Autarke Selbstversorgung

outdoorfreak
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Re: Autarke Selbstversorgung

#11

Beitrag von outdoorfreak » Sa 7. Jun 2014, 11:42

falsch. Er ist Selbstständig als Buchautor. Und Selbstständig bin ich auch.
Wir müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen.

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kraut_ruebe
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Re: Autarke Selbstversorgung

#12

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 7. Jun 2014, 12:10

und dazu hält er ne lange reihe vorträge und seminare jedes jahr im in- und ausland und engagiert sich für das ethnobotanische institut.
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Re: Autarke Selbstversorgung

#13

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 7. Jun 2014, 13:30

:) Ich finde es immer höchst amüsant, wenn Leute meinen, mit soundsoviel Fläche wären alle Bedürfnisse komplett abgedeckt, ohne solche Dinge wie Hagel, Überschwemmung, späten Frost oder Dürre mit einzuplanen, ganz zu schweigen von Schädlingsplagen und Saatgutausfall.
Und es sind früher nicht wenig Leute an einer Sepsis durch einen kaputten Zahn gestorben...
Ich bin sehr froh, daß das heute hier fast nicht mehr vorkommt.
Und mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung würde mit Sicherheit gern mit uns die Verhältnisse tauschen - sauberes Wasser, gute medizinische Betreuung, keine Hungersnot, gute Schulen - was ist daran falsch, daß man es freiwillig aufgeben will?
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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poison ivy
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Re: Autarke Selbstversorgung

#14

Beitrag von poison ivy » Sa 7. Jun 2014, 14:25

sybille hat geschrieben:poison ivy, ich denke das hat er schon zu Genüge gehört.
Danke fuer die Zurechtweisung
hat er aber offensichtlich nicht,
jedenfalls nicht bei dem blauaeugigen Geschreibsel
"will nichts kaufen ausser Salz ..."

und dann noch auf 2500qm
soll ich da lachen oder heulen?
Deine zitierten Bauern hatten ganze Hoehenzuege
und Vieh, ohne Vieh sprich Fett ueberlebst den Winter nicht
und ohne Wald heizt mit was? solar? dann erzaehl mir bitte, wie lange derzeit ein Durchschnitts-Solarpanel funktioniert, wieviel ein neues kostet und fuer oder gegen was Du das eintauschen willst
oder willst doch mit Holz heizen? und das waechst im Gemuesebeet zwischen den Dotterbluemchen (irgendwo muessen die Eier ja herkommen, oder?) und zwar genug, um damit sommers und winters zu heizen, oder gibt's sommers nur rohes Gruenzeug?
outdoorfreak hat geschrieben: zurück zur Steinzeit? Also in den französischen Vogesen ist es vielleicht gerade mal 30 Jahre her, wo die Leute noch autark auf ihren Bauernhöfen gelebt haben. Da gab es keine Geschäfte, in denen man einkaufen konnte.
falsches Jahrhundert?
outdoorfreak hat geschrieben:Ich möchte den Zustand damals keinesfalls idealisieren. Es war ein hartes Leben. Vor allem, wenn man so ne Kuhherde oder Ziegenherde über den Winter bringen muss. Da waren die Leute den ganzen Sommer von früh morgens bis abends damit beschäftigt Heu zu Sensen.
auf 2500qm?
nicht idealisieren? dream on
outdoorfreak hat geschrieben:In das alte möchte ich keinesfalls zurück, .
was dann, Held einer neuen Survival Serie werden?
outdoorfreak hat geschrieben:aber die industrielle urbane Entwicklung von heute halte absolut falsch und dekonstruktiv. .
mag sein
outdoorfreak hat geschrieben:Man schaue sich nur mal die ganzen Krankheiten wie Depression und Bourn-Out an. Sowas hat der Bauer von früher sicher nicht gehabt.
nein, hatte der nicht, keine Zeit dafuer, zu frueh abgenippelt,
aber ich seh Dich schon vor mir, mit frisch gebrochenem (sowas kommt vor), selber geschienten Haxen und nackt, von fruehs bis abends Heu maehend, mit einer Steinklinge, selbst gefertigt aus Stein von Deinem Steinbruch, zwischen den ultraschnell wachsenden Baeumen und den Dotterbluemchen auf Deinen 2500qm auf denen Du ja auch sicher eine Quelle hast, oder sammelst Du da auch noch Regenwasser in der hohlen Hand?

wie? ich bissig? nein, ich male nur mit den Farben, die Du zur Verfuegung stellst

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Re: Autarke Selbstversorgung

#15

Beitrag von Adjua » Sa 7. Jun 2014, 14:37

Vegan leben UND nichts kaufen ausser Salz? Wo kommen dann die Schuhe und die Kleidung her?Wie bearbeitet man 2500m2 ohne Geräte aus Eisen?

