Sebastian will die Welt ändern
- emil17
- Beiträge: 11096
- Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
- Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind
Re: Sebastian will die Welt ändern
Du wirst drauf kommen, dass die Leute bis ins 18. Jahrhundert hinein, von den unfairen Sozialstrukturen und der Standesgesellschaft mal abgesehen, schon ziemlich nahe an Permakultur waren. Sie haben es aber nicht so genannt und keine Philosophie draus gemacht.
Genauso haben sie damals eine sehr biodiversitätsfördernde Landwirtschaft betrieben. Auch das war damals kein Thema, es ergab sich als unbeabsichtigter Nebeneffekt aus den damals vorhandenen Kulturtechniken.
Es ist schon recht, wenn Autoren das alles unter eine ganzheitliche Philosophie stellen. Aber manches davon ist nur sensationell für Leute, die viel gelesen und wenig gegärtnert haben. Alter Wein in neuen Schläuchen, sozusagen.
Dass man sich überlegen soll, was sich wo am besten anbauen lässt, nennt man nun Landscape reading? Das ist kein Vorwurf an die englischsprachigen Autoren, sondern an die, welche glauben, etwas sei wichtiger oder sensationeller, wenn man es mit einem Anglizismus bezeichnet. In der Wirtschaft und in der EDV und in der Wissenschaft weitverbreitet.
Das Label ist wichtig, wenn man Kurse anbietet. Den Pflanzen und Tieren ist es wurscht.
Genauso haben sie damals eine sehr biodiversitätsfördernde Landwirtschaft betrieben. Auch das war damals kein Thema, es ergab sich als unbeabsichtigter Nebeneffekt aus den damals vorhandenen Kulturtechniken.
Es ist schon recht, wenn Autoren das alles unter eine ganzheitliche Philosophie stellen. Aber manches davon ist nur sensationell für Leute, die viel gelesen und wenig gegärtnert haben. Alter Wein in neuen Schläuchen, sozusagen.
Dass man sich überlegen soll, was sich wo am besten anbauen lässt, nennt man nun Landscape reading? Das ist kein Vorwurf an die englischsprachigen Autoren, sondern an die, welche glauben, etwas sei wichtiger oder sensationeller, wenn man es mit einem Anglizismus bezeichnet. In der Wirtschaft und in der EDV und in der Wissenschaft weitverbreitet.
Das Label ist wichtig, wenn man Kurse anbietet. Den Pflanzen und Tieren ist es wurscht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
-
- Förderer 2018
- Beiträge: 1886
- Registriert: Mi 19. Okt 2011, 21:56
- Familienstand: in einer Beziehung
- Wohnort: Duisburg
Re: Sebastian will die Welt ändern
Naja, also man sollte schon sehr genau wissen was im Reagenzglas passiert.emil17 hat geschrieben:Für mich hat Botanik im weitesten Sinne, wozu auch Gartenwissen gehört, wie Chemie etwas von Kochbuchwissenschaft.
Es gibt einen gut nachvollziehbaren theoretischen Teil, den man kennen sollte.
Aber da, wo es interessant wird, tut man meistens zuerst etwas zusammen (in der Chemie im Reaganzglas, l.
80 Prozent planen, lesen, rechnen, 20 Prozent Versuch.
Im Garten bringt dich so schnell nix um, im Labor leider schon.
Und trotzdem knallt es manchmal.

Re: Sebastian will die Welt ändern
Chemie ist das was kracht und stinkt aber selten gelingt!Dyrsian hat geschrieben:Naja, also man sollte schon sehr genau wissen was im Reagenzglas passiert.emil17 hat geschrieben:Für mich hat Botanik im weitesten Sinne, wozu auch Gartenwissen gehört, wie Chemie etwas von Kochbuchwissenschaft.
Es gibt einen gut nachvollziehbaren theoretischen Teil, den man kennen sollte.
Aber da, wo es interessant wird, tut man meistens zuerst etwas zusammen (in der Chemie im Reaganzglas, l.
80 Prozent planen, lesen, rechnen, 20 Prozent Versuch.
Im Garten bringt dich so schnell nix um, im Labor leider schon.
Und trotzdem knallt es manchmal.
Sagt jedenfalls der Werkleiter vom Chemiewerk im Nachbarort

