Rinder oder Schafe in Pension geben?

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: Rinder oder Schafe in Pension geben?

#11

Beitrag von Thomas/V. » Di 27. Jan 2015, 15:36

Danke für die Tabelle! Damit kann ich wenigstens etwas anfangen.

ich denke, die Kosten, die da angegeben sind, kann man doch bestimmt unterbieten? Grade ohne Maschineneinsatz, bei bestimmten Dingen eigene Mitarbeit, Futterkosten werden sicherlich auch geringer, wenn der Landwirt sowieso mehr FM anbaut, als er selber braucht, andererseits abe rnicht so viel, das sich ein Verkauf auf dem FM-Markt lohnt.
Außerdem ist er ein Bio-Hof, damit müßte doch der Erlös beim Verkauf auch größer sein?
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: Rinder oder Schafe in Pension geben?

#12

Beitrag von Thomas/V. » Di 27. Jan 2015, 15:40

Hallo, Chris!

Eben weil ich fast keine Ahnung habe, frage ich ja ;)
Der Mensch, an den ich denke, hat mit der Kälberaufzucht etwas mehr Erfahrung, der macht das ja grade, weil er "nicht ausgelastet" ist und seine Flächen sinnvoller nutzen will. Und wenn er dabei keinen Gewinn machen würde, würde er es sicher nicht machen ;)

Na, egal, ich werd ihn einfach mal fragen...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Manfred

Re: Rinder oder Schafe in Pension geben?

#13

Beitrag von Manfred » Di 27. Jan 2015, 16:41

Was denkst du denn, wieso mehr Tiere im Stall als auf der Weide stehen?
Der Grund ist recht einfach: Im Stall ist unter unseren Voraussetzungen die Produktion in aller Regel billiger.
Ich habe es ja oben geschrieben: In der Extensivhaltung kosten die Tiere oft mehr als sie Einbringen, unter Vollkosten-Gesichtspunkten sowieso.
Die verlinkte Rechnung setzt eine Arbeitszeit von 9,5 Stunden pro Tier an.
Das ist die gesamte Arbeitszeit, die der Bauer in den fast 500 Tagen inkl. Aufzucht des Kalbes für das Tier verwenden darf. Gut eine Minute am Tag.
Braucht er mehr Zeit pro Tier, wäre sein Vollkosten-Verlust noch größer.
Als kleiner Mutterkuhhalter hast du diese 9,5 Stunden oft schon durch Kontrollgänge rund um die Geburt rum, bis das Kalb auf der Welt und mit Ohrmarken versehen ist.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Rinder oder Schafe in Pension geben?

#14

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Di 27. Jan 2015, 18:53

eins haben Landwirte und Gärtner scheinbar gemeinsam , wir leben alle vom Minus das wir machen.
Reicht es denn nicht 1 Rind irgendwo dazuzustellen , mehr konnt ihr doch sowieso nicht Essen ?
Vom Ansatz scheint mir das eine gute Idee zu sein.

Manfred

Re: Rinder oder Schafe in Pension geben?

#15

Beitrag von Manfred » Di 27. Jan 2015, 19:03

ihno hat geschrieben:wir leben alle vom Minus das wir machen.
Bei der aktuellen Marktlage stimmt das bei den Vollkosten leider für fast alle Betriebe. D.h. die meisten betreiben Selbstausbeutung mit einer Arbeitszeitentlohnung weit unter dem Mindestlohn und einer Eigenkapitalverzinsung weit unter Marktniveau (wobei sich letzteres ja seit einiger Zeit eh weitgehend erledigt hat...)
Und bei vielen schaut es noch schlechter aus. Die verbrennen ihr Eigenkapital, indem sie von den Abschreibungen leben und dann nicht mehr reinvestieren können.

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: Rinder oder Schafe in Pension geben?

