Kann man es ohne Geld schaffen?

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citty
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Re: Kann man es ohne Geld schaffen?

#11

Beitrag von citty » Do 20. Jun 2013, 18:05

Hallo,

das mit der Wohnfaleche und H4 stimmt nicht immer. Kenne jemanden, der in einem riesigen alten Haus wohnt und trotzdem H4 bezieht. Er bewohnt lediglich 2 Zimmer, der Rest ist nicht fertig renoviert und vollgestopft mit Werkzeug und Geruempel. Eine riesige Schuene, einen kleinen Garten am Haus und 2 Waldgrundstuecke besitzt er auch. Das Amt weiss davon und zwingt ihn nicht es zu verkaufen. Er muss auch sein Haus nicht fertig renovieren weil das ja Geld kosten wuerde das er nicht hat. Vielleicht spielt es eine Rolle, dass er wegen einem schlimmen Rueckenleiden wirklich nicht mehr arbeiten kann obwohl er moechte.

Ich wuerde H4 als letztes Mittel betrachten wenn es gar nicht anders geht und nicht schon von vornherein fest einplanen.

LG und viel Erfolg, Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

Becci
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Re: Kann man es ohne Geld schaffen?

#12

Beitrag von Becci » Do 20. Jun 2013, 18:29

Hallo AllKind - wie das Leben vor 300 jahren war, das weiss ich nicht genau.
Was ich von Erzählungen meiner Großeltern, die das Leben in ihrer Kindheit in ihrem Elternhaus beschrieben haben weiss ist folgendes:
Mein Großvater dessen Familie in einem kleinen Bergdorf wohnte hütete in den Ferien die Kühe - Schuhe gab es bis in den Herbst keine - die Füße wurden wenn es kalt war in die warmen Kuhfladen gestellt. Diese Leute sind in- und mit der Landwirtschaft großgeworden. Die Mädchen halfen sehr früh im Haus und Hof mit - es war normal. Ich denke, dass waren Selbstversorger. Die hatten die Sorge ob sie die Ernte trocken einbrachten und die Mutter konnte mal schnell ein Kleidungsstück auftrennen und ein Mäntelchen für das Kind draus machen. Bei einer Hochzeit hatte man eine Aussteuer mitzubringen. Ich habe so eine Truhe mal gesehen - nicht im Museum, sondern von der Schwester meiner Großmutter. Die starb im hohen Alter und hatte die wertvollen, selbstgefertigten Stücke nie angerührt.
Dieses Wissen, das Generationen weitergegeben wurde, ging in den Folgegenerationen verloren. Keiner war bereit einen kleinen Hof zu übernehmen - und die Geschwister waren auch noch auszuzahlen.
Wie sieht es nun heute aus?
Welchen Grund hätte jemand ein gutes bewohnbares Haus zu verschenken. Allenfalls wenn ein Haus unbewohnbar ist - dann hat aber der Grund und Boden noch eine Wertigkeit.
Was mir bekannt ist, dass Objekte die Sanierungsbedarf haben - mietfrei angeboten werden - mit der Auflage eben entsprechende Sanierungsarbeiten durchzuführen - da sind Handwerker gefragt - ob man da was spart ist die Frage.
Ob man mit ganz wenig Geld auskommen kann pauschal nicht beantwortet werden. Die Frage die sich stellt - welche Erwartungen hat man - wie viele Kenntnisse hat man um ein Leben als Selbstversorger zu führen- wie viele Gegenstände sind bereits im Haushalt vorhanden, die man für ein solches Leben braucht.
Ich wurde erst einmal praktische Erfahrungen sammeln, bei Leuten die ein ähnliches , wie erstrebtes Leben führen, Mithilfe anbieten und Eindrücke sammeln, dann weiss man ob es auch erstrebenswert ist - oder bleibt.

Sand
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Re: Kann man es ohne Geld schaffen?

