Hartz 4

Benutzer 1612 gelöscht

Re: Hartz 4

#161

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Di 22. Jan 2013, 20:15

Und was Deinen "Medienbrei" betrifft: Was hat das mit dem zu tun, was ich gesagt habe? Willst Du mir damit unterstellen und anderen suggerieren, er sei Quell meiner Meinung?
Ich denke nicht, dass er das will, weil es der Quell DEINER Meinung nicht ist.
Jedoch sind Heikos Hinweise dennoch wichtig, auch, und gerade für Grundsatzdiskussionen wie diese hier.
Ich schreibe hier wenig dazu, weil vieles in meinem Kopf noch nciht so weit ist, in Sätze gegossen zu werden.
Dennoch empfinde ich auch hier im Forum großes Unbehagen in Hinblick auf manche Aussagen zu Hatz IV-Empfängern.
Dass diese dem Staat auf der Tasche liegen ist eben nicht die Wahrheit. Eine soziale Marktwirtschaft,
wie wir sie mal hatten, sah es als ihre Aufgabe an, die Schwachen zu stützen.
Das ist mit der HartzIV-Gesetzgebung nicht zu machen, weil die Schwachen als "selber schuld" angesehen werden.
Allein um die Arbeitslosenzahlen schönzufälschen, werden Leute in total sinnlose "Maßnahmen" gesteckt, was sich dann "fördern" nennt.

Aber das ist schon wieder OT.

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Re: Hartz 4

#162

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 22. Jan 2013, 20:26

Nein, die Maßnahmen sind nicht das Problem, sondern die Zeitarbeit. Und dahin wird letzten Endes jeder gedrängt, ob's ihnen paßt oder nicht.
Ich würd auch nicht die gleiche Arbeit fürs halbe Geld wie die anderen machen wollen - und ohne alle anderen Vergünstigungen.

Wir hatten so perverse Fälle, daß Leute je 3h Wegstrecke bei 6€/std machen sollten.....plus mindestens 15 unbezahlte Überstunden pro Monat :bang: :bang: :bang:
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Re: Hartz 4

#163

Beitrag von Heiko » Di 22. Jan 2013, 20:27

Tanja hat geschrieben:Und was Deinen "Medienbrei" betrifft: Was hat das mit dem zu tun, was ich gesagt habe? Willst Du mir damit unterstellen und anderen suggerieren, er sei Quell meiner Meinung?
Entschuldige, ein Hort des Mißverständnisses seien meine Sprache bzw. Denke. :)
Ich spreche dabei weniger deine Meinung an, sondern eher die Dinge die unser aller Denken beeinflußen. Gerade als "Opposition" sollte man nicht die vorherrschende Sprache verwenden bzw. aufpassen wie Wörter verstanden werden. Gerade hier denke ich liegen die meisten Probleme. Sprache ist Denken und ich weiß, daß ich manchmal auch unpräzise bin.
Die vollends aufgeklärte Welt erstrahlt im Zeichen triumphierenden Unheils.

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Re: Hartz 4

#164

Beitrag von Thomas/V. » Di 22. Jan 2013, 20:43

@ Tanja:
Was bitte soll denn der Vorschlag, im Rahmen der eigenen Möglichkeiten Verantwortung in seinem sozialen Umfeld zu übernehmen und Kindern positive Erfahrungen zu ermöglichen mit Esoterik zu tun haben?
Hab ich das irgendwo geschrieben? Nee, Du :ohoh: Das muß ein arges Mißverständnis sein.
Nur wenn sich das Denken ändert, werden auch Entscheidungen getroffen, die strukturelle Veränderungen herbeiführen.
Das Problem ist, das sich das Denken erst ändert, wenn "die Katastrofe" da ist. Bis dahin lebt die Masse der Leute in wirklichen oder eingebildeten "Sachzwängen", die sie gar nicht zum Nachdenken kommen läßt.
Und wer tatsächlich Zeit hätte zum Nachdenken (z.B. Arbeitslose) wird gnadenlos zurück in die nächste Zwangsmaßnahme geprügelt.
Passend dazu: In einem afrikanischem Land wird jetzt die 4 -Tage- Woche eingeführt! Erstaunlich, wo wir es mit unserer wesentlich höheren Arbeitsproduktivität teilweise nicht mal schaffen, ohne unbezahlte Überstunden die 40-Stunden-Woche einzuhalten. :eek: Und das bei 3 Millionen (offiziellen) Arbeitslosen...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Hartz 4

#165

Beitrag von Tanja » Di 22. Jan 2013, 21:01

Thomas/V. hat geschrieben:
Tanja hat geschrieben: Was bitte soll denn der Vorschlag, im Rahmen der eigenen Möglichkeiten Verantwortung in seinem sozialen Umfeld zu übernehmen und Kindern positive Erfahrungen zu ermöglichen mit Esoterik zu tun haben?
Hab ich das irgendwo geschrieben? Nee, Du :ohoh: Das muß ein arges Mißverständnis sein.
Thomas, entschuldige bitte. Das hatte sich auf diesen Beitrag bezogen:
Tanja, es ist tatsächlich so, dass die affirmative Haltung zu Eso und sonstigem Wohlfühldenken seitens einer Bevölkerungsschicht, die des Lesens und Schreibens mächtig wäre, meiner Meinung nach nicht unerheblich zur aktuellen sozialen Entwicklung Richtung 19. Jahrhundert beigetragen hat und beiträgt.

