Hallo aus dem Wienerwald

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Frutti di Bosco
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Hallo aus dem Wienerwald

#1

Beitrag von Frutti di Bosco » Do 13. Nov 2014, 11:29

Hallo erstmal! :-)

Ich lese hier im Forum immer wieder ein wenig mit, konnte mir schon viele gute Tipps holen und werde in Zukunft in dem einen oder anderen Thread sicher was beitragen.

Ich bin am Land im ''Selbstversorgergarten" meiner Eltern und Großeltern aufgewachsen, wo ich immer brav bei der Arbeit mitgeholfen habe. So wie früher üblich wurde nichts zugekauft, bis auf Lebensmittel, welche man nicht leicht selbst herstellen konnte. Was im Garten war und irgendwie haltbar gemacht werden konnte, wurde gegessen. So weit ich mich erinnere, wurden an Obst nur Südfrüchte gekauft und Gemüse überhaupt nicht.

Danach lebte ich ca 10 Jahre in einer Großstadt, wo ich die Vorzüge der Stadt auch gerne in Anspruch nahm. In der Zeit arbeitete ich viele Jahre als Gärtner und betreute kurz zwei Selbsternte-Parzellen etwas außerhalb, also blieb ich immer ein wenig geerdet. ;-)

Als dann bei meiner Lebensgefährtin und mir der Kinderwunsch aufkam, suchten wir uns etwas eigenes, und da eine schöne Wohnung in der Stadt nicht leistbar war, schauten wir etwas außerhalb und stolperten über ein kleines Häuschen mit 4000 m2 Grund auf einer sonnenbegünstigten südseitigen Lichtung im Wienerwald. Diesen Grund kauften wir vor fünf Jahren sofort ohne zu überlegen, renovierten ein Jahr lang in Schwerstarbeit alles selbst (bis auf Sicherungskasten und Warmwasserboiler) und wohnen nun seit vier Jahren mit unserem kleinen Sohn hier in unserem abgelegenen Paradies, noch dazu in einer netten Nachbarschaft.

Nun zum Eigentlichen:

Uns geht es nicht um absolute Selbstversorgung (ich möchte mich nicht den ganzen Winter von Erdäpfel, Karotten, Zeller, Kraut und Rüben ernähren) sondern darum, gesunde und reife Lebensmittel in einem schönen Garten anzubauen und Spaß dabei zu haben. Es soll sich immer rentieren, also ich bevorzuge im Gemüsegarten Lebensmittel, welche teuer sind (zB Paradeiser, Paprika, Spargel, Zuckermais), oder nicht in der Qualität und Reife zu kaufen sind (va Paradeiser, Obst) oder irgendwie Spaß machen (bunte Erdäpfel, bunte Karotten, unzählige verschiedene Stangenbohnen).

Was vorhanden ist:
- 160 m2 Gemüsegarten aus einer schiefen Wiese gezaubert
- 3 alte Apfelbäume und ein großer Nussbaum
- über 60 junge Obstbäume, 17 veredelte Äpfel, 10 Pfirsich, 2 Maulbeeren, Zwetschken, Marillen, Kirschen, Birne, Quitte
- davon 25 aus Samen gezogene Apfelbäume (über 100 werden noch im Gemüsegarten aufgeschult)
- dazu noch sehr viele selbst aufgegangene Griecherl und Hauszwetschken
- fast alles an Wildobst, was man sich nur vorstellen kann: Haselnuss, Hagebutten, Mispeln, Vogelkirsche, Holzapfel, Wildbirne, Schlehen, Sanddorn, Berberitze, Dirndl, Mehlbeeren, Holunder, ...
- einige Weinreben, da warten auch noch über 70 angewurzelte Steckhölzer (hauptsächlich Selbstträger) auf ihren Platz
- etliche verschiedene kleine Kiwis
- ca 50 Ribisl in rot, schwarz und weiß
- vielleicht 100 m2 Himbeeren
- Brombeeren (überall, wo die Natur schneller ist als ich)
- 2 Maronibäume
- Topinambur an mehreren Stellen
- Laufenten gegen Schnecken und zum Essen, wir hatten schon mal 10 davon und auch deutsche Pekingenten, aber die machen so viel Dreck und die Eier schmecken "entig"
- 20 Hühner und 5 Hähne (1 Hahn kommt jetzt weg, einer wird geschlachtet)
- Honigbienen (16 Stöcke, aktuell nicht alle bevölkert)
- 3 Komposthaufen
- Benjeshecken
- viele, viele Pilze aus dem Wald
- Mauerbienen''zucht"
- ...

Wenn ich könnte/dürfte, wie ich wollte, hätte ich noch Kune Kune, Milchziegen und Gänse. (Meine Lebensgefährtin muss mich immer bremsen, und viel Arbeit und Abhängigkeit verursacht sowas ja auch..)

