Auf dem Weg zum Selbstversorger

Johannes
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Re: Auf dem Weg zum Selbstversorger

#131

Beitrag von Johannes » Di 4. Jul 2017, 19:26

viktualia hat geschrieben:Herzlich willkommen, Johanes,
hast dich gut gehalten bisher, lach.

Klar gibt es Städte, in denen man aus dem Park sein essen holen kann:
http://www.andernach.de/de/leben_in_and ... stadt.html
http://www.badische-zeitung.de/panorama ... 82402.html
Ist eigentlich ne ganz normale, spiessige Kleinstadt am Rhein.


Und: Trees eat us all in the end...
https://www.youtube.com/watch?v=MN_Texj9CD4
Hallo, danke Dir! ;)
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Re: Auf dem Weg zum Selbstversorger

#132

Beitrag von Rohana » Di 4. Jul 2017, 19:54

Niemand muss für irgendwas Stimmen. Es liegt in den Händen jedes Einzelnen. Einfach Regional unterstützen, regional vermarkten, die Supermärkte meiden und es wandelt sich von selbst. Es geht also um ein Umdenken, nicht um ein Wählen oder Hoffen!
Sei mir nicht böse, aber Deine Einstellung demgegenüber ist leider etwas naiv, du verharrst Deine Ansichten zu sehr im Abstrakten.
Deine Ansichten sind nicht abstrakt? Vom Denken, sogar vom um-denken, ist noch niemand satt geworden. Nicht jeder Bauer kann eine SoLaWi machen, nicht jeder Bürger will in eine SoLaWi, nicht jeder kann und will seinen eigenen Garten pflegen. Was ist mit denen, bekommen die dann nichts zu essen? Wär ja schön einfach und würde einige weitere Probleme lösen :lol:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Wildmohn

Re: Auf dem Weg zum Selbstversorger

#133

Beitrag von Wildmohn » Di 4. Jul 2017, 20:09

Rohana hat geschrieben:
Niemand muss für irgendwas Stimmen. Es liegt in den Händen jedes Einzelnen. Einfach Regional unterstützen, regional vermarkten, die Supermärkte meiden und es wandelt sich von selbst. Es geht also um ein Umdenken, nicht um ein Wählen oder Hoffen!
Sei mir nicht böse, aber Deine Einstellung demgegenüber ist leider etwas naiv, du verharrst Deine Ansichten zu sehr im Abstrakten.
Deine Ansichten sind nicht abstrakt? Vom Denken, sogar vom um-denken, ist noch niemand satt geworden. Nicht jeder Bauer kann eine SoLaWi machen, nicht jeder Bürger will in eine SoLaWi, nicht jeder kann und will seinen eigenen Garten pflegen. Was ist mit denen, bekommen die dann nichts zu essen? Wär ja schön einfach und würde einige weitere Probleme lösen :lol:
Rohana, kann es ein, dass Du im jetzigen System gefangen bist und auf Teufel komm raus daran festhälst?
Ich kann Dir mit großer Gewißheit sagen, dass die Karre, wenn wir so weitermachen wie bisher, gegen die Wand fährt. Es braucht neue Ansätze und Ideen, Veränderungen und Einsichten, um diesen Planeten für die Menschheit weiterhin lebenswert zu erhalten.
Deshalb sind mir Menschen mit -was auch immer für- alternativen Ideen tausendmal sympathischer als jene Erdenbürger, die unsere Welt nur ausbeuten und sich untertan machen -ohne Rücksicht auf Verluste.
Damit meine ich die Verursacher und die Profiteure von eben dieser Wirtschaft.
Ich versichere Dir, ein Umdeken findet statt, die Frage ist nur, ob uns genügend Zeit verbleibt für einschneidende, positive Veränderungen...

