Hallo aus dem Norden Kanada's!
Re: Hallo aus dem Norden Kanada's!
Hallo Sonnenstrahl!
Vielen Dank fuer Deinen sonnigen Willkommensgruss!
Aber natuerlich ist es in Deutschland moeglich, auch im Wald zu wohnen.
Allerdings, zugegeben, nicht fuer jeden...
Es ist halt in Deutschland so oft eine Frage des Geldes.
Kanada ist aber auch sehr teuer geworden. Besonders merkt man es, wenn man kein Geld hat!
Und: In Deutschland sagt man, Autoren leben meist vom Einkommen der Eheartner. Was aber, wenn man noch nicht einmal einen Ehepartner hat?!?
Na gut, auch da geht das Leben weiter. Und in dem Fall ist es hier in Kanada wohl einfacher und leichter, vor allem wenn man die Natur schaetzt, so wie ich.
Die Wildnis ist ja direkt vor der Haustuer, da kann ich wandern, Angeln, Schneeschuhlaufen, ein bisschen auf Jagd gehen (Sonntagsjaeger!),
draussen campen...
Und alles fast umsonst. So fehlt mir eigentlich wenig, denn durch das Internet kann ich mich obendrein noch mit lieben Menschen unterhalten,
von denen es nicht allzuviele gibt, vor allem meist nicht in seiner eigenen unmittelbaren Umgebung.
Na ja, eine eigene Farm, ein Blockhaus usw., ein Zuhause, wie ich es ja immer hatte, das fehlt mir schon.
Auf der anderen Seite, wenn man denn schon homeless ist, da ist man auch nicht angebunden, das heisst man ist "free to go".
Es hat doch alles so seine Vor- und Nachteile.
Ich denke, und das hab' ich ja auch schon in meinem Buch dargelegt, es ist das Beste, alles zu nehmen wie es kommt, jede Situation zu meistern,
aus allem das Beste zu machen, und: auch einmal zufrieden zu sein...!
Doch genug des Philosophierens.
Noch einmal vielen Dank fuer Deinen Willkommensgruss, und ich denke, jeder hier wird sich freuen, mehr von Dir zu hoeren!
Liebe Gruesse!
Thomas
Vielen Dank fuer Deinen sonnigen Willkommensgruss!
Aber natuerlich ist es in Deutschland moeglich, auch im Wald zu wohnen.
Allerdings, zugegeben, nicht fuer jeden...
Es ist halt in Deutschland so oft eine Frage des Geldes.
Kanada ist aber auch sehr teuer geworden. Besonders merkt man es, wenn man kein Geld hat!
Und: In Deutschland sagt man, Autoren leben meist vom Einkommen der Eheartner. Was aber, wenn man noch nicht einmal einen Ehepartner hat?!?
Na gut, auch da geht das Leben weiter. Und in dem Fall ist es hier in Kanada wohl einfacher und leichter, vor allem wenn man die Natur schaetzt, so wie ich.
Die Wildnis ist ja direkt vor der Haustuer, da kann ich wandern, Angeln, Schneeschuhlaufen, ein bisschen auf Jagd gehen (Sonntagsjaeger!),
draussen campen...
Und alles fast umsonst. So fehlt mir eigentlich wenig, denn durch das Internet kann ich mich obendrein noch mit lieben Menschen unterhalten,
von denen es nicht allzuviele gibt, vor allem meist nicht in seiner eigenen unmittelbaren Umgebung.
Na ja, eine eigene Farm, ein Blockhaus usw., ein Zuhause, wie ich es ja immer hatte, das fehlt mir schon.
Auf der anderen Seite, wenn man denn schon homeless ist, da ist man auch nicht angebunden, das heisst man ist "free to go".
Es hat doch alles so seine Vor- und Nachteile.
Ich denke, und das hab' ich ja auch schon in meinem Buch dargelegt, es ist das Beste, alles zu nehmen wie es kommt, jede Situation zu meistern,
aus allem das Beste zu machen, und: auch einmal zufrieden zu sein...!
Doch genug des Philosophierens.
Noch einmal vielen Dank fuer Deinen Willkommensgruss, und ich denke, jeder hier wird sich freuen, mehr von Dir zu hoeren!
Liebe Gruesse!
Thomas
Re: Hallo aus dem Norden Kanada's!
Hallo, lieber Waldschrat!
Ja, zum Wald haben wir Deutschen ein besonderes Verhaeltnis, und ich denke Mal, ein gutes...
Im Gegensatz zu vielen anderen Laendern wie Kanada, Schweden, Russland usw..
Dort wird der Wald eher als Industriebasis angesehen.
Das kann aber manchmal auch sein Gutes haben, ich denke da z.B. an die Kahlschlaege.
Vom menschlichen Auge her gesehen, erscheinen die auf den ersten Blick natuerlich graesslich.
Der Vorteil jedoch, zumindest wie ich es hier in Kanada sehen kann, ist, dass dann der Wald, nach dem Wiederanpflanzen, fuer lange Zeit in Ruhe
gelassen wird (im Gegensatz zu selektiver Waldwirtschaft, wo immer wieder eingeschlagen wird und deshalb die Beunruhigung nie richtig aufhoert).
Die Forststrassen verfallen stellenweise und kaum jemand kommt mehr hin.
Ruhe kehrt wieder ein!
Und das ist das Beste fuer die gesamte Tierwelt, vor allem jedoch fuer die Kulturfluechter wie z.B. Grizzlies - und natuerlich auch fuer einsame Wanderer...
Ausserdem wachsen nach einem Kahlschlag durch die Sonneneinstrahlung sofort Graeser, Buesche usw., also Nahrung fuer viele Wildtiere, und deshalb freut sich ein grosser Teil des Wildes ueber Kahlschlaege!
Im tiefen Hochwald hingegen gibt es wenig Leben. Es fehlt die Nahrung fuer das Wild. Das nur generell gesehen, denn natuerlich braucht
z.B. der Marder Hochwald, aber im Ganzen sind Hochwaelder eher wildleer.
Bitte jedoch nicht missverstehen.
Ich bin kein Befuerworter der Kahlschlaege!
Aber es gibt, wie immer im Leben, auch hier zwei Seiten, oder sogar mehrere davon.
Es ist wichtig, ueberall das Positive herauszufinden und zu sehen, dann erscheint auch ein Kahlschlag als nicht mehr gar zu schlimm.
Und wichtig ist immer, das vor allem fuer Europaeer die zum ersten Mal nach Kanada kommen und die Kahlschlaege sehen, und meist sogar teilweise entsetzt sind, ganz wichtig ist immer, das Augenmerk auf das Positive, eben in diesem Fall auf den noch stehenden Hochwald! zu richten!
Und dann sieht man ganz schnell, dass die Kahlschlaege im Verhaeltnis gar nicht so gross sind, vor allem nicht ueberwiegen.
