
Bin nun 60, 40 Jahre in Zürich, den Rest in Stäfa mit Blick auf den Zürichsee gelebt.
Privat sehr liebe Familie in CH (1Tochter mit Mann und 2 Kindern).
Beruflich ab 16 tagsüber: Konservatorium/3 Studien/ Hauptfach Pianistin/ kaufmännische Kaderausbildung/ nachts gearbeitet. 30 Jahre selbständig als Musikerin, Weiterbildungsworkshop für Lehrer, Organisation und Aufbau von vielen Musikschulen. Mitwirkung im Fernsehchor. Projektleitungen, Treuhandarbeiten. Die letzten 12 Jahre war ich Schulleiterin und Unternehmensberaterin.
Die ganzen Jahre hatte ich einen Garten, im Ferienhaus im Toggenburg ebenfalls, in Zürich einen Schrebergarten und endlich mit 40 hatte ich einen eigenen Garten (keine Ferien, rund um die Uhr gearbeitet und gespart auf ein eigenes kleines Haus, wo Musik keine Nachbarn störte). Endlich konnte ich Bäume pflanzen und dachte, den Lebensabend da zu verbringen und das Wachsen meiner Gartenkreationen zu erleben.

Seit Jugend beschäftigte mich die Frage, wie wir leben könnten, ohne die Erde zu zerstören, sondern kreativ weitergestalten. Einige Bücher haben mich sehr beschäftigt und beeinflusst: Franz-Karl Rödelberger/Fukuoka/Viktor Schauberger/John Seymour ua. Stroh-Lehm-Holzbau, Kunsthandwerk, Physik, Naturwissenschaften und natürlich auch Tiere.
Da ich beruflich mit vielen Menschen zu tun hatte, war ich gern auch länger allein. Dann – peng – umgefallen und sehr krank. 1 Jahr noch vom Bett aus telefonisch den Betrieb am Laufen gehalten, dann war finito.

Durch den Garten habe ich mich natürlich auch viele Jahre mit Heilkräutern und alternativer Heilmethoden befasst und mich in einigen Jahren wieder zusammengerappelt, wobei ich keine Häuser mehr ausbauen kann. Allerdings hat die enorme finanzielle Einbusse meine ganze Altersplanung auf den Kopf gestellt. Mein Haus hatte ich völlig offen umgebaut, konnte noch nicht mal ein Zimmer vermieten und hab mich sehr einsam gefühlt.

Dann also ein paar Jahre früher mit Gleichgesinnten an einem günstigeren Platz mein Altersprojekt gemeinsam verwirklichen. (Auf keinen Fall ins Altersheim, wenn sich ein paar Freunde gegenseitig helfen, geht’s wunderbar ohne diesen Horror). So bin ich zum Grundstück in Frankreich gekommen. Ich wünsche mir so sehr Mitbewohner die Garten, Bauexperimente und Tiere lieben. Möglichst viel Freiheit und Privatsphäre, aber auch viel Spass beim kreativen Werken, Spielen und Essen.

Erstmal ein Ökodörfli bauen, dann verschiedene Selbstversorgergärten anlegen und das ganze kann auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden: Ferienkurse, Führungen, Hofverkauf usw.
Das Grundstück 28‘000 m2 ist riesig und wunderschön, man kann sich gut verteilen, es ist meine Pensionkasse und ich will es Mutter Erde widmen, dh. eine Stiftung machen, das Wohnen im selbstgebauten Häuschen ist lebenslänglich gratis.

5 Jahre bin ich nun hier, 2 Jahre Wasser-Strom-Schutt entsorgen. Dann Mitbewohner suchen. Geplant war, dass die Bewohner für’s gratis Wohnen, mir bei einigen Dingen etwas behilflich sind. Leider sind bloss viele begeisterte Besucher dagewesen, die notwendigen Arbeiten, dass ich hier leben kann, musste ich bezahlen vom Budget, das für Baumaterial gedacht war. Jetzt bin ich nicht nur pleite, bzw. für Suppe und Brot für mich reicht es grad noch, nicht aber z.B. für Woofers oä.

Aber das Schlimmste ist die Einsamkeit, es ist wirklich sehr abgelegen und ich sehe grad die Verkäuferin beim seltenen Einkauf. Die Tiere leisten mir natürlich Gesellschaft, trotzdem bin ich todunglücklich (schon länger) und habe fürchterlich Heimweh, lange bin ich nicht mehr hier, kann jedoch finanziell in der CH nicht mehr leben.
Was ich nicht verstehe, dass bisher niemand hier sehr sehr günstig leben möchte. Es gibt doch viele Menschen, die haben kaum das Nötigste, würden aber gern sehr grosszügig in freier Natur leben und bisschen arbeiten. Auch die Einsamkeit von vielen Singles, nicht nur ältere, nimmt doch immer mehr zu. WARUM LÄUFT DAS NICHT?

