Neues Jahr, neue Vorsätze, neues Mitglied
- Löwenzahn
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Re: Neues Jahr, neue Vorsätze, neues Mitglied
Danke, ergänzend zur knappen Vorstellung habe ich begonnen, "mein" Projekt auf Sardinien zu beschreiben:
http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... =61&t=4473
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- emil17
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Re: Neues Jahr, neue Vorsätze, neues Mitglied
Hallo!
Was das Gärtnern betrifft; wenn man in eine ganz andere Klimazone zieht muss man vermutlich fast alle Erfahrungen über Bord werfen.
Sardinien ist ja voll mediterranes Klima mit einer Sommervegetaionsruhezeit - für viele unserer mitteleuropäischen Gemüsepflanzen passen Tageslänge, Temperatur und Feuchtigkeitsangebot im Süden nicht zusammen. Gerade die Tageslänge hat aber auf die Entwicklung wesentlichen Einfluss.
Am besten guckt man, was die Einheimischen so machen.
Was das Gärtnern betrifft; wenn man in eine ganz andere Klimazone zieht muss man vermutlich fast alle Erfahrungen über Bord werfen.
Sardinien ist ja voll mediterranes Klima mit einer Sommervegetaionsruhezeit - für viele unserer mitteleuropäischen Gemüsepflanzen passen Tageslänge, Temperatur und Feuchtigkeitsangebot im Süden nicht zusammen. Gerade die Tageslänge hat aber auf die Entwicklung wesentlichen Einfluss.
Am besten guckt man, was die Einheimischen so machen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
- Löwenzahn
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Re: Neues Jahr, neue Vorsätze, neues Mitglied
Das ist eine sehr spezielle Sache.
Wie schon in der SV Projekt-Beschreibung erwähnt und noch ausführlicher dargestellt wird, hat man vor Ort kaum den "Bio"-Ansatz. Weiterhin ist man dort sehr vom Effizienz-Denken geprägt = "ach, das lohnt sich doch nicht..." In manchem Jahr ernten die nicht mal die Oliven. Die sardische Saison ist deshalb auch so kurz, weil für 6 Touris macht kein Lokal auf. Böse Zungen würden von Faulheit sprechen...
Daher bauen gerade die (entfernten) Nachbarn nur wenig an und in einer sehr kurzen Phase, obwohl genug Wasser vorhanden. Im Frühjahr ein bisschen Tomaten, Auberginen, Zucchini und vielleicht Erbsen oder Bohnen und zum Sommer wird dann schon wieder alles "zugeklappt". Kein Wunder, deren Gemüse ist Fleisch!
Verglichen mit meinem deutschen Klima ist der größte Unterschied, dass es in der Regel keinen tiefen oder anhaltenden Frost gibt. Somit fallen manche Pflanzen sogar mehrjährig aus, die in Deutschland im Winter eingehen. Im Zuge der Veränderungen ist dort außerhalb Mitte Juni - Mitte September genau wie in Deutschland mittlerweile wettertechnisch fast alles möglich... Die Tageslänge weicht auch nicht so stark von meiner deutschen Heimat ab. An Weihnachten ist es unten theoretisch 80 min. länger hell (durch unseren Tallage aber tatsächlich weniger) und im Sommer bis 80 min kürzer.
Wie schon in der SV Projekt-Beschreibung erwähnt und noch ausführlicher dargestellt wird, hat man vor Ort kaum den "Bio"-Ansatz. Weiterhin ist man dort sehr vom Effizienz-Denken geprägt = "ach, das lohnt sich doch nicht..." In manchem Jahr ernten die nicht mal die Oliven. Die sardische Saison ist deshalb auch so kurz, weil für 6 Touris macht kein Lokal auf. Böse Zungen würden von Faulheit sprechen...