#13

Beitrag von Sand » Do 20. Jun 2013, 20:09

Hallo Allkind,

ich find's richtig schön, daß Du hier diese Fragen stellst.
Für etwas mehr Unabhängigkeit brauchts aber nicht gleich eine komplette Selbstversorgung. Schau Dich doch mal um, ob Du in Deiner Gegend jemanden findest, der Dir einen kleinen Teil Garten zur Verfügung stellt, wenn Du ihm dafür als Tausch bei anderen Sachen unter die Arme greifst. Mit ein paar Quadratmetern läßt sich schon so einiges machen: Du weißt, was Du ißt und was Du drangekippt hast - und Du weißt, daß Du Dir wegen der Mühe jede einzelne Erbse genau anschaust, bevor Du die weg schmeißt. Und vielleicht macht Dir das im Laufe der Zeit auch dann noch Spaß, wenn die Arbeit trotz der ganzen Mühe keinen Ertrag bringen will. Das ist mir schon so oft passiert, aber umso schöner, wenn es dann doch klappt. Jedenfalls ist schon ein kleiner Gemüsegarten mehr als reichlich an Arbeit und Zeitaufwand übers ganze Jahr.

Was passieren würde, wenn Dir jemand Deinen Traum mit dem rennovierbedürftigen Haus erfüllen würde, wurde schon sehr gut beschrieben. Es fehlt noch, daß Du dann aber erstmal rennovieren müßtest und deswegen nicht die erforderliche Zeit für den Garten hättest.

Ich würd's mit einem Stückchen Garten irgendwo versuchen, weil Dir das Wissen und die Freude zumindest nicht verloren gehen kann.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Kann man es ohne Geld schaffen?

#14

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Do 20. Jun 2013, 21:12

Es scheint ein weit verbreiterter Irrglaube zu sein das Selbstversorgung mit Essen und Trinken weniger Arbeit macht und kein Geld kostet. Ganz abgesehen das es auch noch anderer Dinge bedarf um Leben zu koennen z.B Klopapier . Ich tausche ja ganz gerne Aktuell 3 Kohlrabis +Holundersirup gegen Draht für meine neuen Laufenten. Wenn ich regulär Arbeiten gehen würde als Gärtnermeister hätte ich mit Sicherheit mehr Geld und auch mehr geregelte Freizeit. Mit wenig Geld geht ohne Geld geht nicht.

Bunz
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Re: Kann man es ohne Geld schaffen?

#15

Beitrag von Bunz » Fr 21. Jun 2013, 06:23

Antwort auf obige Frage:
NEIN.
lg
Bunz
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
Sebastian Kneipp

daemo
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Re: Kann man es ohne Geld schaffen?

#16

Beitrag von daemo » Fr 21. Jun 2013, 09:49

@citty: es stimmt das es ausnahmen gibt bei denen mehr wohnfläche oder auch mehr grundstücksfläche zur verfügung steht trotz H4.
im h4 regelwerk stehen die wohnflächengröße und die grundstücksflächen drin die zugestanden werden. alles darüber ist dem ermessen des sachbearbeiters überlassen. wenn es ein netter oder neutraler sachbearbeiter ist mit dem man reden kann und ihm verdeutlichen kann das es wenig sinn macht das zu verkaufen ( z.b. weil das haus nur weit unter wert verkauft werden könnte) dann kann er sich darauf einlassen. aber man hat keinen anspruch darauf.
anders sieht es aus wenn man kurz vor der rente steht. meine mutter hätte beinahe h4 beantragen müssen, steht allerdings nurnoch 4 jahre vor der rente. in dem fall hätte sie ihr haus (das für 1 person von der qm anzahl her zu groß ist) nicht verkaufen müssen da es da als rentenvorsorge betrachtet wird.
die 3. variante ein zu großes haus oder grundstück zu behalten wäre das berufen auf "besondere härte". da habe ich allerdings keine präzedenzfälle was man darunter verstehen kann.

hinzukommt: wenn man kurz vor h4 beginn ein haus kauft und der sachbearbeiter der meinung ist das man zum zeitpunkt des hauskaufes schon wusste das man in kürze auf h4 angewiesen ist, dann kann er verlangen den kauf rückgängig zu machen oder das haus wieder zu verkaufen. denn man darf sein vermögen nicht "in sicherheit" bringen um anspruch auf h4 zu bekommen.

