Tanja hat geschrieben:Ich meine, dass das jeder selbst entscheiden sollte. Wer nichts über sich sagt, der sagt doch auch etwas.
Es ist einfach ein Gebot der Höflichkeit. Man kann ja selbst entscheiden, was man über sich schreibt. Alter( +/-), Geschlecht, so ungefähr von wo man kommt (nicht die Adresse, aber ob Schweden oder Sizilien möchte man schon wissen), grob die Motivation.
Man kann sich vorstellen, ohne etwas von dem schreiben zu müssen, was man lieber für sich behalten möchte. Es gibt viele Aspekte meines Privatlebens, die im Internet nichts verloren haben.
Wenn zwei sich begegnen, oder jemand einer Gruppe beitreten will, gibt es Begrüssungsrituale. Das ist überall so, und es war schon immer so. Ausnahmen sind nur da, wo man durch genormtes Verhalten eine Dienstleistung beansprucht, die klar umgrenzt ist. So muss ich mich weder dem Kellner noch dem Bahnschaffner noch der Kassiererin vorstellen; wenn ich jedoch einem Schrebergartenverien beitrete oder bei einem Bauern Unterschlupf vor einem Unwetter erbitte, dann wäre es grob unhöflich, das nicht zu tun. "Woher kommst Du? Wohin willst Du? Wer bist Du?" diese Fragen werden dem Fremden seit jeher gestellt, oder man erwartet, dass er sie von sich aus beantwortet.
Tanja hat geschrieben:Mir persönlich sind allemal Leute lieber, die in Diskussionen persönliche Standpunkte erläutern und ihren Background jeweils beleuchten, wenn das thematisch gerade passt
Was die Vorstellung nicht ausschliesst. Ob jemand einen wirklichen Hintergrund hat oder nur geschickt so tut, weiss man sowieso erst mit der Zeit.
Tanja hat geschrieben:als welche, die zwar in der Vorstellungsrubrik einen Thread eröffnen, dann aber nie wieder von sich lesen lassen oder nichts relevantes über sich schreiben, was zu wissen anderen in Diskussionen irgendwie hilfreich wäre.
Damit muss man leben. Deshalb sind auch Benutzerzahlen nicht sehr aussagkräftig. Es gibt halt Eintagsfliegen (wer war noch nie irgendwo eine?), solche, die sich nur für bestimmte Unterthemen interessieren, und solche, die überall mitmachen. Letztlich ist es wie im richtigen Leben: Mit der Zeit kennt man die Leute und glaubt zu merken, wo Substanz sein könnte und wo mehr warme Luft.
Bei den Themen, wo es drum geht, etwas zu machen, merkt man ja gleich, ob jemand schon mal selbst hat oder nicht; bei den Weltanschauungsthemen ist es hilfreich, wenn man sich selbst nicht allzu ernst nimmt und die anderen auch leben lässt, obwohl man weiss (

), dass sie unrecht haben - nicht nur die anderen sind manchmal komisch.
Oft hilft auch schlichtes Nachfragen, wenn man nicht weiss, mit wem man es zu tun hat. Wenn dann jemand aggressiv reagiert oder beleidigend wird, dann ist der Fall für mich meistens klar.