Daher bauen gerade die (entfernten) Nachbarn nur wenig an und in einer sehr kurzen Phase, obwohl genug Wasser vorhanden. Im Frühjahr ein bisschen Tomaten, Auberginen, Zucchini und vielleicht Erbsen oder Bohnen und zum Sommer wird dann schon wieder alles "zugeklappt". Kein Wunder, deren Gemüse ist Fleisch!
Verglichen mit meinem deutschen Klima ist der größte Unterschied, dass es in der Regel keinen tiefen oder anhaltenden Frost gibt. Somit fallen manche Pflanzen sogar mehrjährig aus, die in Deutschland im Winter eingehen. Im Zuge der Veränderungen ist dort außerhalb Mitte Juni - Mitte September genau wie in Deutschland mittlerweile wettertechnisch fast alles möglich... Die Tageslänge weicht auch nicht so stark von meiner deutschen Heimat ab. An Weihnachten ist es unten theoretisch 80 min. länger hell (durch unseren Tallage aber tatsächlich weniger) und im Sommer bis 80 min kürzer.
- emil17
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Re: Neues Jahr, neue Vorsätze, neues Mitglied
Mit Tageslänge meine ich, dass die Pflanzen aufgrund der Tageslänge "wissen", welche Jahreszeit ist. In Mittelueropa mit den häufigen Kaltlufteinbrüchen bis in den Juni hinein würde das mit der Temperatur allein nicht zuverlässig klappen. Mit der Tageslänge kann eine Pflanze z.B. beschliessen, ob geblüht werden soll oder nicht. Dabei ist weniger die absolute Tageslänge wichtig als die Frage, ob Langtag (> 12 Std) oder Kurztag (< 12 Std.) Wenn nun eine Pflanzenart, die das mitteluropäische Sommerregenklima gewöhnt ist, beschliesst zu wachsen, weil Langtag ist (also Sommer), aber es dann nur trocken wird, dann klappt das nicht. Ebenso können Pflanzen den von der Temperatur her völlig ausreichenden mediterranen Winter nicht ausnutzen, wenn sie sich im Kurztag weigern, zu wachsen. Wieder andere brauchen mehrfach deutlichen Frost, um zu keimen - bleibt der aus, liegt der Same über, egal wie warm die Erde ist.Löwenzahn hat geschrieben:Die Tageslänge weicht auch nicht so stark von meiner deutschen Heimat ab. An Weihnachten ist es unten theoretisch 80 min. länger hell (durch unseren Tallage aber tatsächlich weniger) und im Sommer bis 80 min kürzer.
Wenn einjährige Samenunkräuter wie die Borstenhirse im Frühsommer keimt, macht sie viel Blätter und wird riesig, bevor sie auf Fruchten umschaltet und dann nur noch Blütenstände macht. Pflanzen, die erst im August auflaufen, blühen dagegen schon als Zwerge, denn sie wissen aufgrund der Tageslänge, dass sie sich beeilen müssen.
Aus ähnlichen Fründen taugen Fichten aus den Alpen nicht für Aufforstungen im hohen Norden, obwohl sie ausreichend kältefest sind; denn auch sie "wissen" aufgrund der Tageslänge, wann es Zeit ist, das Wachstum abzuschliessen. Das ist in den Alpen wie im Norden im Juli der Fall. Zu spät gebildete Triebe reifen nicht mehr aus und frieren dann ab. Nur ist in den Alpen der Tag im Juli viel kürzer als im Norden, also wachsen alpine Herkünfte im Norden bis weit in den August hinein, - und haben dann keine Zeit mehr zur Abhärtung. Nordische Fichten wachsen in den Alpen auch schlecht, weil die aufgrund der immer kurzen Tage gar nie "glauben", dass Sommer ist und man wachsen sollte. Aufgrund der Temperatur ist Wachstumsregulation nicht sinnvoll, denn an der klimatischen Baumgrenze kann es zu jeder Jahreszeit schneien; Zellteilung und Spätholzbildung kann aber nicht beliebig gestartet und gestoppt werden.