ich denke mal allkind wird sich nicht auf 2. oder 3. berufen können, bleibt nur übrig zu hoffen das er auf einen guten sachbearbeiter trifft und er müsste erst das haus holen, dann eine ganze zeit lang weiterarbeiten und dann "aus versehen" in h4 rutschen ( wenn ers absichtlich macht bekommt er ja auch eine sperre).
und selbst wenn er das so gestalten würde, wäre h4 keine angenehme variante. h4 ist kein zuckerschlecken.

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Re: Kann man es ohne Geld schaffen?

#17

Beitrag von greymaulkin » Fr 21. Jun 2013, 09:51

@Bunz. :haha:

Wir hatten gerade ein ernüchterndes Gespräch mit der Bank, falls wir doch noch 1 bis 3 ha Grünland angeboten bekommen sollten...
Es hat uns schon mal einen kleinen Einblick in unser nächstes Gespräch mit dem Finanzamt gegeben.
WIE kann man mit SO wenig Einkommen leben, OHNE dass Geld nebenher reinkommt.
Kann man.
Ist einem "normalen" Menschen aber schwer glaubhaft (das ist da Zauberwort bei Bank und Finanzamt :holy: )zu vermitteln.
@allkind: Versuch´s mit nen Minijob oder mach ne Ausbildung und nimm einen Teilzeitjob an. Ich habe z.B. den Vorteil, dass ich für ungeplante Katastrohenausgaben Überstunden machen kann.
Ist auch ne Art Netz und doppelter Boden, nur ohne H4.
Nur im Garten liegen und die Früchte in den Mund wachsen lassen klappt in Deutschland nicht. Dazu haben wir zulange Winter ;) und halt die unvermeitlichen Zwangsabgaben.

Gruß, Bärbel
OT: wo ist eigentlich die junge Dame mit dem Bauwagen abgeblieben??? Würde uns mal in teressieren, was draus geworden ist.

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Re: Kann man es ohne Geld schaffen?

#18

Beitrag von Olaf » Fr 21. Jun 2013, 10:09

OT: wo ist eigentlich die junge Dame mit dem Bauwagen abgeblieben??? Würde uns mal in teressieren, was draus geworden ist.
:mued:
Sie kommen und gehen.
Das Konzept taugt einfach nicht.....
(Oder das Forum nicht fürs Konzept)
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Reisende
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Re: Kann man es ohne Geld schaffen?

#19

Beitrag von Reisende » Fr 21. Jun 2013, 10:19

Olaf hat geschrieben:
OT: wo ist eigentlich die junge Dame mit dem Bauwagen abgeblieben??? Würde uns mal in teressieren, was draus geworden ist.
:mued:
Sie kommen und gehen.
Das Konzept taugt einfach nicht.....
(Oder das Forum nicht fürs Konzept)
ich glaub damit war liebels gemeint, und die ist noch da und auch aktiv. zuletzt hat sie wohl vorgestern abend reingeschaut.
ich denke schon, dass konzept und forum durchaus zueinander passen. ganz ohne geld - da bin ich mir mit den vorschreibern völlig einig - gehts nicht. mit wenig geld und einer entspr. einstellung was konsum und komfort angeht, kommt man recht weit.
was mir nur massiv missfällt ist diese wunschkombi eigenes heim - sv - harz4 als grundversorgung. wer das anstrebt hat weder den grundgedanken von sv verstanden noch den zusammenhang von wert und leistung. ich möchte jedenfalls kein haus einfach so geschenkt kriegen. ich hätte dann immer den faden beigeschmack etwas zu haben, was ich nicht verdient habe, das mir nicht zusteht. würde mich abhängig und verpflichtet fühlen. ebenso wenn ich vom staat leben müsste und in der stellung des bittstellers festsitze. kein schöner gedanke.

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Re: Kann man es ohne Geld schaffen?

#20

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 21. Jun 2013, 10:26

:daumen:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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