Vorstellung Andrea aus Wien

Andrea123

Vorstellung Andrea aus Wien

#1

Beitrag von Andrea123 » Mo 3. Okt 2011, 14:52

Hi ihr,

jetzt lese ich schon einige Zeit recht interessiert mit, und so dachte ich mir ich stelle mich doch am besten auch mal vor.

Ich bin Andrea, 32 Jahre alt, und wohne in Wien. Bin seit mittlerweile 2 Jahren hier, komme aber ursprünglich aus Bayern. Als ehemaliges Landei ist es schon manchmal ganz schön schwierig in der Stadt zu wohnen.
Dieses Jahr habe ich dann unseren Innenhof adoptiert. Ich wohne in einem großen Mietshaus, das in der Mitte einen Garten hat der so zwischen Häusern und Mauern sein Dasein fristet. Das Haus wurde in den letzten 2 Jahren komplett saniert, wodurch der Garten zu einer besseren Bauschutt-Deponie verkommen ist - davor war er aber auch nicht viel besser.
So sporadisch stelle ich ein paar Bilder ins Netz, wo man den Verlauf dieses Jahr ganz gut sehen kann:
http://www.schmutt.de/wp-content/upload ... index.html

Dieses Jahr war dem Thema "Basisarbeit" gewidmet: den Garten und seine Bewohner kennenlernen, Bodenverbesserungsmaßnahmen, viel gießen, und da ich vorher keine Gartenerfahrung hatte auch einfach mal ausprobieren. Deswegen habe ich auch nicht gleich Blumenbeete angelegt, sondern eher versucht den Garten insgesamt wiederzubeleben. Beispielsweise ist in der Mitte eine Regenwurm-Farm, die fleißig von mir gefüttert werden.
Im Herbst und nächstem Frühjahr sind noch größere Aktionen angedacht, da hab ich mittlerweile einen Landschaftsgärtner kennengelernt der wohl ein paar gute Ideen hat.

Dazu kommt, dass ich schon seit Jahren schamanisch Arbeite, und es mir auch wichtig war einen Platz zu schaffen in dem Naturgeister willkommen sind, leben können und ihren Platz haben. Auch da sah es am Anfang eher trostlos aus, und mittlerweile ist das auch ein Zusammen-Leben.

Da freue ich mich natürlich über jede Art von Austausch hier, Garten-technisch bin ich immer noch ganz viel am dazu-lernen.

Beruflich bin ich Software-Entwicklerin, und habe durch das Ingenieurs-Studium recht viel Interesse an alternativen Energien, freien Funknetzen, und all den coolen Initiativen die es so im OpenSource Bereich gibt. Ich bin halt vom Typ her eine richtige Selber-Macherin und Bastlerin, durchaus auch im technischen Bereich.

Was mich noch reizen würde wäre ein Selbstversorger-Projekt irgendwo in erreichbarer Nähe aus Wien wo ich immer mal wieder vorbeikommen und mitmachen kann. Das komplett Aussteigen ist momentan nicht angesagt, beruflich und familiär, vielleicht mal in 10 Jahren. Aber ich liebe das draußen sein, das "wühlen im Dreck", bauen, usw. - und vielleicht freut sich dann umgekehrt jemand über zusätzliche Hilfe, und alle haben was davon.
Ist halt so ein Traum von mir, vielleicht fühlt sich ja jemand angesprochen.

Wenn sonst Fragen sind: gerne :)

LG Andrea

Winnie07
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Re: Vorstellung Andrea aus Wien

#2

Beitrag von Winnie07 » Mo 3. Okt 2011, 20:05

Hallo und herzlich willkommen aus Oberösterreich!
lg
Winnie07

stevo12

Re: Vorstellung Andrea aus Wien

#3

Beitrag von stevo12 » Mo 3. Okt 2011, 20:15

hallo
Softwareentwicklung, freie funknetze und Opensource find ich richitg gut.
ich sehe darin auch eine geistige parallele zur ideologie der selbstversorgung.
bin schon jahrelanger GNU und LinuxFan, habe großen respekt vor Richard Stallmann von der FSF.
Ich bin in thüringen.
herzlich willkommen
vg

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emil17
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Re: Vorstellung Andrea aus Wien

#4

Beitrag von emil17 » Mo 3. Okt 2011, 21:15

Zu den Pflanzen:
Deine Weg-Rauke dürfte Mycelis muralis, Mauerlattich, sein. Ein Korbblütler mit Milchsaft, liebt solche schattigen Standorte. Die Weg-Rauke (=Rucola) wäre ein Kreuzblütler, die Blätter riechen zerrieben nach altem Bratenfett. Wächst wild an voll sonnigen, mageren Schuttstellen, nicht in kühlen Hinterhöfern am Schatten.
Zur Wildpflanze: Schau mal nach Galinsoga parviflora oder ciliata (Franzosenkraut, auch ein Korbblütler). Was Du für einen Wegerich gehalten hast, dürfte eine Funkia-Art sein.
August: Der Marienkäfer sitzt auf einem Lebermoos, vermutlich eine Marchantia
Neben den Melissen hats entweder einen Beinwell (Symphytum) oder vermutlich eher eine Omphalodes-Art (etwas zu Vergissmeinnicht sehr ähnliches, gleiche Familie).
"Die blättrigen Bäumchen" vom Mai sind schwarzer Holunder.
Was ist der grosse Baum im Hof? Vom Blatt her könnte es eine Traubenkirsche (Prunus paduds) sein, müsste dann in weissen Trauben geblüht haben.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Vorstellung Andrea aus Wien