Re: Sebastian will die Welt ändern
Ich hab mir schon Fanshirts geholt "permaculture - our savior"
-
- Förderer 2017
- Beiträge: 135
- Registriert: Do 1. Sep 2016, 23:31
- Familienstand: Single
- Wohnort: 23996 NWM
Re: Sebastian will die Welt ändern
moin Sebastian ,
willkommen hier !
Ich mein , leg nicht zu viel Energie und Zeit in die theoretische Vorbereitung .
Das größte Problem ist doch eine geeignete Scholle zu finden .
Wenn du die , oder die dich findet hast du dann u U Bedingungen unter denen
Du vieles gar nicht gebrauchen kannst. Bei mir war die Fläche zB viel größer als
ich mir das jemals vorgestellt hatte , wozu soll ich denn zB nun PK betreiben ?
Ich habe anfangs auf dem schweren Lehm fast ohne Mutterboden einfach nur
Bäume gepflanzt und das viele Gras an 20- 30 Kaninchen verfüttert damit ich
Mist habe . Mit der Zeit wuchs immer mehr brauchbares und ich hab mich
einfach damit beschäftigt wie ich es am besten verwerten könnte.
Als ich dann mal auf die Anastasia Bücher stieß staunte ich wie groß die
Parallelen waren auf die ich einfach durch machen gekommen war.
Ich hatte Maschine gelernt was mir manchmal noch was hilft , aber alles lebende
ist doch eigentlich selbst erklärend wenn man davor steht .
Falls deine Reiselust dich in Ostseenähe bringt kommt gern vorbei , die eine oder
andere wilde Idee kannst ja evtl mitnehmen.
Daß du das mit der Rente mit 28 schon erkannt hast ist schon ein guter Anfang .
Das Geld ist doch nur ein Werkzeug um an die wahren Werte zu kommen ,
Anfangs kommt man selten darum herum sich damit zu beschäftigen. Hat man
dann aber erst mal die natürlichen Kreisläufe in Gange von denen die meisten Menschen
in diesem System völlig abgekoppelt sind kehrt sich das um und man läuft nur noch
zum Geld hin wenn es sich mal lohnt . Und die Rente ist sicher , von Baum
viel Erfolg auf den Weg , die Richtung stimmt !
lG Hotte
willkommen hier !
Ich mein , leg nicht zu viel Energie und Zeit in die theoretische Vorbereitung .
Das größte Problem ist doch eine geeignete Scholle zu finden .
Wenn du die , oder die dich findet hast du dann u U Bedingungen unter denen
Du vieles gar nicht gebrauchen kannst. Bei mir war die Fläche zB viel größer als
ich mir das jemals vorgestellt hatte , wozu soll ich denn zB nun PK betreiben ?
Ich habe anfangs auf dem schweren Lehm fast ohne Mutterboden einfach nur
Bäume gepflanzt und das viele Gras an 20- 30 Kaninchen verfüttert damit ich
Mist habe . Mit der Zeit wuchs immer mehr brauchbares und ich hab mich
einfach damit beschäftigt wie ich es am besten verwerten könnte.
Als ich dann mal auf die Anastasia Bücher stieß staunte ich wie groß die
Parallelen waren auf die ich einfach durch machen gekommen war.
Ich hatte Maschine gelernt was mir manchmal noch was hilft , aber alles lebende
ist doch eigentlich selbst erklärend wenn man davor steht .
Falls deine Reiselust dich in Ostseenähe bringt kommt gern vorbei , die eine oder
andere wilde Idee kannst ja evtl mitnehmen.
Daß du das mit der Rente mit 28 schon erkannt hast ist schon ein guter Anfang .
Das Geld ist doch nur ein Werkzeug um an die wahren Werte zu kommen ,
Anfangs kommt man selten darum herum sich damit zu beschäftigen. Hat man
dann aber erst mal die natürlichen Kreisläufe in Gange von denen die meisten Menschen
in diesem System völlig abgekoppelt sind kehrt sich das um und man läuft nur noch
zum Geld hin wenn es sich mal lohnt . Und die Rente ist sicher , von Baum

viel Erfolg auf den Weg , die Richtung stimmt !
lG Hotte
Re: Sebastian will die Welt ändern
Ich hab es gefunden! Das Studium, das mich zu 100% anspricht: https://www.youtube.com/watch?v=OkkQTilqa2s
Ich hoffe Peterle stolpert hier nochmal rein...
Meinen aktuellen Job kündige ich nun 1 Jahr früher, um nach NZ zu gehen. Danach werde ich, besser spät als nie - dafür wirklich gewollt, Student. Yipieh
Ich hatte schon als Kind mein Mikroskop, wieso hab ich das nur verkauft.
Ich hoffe Peterle stolpert hier nochmal rein...
Meinen aktuellen Job kündige ich nun 1 Jahr früher, um nach NZ zu gehen. Danach werde ich, besser spät als nie - dafür wirklich gewollt, Student. Yipieh