Was für die Zukunft geplant ist:
- Apfelsaft und Traubensaft fürs ganze Jahr (eventuell Cider)
- mehr Sirup
- mehr Marmelade und Kompott
- mehr Bienenstöcke
- Überschuss ungezwungen an das Umfeld abgeben/verkaufen zu können
- Shiitakezucht im Freien (steril arbeiten kann ich, das Equipment zum Mycelvermehren habe ich auch, spiele seit einem Jahr schon mit Austernseitlingen und Kräuterseitlingen)
- eine Möglichkeit die Eichhörnchen davon abzuhalten, alle unsere Nüsse und Haselnüsse zu fressen, die Amseln von unseren Ribisl und roten Weintrauben fernzuhalten, die Vögel zu erwischen, die unsere Pfirsiche auf der roten Seite immer anpicken, den Hühnern zu lernen, nicht alle unsere Erdbeeren zu fressen! :-)

Ich interessiere mich besonders für:
- Permakultur
- nachhaltiges und ökologisches Wirtschaften
- arbeitsextensive, zur Gegend passende Produkte (Also welche, die ohne viel Aufwand gedeihen)
- kleinstrukturierte und regionale Produktion
- Farb- und Merkmalsvererbung bei Hühnern
- Pflanzen und Pilze im Allgemeinen

Ich hab jetzt sicher einiges vergessen, aber das wird sich im Laufe der Zeit auch noch herauskristallisieren.

Ich hoffe auf eine nette und produktive Zeit hier im Forum!

:bieni:

mot437
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Re: Hallo aus dem Wienerwald

#2

Beitrag von mot437 » Do 13. Nov 2014, 11:37

Ohhh. Toll. Ein hertzliches hallooooooooooo
Sei gut cowboy

CHH
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Re: Hallo aus dem Wienerwald

#3

Beitrag von CHH » Do 13. Nov 2014, 11:48

Hi,

das hört sich großartig an und ähnlich wie bei uns.
Wir sind nicht weit weg von euch, also wenn mal Tauschbedarf oder so besteht,..... immer gerne

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tipopaar
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Re: Hallo aus dem Wienerwald

#4

Beitrag von tipopaar » Do 13. Nov 2014, 13:01

Servas aus Tirol! :hallo:
Klingt cool was du so machst und schein ein geniales Plätzchen zu sein.
Wenn du Kunes brauchst im Frühjahr gibt's wieder Nachwuchs bei unseren (wenn alles gut geht) kannst deine Liebste übern winter ja schonend vorbereiten... :lol:

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Re: Hallo aus dem Wienerwald

#5

Beitrag von mgrie » Do 13. Nov 2014, 20:57

tipopaar hat geschrieben:Wenn du Kunes brauchst
Was bitteschön sind Kunes :aeh:
Der Ostfriese ist zufrieden, wenn sein Land Ertrag abwirft, und seine Freiheit geachtet wird.

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guzzmania
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Re: Hallo aus dem Wienerwald

#6

Beitrag von guzzmania » Do 13. Nov 2014, 21:17

Halllo aus Wien/Eichgraben!
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Frutti di Bosco
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Re: Hallo aus dem Wienerwald

#7

Beitrag von Frutti di Bosco » Di 18. Nov 2014, 13:25

Vielen Dank für die netten Willkommensworte!

@ tipopaar:
Danke für das Angebot, bei Bedarf komme ich gerne darauf zurück, realistisch betrachtet wird das aber nicht so einfach werden. Aus Flächenwidmungsgründen darf ich auf der einen Grundstückshälfte keinen Stall bauen und auf der anderen Hälfte dürfen Gebäude nur mit vorliegendem Wirtschaftsplan mindestens für eine Nebenerwerbslandwirtschaft errichtet werden. Das ist schon mal toll für die Zukunft, aber jetzt geht das noch nicht so ohne Weiteres. Außerdem kommen bei uns die Wildschweine bis an die Grundstücksgrenze, was bis jetzt noch kein Problem war, aber mit unkastrierten weiblichen Schweinen eines werden könnte..
Einfacher ist es mit der Haltung von Gänsen, den "Schweinen des kleinen Mannes" ;-)

@ CHH:
Sehr cool! Im Laufe der Zeit werden wir ja herausfinden, wer was anzubieten oder zu tauschen hat!

Luna
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Re: Hallo aus dem Wienerwald

#8

Beitrag von Luna » Di 18. Nov 2014, 13:36

Frutti di Bosco hat geschrieben: [...] Außerdem kommen bei uns die Wildschweine bis an die Grundstücksgrenze, was bis jetzt noch kein Problem war, aber mit unkastrierten weiblichen Schweinen eines werden könnte.. [...]
Hättest du damit ein Problem? Schlimmer wär´s, wenn dein Hauseber die Waldsauen decken würde ...

Frutti di Bosco
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Re: Hallo aus dem Wienerwald

#9

Beitrag von Frutti di Bosco » Di 18. Nov 2014, 14:26

Luna hat geschrieben:
Frutti di Bosco hat geschrieben: [...] Außerdem kommen bei uns die Wildschweine bis an die Grundstücksgrenze, was bis jetzt noch kein Problem war, aber mit unkastrierten weiblichen Schweinen eines werden könnte.. [...]
Hättest du damit ein Problem? Schlimmer wär´s, wenn dein Hauseber die Waldsauen decken würde ...
Ich hätte schon ein Problem damit, denn es heißt, dass Wildschweineber sehr einbrecherisch werden, wenn sie Sauen riechen! Und mein jetziger Weidezaun ums Grundstück ist nicht wildschweinfest, also müsste ich zuerst diesen von außen sichern.

Hausschweine paarten sich früher desöfteren mit Wildschweinen, wenn sie in die Eichen geschickt wurden. Heute verboten und zu verhindern, aber früher scherte sich keiner darum.

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