#5

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 3. Okt 2011, 21:24

hallo!

herzlich willkommen! :wink_1:
(wir leben auch in Wien)

Dein Garten erinnert mich total an den Innenhof im Haus meiner Schwester - die darf/kann dort aber nicht viel machen, denn er dient als Kinderspielplatz...

wünsch dir noch viel Spass mit deinem Garten!
Wenn du willst, erzähl mehr über deine "schamanistische Arbeit" - das Thema fasziniert mich. Aber es ist da manchmal seeeehr schwer echtes vom gespielten zu unterscheiden - kann man das als "Laie" überhaupt irgendwie?? :aeh:

liebe Grüße!

Andrea123

Re: Vorstellung Andrea aus Wien

#6

Beitrag von Andrea123 » Mi 5. Okt 2011, 15:09

Hi ihr,

danke fürs freundliche Willkommen!

@emil17: Danke für die Aufklärung zu den Pflanzen, das war genau die Info die ich gesucht habe.
Juhu, schwarzer Hollunder, der war auf meiner geheimen Wunschliste der Dinge die ich mal pflanzen möchte ganz oben! Und ich hab ihn nicht mal erkannt... :dreh:
Zum Baum in der Mitte hab ich ein paar neue Fotos gemacht: http://www.schmutt.de/wp-content/upload ... dex_10.php
Denn es sind eigentlich 2 Bäume, der zweite (kleinere) wächst wirklich auf der Wurzel vom ersten. Den kleineren hätte ich als Buche identifiziert, beim großen weiß ich es nicht. Und ja, er hat weiß geblüht.

@stevo12: ja genau, ob Selbstversorgung oder freies Funknetz, das ist irgendwie die gleiche Idee.
Nur wenn du mit Selbstversorgung "back to nature" und weg von Technik willst, ist das halt nix.
Ich sag mal leben und leben lassen - ich vermisse den PC nicht wenn ich draußen bin. Aber ich lebe und arbeite in der High-Tech Welt und schau halt eher, was man damit auch sinnvolles machen kann.

@ina maka: Kinderspielplatz ist ja auch was tolles, grad in der Stadt. Und man kann auch mit den Kindern zusammen anpflanzen in einer Ecke, wenn man mag, also das sollte kein Grund sein. Blöder ist meistens die Hausverwaltung oder doofe Nachbarn - bis jetzt hatte ich Glück, aber ich habs auch nicht an die große Glocke gehängt was ich da tue, und wer schnell mal reinschaut sieht eh nur Unkraut im Garten.

Hm Schamanismus, wo soll ich da anfangen? Dass da mehr ist zwischen Himmel und Erde als man in der Schule lernt, dürfte ja den meisten schon mal aufgefallen sein. Nur was man damit macht ist dann die Frage - für mich ist es ein schamanischer Weg, den ich gehe, weil Schamanismus ehrlich, erd- und naturverbunden ist, und - wir sind wieder beim Thema - ganz viel mit selber machen zu tun hat. Da brauchts niemand der mir die Welt erklärt, die Grenzen sind meine eigenen - und er kommt meinem grundlegenden Bedürfnis entgegen, dass ich mehr über das "darüber hinaus" zu erfahren, erleben, verstehen möchte.

In der praktischen Anwendung sieht das so aus: man sucht sich Verbündete und Helfer in der anderen Welt, dazu zählen zum Beispiel Krafttiere, aber auch Ahnen, Naturgeister, Feen und Elfen, Steine, Pflanzen, einfach alles was belebt ist.
Zu diesen baut man mit der Zeit eine Verbindung auf: man beschäftigt sich mit dem Krafttier, stellt einen Ahnenteller hin, tritt nochmal in ganz anderen Kontakt mit der Pflanze, usw. Und man geht auf schamanische Reise, am bekanntesten ist die Trommelreise, das ist eine Trancereise in die anderen Welten. Als Führer hat man dort sein Krafttier, und wenn man will findet auch auf einer der ersten Reisen einen Lehrer, der einem dann den weiteren Weg zeigt.