Pflanzen können aufgrund der Unterschiede in der Tageslänge von einer halben Stunde als Extrema schon feststellen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
- Löwenzahn
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Re: Neues Jahr, neue Vorsätze, neues Mitglied
Jetzt steht der Standort-Wechsel evtl. doch schneller an als gestern noch gedacht (wobei letztes Jahr es Anfang April sein sollte und plötzlich wurde es doch Ende April...).
Das bedeutet dann wieder viel packen (noch mehr in Gedanken), planen, aufräumen (vor allem den Schreibtisch).
Daher weiß ich nicht, wie häufig es in nächster Zeit klappen wird, herein zuschauen oder gar zu schreiben. Sind wir erst einmal wieder unten, kommt es vor allem auf die Internet-Verbindung an... Letztes Jahr war sie so mies, dass ich viele Wochen überhaupt kein Forum besuchte, weil die Ladezeiten zu langsam waren.
Mal sehen.
Daher vorsichtshalber von mir erst mal

Das bedeutet dann wieder viel packen (noch mehr in Gedanken), planen, aufräumen (vor allem den Schreibtisch).
Daher weiß ich nicht, wie häufig es in nächster Zeit klappen wird, herein zuschauen oder gar zu schreiben. Sind wir erst einmal wieder unten, kommt es vor allem auf die Internet-Verbindung an... Letztes Jahr war sie so mies, dass ich viele Wochen überhaupt kein Forum besuchte, weil die Ladezeiten zu langsam waren.
Mal sehen.
Daher vorsichtshalber von mir erst mal

- ahora
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Re: Neues Jahr, neue Vorsätze, neues Mitglied
hallo lieber löwenzahn,
ich habe jetzt einiges von dir gelesen, wie sich dein leben bisher auf sardinien gestaltet hat. ich erkannte einige paralellen.
erstmal zu erklärung: ich komme auch aus hessen - wohne auch im mittelmeer etwa 600 km westlich - gleicher breitengrad - von dir - lach -
ich mußte erst die <denke> der spanier erlernen - am anfang stand ich öfters kopfschüttelnd auf dem amt und wollte z.b. nicht glauben, dass sie nachdem sie mindestens schon 10 kopien unserer <escritura> = grundbucheintrag, - immerhin 20 seiten papier - hatten, sie auch noch eine 11. wollten. usw.
mittlerweile komm ich ganz gut damit zurecht und vermeide, was zu vermeiden geht.
ich wohne in der nähe der küste und habe mit dem anbau von obstbäumen und auch einigen gemüsen genauso viele probleme wie du, obwohl ich das ganze jahr da bin. allerdings bauen die einheimischen an der küste auch kein gemüse an und keine obstbäume, - die wissen warum - so einige orangen- zitronen- grapefruitbäume habe ich jedoch durch die ersten schwierigen jahre hindurch bekommen, so dass ich bereits hier und dort ernten konnte. auch tomaten geht nicht so einfach. die hohe luftfeuchtigkeit begünstigt die braunfäule. dann haben wir hier freilebend griechische landschildkröten - einerseits wunderschön, aber sie fressen alles, wenn es nicht sehr sicher geschützt ist. sie kommen sogar ins haus - über treppenstufen - und fressen den katzen das futter weg
und schnecken gibt es hier auch in massen, obwohl es ja fast ein halbes jahr nicht regnet. allerdings richten hier die gehäuseschnecken die schäden an. alles dinge, die ich nicht eingeplant hatte, aber <wir> haben uns arrangiert.
solarmäßig sind wir leider noch nicht allzuweit gediehen, was wirklich eine <schande> ist. bisher hatte immer alles andere erstmal priorität, aber so langsam wird es zeit zumindest warmwasser solarthermisch zu erzeugen.
viel vergnügen weiterhin
ahora
ich habe jetzt einiges von dir gelesen, wie sich dein leben bisher auf sardinien gestaltet hat. ich erkannte einige paralellen.