Ich hatte schon als Kind mein Mikroskop, wieso hab ich das nur verkauft.

- emil17
- Beiträge: 11096
- Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
- Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind
Re: Sebastian will die Welt ändern
Ich kenne dieses Fachgebiet und den akademischen Betrieb drumrum ziemlich gut. Das im Video ist Werbung, nicht Realität.
Das mit der Interdisziplinarität funktioniert in der Praxis eher holperig: Die Experten der Einzeldisziplinen nehmen dich nicht ernst, weil du in ihrem Fachgebiet nicht extrem gut über Details Bescheid weisst, und die anderen Fachgebiete interessieren sie wenig, weil sie nicht das ihrige und deshalb eher unwichtig sind. Heraus kommen dann oft Gemeinplätze wie im Video "durch das menschliche Verhalten zeigen sich oft auch in der Umwelt Beastungsspitzen". Die Anwender und zukünftigen Brötchengebenr schliesslich wollen vor allem wissen, was das kostet und ob es politisch durchsetzbar ist. (Stichwort: Windkraftanlagen in Landschaftsschutzgebieten).
Ich rate Dir nicht vom Studium ab, aber bleib Realist.
Wenn du bezüglich Umweltverhalten was ändern willst, werde Jurist mit Nebenfach Umweltwissenschaften. Damit würdest du eine der grössten Lücken schliessen: Nämlich dass die, welche die Gesetze machen, mit denen sich verständigen können, welche deren Auswirkungen messen können. Ebenso könntest du mit dieser Kombination noch am ehesten bewirken, dass die an sich gar nicht so schlechte Umweltgesetzgebung auch tatsächlich angewendet und durchgesetzt wird. Gewöhnlich fehlt es nicht an Fachwissen, sondern am Willen, die Konsequenzen daraus gegen finanzielle Interessen durchzusetzen. In diesem Spiel haben Juristen die besseren Karten als Umweltwissenschaftler.
Warum die alle mit einer Schutzbrille in einen Bildschirm gucken, erschliesst sich mir nicht. Warum man im Labor und im Labormantel Datenanalyse macht, auch nicht. Es ist aber eine Standardszene in jeder derartigen Präsentation.
Das mit der Interdisziplinarität funktioniert in der Praxis eher holperig: Die Experten der Einzeldisziplinen nehmen dich nicht ernst, weil du in ihrem Fachgebiet nicht extrem gut über Details Bescheid weisst, und die anderen Fachgebiete interessieren sie wenig, weil sie nicht das ihrige und deshalb eher unwichtig sind. Heraus kommen dann oft Gemeinplätze wie im Video "durch das menschliche Verhalten zeigen sich oft auch in der Umwelt Beastungsspitzen". Die Anwender und zukünftigen Brötchengebenr schliesslich wollen vor allem wissen, was das kostet und ob es politisch durchsetzbar ist. (Stichwort: Windkraftanlagen in Landschaftsschutzgebieten).
Ich rate Dir nicht vom Studium ab, aber bleib Realist.
Wenn du bezüglich Umweltverhalten was ändern willst, werde Jurist mit Nebenfach Umweltwissenschaften. Damit würdest du eine der grössten Lücken schliessen: Nämlich dass die, welche die Gesetze machen, mit denen sich verständigen können, welche deren Auswirkungen messen können. Ebenso könntest du mit dieser Kombination noch am ehesten bewirken, dass die an sich gar nicht so schlechte Umweltgesetzgebung auch tatsächlich angewendet und durchgesetzt wird. Gewöhnlich fehlt es nicht an Fachwissen, sondern am Willen, die Konsequenzen daraus gegen finanzielle Interessen durchzusetzen. In diesem Spiel haben Juristen die besseren Karten als Umweltwissenschaftler.
Warum die alle mit einer Schutzbrille in einen Bildschirm gucken, erschliesst sich mir nicht. Warum man im Labor und im Labormantel Datenanalyse macht, auch nicht. Es ist aber eine Standardszene in jeder derartigen Präsentation.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
- Herbstelfe
- Beiträge: 238
- Registriert: Fr 17. Mär 2017, 12:47
Re: Sebastian will die Welt ändern
Kann Emil da nur zustimmen.
Auch wenn ein Studiengang unheimlich interessant ist, heißt es nicht unbedingt, dass der Beruf, der realistisch gesehen am Ende stehen würde, einem genauso liegt.
Wenn Dich die Kombination thematisch so stark interessiert, könntest Du Dir auch mal den Biogeographie-Studiengang in Trier anschauen. Von dort kenne ich ein paar Absolventen, die enorm gut in Modellierung/Biostatistik ausgebildet wurden. Sind beruflich alle in Gebieten hängen geblieben, die einen deutlich biologischen Schwerpunkt haben. Da ist von klassischer Kartierung im Planungsbüro, über wissenschaftl. Projektmanagement im Nationalpark bis hin zu Forschung (Spitzenforschung!
) alles dabei.
Sehr praxisorientiert wäre auch noch Landschaftsökologie. Aber wie war das? Es gibt über 18.000 Studiengänge in Deutschland. Da "den richtigen" zu finden...
Auch wenn ein Studiengang unheimlich interessant ist, heißt es nicht unbedingt, dass der Beruf, der realistisch gesehen am Ende stehen würde, einem genauso liegt.
Wenn Dich die Kombination thematisch so stark interessiert, könntest Du Dir auch mal den Biogeographie-Studiengang in Trier anschauen. Von dort kenne ich ein paar Absolventen, die enorm gut in Modellierung/Biostatistik ausgebildet wurden. Sind beruflich alle in Gebieten hängen geblieben, die einen deutlich biologischen Schwerpunkt haben. Da ist von klassischer Kartierung im Planungsbüro, über wissenschaftl. Projektmanagement im Nationalpark bis hin zu Forschung (Spitzenforschung!