Deswegen halte ich es tatsächlich wichtig, dem öffentlich zu widersprechen.

Wenn dann zu dem postreligösen Gefasel -Sorry - noch ein Projektvorschlag kommt, der so wie er ist in eine paternalistische Bürgergesellschaft des 19. Jahrhunderts passen würde und das dann noch kommentiert wird mit Pfandfinder-mässigen Vorschlägen von guten Taten im Kleinen, dann muss ich da leider auch widersprechen, so leid es mir tut.

Da ist mir die Sache wichtiger als der Forums - Wohlfühlfaktor.
Der war aber nicht von Dir, sondern von Adjua! :rot: :mrgreen:
Tanja

:blah:

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Re: Hartz 4

#166

Beitrag von Thomas/V. » Di 22. Jan 2013, 21:04

OK, kein Problem. :)
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Hartz 4

#167

Beitrag von Tanja » Di 22. Jan 2013, 22:01

@Thomas danke :)

habe im besagten Beitrag eben aus dem Thomas eine Adjua gemacht!


Heiko hat geschrieben:Entschuldige, ein Hort des Mißverständnisses seien meine Sprache bzw. Denke. :)
Ich spreche dabei weniger deine Meinung an, sondern eher die Dinge die unser aller Denken beeinflußen. Gerade als "Opposition" sollte man nicht die vorherrschende Sprache verwenden bzw. aufpassen wie Wörter verstanden werden. Gerade hier denke ich liegen die meisten Probleme. Sprache ist Denken und ich weiß, daß ich manchmal auch unpräzise bin.
OK, Keks gegessen. :)

Ja, in der Tat, Sprache bewegt. Deswegen reden wir ja hier alle mit. Und in der Tat sollte man sich möglichst präzise ausdrücken. Und wenn man nicht verstanden wird, überlegen, wie man sich noch besser ausdrücken kann. Auf der anderen Seite sollte man aber beim Lesen von Beiträgen anderer diese nicht gleich in eine bestimmte Schublade stecken und den aktuellen Kontext von Aussagen mit einbeziehen.
Tanja

:blah:

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Re: Hartz 4

#168

Beitrag von Rati » Mi 23. Jan 2013, 15:24

Adja, hilf mir mal bitte, ich finde den Beitrag nicht in dem ahora die die musikschule im Garten vorschlug.
Ich habe nämlich das Gefühl das du das einfach ein klein wenig zu hoch aufgehangen hast.
sorry für das lange Zitat
Adjua hat geschrieben:...Ich weiß ja nicht, wo ihr alle lebt, aber ich habe die Nase gestrichen voll von Mittelstandskindern, die sich Projekte für die Armen ausdenken. Ich habe nicht gesagt, dass man nicht nett zu seinen Mitmenschen im Alltag sein sollte, aber benachteiligte Kinder in den Garten einladen und Musikunterricht zu geben funktioniert ganz einfach nicht - weil niemand hier in der Gegend als benachteiligt angesehen werden will, und verständlicherweise keine Lust hat, sich als Statist für die großmütigen Bessergestellten zur Verfügung zu stellen.
.....Was zum Beispiel funktioniert, und wo ich auch mitgemacht habe, ist der örtliche Flohmarkt, der abwechselnd von verschiedenen Organisationen organisiert wird. Da haben Bedürftige die Möglichkeit, billig gute Sachen einzukaufen, und der Erlös geht an ein konkretes Projekt. Unter anderem in letzter Zeit eine Notfallwohnung für misshandelte Frauen und ihre Kinder.

Was wir hier auch gemacht haben, sind Kunstevents, zum Beipiel ein Benefizkonzert, wo alles angetreten ist und gesponsert hat, was Rang und Namen hat - und das Geld ging an eine wenig betuchte Familie mit einem schwer behinderten Kind..
Adjua, glaubst du tatsächlich das menschen die auf Flohmärkten mitfühlender menschen extra billige Kleidung erwerben dürfen oder die Gelder aus Spenden annehmen müssen sich nicht benachteiligt und minderwertig fühlen?