Auch hier wiedermal: Das Positive sehen!
Zirbelkiefern habe ich persoenlich noch keine gesehen, oder besser gesagt, nicht bewusst gesehen.
Sie wachsen im Gebirge, da war ich schon, aber welche Baeume da wachsen, wusste ich damals nicht so genau.
Ich hatte aber Mal einen oestereichischen Zirbelschrank, und der war sehr schoen, auch urig.
Er hatte viele Astknoten, und das Kuriose war, dass um diese herum Einschuesse von Luftgewehrkugeln waren. Die Geschosse steckten noch gut sichtbar drin!
Kinder oder Jugendliche haben die Astknoten wohl als Zielscheibe benutzt.
Trotzdem war der Schrank sehr schoen, und ob der sonderbaren "Behandlung" auch etwas Besonderes...
Der Schrank ist dann leider zusammen mit unserem Neu Braunschweiger Farmhaus verbrannt.
Zu Baumstandorten faellt mir gerade was ein, lustiger Natur.
Du schreibst, Die Fichten und Buchen sollten lt. Foersterin bei Euch auf den armen Boeden gar nicht stehen.
Ich denke mir, vielleicht sind das genau solche Pioniergesellen wie so manche Deutsche, die es in den Norden Kanada's zieht!?
Doch Eichen und Kiefern lieben arme Standorte.
Da kann man sehen, dass nicht nur Reichtum bzw. gute Boeden grossartiges wie die maechtigen Eichen hervorbringen...
Und denkt man weiter, fuehrt diese Erkenntnis auch jedwede Foerderung vornehmlich von Familien hoeherer Einkommen
(aus dem Grund, dass da die Kinder dann besser werden), ad absurdum!
Doch das fuehrt zu einem gaenzlich anderen Kapitel...
Herzliche Gruesse!
Thomas
Ja, zum Wald haben wir Deutschen ein besonderes Verhaeltnis, und ich denke Mal, ein gutes...
Im Gegensatz zu vielen anderen Laendern wie Kanada, Schweden, Russland usw..
Dort wird der Wald eher als Industriebasis angesehen.
Das kann aber manchmal auch sein Gutes haben, ich denke da z.B. an die Kahlschlaege.
Vom menschlichen Auge her gesehen, erscheinen die auf den ersten Blick natuerlich graesslich.
Der Vorteil jedoch, zumindest wie ich es hier in Kanada sehen kann, ist, dass dann der Wald, nach dem Wiederanpflanzen, fuer lange Zeit in Ruhe
gelassen wird (im Gegensatz zu selektiver Waldwirtschaft, wo immer wieder eingeschlagen wird und deshalb die Beunruhigung nie richtig aufhoert).
Die Forststrassen verfallen stellenweise und kaum jemand kommt mehr hin.
Ruhe kehrt wieder ein!
Und das ist das Beste fuer die gesamte Tierwelt, vor allem jedoch fuer die Kulturfluechter wie z.B. Grizzlies - und natuerlich auch fuer einsame Wanderer...
Ausserdem wachsen nach einem Kahlschlag durch die Sonneneinstrahlung sofort Graeser, Buesche usw., also Nahrung fuer viele Wildtiere, und deshalb freut sich ein grosser Teil des Wildes ueber Kahlschlaege!
Im tiefen Hochwald hingegen gibt es wenig Leben. Es fehlt die Nahrung fuer das Wild. Das nur generell gesehen, denn natuerlich braucht
z.B. der Marder Hochwald, aber im Ganzen sind Hochwaelder eher wildleer.
Bitte jedoch nicht missverstehen.
Ich bin kein Befuerworter der Kahlschlaege!
Aber es gibt, wie immer im Leben, auch hier zwei Seiten, oder sogar mehrere davon.
Es ist wichtig, ueberall das Positive herauszufinden und zu sehen, dann erscheint auch ein Kahlschlag als nicht mehr gar zu schlimm.
Und wichtig ist immer, das vor allem fuer Europaeer die zum ersten Mal nach Kanada kommen und die Kahlschlaege sehen, und meist sogar teilweise entsetzt sind, ganz wichtig ist immer, das Augenmerk auf das Positive, eben in diesem Fall auf den noch stehenden Hochwald! zu richten!
Und dann sieht man ganz schnell, dass die Kahlschlaege im Verhaeltnis gar nicht so gross sind, vor allem nicht ueberwiegen.
Auch hier wiedermal: Das Positive sehen!
Zirbelkiefern habe ich persoenlich noch keine gesehen, oder besser gesagt, nicht bewusst gesehen.
Sie wachsen im Gebirge, da war ich schon, aber welche Baeume da wachsen, wusste ich damals nicht so genau.
Ich hatte aber Mal einen oestereichischen Zirbelschrank, und der war sehr schoen, auch urig.
Er hatte viele Astknoten, und das Kuriose war, dass um diese herum Einschuesse von Luftgewehrkugeln waren. Die Geschosse steckten noch gut sichtbar drin!
Kinder oder Jugendliche haben die Astknoten wohl als Zielscheibe benutzt.
Trotzdem war der Schrank sehr schoen, und ob der sonderbaren "Behandlung" auch etwas Besonderes...
Der Schrank ist dann leider zusammen mit unserem Neu Braunschweiger Farmhaus verbrannt.
Zu Baumstandorten faellt mir gerade was ein, lustiger Natur.
Du schreibst, Die Fichten und Buchen sollten lt. Foersterin bei Euch auf den armen Boeden gar nicht stehen.
Ich denke mir, vielleicht sind das genau solche Pioniergesellen wie so manche Deutsche, die es in den Norden Kanada's zieht!?
Doch Eichen und Kiefern lieben arme Standorte.
Da kann man sehen, dass nicht nur Reichtum bzw. gute Boeden grossartiges wie die maechtigen Eichen hervorbringen...
Und denkt man weiter, fuehrt diese Erkenntnis auch jedwede Foerderung vornehmlich von Familien hoeherer Einkommen
(aus dem Grund, dass da die Kinder dann besser werden), ad absurdum!
Doch das fuehrt zu einem gaenzlich anderen Kapitel...
Herzliche Gruesse!
