin? Kommt draufan, wen man fragt.
Einzige Abhilfe, nur auf eigenem Grund was anfangen.
ich wünsch Dir viel Glück und, wenn Du als GaLaBauer leben und überleben willst, Kunden, die nicht nur ne Thujahecke und den absolut horizontal nivellierten Standard-Zierrasen mit Waschbetongrill in der Ecke wollen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Recke Klaus (1962)
Beiträge: 594
Registriert: Mo 21. Nov 2011, 19:09
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Jerichower Land

Re: Johann ohne Land

#4

Beitrag von Recke Klaus (1962) » Sa 28. Jan 2012, 21:02

.....nicht nur ne Thujahecke und den absolut horizontal nivellierten Standard-Zierrasen mit Waschbetongrill
in derEcke :haha:
Kein Kommentar..... :daumen:

Siehst Du Johann, hier geht's doch recht Lustig zu neben hochwertigen informativen Beiträgen. ;)
Willkommen im Club der GaLa-Bauer. :hallo:

LG Recke Klaus :opa:
Verblödung ist staatstragend. Ein verdummtes Volk kann besser regiert werden,
weil es sich leichter bescheißen lässt. G.Schramm - Die Anstalt -

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