Selbstversorger Forum e.V.

Bei meiner Suche nach unserem zukünftigem Zuhause bin ich über ein Häuschen gestolpert, welches so seinen ganz eigenen Charme hat.
Ok, es hat so seine Macken. Aber welches Haus hat das nicht ?
Neben baulichen Macken hat es die Macke, dass es an einer viel befahrenen Strasse liegt.
Aber ... jetzt kommt das große Aaaaaaaber: diese Strasse hätte auch so seine Vorteile. Am WE sind dort massig landlustige Berliner unterwegs
Wie war das mit den Zitronen und der Zitronenlimonade ???
Der Umzug ist in frühestens drei Jahren geplant, eher vier Jahre.
Zeit genug also, um es so nach und nach herzurichten.

Ich möchte ja eh aus meinem jetzigem Job raus und überleg grad so hin und her. Viel verdienen muß ich nicht, böse wäre ich aber nicht im Falle eines Falles des Geldverdienens.
Die Lage des Häuschens wäre ideal um ein Landcafe o.ä. zu eröffnen. Vielleicht so mit Hofverkauf und/oder Kunstverkauf oder oder oder.
Im Prinzip Idylle verkaufen.
Müsste eigendlich funzen.
Großer Garten mit Bach zum Obst und Gemüseanbau ist auch vorhanden, für ein paar Hühner würde es auch reichen.
Könnte man theoretisch auch selbst angebaute/selbsterzeugte Produkte verkaufen

Aber wir leben ja hier in Deutschland...
Wo und wie müsste ich den dann wohl anfangen ?
Bevor es zum Kauf käme, müsste ich diese Punkte geklärt haben, sonst ist das Ganze sinnlos.
Wohnraum umnützen in Gewerbe ? Wie oder wo macht man sowas ?
Wie krieg ich raus auf was ich alles achten müsste, bzw. was brauch man alles an Genehmigungen ?

Ich glaub, hier im Forum gibt es die eine oder andere die ein Cafe oder ähnliches hat. Meine mal was gelesen zu haben

Liebe Grüße,
Marion

nur kurz ein paar gedanken dazu:

- nutzungsänderung von wohnen auf gewerbe muss genehmigt werden (bauamt)
- gewerbeschein
- einhaltung aller hygienevorschriften
- hat man sitzplätze, muss man auch ausreichend toiletten vorweisen können
- parkplätze vorhanden?

Bekannte haben so etwas, nicht an einer Straße, aber äußerst großstadtnah und das ist eine Goldgrube.

Allerdings muss man auch den nerv für die Zielgruppe haben:

Menschen, vorrangig Eltern oder GRoßeltern, die ihre Kinder dorthin schaffen, von der Realität der Ldw null Ahnung aber umso mehr romantische Vorstellungen haben (die man ihnen auf keinen fall nehmen darf, jedes Lämmlein wird gerettet und wie das Schaf in die Wurst kommt, darüber deckt man aum besten den mantel des Schweigens), wegen der hohen Akademikerquote dabei zu allem etwas Besser wissen und das auch äußern und die ohne zu fragen und zu zögern alle Tiere anfassen, derer sie habhaft werden können, denn alle Tiere sind ja "lieb" wie sie aus den Kinderbüchern wissen.

Das Gute wiederum ist, die Leute sind hochzufrieden, wenn sie glauben können, alles sei Bio, alles bella und bezahlen gern und gut.

Wer seine Ruhe haben will und mit Genügsamkeit, Ernsthaftigkeit seinen Ackerbau- und Viehzuchthobby nachgehen will und sich vllt noch etwas weiterentwickeln will an Kopf und geist und Seele, wird sich vllt schwertun mit so einem Vorhaben.

Aber wir sind ja alle in unterschiedlichen Formen gebacken und manch einer lebt genau in diesem Einfluss richtig auf.
Da sollte man sich vorher selber prüfen - wenig Privatsphäre? der Kunde geht immer vor? Wer springt im Krankheitsfall ein? Hoher Bürokratieaufwand wegen der ganzen behördl. Überwachung? Selbst und ständig?

Wie gesagt - dem einen ein Lebenselixier, dem anderen ein Graus.

L.

Wir haben hier auch bißchen rumgesponnen, weil der Herr des Hauses von einem Backofen träumt und der sich ja bißchen Gegenfinanzieren könnte.
Pluspunkt, wenn´s im eigenen Haus ist: keine zusätzliche Miete/Pacht, die einem auffrißt.
Dran denken: die Gästeschar so dosieren, daß man sie nicht irgendwann selber in den Ofen schmeißen will .
Dann gibt es Extremsituationen wie gerade eben, wo nix is mit Idylle - da ist es günstig, wenn der Betrieb klein genug bleibt und man kein Stammpersonal durch die Durststrecke schleifen muß.
In Sachen Vorbereitung habe ich das hier (sogar für Berlin) gefunden, hoffentlich klappt das mit dem Link http://gloryberlin.blogspot.de/2009/04/ ... n-zur.html

ihr könntet sicher auch Ausflugstätte für mundraum org werden, wenn ihr euch frühzeitig mit denen zusammen tut. Die sind sehr aktiv im Berliner Raum denke ich

Landfrau hat geschrieben:Bekannte haben so etwas, nicht an einer Straße, aber äußerst großstadtnah und das ist eine Goldgrube.