Thomas
- Reisende
- Beiträge: 4268
- Registriert: Fr 20. Jul 2012, 15:05
- Wohnort: Altmoränenlandschaft in Klimazone 8a
Re: Hallo aus dem Norden Kanada's!
hallo thomas,
auch von mir ein herzliches willkommen.
was du so schreibst ist mir sehr sympathisch. und ich habe großen respekt vor dem, was du in deinem leben bisher gemacht hast. kanada ist auch mein traum. allerdings bin ich fürs auswandern mit meinen menschen hier zu stark verwurzelt. das könnte auch das internet nicht überbrücken. aber man weiß ja nie, was noch kommen mag.
auch waldschrats erzählungen habe ich mit freude gelesen, danke dass du sie dazu inspiriert hast.
schafe sind mMn übrigens überhaupt nicht dumm. sie haben allerdings ein sehr spezielles wesen. wenn man sich darauf einlassen kann und beginnt sie zu verstehen, lernt man ihre weisheit kennen. bzgl. nachhaltigkeit zb können wir viel von ihnen lernen. sie lesen unsere körpersprache besser als wir selbst, und gehen meiner erfahrung nach sogar auf unsere unterschiedlichen stimmungslagen ein. auch dass die soays wieder nachhause spaziert sind, wundert mich gar nicht.
denen war langweilig, und sie haben die günstige gelegenheit genutzt. dabei wissen sie genau, wo sie hingehören. und mag man sie auch für ängstlich und schreckhaft halten - ein sturm im wald kann sie im gegensatz zu uns nicht beeindrucken. einen weg, den ein schaf eigenständig gegangen ist, findet es auch wieder zurück.
ich wünsche dir eine gute zeit bei uns im forum und freue mich schon darauf, mehr von dir zu lesen.
lg reisende
auch von mir ein herzliches willkommen.
was du so schreibst ist mir sehr sympathisch. und ich habe großen respekt vor dem, was du in deinem leben bisher gemacht hast. kanada ist auch mein traum. allerdings bin ich fürs auswandern mit meinen menschen hier zu stark verwurzelt. das könnte auch das internet nicht überbrücken. aber man weiß ja nie, was noch kommen mag.

auch waldschrats erzählungen habe ich mit freude gelesen, danke dass du sie dazu inspiriert hast.

schafe sind mMn übrigens überhaupt nicht dumm. sie haben allerdings ein sehr spezielles wesen. wenn man sich darauf einlassen kann und beginnt sie zu verstehen, lernt man ihre weisheit kennen. bzgl. nachhaltigkeit zb können wir viel von ihnen lernen. sie lesen unsere körpersprache besser als wir selbst, und gehen meiner erfahrung nach sogar auf unsere unterschiedlichen stimmungslagen ein. auch dass die soays wieder nachhause spaziert sind, wundert mich gar nicht.

ich wünsche dir eine gute zeit bei uns im forum und freue mich schon darauf, mehr von dir zu lesen.
lg reisende
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.
-
- Förderer 2018
- Beiträge: 831
- Registriert: Mi 6. Mär 2013, 22:19
Re: Hallo aus dem Norden Kanada's!
Deine Einstellung gefällt mit, Thomas
Waldschrat, ich fand Deinen Bericht auch sehr schön.

Waldschrat, ich fand Deinen Bericht auch sehr schön.
Re: Hallo aus dem Norden Kanada's!
Hallo, liebe Reisende!
Und ein herzliches Dankeschoen fuer Deinen Willkommensgruss!
Auch vielen Dank fuer Deine Komplimente, ein wenig Balsam fuer meine Seele... Tut gut!
Mit den Schafen gebe ich dir vollkommen Recht.
Ich moechte sogar noch weiter gehen.
Schon vor 170 Jahren hat Dostojevsky durch seinen Moench aus "Die Brueder Karamasov" sagen lassen:
"Bis die Menschen das Niveau der Tier- und Pflanzenwelt erreicht haben, ist noch ein langer, langer Weg zu gehen!"
Ich schliesse mich dem an.
Aber: Meint er hiermit alle, ALLE Menschen? Ohne Ausnahme!??? ... Ich will die Antwort nicht wissen!
Mit liebem Gruss!
Thomas
Und ein herzliches Dankeschoen fuer Deinen Willkommensgruss!
Auch vielen Dank fuer Deine Komplimente, ein wenig Balsam fuer meine Seele... Tut gut!
Mit den Schafen gebe ich dir vollkommen Recht.
Ich moechte sogar noch weiter gehen.
Schon vor 170 Jahren hat Dostojevsky durch seinen Moench aus "Die Brueder Karamasov" sagen lassen:
"Bis die Menschen das Niveau der Tier- und Pflanzenwelt erreicht haben, ist noch ein langer, langer Weg zu gehen!"
Ich schliesse mich dem an.
Aber: Meint er hiermit alle, ALLE Menschen? Ohne Ausnahme!??? ... Ich will die Antwort nicht wissen!
Mit liebem Gruss!
Thomas
Re: Hallo aus dem Norden Kanada's!
Liebe Waldschrätin, Hallo!
Gerade war ich draussen, hab' ein bisschen Schnee weggeschaufelt und den Holzheizofen aufgefuellt.
Und da sind mir doch so ein paar Gedanken ueber Eure Blockhaussituation gekommen, ich meine Heizen usw..
Also, ich moechte auf keinen Fall mich da aufdraengen oder auch nur ratgeberisch wirken, was uns Deutschen ja so eigen ist.
Ich mach's mal so, ich erzael mal einfach, wie wir das in Kanada gemacht haben.
Zuerst in Neu Braunschweig, auf der Farm, da hatten wir ein altes Farmhaus, so um die 80 Jahre alt.
Das Haus hatte keinerlei Isolation in den Waenden des Erdgeschosses.
Die Fenster waren einfache Holzschiebefenster, up and down. Einfachverglast natuerlich, was sonst.
Das war im Fruehjahr, Sommer und Herbst kein Problem. Im Gegenteil: Da die Fenster ja nie dicht schlossen,
ich meine die Rahmen, hatten wir immer frische Luft im Raum. Also, ein Leben in der Plastiktuete gab es da nicht.
Die Winter in Neu Braunschweig sind kalt und sehr windig. Blizzards usw..
Folglich mussten fuer den Winter Vorbereitungen getroffen werden!
Zuerst haben wir Strohballen rund ums Haus gegen den unteren Teil der Waende dicht drangesetzt,
dann als der erste groessere Schneefall kam, haben wir noch Schnee ueber Strohballen und an die Waende geschaufelt.
Fuer die Fenster hatten wir nochmal Sturmfenster, die von aussen angebracht wurden, fuer die Wintermonate.
Alles war natuerlich nur einfach verglast. Das hat aber sehr gut funktioniert!
Man muss wissen, dass es Nachts bis -36 Grad kalt wurde, und tagsueber nicht ueber - 22 Grad aufwaermte.
Und windig dazu.
Trotzdem war die Fenstersituation vollkommen ausreichend!
Ich waere nie auf die Idee gekommen, andere Fenster einzubauen.
Nun gut, da die Hauswaende nicht isoliert waren, aette es viel Holz gebraucht, die ganze Wohnung zu heizen.
Und so viel Holz konnte ich auch nicht machen, da ich ja eine chronische Krankheit hatte und somit physisch limitiert war...
Folglich sind wir alle in die Kueche gezogen, die aber ziemlich geraeumig war, Monika und ich haben auf de Sofa geschlafen,
und die Kinder in ihrem Bett im Badezimmer.