Ich habe 2500 m2 in Bearbeitung ( in den Alpen) und kann mir das schon ohne mortorisierte Unterstützung (meine Geräte sind Oldtimer aus den 50ern) schwer vorstellen. Die Saison beginnt hier spät genug, da zählt Power, sonst wächst alles zu - ausser man ist der absolute Arbeitsyeti mit unkaputtbarem Körper.

Und weder Hanf noch Flachs werde ich jemals zu Kleidern verarbeiten ...

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Autarke Selbstversorgung

#16

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Sa 7. Jun 2014, 16:04

Ich persönlich wünsche dir jedenfalls alles erdenklich gute. Das gute an unserer Zeit ist ja das du jederzeit in ein "normales " Leben zurück kannst . Also heute gehts los , wichtige Sachen nie auf morgen verschieben. :daumen:

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Re: Autarke Selbstversorgung

#17

Beitrag von Landfrau » So 8. Jun 2014, 10:07

Hallo Tobi,

zu deiner Frage:

obwohl ich vor über 30 JAhren begonnen habe mit ldl. HAuswirtschaftsschule und nunmehr mit dem LAndmann auf 6 ha herumackere, haben wir es nicht geschafft, über das von dir bereits erreichte Selbstversorgungsniveau , nämlich das eines Kleingärtners, hinauszukommen im von dir gemeinten Sinne,. Nämlich der Produktion von Lebensmitteln auf eigenen Grund und Boden.

Wir kaufen nach wie vor zu: alles Getreide für mensch und Tier, Leguminosen, Stroh, Heu teilweise, Öle und fette, gewürze, genussmittel und tausenderlei Hilfsstofe für die be- und Verarbeitung von Lebensmitteln, für die gesunderhaltung von mensch und Tier, Körperpflege, genußmittel, Betriebsstoffe und Energie (Diesel, Benzin, Strom und Gas), ersatz- und verschleißteile, Baumaterial, Jungtiere teilweise, Sperma, Kleidung, Mobilität (Transport von Futtermitteln, Einkauf von Lebensmitteln.....), Werkzeuge, Folien, Vliese, Netze in rauhen mengen .....

Und das geht finanzielle alles nur, weil der Landmann "ganz normal" arbeiten geht.

Ich behaupte, es geht vermutlich, sich von einem Stück Land ohne Zukauf (von Lebensmitteln, Hardware bleibt bei dieser Betrachtung außen vor), soweit am Leben zu halten, dass man nicht verhungert. Aber erstens ist das kein Spaß, zweitens kulinarisch fragwürdig, drittens im Alleingang kaum zu schaffen und viertens sozial sicherlich nicht erstrebenswert.

Selbstversorger waren immer die ärmsten aller Schweine, die nichts hatten, was sie tauschen konnten und niemand hat diesen Zustand freiwillig angestrebt. Warum das heute so idealisiert wird, ist mir schleierhaft.

Man nimmt besser den Weg, ein wenig Hobbylandwirtschaft als sinnvolle bodenständige Beschäftigung zu betreiben, sich der köstlichen Erzeugnisse, die man für kein Geld der Welt kaufen kann, weil es sie auf dem MArkt nämlich nicht gibt, zu erfreuen und zufrieden zu sein, mit dem, was man hat, statt sich grundlos in ein idealisiertes Unglück zu stürzen.
Viel freude weiterhin mit deinem Garten!

L.
Den Inhalt einer Botschaft bestimmt der Empfänger :-)

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Re: Autarke Selbstversorgung

#18

Beitrag von hobbygaertnerin » So 8. Jun 2014, 10:41

Über den Flächenbedarf, von dem man Leben kann- gibt's grosse Unterschiede.
Bis jetzt habe ich ausser der Familie Langerhorst in Österreich noch niemanden kennen gelernt, wo wirklich höchstmögliche Selbstversorgung betrieben wird.
Aber auch sie verkaufen Gemüse, um Geld zu verdienen.
Möchte dir keinesfalls deine Träume ausreden, hab auch keine Ahnung, ob es in Frankreich eher möglich ist, ein einfacheres Leben zu leben.
Ich bin heilfroh um Traktor und Maschinen, müsste heute sonst das ganze Heu mit dem Rechen zusammen rechen, auf den Wagen laden und in der Scheune wieder abladen.
Gut, Familie Langerhorst lebt so weit ich mitbekommen habe, vegetarisch, vegan zu leben, da kenne ich mich zu wenig aus.
Egal ob Storl und wie die vielen anderen Autoren heissen, sie bedienen heute mit Sicherheit mit ihren Büchern die Träume nach einem einfacheren Leben. Bücher über Selbstversorgung verkaufen sich derzeit wohl recht gut.
Ich muss gestehen, dass ich heilfroh bin, eine Heizung im Haus zu haben, dass mir Küchenmaschinen Arbeit abnehmen, dass ich die Beerenernte auch in der Zeit der höchsten Arbeitsbelastung in der Tiefkühltruhe zwischenparken kann.
Mir ist das Buch über Minfarming untergekommen und das hab ich als Versuch gestartet.
Den allergrössten Teil unserer Lebensmittel können wir auch davon ernten, aber für das, was heute einfach notwendig ist, Krankenkasse......................
gehen wir einen weiteren Tätigkeit nach.
Garten, Tierhaltung, und unser Broterwerb, ich darf ganz schön planen und fetzen, dass ich das alles annähernd auf die Reihe bekomme.