Benutzer 2539 gelöscht

Re: Auf dem Weg zum Selbstversorger

#134

Beitrag von Benutzer 2539 gelöscht » Di 4. Jul 2017, 21:01

Auch von uns ein nettes Wilkommen...wegen der Vorstellrunde :aeh:

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Rohana
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Re: Auf dem Weg zum Selbstversorger

#135

Beitrag von Rohana » Di 4. Jul 2017, 21:19

Wildmohn hat geschrieben:
Rohana hat geschrieben: Deine Ansichten sind nicht abstrakt? Vom Denken, sogar vom um-denken, ist noch niemand satt geworden. Nicht jeder Bauer kann eine SoLaWi machen, nicht jeder Bürger will in eine SoLaWi, nicht jeder kann und will seinen eigenen Garten pflegen. Was ist mit denen, bekommen die dann nichts zu essen? Wär ja schön einfach und würde einige weitere Probleme lösen :lol:
Rohana, kann es ein, dass Du im jetzigen System gefangen bist und auf Teufel komm raus daran festhälst?
[...]
Ich versichere Dir, ein Umdeken findet statt, die Frage ist nur, ob uns genügend Zeit verbleibt für einschneidende, positive Veränderungen...
Wenn du mit "System" meinst dass ich gerne jeden Tag etwas essen möchte, dann ja. Das liebe "Umdenken" findet vor allem bei denen statt, die es nicht die Existenz kostet wenn es mal (öfter) nicht klappt - man kann ja immernoch einkaufen gehen, am besten gleich Bio, dann wird man ein besserer Mensch. :aeh:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Johannes
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Re: Auf dem Weg zum Selbstversorger

#136

Beitrag von Johannes » Di 4. Jul 2017, 22:18

Rohana hat geschrieben:
Wildmohn hat geschrieben:
Rohana hat geschrieben: Deine Ansichten sind nicht abstrakt? Vom Denken, sogar vom um-denken, ist noch niemand satt geworden. Nicht jeder Bauer kann eine SoLaWi machen, nicht jeder Bürger will in eine SoLaWi, nicht jeder kann und will seinen eigenen Garten pflegen. Was ist mit denen, bekommen die dann nichts zu essen? Wär ja schön einfach und würde einige weitere Probleme lösen :lol:
Rohana, kann es ein, dass Du im jetzigen System gefangen bist und auf Teufel komm raus daran festhälst?
[...]
Ich versichere Dir, ein Umdeken findet statt, die Frage ist nur, ob uns genügend Zeit verbleibt für einschneidende, positive Veränderungen...
Wenn du mit "System" meinst dass ich gerne jeden Tag etwas essen möchte, dann ja. Das liebe "Umdenken" findet vor allem bei denen statt, die es nicht die Existenz kostet wenn es mal (öfter) nicht klappt - man kann ja immernoch einkaufen gehen, am besten gleich Bio, dann wird man ein besserer Mensch. :aeh:
Besser gesagt, dass System, wo du auf Kosten der Natur und der dritten Welt was Essen kannst und die in die Röhre schauen!

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Re: Auf dem Weg zum Selbstversorger

#137

Beitrag von Johannes » Di 4. Jul 2017, 22:24

@Rohana

Du hast vielleicht noch nicht verstanden, dass gerade diese industrielle Landwirtschaft, die den Menschen verspricht, dass nur sie die Welt ernähren kann, verantwortlich für Hunger, Missstände und Naturschandtaten in der Welt ist. Genau deshalb muss und wird ein Umdenken stattfinden! Und wenn man schonmal anfängt Bio zu kaufen ist das ein erster Schritt, genau. Regionale Produkte der nächste. Am allerbesten man wird Mitglied bei einem regionalen Solawi oder man baut selber, bzw. in Gemeinschaftsgärten an! Thats the way!