In der Kueche hatten wir die "Pioneer Maid", der beste Holz-Heiz-Koch-Back-Ofen der Welt!
Also, mit diesem Ofen und mit unserem Setup haben wir die Winter bestens ueberstanden - ohne doppelverglaste Fenster und pi-pa-po...
An waermeren Tagen, die gab's natuerlich auch!, da haben wir uns dann den Luxus erlaubt, zusaetzlich das Wohnzimmer zu heizen.
Da hatten wir einen daenischen gusseisernen Holzheizofen, der wunderschoen war, mit schoenen Verzierungen, und wunderbar heizte.
Und da sass er dann, der Farmer, in seinem gemuetlichen Sessel neben dem Ofen, schaute hinaus durchs Fenster auf den vom hochgewirbelten
Schnee glitzernden Himmel, ueber seine Wiese, auf seinen vom Schneetreiben milchig verschwommenen Wald, und traeumte von Gott und der weiten Welt, und kam am Ende doch immer wieder zu dem Schluss, dass es zu Hause auf der Farm, man kann es drehen und wenden wie man will,
doch immer noch am schoensten ist...
"Essen ist fertig!", rief Monika halb singend aus der Kueche. Die Kinder packten ihre Schularbeiten weg (Homeschooling natuerlich, was sonst!),
und der Farmer, mit zufriedenem, halb seligem Laecheln, erhob sich aus seinem Sessel und ging in die Kueche...
(Ihr koennt's ja nachlesen!, in meinem Buch...)
Doch zurueck zu den Fenstern.
Man kann auch eine duenne Folie kaufen und diese fuer die zwei kaeltesten Wintermonate, fuer laenger braucht man es nicht!,
von aussen an den aeusseren Fensterrahmen stapeln. Das genuegt vollkommen!!
Und Mitte Februar nimmt man die Folie wieder ab und man hat wieder das herrliche Raumklima mit frischer Luft. Ja, genau!
Die Energieeinsparung der Fenster wird heute weit ueberbewertet. Das hat die Industrie geschafft, damit jeder neue Fenster kauft.
Sie haben's auch geschafft, die meisten Menschen zu ueberzeugen - somit steht man dann allein da - und glaubt's und macht's dann auch...
Liebe Gruesse!
Thomas
Gerade war ich draussen, hab' ein bisschen Schnee weggeschaufelt und den Holzheizofen aufgefuellt.
Und da sind mir doch so ein paar Gedanken ueber Eure Blockhaussituation gekommen, ich meine Heizen usw..
Also, ich moechte auf keinen Fall mich da aufdraengen oder auch nur ratgeberisch wirken, was uns Deutschen ja so eigen ist.
Ich mach's mal so, ich erzael mal einfach, wie wir das in Kanada gemacht haben.
Zuerst in Neu Braunschweig, auf der Farm, da hatten wir ein altes Farmhaus, so um die 80 Jahre alt.
Das Haus hatte keinerlei Isolation in den Waenden des Erdgeschosses.
Die Fenster waren einfache Holzschiebefenster, up and down. Einfachverglast natuerlich, was sonst.
Das war im Fruehjahr, Sommer und Herbst kein Problem. Im Gegenteil: Da die Fenster ja nie dicht schlossen,
ich meine die Rahmen, hatten wir immer frische Luft im Raum. Also, ein Leben in der Plastiktuete gab es da nicht.
Die Winter in Neu Braunschweig sind kalt und sehr windig. Blizzards usw..
Folglich mussten fuer den Winter Vorbereitungen getroffen werden!
Zuerst haben wir Strohballen rund ums Haus gegen den unteren Teil der Waende dicht drangesetzt,
dann als der erste groessere Schneefall kam, haben wir noch Schnee ueber Strohballen und an die Waende geschaufelt.
Fuer die Fenster hatten wir nochmal Sturmfenster, die von aussen angebracht wurden, fuer die Wintermonate.
Alles war natuerlich nur einfach verglast. Das hat aber sehr gut funktioniert!
Man muss wissen, dass es Nachts bis -36 Grad kalt wurde, und tagsueber nicht ueber - 22 Grad aufwaermte.
Und windig dazu.
Trotzdem war die Fenstersituation vollkommen ausreichend!
Ich waere nie auf die Idee gekommen, andere Fenster einzubauen.
Nun gut, da die Hauswaende nicht isoliert waren, aette es viel Holz gebraucht, die ganze Wohnung zu heizen.
Und so viel Holz konnte ich auch nicht machen, da ich ja eine chronische Krankheit hatte und somit physisch limitiert war...
Folglich sind wir alle in die Kueche gezogen, die aber ziemlich geraeumig war, Monika und ich haben auf de Sofa geschlafen,
und die Kinder in ihrem Bett im Badezimmer.
In der Kueche hatten wir die "Pioneer Maid", der beste Holz-Heiz-Koch-Back-Ofen der Welt!
Also, mit diesem Ofen und mit unserem Setup haben wir die Winter bestens ueberstanden - ohne doppelverglaste Fenster und pi-pa-po...
An waermeren Tagen, die gab's natuerlich auch!, da haben wir uns dann den Luxus erlaubt, zusaetzlich das Wohnzimmer zu heizen.
Da hatten wir einen daenischen gusseisernen Holzheizofen, der wunderschoen war, mit schoenen Verzierungen, und wunderbar heizte.
Und da sass er dann, der Farmer, in seinem gemuetlichen Sessel neben dem Ofen, schaute hinaus durchs Fenster auf den vom hochgewirbelten
Schnee glitzernden Himmel, ueber seine Wiese, auf seinen vom Schneetreiben milchig verschwommenen Wald, und traeumte von Gott und der weiten Welt, und kam am Ende doch immer wieder zu dem Schluss, dass es zu Hause auf der Farm, man kann es drehen und wenden wie man will,
doch immer noch am schoensten ist...
"Essen ist fertig!", rief Monika halb singend aus der Kueche. Die Kinder packten ihre Schularbeiten weg (Homeschooling natuerlich, was sonst!),
und der Farmer, mit zufriedenem, halb seligem Laecheln, erhob sich aus seinem Sessel und ging in die Kueche...
(Ihr koennt's ja nachlesen!, in meinem Buch...)
Doch zurueck zu den Fenstern.
Man kann auch eine duenne Folie kaufen und diese fuer die zwei kaeltesten Wintermonate, fuer laenger braucht man es nicht!,
von aussen an den aeusseren Fensterrahmen stapeln. Das genuegt vollkommen!!
Und Mitte Februar nimmt man die Folie wieder ab und man hat wieder das herrliche Raumklima mit frischer Luft. Ja, genau!
Die Energieeinsparung der Fenster wird heute weit ueberbewertet. Das hat die Industrie geschafft, damit jeder neue Fenster kauft.
