Hoi aus Zuid-Limburg (Niederlande)

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zotter
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Hoi aus Zuid-Limburg (Niederlande)

#1

Beitrag von zotter » Sa 9. Apr 2016, 18:00

Liebe Foristen,

vor einem halben Jahr habe ich Euer tolles Forum entdeckt und jetzt habe ich mich einfach mal angemeldet. Mein Garten liegt Luftlinie 25 km von Aachen und 2 km vom belgischen Voergebiet. Seit etwa fünfzehn Jahren baue ich Gemüse und Obst an und versorge damit jede Menge Schnecken, Wühlmäuse, Kaninchen und - wenn die lieben Tierchen doch noch etwas übrig lassen - auch mich selbst. Daneben erhalte ich eine Streuobstwiese und möchte ich nächsten Winter 3000 qm überdüngte Weidelgraßmonokultur ebenfalls in Steuobstwiese verwandeln. Da mir auch die Wildbienen, Schmetterlinge und alles was sonst noch kreucht und fleucht am Herzen liegen, wäre ich dankbar für Tipps, wie ich den Phosphat und Stickstoffgehalt in der Wiese reduzieren kann. Ich weiß, daß es dafür Geduld braucht, aber ich bin schon 50 und würde gerne noch zu meinen Lebzeiten eine einigermaßen artenreiche Fettwiese erleben.


Groetjes,

Zotter

zaches
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Re: Hoi aus Zuid-Limburg (Niederlande)

#2

Beitrag von zaches » So 10. Apr 2016, 11:50

Herzliche Willkommen!

Was die Massnahemn für die Umwandlung des Grünlandes betrifft: die Massnahmen können da von Sanft (aushungern durch Mähen und abräumen) bis radikal (Abtragen der obersten 5-10 cm Mutterboden ) reichen.
Ich habe alles schon gesehen - auch in größeren Ausmassen.

Bei größeren Erdbewegungen kann es sich um einen EIngriff in Natur und Landschaft handeln, der genehmigungpflichtig ist - keine Ahung wie das in NL ist?
Aber Abschieben der obersten Schicht (siehst Du ja am Bodenaufbauprofil) und Neueinsäen von geiegneter und gewünschter Saatgutmischen (zum Beispiel von Rieger-Hoffman ) ist sicher die schnelleste Variante. Die Erde muss ja n icht abtransportiert werden (teuer) sondern kann auf dem Grundstück zu einem Wall aufgeschichtet (Sonnenfalle) auch gute Dienste tun. Evtl auch hier einen Genehmigung notwendig...

lg, zaches

PS: Hast Du evtl Bilder?
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

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zotter
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Re: Hoi aus Zuid-Limburg (Niederlande)

#3

Beitrag von zotter » So 10. Apr 2016, 19:44

Vielen Dank für Deine Antwort. Ich bin eher für die sanfte Methode. Das Abtragen des Mutterbodens ist leider genehmigungspflichtig und es wird von Naturorganisationen auch manchmal praktiziert, aber für mich als Privatperson sehe ich die Chancen eher schlecht. Daneben ist das abführen des Bodens wohl auch mit großen Kosten verbunden. Ich kann natürlich versuchen zu Anfang vier oder fünf mal zu mähen und das Mähgut abführen, aber wenn ich sehe wie viele Stickstoffzeigerpflanzen sich noch in der alten Streuobstwiese tummeln, die schon seit 40 Jahren keine Düngung bekommen hat (außer eventuellen Emissionen aus den benachbarten gedüngten Wiesen) befürchte ich, daß dieser Weg auch sehr lange dauert. Ich versuche dieses Jahr als Experiment auf 40 qm der alten Streuobstwiese Kartoffeln zu setzen (ohne irgendeine Düngung). Vielleicht kann ich damit den Boden ausmagern. Sollte das gelingen werde ich mal schauen, ob ich das auch auf der neuen Wiese praktizieren kann.

zotter
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Re: Hoi aus Zuid-Limburg (Niederlande)

#4

Beitrag von zotter » So 10. Apr 2016, 20:11

Entschuldigung, ich hatte Deine Antwort nur halb gelesen. Aufschütten (das wohl auch genehmigungspflichtig ist) wird wohl nicht auf Freude bei den Nachbarn rechnen können, denen ich damit die Sicht ins Tal versperre und es läßt sich wohl auch schlecht in die Landschaft einfügen. Wohlbemerkt in der alten Wiese habe ich voriges Jahr auf ein paar Quadratmetern versucht eine Mischung von Cruydthoeck (das ist mehr oder weniger das niederländische Equivalent von Rieger Hoffmann) aufzubringen. Die Stelle war frei von Bewuchs, da dort zwei Jahre lang ein Asthaufen gelagert hatte. Aber die Blumen waren einfach nicht konkurrenzfähig und die paar Sachen die sich überhaupt entwickelt hatten (Wilde Möhre und Kleiner Wiesenknopf) wurden eigentlich sofort wieder von den Gräsern überwuchert. Foto's habe ich keine, als echter Handymuffel besitze ich ein Exemplar das sich nur zum telefonieren eignet. Es ist auch nicht viel zu sehen, außer jetzt schon gut 25 bis 30 cm hohem Weidelgraß auf einer sanft nach nordwest abfallenden Wiese.

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Re: Hoi aus Zuid-Limburg (Niederlande)

#5

Beitrag von Rallymann » Mo 11. Apr 2016, 05:14

Also das mit dem "aushungern" versuch ich seit 5 Jahren.....ohne Erfolg.
Der Nährstoffeintrag von aussen ist zu groß.
Ausserdem sind die vorhandenen Gräser gegenüber den gewünschten viel härter im nehmen und gehen nicht freiwillig.

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Re: Hoi aus Zuid-Limburg (Niederlande)

#6

Beitrag von zotter » Mo 11. Apr 2016, 10:22

Rallyman,
welchen Boden hast du denn? Besteht Dein Aushungern nur aus dem Abführen der Mahd oder hast du auch mal versucht einen Starkzehrer zum Einsatz zu bringen?

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