#16

Beitrag von Thomas/V. » Di 27. Jan 2015, 19:37

ihno hat geschrieben:eins haben Landwirte und Gärtner scheinbar gemeinsam , wir leben alle vom Minus das wir machen.
Reicht es denn nicht 1 Rind irgendwo dazuzustellen , mehr konnt ihr doch sowieso nicht Essen ?
Vom Ansatz scheint mir das eine gute Idee zu sein.
Ich will es ja nicht selber essen oder an Endverbraucher verkaufen, sondern nur an den Großhändler das lebende schlachreife Tier/Tiere verkaufen.
Was soll ich denn mit einem Bullen, meine beiden TKer sind schon so voll genug :lol:

Was die Selbstausbeutung angeht: Einer meiner Nachbarn ist Milchkuh-Bauer. Der muß Unmengen an Geld übrig haben, versucht er doch dauernd, seine gepachteten Flächen sowie Wald zu kaufen :aeh: Mir ein paar m2 einer verwilderten Ecke, wo er nicht mal mähen kann, kann er aber nicht abgeben. Hätte es als Hühner-Wechselauslauf haben wollen. Nun wachsen Brennesseln und Himbeeren dort... :ohoh: Ich versteh es nicht
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Rinder oder Schafe in Pension geben?

#17

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Di 27. Jan 2015, 19:59

früher sagte mann in normalen Jahren ein 2 Familien Haus und in schlechten Jahren dann nur 1 Familien Haus muss schon in bar über sein.Ich kenne einige die das auch tatsächlich so gemacht haben.Da hat keine Bank auch nur 1 cent im Miethaus.Aber das ist schon länger vorbei. Ist schon traurig zu sehen das bei einigen trotz einer 7 Tage Woche nix über ist.
@ Thomas letztes Jahr hat ein Gärtner in Papenburg Primelschalen für 45 Cent an einen Großhändler verkauft.10 Tage und 3 Großhändler später standen die Schalen beim Realk Supermarkt als Supersonderangebot für 4,49 € also 10 mal soviel.
Also wenn du Geld verdienen möchtest möglich direkt verkaufen, wobei wenn du genug zu Essen hast warum willst du denn was verkaufen ? :)

Manfred

Re: Rinder oder Schafe in Pension geben?

#18

Beitrag von Manfred » Di 27. Jan 2015, 20:37

Ich kenn jetzt nicht so viele Gärtner mit Mietshaus-Sammlungen. Um genau zu sein: Keinen einzigen. Aber bei euch ist und war die Branche auch ganz anders aufgestellt als hier.
Bullen- und Schweinemäster kenne ich den einen oder anderen, die zu Boom-Zeiten vor Jahrzehnten richtig Geld verdient haben, so wie heute mancher Biogaser. Aber diese Zeiten sind lange vorbei. Versuch heute mal, mit 4 feisten Mastbullen als Bezahlung einen neuen Audi zu kaufen. :lol:
Die, die es geschnallt haben, haben schon damals im auslaufenden Boom ihre Ställe an die Zu-Spät-Einsteiger verhökert und sich zur Ruhe gesetzt oder sind auf andere Erwerbszweige umgestiegen. Unser ehemals größter Bullenmäster hier hat schon seit 20 Jahren kein Tier mehr im Stall stehen und macht lieber mit seinen Maschinen Lohnarbeiten für Kommunen.
Als ich mit den Mutterkühen anfing hat er mich gefragt, ob ich einen Vogel habe. Ganz unrecht hatte er nicht...

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: Rinder oder Schafe in Pension geben?

#19

Beitrag von Thomas/V. » Di 27. Jan 2015, 21:15

Hm...
Also in einem Dorf hab ich schon mal 2-3 Rinder auf der Weide neben dem Haus stehen sehen.
Wenn einem die Fächen gehören, man aber keine Arbeit damit haben will, ist doch eine kleine Mast sicher kein Verlustgeschäft fürn Hobbylandwirt.
Ich schätze nur, das einem keiner genau sagen wird, was er damit verdient :pfeif:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Manfred

Re: Rinder oder Schafe in Pension geben?

#20

Beitrag von Manfred » Di 27. Jan 2015, 22:41

Mal ein Gegenvorschlag:
Ich hab ja im Forum schon öfter gesehen, dass du Hühner hast.
Ich kaufe im Frühjahr 10 Hähnchen-Eintagsküken und stell die bei dir ein.
Und im Sommer komm ich dann vorbei und hole mir die Hälfte von dem Geld ab, das du beim Verkauf der Hähnchen eingenommen hast.
Muss ein ganz schöner Batzen sein. Wenn dabei nichts hängen bleiben würde, würdest du dir die Mühe mit den Flattertieren ja sicher nicht machen.

Antworten

Zurück zu „Vermarktung, Geld verdienen“