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Re: Auf dem Weg zum Selbstversorger

#138

Beitrag von emil17 » Di 4. Jul 2017, 22:45

Johannes hat geschrieben: Waldgärten speichern am meisten Energie von allen anderen Systemen. Mehrjährige Pflanzen sind Energie-technisch gesehen, um weiten effektiver als einjährige Flächen.
Ich kann weder Holz essen, noch Streu. Alle weiteren Waldprodukte einschliesslich Wild sind bestenfalls im tiefen einstelligen Prozentbereich der energetischen Nettoproduktion des Waldes, was menschlich nutzbare Kalorien angeht.

Ausserdem habe ich, das ist jetzt ganz ökoschweinisch und ignorant, keine Lust, mich hauptsächlich von Bärlauch, Giersch und Schlehen zu ernähren.

Warum haben die Bewohner Mitteleuropas lange bevor es die bösen Agrarkonzerne und ausbeuterischen Systeme und die Fremdbestimmung gab, angefangen, den Wald zu roden (keine lustige Arbeit vor der Zeit der Bulldozer und Kettensägen) und im Schweisse ihres Angesichts Ackerbau und Viehzucht angefangen, statt auf Waldgarten zu setzen, wenn doch das (ich zitiere) Flächennutzung at its best ist?
Die Lösung des Rätsels ist ganz einfach: weil mehr menschlich verwertbare Nahrung pro Fläche dabei rauskommt.
Vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich unter Wald etwas anderes verstehe als du.
Johannes hat geschrieben: @Rohana
Du hast vielleicht noch nicht verstanden, dass gerade diese industrielle Landwirtschaft, die den Menschen verspricht, dass nur sie die Welt ernähren kann, verantwortlich für Hunger, Missstände und Naturschandtaten in der Welt ist. Genau deshalb muss und wird ein Umdenken stattfinden! Und wenn man schonmal anfängt Bio zu kaufen ist das ein erster Schritt, genau. Regionale Produkte der nächste. Am allerbesten man wird Mitglied bei einem regionalen Solawi oder man baut selber, bzw. in Gemeinschaftsgärten an! Thats the way!
Die Rohana ist soviel ich weiss Bäuerin, von wegen selber anbauen und so.

Stell dir vor, du willst einen Koch anstellen. Es bewerben sich zwei Personen.
Der eine guckt rasch in die Schränke und macht dir mit dem, was da ist, ein feines Essen.
Der andere erklärt dir, welche Kochbücher er warum schon gelesen hat, warum die vorhandenen Lebensmittel nicht gut sind, und wie man kochen soll.
Welchen würdest du nehmen?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Johannes
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Re: Auf dem Weg zum Selbstversorger

#139

Beitrag von Johannes » Mi 5. Jul 2017, 00:33

emil17 hat geschrieben:
Johannes hat geschrieben: Waldgärten speichern am meisten Energie von allen anderen Systemen. Mehrjährige Pflanzen sind Energie-technisch gesehen, um weiten effektiver als einjährige Flächen.
Ich kann weder Holz essen, noch Streu. Alle weiteren Waldprodukte einschliesslich Wild sind bestenfalls im tiefen einstelligen Prozentbereich der energetischen Nettoproduktion des Waldes, was menschlich nutzbare Kalorien angeht.

Ausserdem habe ich, das ist jetzt ganz ökoschweinisch und ignorant, keine Lust, mich hauptsächlich von Bärlauch, Giersch und Schlehen zu ernähren.