Sie haben's auch geschafft, die meisten Menschen zu ueberzeugen - somit steht man dann allein da - und glaubt's und macht's dann auch...
Liebe Gruesse!
Thomas
- Waldschrat
- Beiträge: 189
- Registriert: Mi 4. Aug 2010, 18:58
- Familienstand: glücklich verheiratet
- Wohnort: Rand-Oberlausitz
Re: Hallo aus dem Norden Kanada's!
Hallo nochmal Thomas!
Das nimmt ja langsam Ausmaße an hier
Nein, wieso sollte ich Dir irgendwas übel nehmen? Ich freu mich doch, wenn jemand mal so viel erzählt!!!
Genau auf solche Erfahrungsberichte habe ich doch gewartet!!!
Du bestätigst Vieles, was ich schon so halb und halb wußte. Ich komme aus einer Ecke, die zumindest in Sachsen hier bekannt ist für ihr Klima. Mein Heimatort hat den Spitznamen Johannsibirsk, früher wurden da noch nicht mal die Kartoffeln reif, an Korn und Obst war nicht zu denken... Also vor meiner Zeit... Die Leute damals haben arm und entbehrungsreich gelebt. Aber viele Dinge haben sie schlau gelöst. Wissen, was heute in unserer modernen Welt verloren geht! Gerade, was Du über die Isolation mit Schnee schreibst.... Du hast Recht!!! So habe ich das aber noch gar nicht gesehen... Z.B. kenne ich von meinen Wanderungen in der alten Heimat ganz oben im Erzgebirge (vor Allem auf der schönen böhmischen Seite) einige Häuser, die ihren Hauseingang skurilerweise im Obergeschoss haben. Das sind meistens ganz alte Hutzelhäuschen mitten auf freiem Feld, wo im Winter der Schnee so richtig schön entlanggepeitscht wird und man damals das Haus garantiert nicht dicht hatte. Bislang dachte ich immer, die Leute waren so schlau, den Eingang da hoch zu velegen, weil sie zu faul waren, laufend den Schnee wegzuschippen. Der lag nach Schneestürmen nämlich gerne mal bis zur Dachkante (das habe ich in den letzten harten Wintern auch selber ab und zu gesehen...). Aber die waren erstens so schlau, sich die Schipparbeit zu sparen und zweitens wußten sie wohl auch ganz genau, dass Schnee ein super- Wind- und Kälteisolator ist!!! Da hast Du mich jetzt erst drauf gebracht, obwohl man das Wissen ja irgendwo im Hinterkopf hat. Man weiß ja seit Kindertagen, dass eine selbstgebaute Schneehöhle angenehm warm sein kann - sogar ganz ohne Heizung. Hier mal ein Bsp, was ich grad dazu gefunden habe. Das schaut sogar so aus, als ob die sich eine extra Schneetreppe bis zum "Eingang" gebaut haben. Ich habe aber auch schon selber ein oder zwei solche alten Häuschen gesehen, wo direkt eine "Brücke" ins Obergeschoss geführt hat. Solche Häuser standen dann meist mit der Eingangsseite an einem Hang. Statt den Eingang nun durch eine steil nach unten führende Treppe zu versehen, hat man gleich eine Brücke ins Obergeschoss gebaut. Auf der Seite kannst Du übrigens, falls es Dich interessiert, viel zu meiner alten Heimat finden, eine schöne Gegend...
http://www.znkr.cz/de/fotogalerie/obraz ... d-166-jpg/
Ja, die Leute damals waren nicht dumm. Heute isoliert man lieber mit Sondermüll die Fassaden.
So viel Schnee liegt hier in der Lausitz leider nicht, sodass die Methode ausscheidet. Ist das für Holzhäuser eigentlich nicht schädlich? Das Holz wird dabei doch nass und ich dachte immer, man muss tunlichst vermeiden, dass ans Holz Wasser in jeglicher Form herankommt. Und Strohballen? Ich meine, das Holz diffundiert ja auch Feuchtigkeit, gibt das keinen Pilz? In Kanada/Alaska ist es sicherlich so kalt, dass das erstmal kein Problem bereitet, aber hier... Und wir müssten auch sehr hochstapeln, den Schnee und das Stroh, weil der erste Meter, der aus der Erde guckt, erstmal das Kellergeschoss ist. Fensterläden haben wir allerdings. Die werden in kalten Nächten auch geschlossen und das bringt eine Menge!! Wir haben sogar herausnehmbare "Winterfenster", hihi, Luxux pur
Ich habe allerdings auch den Eindruck, dass die Kälte durch die Löcher zieht, wo die Heizungsrohre vom Keller hochkommen. Die Handwerker hier scheinen echte "Experten" zu sein. Wir haben, nachdem wir feststellten, dass es durch diese "Löcher" zieht wie Hechtsuppe, die erstmal ausgestopft - und schon wurde es spürbar wärmer!
Du hast total recht, was Du über die Methoden früher schreibst. Mann muss aber auch sehen, dass es früher weder Heizkörper noch fließend Wasser gab. Die Haus-Vorbesitzer hierwaren so "schlau", im ganzen Haus, inkl. Windfang, Heizkörper gelegt zu haben, was heißt, dass man gezwungen ist, die in sehr kalten Phasen auch ab und zu heiß durchzuspülen! Sonst frieren die ein und platzen. Ich habe selber schon mindestens zwei Wutanfälle hinter mir, als uns wieder mal so ein Heizkörper/Wasserrohr geplatzt ist. Auf meine Anregung, das Ding von Heizkörper doch bitte gleich rauszureißen (im Windfang, direkt neben der Eingangstüre...wie sinnvoll ist da bitte ein Heizkörper?) meinte der Installateur, da müsste man aber die Zuleitung auch rausnehmen und das hieße, den Fussboden aufreißen... Naja. Wir "brauchen" die Heizung ja auch deshalb, weil Madame (also ich, haha) ja zarte Zimmerpflänzchen hat, die erfrieren würden, wenn wir mal zwei Tage im Winter nicht da sind. Man ist eigentlich viel zu inkonsequent! Noch im Haus meiner Oma wurde nicht jedes Zimmer geheizt. Im Schlafzimmer gab es schöne Eisblumen am Fenster und im "Klo" zog es wie Hechtsuppe
- da gab es allerdings auch noch keine Wasserspülung und es konnte nix einfrieren.
Prinzipiell also hast Du Recht - das meine ich wirklich!! Man hat sich aber leider absolut abhängig gemacht von modernem Schnickschnack, ist Warmduscher (möglichst jeden Tag) geworden. Früher bei Oma gabs einmal die Woche ein Vollbad und zwar mitten in der Küche, die vorher extra angeheizt wurde. Das war sowas von gemütlich!!!