Allerdings muss man auch den nerv für die Zielgruppe haben:

Menschen, vorrangig Eltern oder GRoßeltern, die ihre Kinder dorthin schaffen, von der Realität der Ldw null Ahnung aber umso mehr romantische Vorstellungen haben (die man ihnen auf keinen fall nehmen darf, jedes Lämmlein wird gerettet und wie das Schaf in die Wurst kommt, darüber deckt man aum besten den mantel des Schweigens), wegen der hohen Akademikerquote dabei zu allem etwas Besser wissen und das auch äußern und die ohne zu fragen und zu zögern alle Tiere anfassen, derer sie habhaft werden können, denn alle Tiere sind ja "lieb" wie sie aus den Kinderbüchern wissen.

Das Gute wiederum ist, die Leute sind hochzufrieden, wenn sie glauben können, alles sei Bio, alles bella und bezahlen gern und gut.

Wer seine Ruhe haben will und mit Genügsamkeit, Ernsthaftigkeit seinen Ackerbau- und Viehzuchthobby nachgehen will und sich vllt noch etwas weiterentwickeln will an Kopf und geist und Seele, wird sich vllt schwertun mit so einem Vorhaben.

Aber wir sind ja alle in unterschiedlichen Formen gebacken und manch einer lebt genau in diesem Einfluss richtig auf.
Da sollte man sich vorher selber prüfen - wenig Privatsphäre? der Kunde geht immer vor? Wer springt im Krankheitsfall ein? Hoher Bürokratieaufwand wegen der ganzen behördl. Überwachung? Selbst und ständig?

Wie gesagt - dem einen ein Lebenselixier, dem anderen ein Graus.

L.

Na ja, vor der Selbst und Ständigkeit fürchte ich mich nicht, bin seit ca. 12 jahren selbst und ständig mit 2 Geschäftszweigen. Von daher:
Da hätte ich aber den Vorteil der geregelten Öffnungszeiten, die habe ich jetzt nicht. Hab jetzt quasi eine Dauerrufbereitschaft und das ist mehr als ätzend.

Das mit den Tieren anfassen und füttern hab ich mir auch schon überlegt. Wenn und falls Hoftiere da sind, werden die extra doppelt eingezäunt und der äußere Zaun wird mit einem Schloß gesichert.
Am schlimmsten finde ich immer dieses gefüttere, die armen Viecher.

Die Vermieterin meiner Schwester hat auch so ein Hofcafe und das Dingen läuft wie blöde am WE. Ihre Torten sind im Umkreis von 100 Kilometern bekannt und sehr geschätzt.
Dazu hat sie einen Kinderspielplatz und ein absolut freilaufendes Pony.
Da ist wirklich richtig was los an den Wochenden.

Ich mag ja, wenn`s trubelig ist und mit Menschen umgehen kann ich auch. Meistens jedenfalls ...
Ernsthaft Ackerbau und Viehzucht kann und will ich auf dem Grundstück eh nicht betreiben, mir reicht es völlig, wenn ich mein eigenes Obst und Gemüse hab. Falls noch ein paar Eier dazu kommen wäre das auch ok. Mein Göga und ich sind warscheinlich echt nicht so die Kaninchenschlächter, warscheinlich würden bei uns alle Tiere an Altersschwäche sterben.
Mag man sehen wie man will, ist aber so.
Meine Güte, ich schleppe verletzte Mäuse zum Tierarzt. Was soll ich da mit dem Schlachtebeil ? Mein Mann ist auch nicht besser, der hat schon fast umgesattelt vom Menschenarzt zum Tierarzt
( Letztens hat er mitten in der Nacht aus dem Schlaf herraus, eine absolut treffsichere Diagnose innerhalb von 10 Sekunden für unseren Hund erstellt. Am nächsten Tag hat der TA mit viel technischem Aufwand die Diagnose bestätigt. Ich war und bin mächtig beeindruckt und bannig stolz auf ihn )


Von daher: ich kann mir das schon sehr gut vorstellen. Ist eigendlich so ein ganz, ganz alter Traum von mir, so ein hübsches kleines Cafe.
Und ein riesiger Vorteil ist, dass ich nicht unbedingt zwingend davon leben muß. Das erleichtert es um Meilen...


--------


Der Tip mit dem Bauamt ist prima, der andere Link ist auch klasse.
Wenn es tatsächlich vom Traum zum Umsetzten des Projektes kommt, werde ich mal die 5 Euro in die IHK investieren.
Da bin ich ja schon Zwangsmitglied, vielleicht gibt es das dann ja auch für lau...