Sehr praxisorientiert wäre auch noch Landschaftsökologie. Aber wie war das? Es gibt über 18.000 Studiengänge in Deutschland. Da "den richtigen" zu finden...

Keine Zeit für dumme Späße, ich hab zu tun mit Älterwerden.
- Rohana
- Förderer 2018
- Beiträge: 5624
- Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
- Familienstand: verheiratet
- Wohnort: Oberpfalz
Re: Sebastian will die Welt ändern
Setzt voraus, dass er bereits Realist istemil17 hat geschrieben:aber bleib Realist.


Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
Re: Sebastian will die Welt ändern

"Was mache ich nach Studium XY als Beruf" ist so ein Gedanke, mit dem ich noch nie klar kam.
Was interessiert's mich? Kommt mal Weg von euren starren Denkmustern. "Nach Studium folgt Beruf" "Man studiert nur, was beruflich gute (aka gut bezahlte) Aussichten hat" Da schlägt die Programmierung wieder voll zu.
Ich will die INHALTE des Studiums für MICH LERNEN, darum geht's mir. Da interessiert mich vorallem der grobe Überblick. Hydrologie, Bodenkunde, Meteorologie, Zoologie, Botanik... in einem Studiengang? Wie geil finde ich! Dass ich die Teilbereiche dann auch nicht im Detail beherrsche, sehe ich für mich als Proargument. Will nach wie vor eher praktisch arbeiten. Ja, ein B.Sc. - oder vllt sogar M.Sc. - der glücklich ist, wenn er Obstgehölze pflegen darf und sich nichts auf seinen akademisch erworbenen Titel einbildet. Ich sehe die Uni als Ort der Wissensvermittlung, nicht als Karriere-Durchlaufstation. Kommt auf den Gedanken überhaupt jemand klar, oder sind hier alle so sehr von Faktor Geld beeinflusst? Und nein, ich bin kein Realist. Die Formulierung "bereits Realist", lässt für mich gerade darauf schließen, dass Realismus etwas für jeden anzustrebendes ist. Dabei gibt es soviele Wege zu leben...
Aber Danke für das erwartet komische Feedback. Jurist