Da sich für mich der schamanische Weg als lebensbestimmend herauskristallisiert hat, habe ich auch eine Ausbildung begonnen. Dort lerne ich in einer Tradition die sich "Twisted Hairs" nennt. Die kommt ursprünglich aus Nordamerika und enthält sehr viele Elemente von den Native Americans wie Schwitzhütten und Medizinräder. Twisted Hairs heißt aber "gedrehtes Haar" oder "geflochtenes Haar". Das steht dafür, dass unsere Lehrer in allen Traditionen dieser Erde unterwegs waren und immer noch sind, dort gelernt haben und Wissen das funktioniert gesammelt haben.
Aber es ist da manchmal seeeehr schwer echtes vom gespielten zu unterscheiden - kann man das als "Laie" überhaupt irgendwie??
Na ja von außen ist immer schwierig, das beste Kriterium ist zu sehen ob es wirkt. Denn das "spielen" ist oft auch Teil des Schamanismus, das zur Wirksamkeit dazu gehört, das Hirn muss ja manchmal auch überlistet werden.
Da gibts einen recht berühmten Film von Clemens Kuby: Unterwegs in die nächste Dimension - der zeigt verschiedene schamanische Heiler aus aller Welt, und auch da gehört das gekonnte vorspielen dazu:
http://www.youtube.com/watch?v=MqXEFDHdyCI

Ich sag mal so: die Schamanen gibts hierzulande schon auch, nur sehen die etwas weniger spektakulär aus. Wenn du da wirklich jemanden suchst, dann ist die erste Frage: wofür suchst du jemanden? Suchst du einen guten Heiler oder einen guten Lehrer, nur so als Beispiel.
Um die Neugier zu befriedigen sind schamanische Kongresse ganz gut, z.B. Mondsee oder Wörschach - nur da trubelt sich halt alles, und man ist auf seinen gesunden Menschenverstand angewiesen die echten von den Möchtegerns zu unterscheiden. Soooo schwer ist das aber auch wieder nicht, das Deppen-Radar funktioniert nicht nur auf Parties ;)
Wer sich für Schwitzhütten interessiert: es gibt eigentlich überall auch öffentliche Schwitzhütten, wo Erst-Schwitzer normalerweise vorher informiert und vorbereitet werden. Das ist auch einen gute Möglichkeit mal reinzuschauen.
Und für Autodidakten ist das hier momentan die größte und ausführlichste Quelle im deutschsprachigen Internet zum Schamanismus: http://kondor.de/index2.html - incl. einem 300seitigem Buch das es auch als PDF zum Download gibt: http://kondor.de/download/dfk.pdf

Liebe Grüße,
Andrea

stevo12

Re: Vorstellung Andrea aus Wien

#7

Beitrag von stevo12 » Mi 5. Okt 2011, 15:40

hallo
ich denke naturreligionen sind was für naturvölker, wo die menschen auch die pflanzen kennen und nicht nur deren geister.
vg

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Albert
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Re: Vorstellung Andrea aus Wien

#8

Beitrag von Albert » Mi 5. Okt 2011, 16:17

Der grosse Baum ist eine Esche
Wenn der Stier das Gatter durchbricht und auf den Abgrund zurennt, so bringt er die Hörner und die Hufe durch,
warum jedoch nicht auch den Schwanz?

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emil17
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Re: Vorstellung Andrea aus Wien

#9

Beitrag von emil17 » Mi 5. Okt 2011, 16:59

Albert hat geschrieben:Der grosse Baum ist eine Esche
Nein. Blätter mit mehr als 6 Teilblättchen beidseitig hat die Esche niemals, dann diese Chinesenbärte bei der Abzweigung der Äste vom Stamm - ich wette, der hat auch keine gegenständigen Knospen (sieht man auf dem Bild nicht). Die Rinde passt für Esche auch nicht
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Andrea123

Re: Vorstellung Andrea aus Wien

#10

Beitrag von Andrea123 » Mi 5. Okt 2011, 18:50

Hi ihr,

ich hab zum Innenhof-Garten einen eigenen Thread eröffnet: http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... =61&t=3677
Denke mal das passt da besser hin.

Hab noch ein paar Dinge in der Vorstellung vergessen:
- bin Heilpraktikerin, allerdings außer Dienst, da ich in Österreich keine Akupunktur machen darf ohne Arzt zu sein.
- mein Interessen an der Selbstversorgung geht auch einher mit Zivilschutz, Vorratshaltung, bestmögliche Vorbereitung auf Katastrophen-Szenarien und sowas. Zwar glaube ich nicht an den Weltuntergang, aber wenn was passiert geht meine Welt nicht schon deswegen unter weil die öffentliche Versorgung zusammen bricht.
- da ich meinen Lebensmittelpunkt mitten in der Stadt habe interessieren mich da alle Möglichkeiten, auch im urbanen Umfeld (=unter erschwerten Bedingungen) gescheit zu leben.
Das Thema Permakultur ist genial: Ich hab was über Salatanbau in der Regenrinne in einem russischen Plattenbau gelesen und hab mir gedacht: wenn die das können, kann ich auch aus dem schattigen Innenhof was machen. Für ein paar Hochbeete wäre da genug Platz, nur so als Beispiel. Und Pilze lieben Schatten.

Es gibt aber gerade in Wien auch jede Menge Initiativen, die Leute hier sind ziemlich grün eingestellt, unglaublich kreativ, und finden in den letzten Ecken noch Möglichkeiten was sinnvolles zu machen.

LG Andrea

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