Vermute, dass die Umsetzung eh ein ziemlicher Rattenschwanz wird, aber da muß man dann warscheinlich durch.
In der Zeit übe ich mich dann im Torten und Kuchen backen


Lieben Gruß,
Marion

Hier bei uns auf der Ecke gibt es ein Objekt, auch an der Straße gelegen, das mehrfach den Besitzer wechselte. Eines Tages kam ein nettes Pärchen und machte ein Café daraus.
Viele sahen diese Unternehmung eher skeptisch. Die beiden haben sich inzwischen gut etabliert.
Einen Namen haben sie sich mit extrem vorzüglichen Kuchen gemacht und Themenabenden (Indien, Thailand) mit entsprechenden kulinarischen Köstlichkeiten. Der Mann ist ein Entertainer und unterhält seine Gäste auf das Beste.
Das Häuschen erscheint eigentlich viel zu klein, es gibt schon 2 Anbauterassen. Obwohl es ein reiner Sommerbetrieb ist, scheint sie Sache zu funktionieren. Es ist leider kein Geheimtipp mehr, als Ausflugsziel für die nahe Großstadt ist kaum Platz für die ganze Familie zu bekommen.
Es sind sicher viele Faktoren, von denen der Erfolg abhängt, es ist aber nicht unmöglich.

Marion, wenn du nicht davon leben willst / musst, bist du fein raus.
Und nur so sollte man so etwas anfangen, man braucht erstmal was zum Lebensunterhalt, dann kann man seinen Hobbys nachgehen.

Aber auch mit den alt werdenden Tieiren: auch die sind altersschwach, kachetisch, kein erfreulicher Anblick.
Selbst, wenn ihr kein Fleisch vermarkten wollt .... ist besser, die Leute sehen nur die heile Welt, die sie aus Kindernbüchern und Landlustzeitungen kennen.

Andererseits sind Tiere aber "die" Magneten für Cafes etc. Eben weil die Leute überhaupt keinen Draht zum echten Leben mehr haben.
Im Zweifel sollte man ein paar garantiert zahme Tiere "an die Streichelfront" schicken und seine eigenen im Hintergrund halten.
Und bloß nicht allzu realistisch werden, schließlich erzählt im Zoo auch niemand, dass alle Zwergziegen von der Streichelwiese irgenwann zu den Raubkatzen wandern und oder im Voralpengebiet, dass die hübschen blonden Halflingerfohlen nach der Sommertouristenstreichelsaison zum Schlachter gehen.
Nur das "Schöne" zeigen und erzählen.

Die geregelten Öffnungszeiten garantieren allerdings nicht, dass man nicht rund um die Uhr rennt...die prächtigen Torten werden ja nicht während der Öffnungszeiten gebacken, die Einkäufe und das Putzen werden zu anderer zeit gemacht und das BRot backen (Supermagnet, aber BAurecht, gewerberecht, Lebensmittelhygiene und HAndwerksrecht beachten!) zieht sich über mindestens 24 Stunden hin......

Und die Leute kriegen irgendwann spitz, dass "doch immer jemand da ist" und klingeln, wann immer es passt.

Wie gesagt, man muss das mögen .... . Und du scheinst dir über deine Eignung gut im Klaren zu sein.

Solltest du das Vorhaben angehen - von Herzen viel Erfolg!

L.

Also für so viel blöder als sie sind würde ich die potenziellen Publikumsmenschen ja nun nicht erklären!
Wieso muss man unbedungt Idylle vorgaukeln, wenn da Realität ist?! Das ist ja so ähnlich wie die angedeutete Bauerhofidylle auf den Verpackungen von Wiesenhof-Hähnchen!
Man verspricht - seiner Kundschaft! - was, das man nicht hält.
Seltsame Idee...

Ich finde die Café-Idee gut, Marion!

Ich finde eine gewisse Skepsis auch ok, aber manche Menschen machen sich auch einen Heidenspaß daraus, alles mit sauertöpfischer Miene zu sehen.
Deswegen erzähle ich bei mir im Familienkreis auch die Dinge erst, wenn ich schon alles unter Dach und Fach habe. Ist einfacher.

Darum finde ich ja auch das Forum so prima, meistens findet sich immer jemand, der das schon mal gemacht hat oder was weiß

Mal schauen, wie sich das entwickelt.
Wäre allerdings eine echt gute Alternative zum Jobwechsel. Hab meinem Göga grad schon von meinen Plänen erzählt und er hat mich komplett verblüfft: er wünscht sich Kuschelschafe
Seid unserem Österreichurlaub und seine Begegnung mit den dortigen verschmusten Schafen ist er ganz begeistert von diesen Tieren.
Ts, ts krieg ich meine überzeugte Großstadtpflanze doch so ganz ganz langsam in die richtige Richtung.
Ist schön zu sehen, wie ein gewisser Glanz bei solchen Gesprächen in seine Augen kommt.


Kann man wohl vor dem Kauf schon eine Anfrage beim Bauamt stellen bzgl. der geplanten Nutzungsänderung ? Weil ... damit würde das Ganze stehen oder fallen. Vermute ich jedenfalls mal.


Lieben Gruß,
Marion