erstmal zu erklärung: ich komme auch aus hessen - wohne auch im mittelmeer etwa 600 km westlich - gleicher breitengrad - von dir - lach -
ich mußte erst die <denke> der spanier erlernen - am anfang stand ich öfters kopfschüttelnd auf dem amt und wollte z.b. nicht glauben, dass sie nachdem sie mindestens schon 10 kopien unserer <escritura> = grundbucheintrag, - immerhin 20 seiten papier - hatten, sie auch noch eine 11. wollten. usw.
mittlerweile komm ich ganz gut damit zurecht und vermeide, was zu vermeiden geht.

ich wohne in der nähe der küste und habe mit dem anbau von obstbäumen und auch einigen gemüsen genauso viele probleme wie du, obwohl ich das ganze jahr da bin. allerdings bauen die einheimischen an der küste auch kein gemüse an und keine obstbäume, - die wissen warum - so einige orangen- zitronen- grapefruitbäume habe ich jedoch durch die ersten schwierigen jahre hindurch bekommen, so dass ich bereits hier und dort ernten konnte. auch tomaten geht nicht so einfach. die hohe luftfeuchtigkeit begünstigt die braunfäule. dann haben wir hier freilebend griechische landschildkröten - einerseits wunderschön, aber sie fressen alles, wenn es nicht sehr sicher geschützt ist. sie kommen sogar ins haus - über treppenstufen - und fressen den katzen das futter weg

solarmäßig sind wir leider noch nicht allzuweit gediehen, was wirklich eine <schande> ist. bisher hatte immer alles andere erstmal priorität, aber so langsam wird es zeit zumindest warmwasser solarthermisch zu erzeugen.
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- Löwenzahn
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Re: Neues Jahr, neue Vorsätze, neues Mitglied
Hallo nach Malle(?),
gleich im Nachbartal ist eine fruchtbare Schwemmland-Ebene. Da wird, fast bis an den Strand, viel angebaut. Aber eher zum Verkauf. Die Luftfeuchtigkeit, vor allem im Winter, ist sicherlich ein Problem. Andererseits sind wir ja schon ein wenig höher und haben vorwiegend Westwind, der übers Land kommt.
Eine solare WW-Anlage ist doch ganz einfach und günstig in Spanien aufzubauen. Wenn aber halbwegs die Bedingungen passen, würde ich eine solare Heizungsunterstützung realisieren. U.U. muss dann ein Ofen oder was auch immer nur an wenigen dunklen Winter-Tagen laufen.
Bis demnächst!
gleich im Nachbartal ist eine fruchtbare Schwemmland-Ebene. Da wird, fast bis an den Strand, viel angebaut. Aber eher zum Verkauf. Die Luftfeuchtigkeit, vor allem im Winter, ist sicherlich ein Problem. Andererseits sind wir ja schon ein wenig höher und haben vorwiegend Westwind, der übers Land kommt.
Eine solare WW-Anlage ist doch ganz einfach und günstig in Spanien aufzubauen. Wenn aber halbwegs die Bedingungen passen, würde ich eine solare Heizungsunterstützung realisieren. U.U. muss dann ein Ofen oder was auch immer nur an wenigen dunklen Winter-Tagen laufen.
Bis demnächst!
- ahora
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Re: Neues Jahr, neue Vorsätze, neues Mitglied
Hallo Löwenzahn,
alles in Ordnung bei euch? Zum Glück wohnst du auf einem Berg.
Hier regnet es seit einer Woche fast ununterbrochen, wir wohnen jedoch auch auf einen Berg und vermeiden es diesen zu verlassen.
lg Ahora
alles in Ordnung bei euch? Zum Glück wohnst du auf einem Berg.
Hier regnet es seit einer Woche fast ununterbrochen, wir wohnen jedoch auch auf einen Berg und vermeiden es diesen zu verlassen.
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