nachdem ich ein paar Tage still mitlaß und ein paar mal im Chat war, möchte ich mich nun vorstellen.
Ich bin Marie, 25 Jahre alt, wohne im Norden Bayerns.
Was mich momentan sehr bewegt ist die Phase, in der ich mich selbst finden will, mich versuche zu orientieren, wie meine Zukunft aussehen soll.
Dass das nicht leicht ist, werden sicher viele nachvollziehen können.
Doch diese Phase ist so außerordentlich wichtig.
Wie ich noch bin: introvertiert, offen, sensibel, naturverbunden, kreativ tätig, ich nähe und gärtner etwas.
Ich bin gelernte Bürokauffrau. Habe nach der Ausbildung 1 Jahr in der Zeitarbeit gearbeitet, danach 2 Jahre krank geschrieben, arbeitslos, Minijobs, in denen ich auch heute noch bin, bin auf der Suche nach einer Festanstellung in meinem gelernten Beruf.
Doch dieser Beruf ist nichts, was ich mir auf Dauer vorstellen kann. Alternative Ideen nach Umschulung, etc. sind kaum vorhanden.
Eine gewisse Zeit ohne Führerschein hat auch mein Denken über s Auto fahren verändert. Anfangs fuhr ich viel Bus, selten weitere Strecken mit der Bahn. Mittlerweile bin ich überzeugter Tramper. Das Trampen finde ich eine spitzen Sache!
Passiert ist mir dabei noch nie was!
Ich komme mit Menschen in Kontakt, und schone die Umwelt, in der in mir nicht selbst das Recht herausnehme, mit einem eigenem PKW die Umwelt zu schädigen. Es fahren genug Menschen in der Gegend umher, die alleine im Auto sitzen. Also stehe ich mit erhobenem Daumen an der Straße, und freue mich über nette Menschen, die mich ein Stück mitnehmen.
Ihr seht, mein Daumen ist multifunktionell


Hm…
Generell stelle ich in letzter viele Dinge, die „normale Menschen“ (nein, das was sie machen dürfte nicht als normal bezeichnet werden) tun, in Frage.
Und ich frage mich, wie ich in diese Welt passe.
Dass diese Thematik so bei mir aufgekommen ist hat sicher mit verschiedenen Dingen zu tun. Meine Sensibilität, meine Arbeitslosigkeit, meine Psyche, mein Großwerden auf dem Land.
Ergo frage ich mich wie meine Zukunft aussehen kann.
Viele Möglichkeiten stehen vor der Türe, nicht alle sind sinnvoll und dauerhaft zufriedenstellend, für mich, und den Rest der Welt.
Ich könnte
. Ich könnte mir endlich einen Job suchen, der einigermaßen gutes Geld bringt, und mich wie die meisten Menschen verhalten. Ich könnte wieder Auto fahren, mir einen TV anschaffen, im Winter verschwenderisch heizen, mich wie der meisten Menschen ernähren.
Aber glücklich würde ich damit nicht werden, nein, das glaube ich nicht.
. Ich könnte ganz aus dem Leben verschwinden.
. Ich könnte mich alternativ orientieren. Ein Leben, in dem man sich in gewissem Umpfang selbst versorgt, am liebsten in einer Gemeinschaft von Menschen, die nach dem gleichem streben und zusammenhalten. Ein menschlicheres, erfülteres Leben leben.
Das sind meine Ideen und Überlegungen.
Das „normale Leben“ wird immer schneller und komplexer, immer mehr finanziell ausgerichtet. Ich bin so nicht ausgerichtet…
In der Zeit, in der ich 2 Jahre krankheitsbedingt Arbeitsunfähig war, fiel mir auf, wie abstruß doch Leben doch ist. Wir kommen auf die Erde, und sind dann einen Großteil damit beschäftigt, einer Tätigkeit nachzugehen, die Geld bringt, in der sich viele Menschen gar nicht wohl fühlen. 8 Stunden am Tag/ 40 Stunden in der Woche/ X Tage im Jahr/ unendlich viele Tage im Leben dem Geld nachjagen, und dann zu Hause vor dem TV erschöpft einschlafen *kopfschüttel. Wo bleibt der Mensch dabei. Wo bleibt man dabei, sich selbst kennenzulernen und sich zu entfalten…
Ich will nicht in dieser Weise jagen. Ich will leben. Gesund leben, ohne mit 70 auf ein ungesundes Leben zurückblicken zu müssen.
Finde den Gedanken an eine Gemeinschaft, die sich selbst versorgt im Grunde sehr gut. Weiß im mom jedoch nicht, oder habe noch nicht genug Mut, wie ich das umsetzen kann, und alle relevanten Punkte berücksichtigen kann.
Jedenfalls würde ich folgende Dinge mitbringen:
. Bin sehr gerne mit nackten Füßen in der Erde und bringe Gärtnererfahrung und Lust an der Sache mit.
. Bringe Erfahrung im Einkochen von Gartenfrüchten mit (letztes Jahr viel Himbeermarmelade in diversen Sorten und Zucchini Relish aus Schwämmen im Garten meiner Oma)
. Handwerklich geschickt
. Sitze gerne an der Nähmaschine und fertige bislang Taschen und andere kleine Sachen. Habe mir das Nähen selbst beigebracht und bin echt gut geworden, was ich immer wieder bestätigt bekomme.
. Koche gerne. Auch Brot-back-Erfahrung ( ein einfacher Hefeteig tuts ja auch

. Bringe Erfahrung im Imkern mit. Mein Opa hat eine Imkerei, in der ich einiges helfe.
. Bringe Erfarung im Flechten von Körben mit. Meine Mutter macht das in ihrer Freizeit, und habe da schon immer etwas mitbekomen und selbst gewerkelt.
. Was ich noch mitbringe, bzw nicht mitbringe: ich brauche und habe keinen TV.
In der Natur gibt es viel interessante Dinge zu beobachten.
Ich liebe es zu sehen, wie Dinge aufgehen, die ich in die Erde sähe. Derzeit erfreut mich vor allem ein Balkonkasten, angesäht mit Salat. Ich pflege meine Sprösslinge und schaue sich jeden Tag an. Ein Wunder, was alles aus so einem kleinen Körnchen wird

Ach ja, es gibt so viel zu erzählen…
Noch kurz zu meiner Ernährung: ich bin Omnivor, ernähr mich Kohlenhydrat-reduziert. Nudeln, Brot, Reis gibt es nicht in meiner Küche. Ab und an „muss“ ich aber ein Stück Kuchen oder ähnliches Essen, wenn der Hunger danach zu groß wird.
Würde mich gerne von Fleisch distanzieren, was ich aber derzeit nicht schaffe. Es gibt aber einen Gedanken, einen leichten Ekel vor Fleisch. Mal sehen wie das sich entwickelt.
War von 2000-2009 Lacto-ovo Vegetarier.
Sonstiges, aber sehr wichtiges Stichwort: Entschleunigtes Leben

Sollten sich wirklich Kommunen angesprochen fühlen, meldet euch gerne mal.
Liebe Grüße,
Marie