Ich bin ein in den welschen Teil des Wallis ausgewanderter Baselbieter und kann den Oberwalliser Dialekt nicht. Hier spricht man französisch, und zwar nur. Das heisst, auch wenn der Kanton offiziell zweisprachig ist, bist du bei allem, was mit Ämtern zu tun hat, ohne Französisch in Wort und Schrift hilflos.RheintalRancher hat geschrieben: Mit der Sprache hast Du absolut recht - wobei ich den Walliser Dialekt sehr gerne höre.
Schade bauen einige von Euch Eure herrlichen Täler dermassen zu - da bei uns kein Schwein Ferien machen kommt, können wir da nicht mithalten
Im Oberwallis kommt man mit Französisch hingegen einigermassen durch.
Die amtlichen Formulare und Webseiten des Kantos sind vorbildlich, man kann jederzeit die Sprache umschalten.
Ober- und Unterwallis sind von der Mentalität zwei Welten. Für die Deutschschweizer existiert nur das Oberwallis, obwohl das welsche untere mehr als doppelt so gross ist. Ich kenne jemanden aus dem Lötschental, der war schon in der Türkei, in Amerika, aber noch nie im Unterwallis ("ich wüsste nicht, was ich dort zu tun hätte").
Die Nordostschweiz, vor allem die Gegend um Frauenfeld und St-Gallen, wurde ja vom lieben Gott unverdienterweise mit einem Dialekt heimgesucht, der von fast allen anderen Deutschschweizern als Halskrankheit empfunden wird. Dabei sind sie ganz nett. Manche Zürcher reden allerdings für meine Ohren noch schlimmer.
Das mit der Bauerei ist schlicht eine Katastrophe.
Es hat wohl auch mit der Mentalität zu tun - in der Deutschschweiz ist auch im Berggebiet alles Grünland recht gut unterhalten, sauber und bis in die Ecken ausgemäht. Hier wachsen viele Wiesen und Weiden vom Rand her zu - irgendwann setzt man einen neuen Zaun weiter innen, weil der alte im Gebüsch verschwunden ist, oder geht, wo man Zufahrt hat, mit einem grossen Mulchbalken über alles.
Hier kann ein Politiker bei der Diskussion über die Revision des Raumplanungsgesetzes behaupten, "les terrains non constructibles sont sans aucune valeur" - eine Beleidigung für jeden Landwirt.
Man zeigt auf allen Prospekten Bilderbuchlandschaften mit alten Holzhäusern - und versaut grossflächig alles mit modernen Renditebauten. Es gibt eine Wanderausstellung eines Vereins, der die Zersiedelung bekämpft, indem sie einfach die bekannten Landschaftsbilder von irgendwo anders fotografiert zeigen, wo sie dann deutlich weniger schön sind. Die gelten hier als Nestbeschmutzer.
Dass die Haupteinnahmequelle des Kantons, der Tourismus, damit kräftig am eigenen Ast sägt, haben viele noch nicht begriffen. "On ne se laisse rien imposer de Berne" - dafür aber von ausländischen Immobilenspekulanten

Die einzige wirksame Abwehr kommt vom Berg selbst; einfach weil es zu viele Flächen gibt, die zu steil und zu abgelegen sind, als dass man sie erschliessen und überbauen könnte.