Angeregt (oder angestiftet?)

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Peterle
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Re: Angeregt (oder angestiftet?)

#11

Beitrag von Peterle » Sa 1. Nov 2014, 13:22

Natürlich gibt es viele Wege. Wenn du oben nachliest, wirst du merken, dass ich mit der Einleitung gar nicht fertig war.
Ich bin halt von der Resonanz überrascht worden und der Threat entwickelt sein Eigenleben (so soll es auch sein).

Kaltaquise ist auch nicht mein Ding. Daher ist meine Geschäftsanbahnung das Internet (und zwar ausschließlich).
Das Vorstellen und Verkaufen macht mir keine Probleme. Habe ich erst mal Kundenkontakt, dann ist ein Verkauf nicht unwarscheinlich :lol: .
Reiner Kontakt per Email liegt bei einer Quote von ca. 30%, Kontakt per Telefon steigert die Quote schon auf gute 60%, nach persönlichem Kontakt liege ich weit über 80%.

Tatsächlich ist allerdings dieser gute Schnitt auch ein Problem:
1. bin ich Leistungsträger beim Programmieren (also in der Herstellung)
2. bin ich Leistungsträger im Vertrieb

Bei meinem Ausfall fällt die Firma ungefähr auf ein Drittel zurück, dass ist bedrohlich.

Eine Geldaufnahme habe ich vermieden wie der Teufel das Weihwasser. Ein Dispo ist unbezahlbar und ein Kredit bindet lange.
Gelernt habe ich autodidaktisch, mein Werkzeug habe ich anfangs selbst gebaut (Ende der 80iger) und teilweise auch gleich wieder verkauft.

Die ersten Programmieraufträge waren auch eher Nullnummern (was den Verdienst angeht). Unser Hauptprodukt ist auch nur deswegen unser Produkt, weil der Auftraggeber mittendrin nicht mehr existierte. Im Nachhinein ein Glücksfall, damals aber ein Jammertal.

Gruß

Peter

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Re: Angeregt (oder angestiftet?)

#12

Beitrag von strega » Sa 1. Nov 2014, 13:43

Ich bin selbständig mit einer Arbeit, die 6 Monate im Jahr pure Action bietet, schon mal um 3 morgens aufstehen und um Mitternacht heimkommen, den Rest vom Jahr geniesse ich eine Menge Freiraum, wo ich zwar jeden Tag mal an den Computer geh, mal 20 Minuten oder mal 5 Stunden...aber ich bin völlig frei in der Tagesgestaltung. Und das ist ein Luxus, den viele Angestellte vor der Rente nie haben. Inzwischen bin ich so "verwildert", dass ich mir ein normales Arbeitnehmerleben nur noch phasenweise vorstellen kann, aber nicht über Jahre hinweg.

Ich merke, dass der Laden je besser läuft, je authentischer ich bin. Und je mehr Liebe ich in meine Arbeit lege. Etwas gucken, was die anderen in der Branche machen und wie, das mach ich schon mal hin und wieder, aber mir ist dann wichtig zu schauen, ob das wirklich meins ist oder nicht. In der Ferienhausvermittlung sagen viele, man/frau müsse sich über die grossen internationalen Portale vermarkten. Ich mag das inzwischen nicht mehr, bleibe lieber bei persönlichem Service und freue mich über den Kontakt mit supernetten Stammkunden und deren Freunde, Kollegen, Kinder und Enkel :)

Bin in der glücklichen Lage, mit minimalen Fixkosten arbeiten zu können. Das lässt mich ruhig schlafen, ohne mir nen Kopf machen zu müssen, was wäre wenn mal weniger läuft. Ich bin schuldenfrei und werde es auf jeden Fall bleiben, die Banken-Leibeigenschaft ist nix für mich.

Und jetzt freu ich mich auf die ruhige Zeit in meinem Business, mit einem Fuss steh ich schon drin, wo die Schwerpunkte anders liegen: auf Garten, Wolle, Kung Fu, Freundschaften pflegen, Holz machen, rumreisen, lesen, philosophieren und so :michel: :michel: :michel:
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Re: Angeregt (oder angestiftet?)

#13

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Sa 1. Nov 2014, 14:15

Peterle hat geschrieben:Übrigen halte ich es nicht für sinnvoll, auf Dauer Wachstum zu vermeiden (klein bleiben)
Das kann man so pauschal nicht sagen. Wenn ich mehr oder weniger im Alleingang gut zurecht komme, was will man mehr?
Selbständig sein hat den Vorteil darin, dass man selber entscheidet, was man tun will oder auch nicht, und nicht jeder Kunde ist ein guter Kunde. Mit XX - Mitarbeitern, die am Monatsende ihr Geld sehen wollen, und jeden Morgen um 7 Uhr antanzen, habe ich diese Freiheit nicht mehr, und vielleicht könnte man mehr verdienen, vielleicht aber auch nicht, wenn mal Flaute ist und sich trotzdem Kosten türmen, die ich so nicht habe.
Wenn ich mir nun eine Aus - Zeit nehme, ist das auch meine Sache, und geht niemand was an. Das wertvollste, das wir haben, ist Zeit, und im Nachhinein greift man sich oft an den Kopf, wo man überall hinterher war, auf der Jagd nach dem depperten Geld.

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Re: Angeregt (oder angestiftet?)