Der moderne Komfort lässt sich nicht mal eben rückgängig machen, angefangen, dass man entweder das Heizungswasser ablassen müsste oder eben Frostschutz einfüllt (scheint in D aber unüblich bis unbekannt zu sein - unser Installateur meint, sowas gäbe es gar nicht), bis hin zum Duschkomfort und den armen Zimmerpfanzen. Das Heisswasser zum Abwaschen und Wischen nehme ich vom Ofen, aber das Duschwasser kommt immer noch aus der Gastherme...mir würde das ja nichts ausmachen, wenn ich mir nen großen Topf Heißwasser in die Dusche schütte, aber mein verwöhnter Mann möchte gerne ne halbe Stunde duschen - und das geht mit der Oma-Methode leider nicht.
Ja, aber solange die Winter so sind wie dieses Jahr, ist das erstmal kein Problem mehr. Ich spekuliere mal auf eine weitere Phase warme Winter, nachdem die letzten 5 doch sehr kalt waren.
Aber über was diskutieren wir hier eigentlich? Du hast den Nagel sowas von auf den Kopf getroffen mit Deinem Bild vom Farmer, der gemütlich am prasselnden Ofen sitzt und dem Schneegestöber draußen am Fenster zuschaut, während aus der Küche der Essensduft rüberzieht!!! Was Schöneres gibts doch nicht
Die Menschen damals waren arm ud hatten nicht viel, sie haben hart gerackert, sind oft früh gestorben, aber zufriedener waren sie vielleicht schon. Als (Teil)Selbstversorger, ob in D oder Kanada oder sonstwo hat man vielleicht die Möglichkeit (weil die innere Einstellung), das ein bischen nachzuvollziehen. So, wie Du das auch schreibst! Dazu gibts übrigens ein Gedicht (Lied) von einem Mundartdichter bei uns "da oben", wo ich herkomme, "de Ufnbank".
http://gedichte.xbib.de/G%FCnther,+Anto ... enbank.htm
Da sind einige kleine Fehler drin, z.B. heißt das "Haifl" eigentlich Haisl (Haus) und ich kenne es so, das "Spoß" (Spaß) gemacht wird und keine "Hetz" (andere Bedeutung früher?!). Und bitte, liebe Mods, der Dichter mag auch andere Sachen geschrieben haben, man sollte aber bitte die Zeit und historischen Zusammenhänge berücksichtigen. Er ließ sich damals nicht vereinnahmen, wurde schwermütig und nahm sich 1936 das Leben. Es wird heute wieder versucht, ihn zu vereinnahmen von einer bestimmten Seite.
..... nein, dazu sag ich jetzt nichts!!! (Mein letztes Aneck-Thema
) Aber ich bin Deiner Meinung!!!!
So, das solls jetzt abergewesen sein!!
Tschüß erstmal!
Das nimmt ja langsam Ausmaße an hier

Nein, wieso sollte ich Dir irgendwas übel nehmen? Ich freu mich doch, wenn jemand mal so viel erzählt!!!

Du bestätigst Vieles, was ich schon so halb und halb wußte. Ich komme aus einer Ecke, die zumindest in Sachsen hier bekannt ist für ihr Klima. Mein Heimatort hat den Spitznamen Johannsibirsk, früher wurden da noch nicht mal die Kartoffeln reif, an Korn und Obst war nicht zu denken... Also vor meiner Zeit... Die Leute damals haben arm und entbehrungsreich gelebt. Aber viele Dinge haben sie schlau gelöst. Wissen, was heute in unserer modernen Welt verloren geht! Gerade, was Du über die Isolation mit Schnee schreibst.... Du hast Recht!!! So habe ich das aber noch gar nicht gesehen... Z.B. kenne ich von meinen Wanderungen in der alten Heimat ganz oben im Erzgebirge (vor Allem auf der schönen böhmischen Seite) einige Häuser, die ihren Hauseingang skurilerweise im Obergeschoss haben. Das sind meistens ganz alte Hutzelhäuschen mitten auf freiem Feld, wo im Winter der Schnee so richtig schön entlanggepeitscht wird und man damals das Haus garantiert nicht dicht hatte. Bislang dachte ich immer, die Leute waren so schlau, den Eingang da hoch zu velegen, weil sie zu faul waren, laufend den Schnee wegzuschippen. Der lag nach Schneestürmen nämlich gerne mal bis zur Dachkante (das habe ich in den letzten harten Wintern auch selber ab und zu gesehen...). Aber die waren erstens so schlau, sich die Schipparbeit zu sparen und zweitens wußten sie wohl auch ganz genau, dass Schnee ein super- Wind- und Kälteisolator ist!!! Da hast Du mich jetzt erst drauf gebracht, obwohl man das Wissen ja irgendwo im Hinterkopf hat. Man weiß ja seit Kindertagen, dass eine selbstgebaute Schneehöhle angenehm warm sein kann - sogar ganz ohne Heizung. Hier mal ein Bsp, was ich grad dazu gefunden habe. Das schaut sogar so aus, als ob die sich eine extra Schneetreppe bis zum "Eingang" gebaut haben. Ich habe aber auch schon selber ein oder zwei solche alten Häuschen gesehen, wo direkt eine "Brücke" ins Obergeschoss geführt hat. Solche Häuser standen dann meist mit der Eingangsseite an einem Hang. Statt den Eingang nun durch eine steil nach unten führende Treppe zu versehen, hat man gleich eine Brücke ins Obergeschoss gebaut. Auf der Seite kannst Du übrigens, falls es Dich interessiert, viel zu meiner alten Heimat finden, eine schöne Gegend...
http://www.znkr.cz/de/fotogalerie/obraz ... d-166-jpg/
Ja, die Leute damals waren nicht dumm. Heute isoliert man lieber mit Sondermüll die Fassaden.