Derzeit lerne ich mich in die Imkerei ein, die Menschen früherer Zeit mit ihren Kienspänen im Winter, weil das Wachs viel zu kostbar war-
nein ich träume nicht von der "guten alten Zeit".

Gwenny
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Re: Autarke Selbstversorgung

#19

Beitrag von Gwenny » So 8. Jun 2014, 11:28

Ich vermisse bei der Größenangabe die Information bezüglich Bodengüte und Standort. Es ist ein unterschied ob man auf einem kargigen Hangboden wirtschaftet oder in einem Tal.

100% autark? Als Veganer? Da sehe ich Schwierigkeiten im Winter und Frühjahr. Aber das wurde ja bereits gesagt. Irgendwoher müßen ja auch die Einmachgläser und so weiter kommen...

Wenn du wirklich wissen willst, wieviel ihr an Grund benötigt führe Buch. Schreib über mindestens einem besser zwei oder drei Jahre auf was ihr genau verbraucht. Dann kannst du hochrechnen wieviel Fläche ihr für Kartoffeln, Getreide, Gemüse und Obst benötigt. Ich persönlich würde sowas nicht unter 0,5ha gutem Grund beginnen. Aber ich würde auch nicht vegan leben wollen, da ich viel lieber ein Lebewesen habe, dass das Gras unter den Obstbäumen abfrisst als es selber mähen zu müssen.
Übrigens was mir in deiner Liste fehlt sind Nüsse. Ihr werdet für den Winter Fett benötigen und wenn ihr keine Tiere haltet werden Nüsse eure einzige Fettquelle sein.
Nicht zu vergessen ist, dass wenn ihr mit einem leeren Grundstück beginnt und dort eure Obstbäume setzt, diese in den ersten Jahren kaum Ertrag bringen werden. Die sind dann schlicht und einfach noch zu klein.

Ich persönlich würde mir lieber ein Grundstück in der Nähe meines jetztigen Wohnortes suchen um meinen bestehenden Garten zu vergrößern.

Ansonsten gibt es ein sehr interessantes Buch einer Britin (Schottin?), die ein Jahrlang so wie "früher" gelebt hat. Sie hat nicht autark gelebt sondern Hafer zu gekauft. Auch hat sie dankend Wild und andere Fleischgeschenke entgegen genommen. Obwohl sie aus einem seit Jahren bestehenden Garten gelebt hat, hat sie am Ende des Jahres erheblich an Gewicht verloren. Sie hat dann nachträglich ausgerechnet wieviel kcal sie pro Tag verzehrt hat und dies ins Verhältnis zu damals gesetzt. Das Ergebnis war sehr simpel. Die haben damals gehungert bzw. sehr sehr knapp und hart gelebt.

outdoorfreak
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Re: Autarke Selbstversorgung

#20

Beitrag von outdoorfreak » So 8. Jun 2014, 17:00

mit dem autark hab ich ein bisschen übertrieben. Natürlich will ich mir nicht alles selbst herstellen. Ich würd mir z.B keine Schuhe machen oder Kleider nähen oder sowas.

Und Storl hat es genau richtig ausgedrückt. Die Selbstversorgung ist eine super Ergänzung zu seiner Schreibarbeit. Und genauso sehe ich es auch. Die Selbstversorgung ist eine super Ergänzung zu meiner Werkstattarbeit. Die Selbstversorgung gibt mir die Möglichkeit, dass ich entspannter entwickeln kann (bin Konstrukteur), ohne mir Gedanken machen zu, dass ich dauernd jemand finden muss, der mir meine Produkte abkauft, damit ich davon leben kann.

Die Selbstversorgung ist also auch bei mir nur eine Ergänzung zu meiner normalen Tätigkeit.
Wir müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen.

Mahatma Ghandi

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