#14

Beitrag von strega » Sa 1. Nov 2014, 14:29

@Lysistrata

:daumen:

Das grösste Firmenwachstum, das ich für mich befürworte ist eine tageweise Unterstützung durch eine weitere Person für mich in der Spitzensaison. Mehr mag ich nicht. Wenn ich irgendwann mal 300 Ferienhäuser unter Vertrag hätte, dann käme vielleicht ne Menge Kohle rein, aber wo bleibt die Lebensqualität? :schaf_1:

Lieber klein und fein und entspannt :grinblum:
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Re: Angeregt (oder angestiftet?)

#15

Beitrag von Peterle » Sa 1. Nov 2014, 14:56

Hallo Ihr beiden,

mein Einwurf war komplett
Übrigen halte ich es nicht für sinnvoll, auf Dauer Wachstum zu vermeiden (klein bleiben). Mindestens die reale Inflationsrate muß reingeholt werden (Also nicht die uns vorgerechneten 2% oder so). Als gesundes Wachstum sehe 7% p.a. an. Zu viel kann auch ein Problem sein, mehr als 20% p.a. ufert in Hektik aus.
Das ergibt einen ganz anderen Sinn als das Zitat von Lysistrata.
Wer heute gerade über die Runden kommt wird mit dem gleichen Einkommen bei gleichen Ansprüchen in 10 Jahren nicht mehr glücklich sein. Das ist doch aber allgemein bekannt oder?


@Strega,

wenn du 300 Ferienhäuschen erfolgreich unter Vertrag hättest würdest du dich vermutlich auf's strategische zurückziehen. Lebensqualität hängt nicht von der Unternehmensgrösse ab sondern davon, wie viel von der Arbeit bei dir persönlich hängen bleibt.
Gruß

Peter

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Re: Angeregt (oder angestiftet?)

#16

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Sa 1. Nov 2014, 16:26

Peterle, ein paar %-Pünktchen tut man halt jedes Jahr oben drauf, wenns überall anders auch so ist :aeh:
Das hat aber nix mit wachsen zu tun...

Und Inflationsrate..... seit ca. zwei Wochen bemerke ich im Supermarkt wie eine Aktion die nächste jagt... 5 kg Kartoffel 1,50.... zusätzlich noch auf alles Grünzeug minus 30%.... aller Kaffee minus 25% usw.

Was in zehn Jahren ist wissen wir alle nicht. :kaffee:

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Re: Angeregt (oder angestiftet?)

#17

Beitrag von strega » Sa 1. Nov 2014, 16:49

@peterle

mmmmh, das ist ein echter gesichtspunkt, das mit dem, was bei mir hängenbleibt und der lebensqualität.

weiss nur net ob mir das was bei mir dann noch hängenbleibt spass machen würde. und da kommt dann die frage wieder auf, was ich bereit bin, für das geld zu tun...

wenn ich keinen gästekontakt mehr hätte, sondern das irgendwer anderes macht (aber finde erst mal jemand, der hier englisch und deutsch spricht - es lebe das vereinte europa :haha: und gut drauf ist usw.), dann hängt an mir mehr verwaltung, papier- und computerkram. kann ja sein, dass ich das irgendwann auch ganz nett finde, aber die wahrscheinlichkeit ist nicht so wirklich gigantisch hoch. aber wer weiss... :hmm:
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Re: Angeregt (oder angestiftet?)

#18

Beitrag von 65375 » Sa 1. Nov 2014, 19:37

Du könntest ja auch umgekehrt jemand anders den Papierkram machen lassen und selbst mehr Außendienst/Kundenkontakt haben.

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Re: Angeregt (oder angestiftet?)

#19

Beitrag von strega » Sa 1. Nov 2014, 20:29

das ist wohl wahr.
so ein paar impulse von hier sind manchmal ganz fruchtbar. hab die gründungsphase, so ne art überlebenstrainig anfangs, jetzt ein paar jahre hinter mir und bin an dem punkt zu gucken wie es gut weitergehen kann.
dahingehend richtung arbeitsteilung ist dann der nächste schritt, doch noch mehr häuser zu haben, damit ich genüsslich jemand bezahlen kann und für meinen sparstrumpf auch noch was bleibt. also doch vergrösserung. schaun mer mal.
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Re: Angeregt (oder angestiftet?)

#20

Beitrag von Peterle » Sa 1. Nov 2014, 20:52

@ Lysistrata
deswegen gibt es den "Warenkorb" um den Lebenserhaltungsindex zu ermitteln. Nur Kartoffeln oder Grünzeugs oder Kaffee reicht nicht :)
Und Wachstum ist zwangsläufig notwendig, da du vorher nicht weist, wie die Inflation aussieht. Ein Nullsummenspiel wäre Risiko.

Was die nächsten 10 Jahre bringen weiss keiner, aber was die letzten 50 Jahre brachten schon. Ausserdem kann man mal in der Welt rumschauen was so passierte. Dann bekommt man eine Ahnung wo es hingehen könnte.
Unseren Niedrigzins zum Beispiel hat uns Japan vorgemacht.

Auf eines jedenfalls können wir uns immer verlassen: das wir weiter vom Kommerz und dem Steigbügelhalter Politik gemolken werden. Weniger wird es erst wieder werden, wenn eine Revolution oder ähnliches den alten Müll weg spült.
Auch nichts Neues, hat Geschichte das Ganze :motz:


@Strega
Bleiben wir bei deinem Beispiel.
Wenn es gut läuft kannst du Rücklagen bilden. Sind diese ausreichend gross und eine Erweiterung deiner Kapazitäten marktgerecht, dann wäre es recht dumm diesen Schritt nicht zu gehen.
Wenn es schlechter läuft kann man immer noch "gesundschrumpfen". Dazu muß allerdings ein Minimum an Masse vorhanden sein.

Gruß

Peter

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