So viel Schnee liegt hier in der Lausitz leider nicht, sodass die Methode ausscheidet. Ist das für Holzhäuser eigentlich nicht schädlich? Das Holz wird dabei doch nass und ich dachte immer, man muss tunlichst vermeiden, dass ans Holz Wasser in jeglicher Form herankommt. Und Strohballen? Ich meine, das Holz diffundiert ja auch Feuchtigkeit, gibt das keinen Pilz? In Kanada/Alaska ist es sicherlich so kalt, dass das erstmal kein Problem bereitet, aber hier... Und wir müssten auch sehr hochstapeln, den Schnee und das Stroh, weil der erste Meter, der aus der Erde guckt, erstmal das Kellergeschoss ist. Fensterläden haben wir allerdings. Die werden in kalten Nächten auch geschlossen und das bringt eine Menge!! Wir haben sogar herausnehmbare "Winterfenster", hihi, Luxux pur

Du hast total recht, was Du über die Methoden früher schreibst. Mann muss aber auch sehen, dass es früher weder Heizkörper noch fließend Wasser gab. Die Haus-Vorbesitzer hierwaren so "schlau", im ganzen Haus, inkl. Windfang, Heizkörper gelegt zu haben, was heißt, dass man gezwungen ist, die in sehr kalten Phasen auch ab und zu heiß durchzuspülen! Sonst frieren die ein und platzen. Ich habe selber schon mindestens zwei Wutanfälle hinter mir, als uns wieder mal so ein Heizkörper/Wasserrohr geplatzt ist. Auf meine Anregung, das Ding von Heizkörper doch bitte gleich rauszureißen (im Windfang, direkt neben der Eingangstüre...wie sinnvoll ist da bitte ein Heizkörper?) meinte der Installateur, da müsste man aber die Zuleitung auch rausnehmen und das hieße, den Fussboden aufreißen... Naja. Wir "brauchen" die Heizung ja auch deshalb, weil Madame (also ich, haha) ja zarte Zimmerpflänzchen hat, die erfrieren würden, wenn wir mal zwei Tage im Winter nicht da sind. Man ist eigentlich viel zu inkonsequent! Noch im Haus meiner Oma wurde nicht jedes Zimmer geheizt. Im Schlafzimmer gab es schöne Eisblumen am Fenster und im "Klo" zog es wie Hechtsuppe

Prinzipiell also hast Du Recht - das meine ich wirklich!! Man hat sich aber leider absolut abhängig gemacht von modernem Schnickschnack, ist Warmduscher (möglichst jeden Tag) geworden. Früher bei Oma gabs einmal die Woche ein Vollbad und zwar mitten in der Küche, die vorher extra angeheizt wurde. Das war sowas von gemütlich!!!
Der moderne Komfort lässt sich nicht mal eben rückgängig machen, angefangen, dass man entweder das Heizungswasser ablassen müsste oder eben Frostschutz einfüllt (scheint in D aber unüblich bis unbekannt zu sein - unser Installateur meint, sowas gäbe es gar nicht), bis hin zum Duschkomfort und den armen Zimmerpfanzen. Das Heisswasser zum Abwaschen und Wischen nehme ich vom Ofen, aber das Duschwasser kommt immer noch aus der Gastherme...mir würde das ja nichts ausmachen, wenn ich mir nen großen Topf Heißwasser in die Dusche schütte, aber mein verwöhnter Mann möchte gerne ne halbe Stunde duschen - und das geht mit der Oma-Methode leider nicht.
Ja, aber solange die Winter so sind wie dieses Jahr, ist das erstmal kein Problem mehr. Ich spekuliere mal auf eine weitere Phase warme Winter, nachdem die letzten 5 doch sehr kalt waren.
Aber über was diskutieren wir hier eigentlich? Du hast den Nagel sowas von auf den Kopf getroffen mit Deinem Bild vom Farmer, der gemütlich am prasselnden Ofen sitzt und dem Schneegestöber draußen am Fenster zuschaut, während aus der Küche der Essensduft rüberzieht!!! Was Schöneres gibts doch nicht

http://gedichte.xbib.de/G%FCnther,+Anto ... enbank.htm
Da sind einige kleine Fehler drin, z.B. heißt das "Haifl" eigentlich Haisl (Haus) und ich kenne es so, das "Spoß" (Spaß) gemacht wird und keine "Hetz" (andere Bedeutung früher?!). Und bitte, liebe Mods, der Dichter mag auch andere Sachen geschrieben haben, man sollte aber bitte die Zeit und historischen Zusammenhänge berücksichtigen. Er ließ sich damals nicht vereinnahmen, wurde schwermütig und nahm sich 1936 das Leben. Es wird heute wieder versucht, ihn zu vereinnahmen von einer bestimmten Seite.
HuhuuuuThomas Mueller hat geschrieben:(Homeschooling natuerlich, was sonst!),



So, das solls jetzt abergewesen sein!!
Tschüß erstmal!

There´s two kinds of people. Them goin somewhere and them goin nowhere. I'm an ex-citizen of nowhere, and sometimes I get mighty homesick. Lee Marvin in "Paint Your Wagon" (1969)
- Waldschrat
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Re: Hallo aus dem Norden Kanada's!
Hallo Reisende und Hallo Sonnenstrahl,
bin happy, dass ich auch mal positives Feedback hier bekomme
Und ja, das mit den Soay Schafen habe ich mir in dem Moment tatsächlich auch so gedacht. Die sahen so aus wie "Was ist die so in Hektik, wir haben doch nur mal ne Runde gedreht!?"
Seitdem sehe ich sie schon etwas anders als vorher... man lernt wirklich nicht aus! Und auch das mit der Körpersprache...die wissen ganz genau, wann ich ihnen nur Leckerli bringen will und wann ich sie mit Leckerlis FANGEN will... wenn die nicht wollen, helfen weder List noch Tücke, das ist dann reiner Zufall, ob ich die zu fassen bekomme.
bin happy, dass ich auch mal positives Feedback hier bekomme

Und ja, das mit den Soay Schafen habe ich mir in dem Moment tatsächlich auch so gedacht. Die sahen so aus wie "Was ist die so in Hektik, wir haben doch nur mal ne Runde gedreht!?"

Seitdem sehe ich sie schon etwas anders als vorher... man lernt wirklich nicht aus! Und auch das mit der Körpersprache...die wissen ganz genau, wann ich ihnen nur Leckerli bringen will und wann ich sie mit Leckerlis FANGEN will... wenn die nicht wollen, helfen weder List noch Tücke, das ist dann reiner Zufall, ob ich die zu fassen bekomme.
There´s two kinds of people. Them goin somewhere and them goin nowhere. I'm an ex-citizen of nowhere, and sometimes I get mighty homesick. Lee Marvin in "Paint Your Wagon" (1969)
Re: Hallo aus dem Norden Kanada's!
Hallo, liebe Waldschraetin!
Vielen Dank fuer Dein ausfuehrliches Schreiben.
Aber warum ist Homeschooling ein Aneck-Thema?
Sicher gibt es gerade da verschiedene Meinungen, aber das macht die Sache doch interessant! Gerne wuerde ich darueber diskutieren,
vor allem kann ich aus der Praxis berichten, denn in Deutschland ist Homeschooling ja leider nicht erlaubt, somit fehlt da jede Praxis...
Vielen Dank auch fuer die Fotogalerie.
Deine Heimat ist eine sehr schoene Gegend, aehnlich dem Bayerischen Wald, wo ich auch schon wohnte. Von der Landschaft her hat man da das Gefuehl einer gewissen Freiheit, wohl deswegen, da die Landschaft offen ist, mit malerischen Hoehenzuegen, das weite Land, aber man ist nicht eingeengt wie in vielen Niederungen oder z.B. auch im Gebirge durch die hohen Berge ringsum. Mit hat der Bayerische Wald sehr gut gefallen. Wenn ich wieder nach Deutschland komme, dann muss ich mir vor allem den Böhmerwald auf der tschechischen Seite und das Erzgebirge usw. unbedingt ansehen.