Warum haben die Bewohner Mitteleuropas lange bevor es die bösen Agrarkonzerne und ausbeuterischen Systeme und die Fremdbestimmung gab, angefangen, den Wald zu roden (keine lustige Arbeit vor der Zeit der Bulldozer und Kettensägen) und im Schweisse ihres Angesichts Ackerbau und Viehzucht angefangen, statt auf Waldgarten zu setzen, wenn doch das (ich zitiere) Flächennutzung at its best ist?
Die Lösung des Rätsels ist ganz einfach: weil mehr menschlich verwertbare Nahrung pro Fläche dabei rauskommt.
Vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich unter Wald etwas anderes verstehe als du.
Johannes hat geschrieben: @Rohana
Du hast vielleicht noch nicht verstanden, dass gerade diese industrielle Landwirtschaft, die den Menschen verspricht, dass nur sie die Welt ernähren kann, verantwortlich für Hunger, Missstände und Naturschandtaten in der Welt ist. Genau deshalb muss und wird ein Umdenken stattfinden! Und wenn man schonmal anfängt Bio zu kaufen ist das ein erster Schritt, genau. Regionale Produkte der nächste. Am allerbesten man wird Mitglied bei einem regionalen Solawi oder man baut selber, bzw. in Gemeinschaftsgärten an! Thats the way!
Die Rohana ist soviel ich weiss Bäuerin, von wegen selber anbauen und so.

Stell dir vor, du willst einen Koch anstellen. Es bewerben sich zwei Personen.
Der eine guckt rasch in die Schränke und macht dir mit dem, was da ist, ein feines Essen.
Der andere erklärt dir, welche Kochbücher er warum schon gelesen hat, warum die vorhandenen Lebensmittel nicht gut sind, und wie man kochen soll.
Welchen würdest du nehmen?
Du bringst da was ganz schön durcheinander lieber Emil! Es geht hier um Permakultur-Waldgärten, wo mehr Vielfalt an Essen angebaut wird, als in den gängigen Hofbetrieben...

Dein Kochbeispiel ist ja ganz witzig, aber triffts leider gar nicht! ;)

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Re: Auf dem Weg zum Selbstversorger

#140

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 5. Jul 2017, 06:03

emil17 hat geschrieben: Vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich unter Wald etwas anderes verstehe als du.
oder am begriff 'waldgarten'. der ist auch ein bissl irreführend. er bedeuted nur, dass der aufbau des gartens dem aufbau des hochproduktiven und jeden millimeter platz nutzenden waldes nachgeahmt ist.

Ein Waldgarten [1] ist eine besondere Anbaumethode, in der die verschiedenen Zonen des Waldes [2] nachgeahmt und mit Nutzpflanzen versehen werden. In unseren Breitengraden ist ein "reiner" Waldgarten noch nicht umgesetzt worden. Aufgrund der hiesigen Klimabedingungen gehen wir eher dazu über eine Art Waldrandzonengebiet zu entwickeln.

aus: http://www.terrapretawiki.org/index.php ... Waldgarten

jeder waldgarten wird dann anders aussehen. klima, standort, pflanzenvorlieben und platzangebot bestimmen mit.

bei meinem waldgarten ist das zB so, dass ich eine obstwiese habe, welche ich nach alter väter sitte eng mit diversen obstbäumen in reihen bestückt habe (=die kronen werden einander berühren, wenn die bäume alt sind und ich werde ev sogar mal mit schnitt das gleichgewicht halten müssen). nur ist bei mir halt keine wiese oder weide unter den obstbäumen, sondern es ist alles mit mir sinnvoll erscheinenden sachen unterpflanzt. von essbares über bienenblüten bis zu schädlingsabwehr und nährstofflieferant. ich nutze also die fläche der obstwiese zum anbau von nahrung für mich und den boden und versuche mich am guten zusammenspiel von flach- und tiefwurzlern, verschiedenen kronenformen und mischkultur.

parallel versuche ich mich an formen von agroforst, und baue streifen von nutzbäumen (nutzen im weitesten sinne. nutzen für den boden, die tiere oder zur ernte) in die weide ein. gerne möchte ich mich noch an alley cropping versuchen (wie auch immer das bei uns heissen würde). bäume wachsen halt langsam, das dauert alles seine zeit.

und nein, die welt kann ich damit nicht ernähren. wenn meine zwei hektar mal zwei familien ernähren könn(t)en, hätte ich mein ziel erreicht - da fliesst aber noch viel wasser die donau runter, bis es soweit ist.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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