Alle diese Aktionen sind auf jeden Fall gut, aber denk mal nicht das hilfsbedürftige nicht ganz genau fühlen auf welcher Stufe der abhängigkeit sie stehen ganz egal was du ihnen sagst.
Und wenn ein Musikprojekt im Garten (wie gesagt zZ glaube ich ahora hat es gar nicht so gemein wie du es aufgefast hast) nicht funzt, ist das doch kein Grund es nicht zu versuchen. :aeh:

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Benutzer 72 gelöscht

Re: Hartz 4

#169

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 23. Jan 2013, 19:05

hallo!
Rati hat geschrieben:glaubst du tatsächlich das menschen die auf Flohmärkten mitfühlender menschen extra billige Kleidung erwerben dürfen oder die Gelder aus Spenden annehmen müssen sich nicht benachteiligt und minderwertig fühlen?
Aus Erfahrung kann ich sagen - nein, wenn ich auf Billig-Flohmärkten einkaufe oder Kleidung geschenkt bekomme - das ist nicht so schlimm!
Schlimm wäre es, wenn jemand zu mir kommen tät und öh? zum Beispiel sagen tät "komm, ich sing mit deinen Kindern was Schönes!" oder "ich impfe deine Kinder jetzt mal gratis so richtig durch"

weiß nicht, aber ersteres tät mir einen kleinen Stich geben, weil es ja irgendwie bedeutet, dass ich eben nicht gut genug singen kann für meine Kinder.
Das zweite hätt mich massiv gestört, weil ich ja aus Überzeugung nicht impfe und dieses "Angebot" als arge Einmischung in meine Freiheit empfinden tät.

Ich hab mich schon riesig gefreut, als ich (fast neues, ich hatte Glüüüüück!) Wintergewand für meinen Kleinen geschenkt bekommen hab - oder einmal hat mir ein fremder Mann an der Bushaltestelle einfach 100 Schilling (sind das heute 65 Euro?) in die Hand gedrückt hat und danach abwehrend und dazu lächelnd verschwunden ist (heute glaube ich, das war ein Moslem, der seiner Spendenpflicht nachkommen wollt).
Oder?
Als meine Erstgeborene noch ganz klein war, hatte ich noch kein Tragetuch gehabt (meine Mutter hatte mir Kinderwagen gekauft), sie weinte einmal, als ich Bus fuhr und da kam eine alte Dame und begann heftig mit dem Wagen zu schaukeln, meine Tochter schlief ein und die Dame lächelte mich freundlich an.
Aber dann bekam ich ein Tragetuch geschenkt! Mit den Worten "ich fang damit nichts an, aber vielleicht willst du es probieren?" - das war ein Geschenk!! hab nie mehr einen Kinderwagen gebraucht....
Oder - ausrangierte Sofas - nein, ich hab mich nicht "minderwertig" gefühlt, weil wir das bekommen haben - nur...
haben wir inzwischen leider schon drei, und das ist eindeutig zu viel :aeh:

Was mir jetzt noch einfällt, etwas, das "benachteiligten" sehr viel hilft: die Kinder zu Geburtstagsfeieren oder ähnlichem einladen, auch wenn ewig keine "Gegeneinladung" kommt!

Alte Menschen freuen sich übrigens meistens sehr, wenn man ihnen mit echtem Interesse zuhört und was lernen will - und das hilft dann am Ende meistens beidenSeiten! :wink_1:

liebe Grüße!

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Re: Hartz 4

#170

Beitrag von ahora » Mi 23. Jan 2013, 19:18

guten abend liebe fürsorgende :) in welcher form auch immer :hmm: ,

rati - ich hatte nicht geschrieben, eine musikschule im garten - sondern ein projekt für kinder in ihrem garten, also um kindern das gärtnern näherzubringen, oder da adjua aus einer musikalischen familie stammt, ein musikprojekt anbieten und nicht ein liedchen vorträllern, ina maka - lach -.

allerdings denke ich da nicht in erster linie an benachteiligte kinder, sondern an alle kinder, wie arm sind manchmal kinder von reichen eltern dran.

und es geht auch nicht um riesen aktionen, jetzt wohnt johanna auf dem berg etwas isoliert. ich hatte meine gärten mitten im ort und dann kamen die kinder automatisch. also nebenher und selbstverständlich - nicht gekünstelt. in einem anderen thread hatte ich ja schon geschrieben, dass ich mal eine <mounted-games> kindergruppe trainiert hatte. das ergab sich alles zufällig. einer hatte die idee und dann wurde die umgesetzt und der zulauf war riesig, und ich habe nicht die geringste ahnung aus welcher schichten die kinder kamen, dreckige reitklamotten hatten sie alle an.

ich werde jetzt einen neuen thread aufmachen - <hilfestellung geben - aber wie>

lg ahora

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