Frage: Gibt es da nicht auch günstige kleine Einsiedlerhöfe, ideal fuer Selbstversorger? Wenn ja, warum ziehen nicht mehr Selbstversorger da hin?,
denn in Deutschland ist der Preis doch immer das größte Problem!
Ja, vieles Einfache und Nuetzliche ist in unserer heutigen Gesellschaft verloren gegangen. Vielleicht nicht ganz verloren, aber die einfachsten Dinge, die einfachsten Lösungen, gerade die fallen uns nicht mehr ein. Ich denke, es kommt von der Entwicklung der Gesellschaft, oder besser gesagt, Ueberentwicklung. Ein großes Problem ist auch, dass es uns schon viel zu lange materiell zu gut ging. Es gibt nichts schlimmeres fuer eine Nation als eine laengere Periode des Wohlstands... Man nimmt dann den Zustand des Wohlstands als die Norm an. Das kann sich bis zum Wahn steigern - bis dann irgendwann der Fall kommt. Allerdings, wann das Eintritt, das weiss niemand, das kann ohne weiteres noch lange dauern. Gerade die alten Baeume sind die schönsten! Aber sie können innen bereits morsch bis ins Mark sein, trotzdem können sie noch erstaunlich lange stehen. Wenn sie dann aber fallen, zerfallen sie mitunter zu Staub...
Man kann von allem lernen, man sollte von allem lernen!
Von Frueher, und von Heute. Von verschiedenen Lebensstilen. Von Ländern, usw.. Alles sollte man sich unvoreingenommen anschauen,
sich damit beschäftigen, darüber nachdenken, und dann, ganz alleine, ganz für sich selbst, das, das man als richtig erkannt hat,
für sich selbst übernehmen!, und das was man als Falsch erkannt hat, vermeiden.
Vom Richtigen lernt man, wie man's selbst macht, und vom Falschen lernt man, wie man's nicht macht - egal aus welcher Zeit, und egal wer was sagt...
Mit dieser Einstellung bin ich immer gut gefahren!
Doch wie gesagt, ich habe unsere Wintersituation damals auf der Farm einfach mal so dahingestellt.
Das hat für uns perfekt funktioniert. Wenn für jemanden etwas dabei ist, super! Das heisst aber nicht, dass man ALLES so machen muss.
Das Absolute, "Nur so ist es richtig, nur so geht es, so MUSST Du's machen!", das uns Deutschen leider auch so eigen ist, sollten wir versuchen abzulegen,
oder zumindest abzumildern.
Es ist immer wie mit der Wahrheit selbst: Es gibt DEINE Wahrheit, und es gibt MEINE Wahrheit - und DIE Wahrheit liegt meist irgendwo dazwischen...!
Mit wahren lieben Grüßen!
Thomas
Vielen Dank fuer Dein ausfuehrliches Schreiben.
Aber warum ist Homeschooling ein Aneck-Thema?
Sicher gibt es gerade da verschiedene Meinungen, aber das macht die Sache doch interessant! Gerne wuerde ich darueber diskutieren,
vor allem kann ich aus der Praxis berichten, denn in Deutschland ist Homeschooling ja leider nicht erlaubt, somit fehlt da jede Praxis...
Vielen Dank auch fuer die Fotogalerie.
Deine Heimat ist eine sehr schoene Gegend, aehnlich dem Bayerischen Wald, wo ich auch schon wohnte. Von der Landschaft her hat man da das Gefuehl einer gewissen Freiheit, wohl deswegen, da die Landschaft offen ist, mit malerischen Hoehenzuegen, das weite Land, aber man ist nicht eingeengt wie in vielen Niederungen oder z.B. auch im Gebirge durch die hohen Berge ringsum. Mit hat der Bayerische Wald sehr gut gefallen. Wenn ich wieder nach Deutschland komme, dann muss ich mir vor allem den Böhmerwald auf der tschechischen Seite und das Erzgebirge usw. unbedingt ansehen.
Frage: Gibt es da nicht auch günstige kleine Einsiedlerhöfe, ideal fuer Selbstversorger? Wenn ja, warum ziehen nicht mehr Selbstversorger da hin?,
denn in Deutschland ist der Preis doch immer das größte Problem!
Ja, vieles Einfache und Nuetzliche ist in unserer heutigen Gesellschaft verloren gegangen. Vielleicht nicht ganz verloren, aber die einfachsten Dinge, die einfachsten Lösungen, gerade die fallen uns nicht mehr ein. Ich denke, es kommt von der Entwicklung der Gesellschaft, oder besser gesagt, Ueberentwicklung. Ein großes Problem ist auch, dass es uns schon viel zu lange materiell zu gut ging. Es gibt nichts schlimmeres fuer eine Nation als eine laengere Periode des Wohlstands... Man nimmt dann den Zustand des Wohlstands als die Norm an. Das kann sich bis zum Wahn steigern - bis dann irgendwann der Fall kommt. Allerdings, wann das Eintritt, das weiss niemand, das kann ohne weiteres noch lange dauern. Gerade die alten Baeume sind die schönsten! Aber sie können innen bereits morsch bis ins Mark sein, trotzdem können sie noch erstaunlich lange stehen. Wenn sie dann aber fallen, zerfallen sie mitunter zu Staub...
Man kann von allem lernen, man sollte von allem lernen!
Von Frueher, und von Heute. Von verschiedenen Lebensstilen. Von Ländern, usw.. Alles sollte man sich unvoreingenommen anschauen,
sich damit beschäftigen, darüber nachdenken, und dann, ganz alleine, ganz für sich selbst, das, das man als richtig erkannt hat,
für sich selbst übernehmen!, und das was man als Falsch erkannt hat, vermeiden.
Vom Richtigen lernt man, wie man's selbst macht, und vom Falschen lernt man, wie man's nicht macht - egal aus welcher Zeit, und egal wer was sagt...
Mit dieser Einstellung bin ich immer gut gefahren!
Doch wie gesagt, ich habe unsere Wintersituation damals auf der Farm einfach mal so dahingestellt.
Das hat für uns perfekt funktioniert. Wenn für jemanden etwas dabei ist, super! Das heisst aber nicht, dass man ALLES so machen muss.
Das Absolute, "Nur so ist es richtig, nur so geht es, so MUSST Du's machen!", das uns Deutschen leider auch so eigen ist, sollten wir versuchen abzulegen,
oder zumindest abzumildern.
Es ist immer wie mit der Wahrheit selbst: Es gibt DEINE Wahrheit, und es gibt MEINE Wahrheit - und DIE Wahrheit liegt meist irgendwo dazwischen...!
Mit wahren lieben Grüßen!
Thomas